Für gewöhnlich kombiniert man diesen Canyon aber mit Hikes im Maze District und/oder in der Horseshoe Canyon Section, da die Zufahrtspisten identisch sind ...
Ok, wo der Blue John Canyon nun genau liegt haben wir glaube ich hinreichend geklärt.
"Dass dort im Canyon nur alle paar Wochen jemand vorbeikommt (wenn man Glück hat) ist wirklich kein Wunder" - das halte ich, zumindest während der genannten Monate, für eine starke Übertreibung!)
Vielleicht war es übertrieben (bin ja noch nicht dort gewesen), ich wollte damit eigentlich nur zum Ausdruck bringen wie gefährlich es sein kann in solchen Gegenden alleine unterwegs zu sein.
Die Frage, ob dort ein NM entsteht, könnte man nun einige Seiten schreiben.
Ich sehe, da hat sich jemand mit dem Thema intensiv beschäftigt.
Hier nur ein paar Gedanken: Fakt ist, dass die Errichtung eines NMs dort draußen in den Dimensionen, die seinerzeit von Mike Leavitt vorgeschlagen worden sind, ein klarer Missbrauch des Antiquities Act von 1906 wäre
Ich muss zugeben dass ich den genauen Inhalt des Antiquities Act nicht kenne (hab noch nichtmal den Namen vorher gehört).
Kannst du genauer beschreiben was dort im Widerspruch liegt?
ganz so wie im Falle der Proklamation des GSENM durch Clinton
Dazu weiter unten mehr.
Allerdings frage ich mich, ob die Verleihung eines solchen Status' wirklich einen positiven Fortschritt darstellen würde.
Wenn man sich nämlich etwas mit der Materie beschäftigt, dann weiß man, dass der Status eines NM für den Erhalt von Wildnis eigentlich kontraproduktiv ist:
Das kommt immer auf die Betrachtungsweise an.
Was hälst du denn alternativ von einem
San Rafael Swell National Recreation Area? Was ich damit sagen will: Geht es wirklich "nur" um Wildnis, oder ist nicht alles immer ein Kompromiss von Naturschutz, Recreational Use und wirtschaftlichen / lokalen Interessen?
Der Status bringt nicht wirklich viele Verbesserungen hinsichtlich des Naturschutzes mit sich, insbes. keine Etablierung oder Ausweitung von Wilderness Areas, hingegen in der Regel aber einen höheren Grad an "accessibility", vulgo: Visitor Centers und geteerte Straßen.
Naturschutz - ein guter Punkt.
Wie viele Leute (nicht nur hier im Forum) fahren grundsätzlich spritfressende SUVs, 4WDs, oder fahren gleich mit einer ganzen Wohnung durch die Gegend (RVs
), um im Westen das letzte Abenteuer der Menschheit auf unbefestigten Straßen zu erleben, und erheben gleichzeitig den Anspruch auf Naturliebhaber?
Soll keine Kritik sein, aber ein wenig Doppelmoral ist da definitiv vorhanden (bei mir auch).
Das läuft aber dem Wildnis-Gedanken - und ich bin diesbezüglich ein leidenschaftlicher Anhänger von Thoreau und Ed Abbey - diametral entgegen!
Wenn du mir jetzt noch sagst wer das überhaupt ist ...
Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben, und ich schreibe es hier wieder: Der beste Schutz einzigartiger natürlicher Ressourcen - und die beste Möglichkeit, diese (und ihren "recreational value") als wirkliche, nicht gefakte Wildnis für zukünftige Generationen zu bewahren - besteht (nicht nur) IMO darin, diese Gebiete schlichtweg in Ruhe zu lassen und insbes. die Zufahrtswege allenfalls minimalst auszubessern.
Das kann man so allgemein nicht sagen.
Für manche Leute ist "Recreational Value" doch ganz klar ein asphaltierter Turnout am Viewpoint, möglichst mit Schautafeln.
Für andere eine kaum zu befahrende Schotterstraße im nirgendwo.
Zum Beispiel besteht eine Horror-Vision von mir, aber auch von vielen anderen Freunden des amerikanischen Westens, darin, die HITRR eines nahen oder fernen Tages geteert vorzufinden, und die angrenzenden Canyons von Sonntagsausflüglern überflutet.
Und genau da spielt auch Egoismus eine Rolle, oder?
Gönnst du es anderen (non dirt-road-Fahrern) nicht? Oder stören sie dich?
Stört dich allgemein Visitor Impact? Wo soll man die Grenze ziehen?
Denk auch mal an den wirtschaftlichen Boom den Escalante / Garfield County durch eine geteerte HITRR erfahren würde.
Bzw. Hanksville bei einem neuen NM.
(Ich kann die Meinung dennoch voll verstehen, dass der Westen der Westen bleiben soll)
Wer jemals einen der beiden Rainbow Trails gewandert ist, und dann plötzlich das Gebiet des "entwickelten" Rainbow Bridge *NM* mit all seinen "Begleiterscheinungen" erreicht hat, der weiß, wovon ich rede ...
Ich kenne den Trail nicht, bin (natürlich) mit dem Boot hin, ansonsten hätte ich vermutlich bis heute keine Chance gehabt die RBB zu sehen (so wie vermutlich 96% der Forianer hier), denn Monster-Hikes sind nunmal nicht jedermans Sache.
Nur mal als Reminder:
Our national park system helps preserve our history, heritage, and the natural beauty of our Nation
for the enjoyment of all our citizens
Die Bereitstellung von entsprechenden Mitteln würde mittelfristig aber als "Kollateraleffekt" des NM-Status erfolgen (wie die Erfahrung lehrt)!
Was meinst du? GSENM? Dort ist doch alles so wie es vor 10 Jahren vermutlich auch war.
Mit wenigen Unterschieden, wie beispielsweise Grosvenor Arch, Devils Garden und Toadstool Hoodoos - die sind inzwischen halt wesentlich bekannter im Gegensatz zu früher. Um mal bei den Major Impacts zu bleiben.
Andererseits existiert aber auch noch ein zweiter politischer Aspekt dieses Vorschlags (mehr im Sinne von "politics" als von "policies"): Dort ein NM zu etablieren würde auf die massive Opposition der örtlichen ORV-Lobby und Ranch-Betreiber stoßen
Es gibt doch immer unterschiedliche Meinungen.
So richtig aufgefallen ist mir das beim Canyons of the Ancients NM in Colorado.
Vor den angrenzenden Farmen stehen immer noch Schilder "NO NATIONAL MONUMENT";
das Parkschild wurde von Unbekannten (...) regelmäßig umgefahren, bis man es mit riesigen Gesteinsbrocken gesichert hatte.
Und was hat z.B. Ebenezer Bryce einst über den heutigen Canyon gesagt:
A hell of a place to lose a cow ...
Insofern zeugt die Bemerkung "so Mr. President denn will" doch von einer gewissen Schwarz-Weiß-Malerei ...
Da war eigentlich völlig wertfrei gemeint. Mit Wink auf die Tatsache dass er als Präsident das einfach so erwirken kann - oder eben nicht.
- Während sich die Regierung Bush sich mit der Einrichtung eines NMs im genannten Gebiet angesichts des nahenden Endes ihrer zweiten (und letzten) Amtszeit durchaus und sprichwörtlich ein Monument setzen könnte - so wie zuletzt Clinton, und womit er zudem auch die Erschließung benachbarter Gebiete zumindest argumentative befördern könnte - würde dies auf massiven, überparteilichen Widerstand *vor Ort* treffen
Das glaubst du doch selber nicht, dass George W. Gebiete unter Naturschutz stellen könnte die irgendwann energietechnisch ausgebeutet werden könnten?
- Ein solcher Schritt wäre zudem, wie zuletzt auch die Errichtung des GSENM, ein Missbrauch des Antiquities Act aus dem Jahre 1906 (zumindest wenn man die Abmessungen eines solchen NMs "as commonly discussed" zu Grunde legt).
Genau, kommen wir nochmal zu William J. Clinton.
Wie DocHoliday völlig richtig geschrieben hat, war die Proklamation des GSENM ein geschickter Schachzug der Clinton-Administration, die bevorstehende Ausbeutung (in diesem Fall Mining) eines großen Gebietes des Südwestens aufgrund des abzusehenden Regierungswechsels zu verhindern.
Letztlich waren auch bestehende Nationalparks gefährdet (Capitol Reef und Bryce),
aufgrund von zu Recht befürchteter Luftverschmutzung (wegen Open Pit Mining).
Der Hammer war ja auch unmittelbar nach dem Regierungswechsel damals in Washington:
Innerhalb weniger Wochen standen große Bohrmaschinen direkt vor den Toren des Canyonlands NP (Island in the Sky).
Probebohrungen direkt vor dem Park Entrance...
Ein anderes Fazit: Man sollte so viele Gebiete schützen wie es irgendwie geht.
@Mods:
Ich hoffe dass dieser Thread trotz "politischer Einwürfe" offen bleibt, denn es geht hier nicht um Politik an sich
sondern um die Auswirkungen selbiger.
Und dass das Thema nicht mehr wirklich den Blue John Canyon betrifft möge man bitte auch verzeihen.
Jetlaggige Grüße aus Atlanta!
Edit:
@OWL
Deine Antwort hätte ich auch mal vorher lesen sollen: 2 Stühle - eine Meinung!