Der Caprock Coulee Trail im Theodore Roosevelt NP
Der Theodore Roosevelt NP im westlichen North Dakota gehoert zu den am wenigsten besuchten National Parks im Westen der USA. Seine Abgeschiedenheit von den ueblichen Routen sollte aber keineswegs ein Anlass sein, diesen Park auszulassen. Bestehend aus einer North und South Unit, bietet dieser National Park wunderschoene und farbenfrohe Badlands, die denen im Badlands NP in nichts nachstehen. Dazu jede Menge Wildlife mit Bisons, Wildpferden, Elk, Pronghorns, Bighorn Schafen und Praerie Dogs sowie ausgedehnte Praerie Graslandschaften.
Benannt wurde der Park nach dem ehemaligen Praesidenten Theodore Roosevelt, der hier auf seiner Ranch einige Zeit verbrachte.
In beiden Units des Nationalparks gibt es einen sogenannten Scenic Drive, der weit in das Herzstueck des Parks fuehrt und wunderschoene Eindruecke vermittelt.
Unzaehlige Hiking Trails unterschiedlicher Laenge fuehren durch den National Park.
Hier moechte ich nun den Caprock Coulee Trail vorstellen, der auf einen 4.2 Meilen langen Loop durch die North Unit fuehrt. Ein Coulee ist ein langes, steiles und enges Tal, das durch Erosion geformt wurde. Normalerweise sind die Coulees trocken, Ausnahmen koennen kraeftige Sommergewitter sein. Der Name Coulee geht auf die franzoesischen Pelzhaendler zurueck, die diese Gegend im fruehen 18. Jahrhundert erkundeten.
Um den Trail beginnen, faehrt man nun gut 6.2 Meilen auf der Loop Road, bis auf der rechten Seite ein grosszuegig angelegter Parkplatz auftaucht. Dies ist unser Ziel und wir parken hier am Trailhead. Es empfiehlt sich, festes Schuhwerk anzuziehen. Auch wenn der Grossteil der Strecke keine Schwierigkeiten aufzuweisen hat, so gibt es doch ein paar Abschnitte mit lockeren Geroell.
Gleichzeitig mit dem gesamten Loop Trail startet am Trailhead der sogenannte Nature Trail Walk, der insgesamt 1.6 Meilen lang ist. Moechte man nur den Nature Trail machen, muss man die gesamten 0.8 Meilen wieder zurueck gehen, die man gekommen ist.
Am Trailhead gibt es auch einen Flyer fuer eine Self Guided Tour auf den gesamten Nature Walk.
Schon der Start bietet tolle Blicke auf die Badlands. Ein schmaler Pfad fuehrt durch dichte Vegetation mit Canadian Goldenrod, die gerade im Sommer ihre prachtvollen gelben Blueten zur Schau stellen.
Der Trail geht weiter und fuehrt nach einer Weile direkt an den Badlands vorbei. Her kann man immer wieder kleine Caprocks ausmachen, die aus dem weichen Sedimentgestein herausragen. Man sieht sehr deutlich die vom Regenwaser ausgewaschenen Haenge der aus Clay bestehenden Badlands.
Der Trail entfernt sich nun von den Badlands, fuehrt vorbei an trockener Praerievegetation weiter nach Norden. An geschuetzten Nordhaengen findet man nun eine ueppige Vegetation vor, die hauptsaechlich aus Junipers und Eschen besteht. Teilweise dichtes Gestruepp verhindert ein rasches Vorwaertskommen. Hier und da findet man sogar noch einige Stuecke von Petrified Wood, welches hier herumliegt.
Kaum ist man aus dem bewaldeten Stueck wieder heraus, laeuft man an blaugrau gefaerbten Huegeln vorbei. Dieses blaugrau Gestein ist Bentonite Clay und besitzt eine unheimliche Saugfaehigkeit. Wir erreichen eine Art Basin und ein Hinweisschild markiert ein kurzes Stueckchen weiter das Ende des Nature Trails. Wer nicht mehr weitermoechte, dreht an dieser Stelle um.
Der Weg fuehrt weiter und steigt nun langsam aber stetig an. Wir gewinnen immer weiter an Hoehe und schon nach kurzer Zeit eroeffnet sich uns ein wundervoller Blick auf die umliegenden farbenfrohen Badlands. Wie gruen es hier doch ist.
Und weiter geht es, immer noch bergauf. Unser Weg fuehrt ueber einen Bergruecken, an dessen eines Ende man sinnigerweise eine Bank aufgestellt hat. Ein toller Platz, um kurz zu verweilen. Wir nutzen die Zeit, um kurz zu verschnaufen und ein paar weitere Fotos zu machen. Die Badlands sind einfach zu verlockend und einladend.
Der Trail fuehrt nun eine ganzes Stueck inmitten durch eine Praerie Landschaft mit Goldenrod, Desert Sunflowers und saftigen Prairiegreassern. Hier sollte man besonders auf den Trail achten, da es hier auch Prairie Rattlesnakes geben kann.
Uns begegnete aber keine.
Kurz darauf ueberquert man die Looproad und laeuft nun einen dicht bewachsenen Pfad entlang, nahezu parallel der Strasse. Nach wenigen hundert Metern erreicht man schliesslich den Parkplatz des River Bend Overlook. Hier fuehrt ein kurzer Trail zu einer kleinen Schutzhuette, die vom Civilian Conservation Corps in den 30er Jahren errichtet wurde.
Sowohl von der Schutzhuette aus als auch von der Umgebung hat man einen wunderschoenen Blick auf den Little Missouri River, der sich hier eine Schneisse in die Landschaft gegraben hat und gemaechtlich vor sich hinschlaengelt. Ein kurzer Stop ist hier wirklich zu empfehlen.
Weiter geht es, und zwar vom Parkplatz aus parallel an der Strasse entlang. Nur die Leitplanken trennen den Trail von der Strasse. Allerdings ist es nur ein kurzes Wegstueck, wo es direkt dort entlang fuehrt.
Kurz bevor die Strasse eine enge Kurve macht, geht der Trail nach rechts ab und es folgt ein kurzes, aber recht steiles Teilstueck.
Es bleibt nicht lange so steil, kurz darauf geht es auf einer Ebene weiter. Hier gabelt sich auch der Weg mit dem Achenback Trail. Wir gehen geradeaus weiter.
Die Landschaft wird immer interessanter, wir entdeckten direckt vor uns farbenpraechtige Huegel mit Caprocks und gestreiften Badlands.
Genau zwischen diesen Caprocks geht es weiter, das weiche Gestein federt jeden Schritt wunderbar ab. Hier und da gibt es eine kleine Klettereinlage, die aber nicht der Rede wert ist. Auf dem letzten Stueck des Anstiegs wurden sogar Balken in den weichen Clay eingefuegt, um einen besseren Halt zu haben und um Erosion durch die Benutzung des Trails vorzubeugen.
Auf dem Huegel oben angekommen, wird es Zeit, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Badlands, nichts als Badlands gibt es zu sehen. Die Parkstrasse laesst sich auch in der Ferne erahnen.
Vorbei geht es sanften Huegeln und weiteren Mini Hoodoos und Caprocks.
Ein weiterer kleiner Anstieg ist zu bewaeltigen, ehe sich der Pfad zwischen Praeriegras und Juniper Trees hindurchschlaengelt. Im Hintergrund sieht man schon die naechsten gestreiften Badlands.
Erneut erreichen wir ein Gebiet aus Bentonite Clay, die graublau gefaerbten Huegel bilden einen tollen Kontrast. Gut sichtbar ist auch der Trail zu erkennen, der ueber den Clay hinwegfuehrt. Wir umrunden einen weiteren Huegel.
Erneut bietet sich uns von hier oben ein spektakulaerer Rundumblick an. Diesen geniessen wir noch eine Weile, ehe es dann auf den letzten Abstieg geht.
Dieser fuehrt wiederum durch dicht bewachsene Juniper und Eschenwaelder hinunter bis zur Parkpstrasse. Diese laufen wir nun noch ein kurzes Stueck entlang und erreichen dann den Ausgangspunkt unserer Wanderung, den Parkplatz.
Ein wunderschoener Lopp geht hier zu Ende, auf dessen gesamter Strecke es unheimlich tolle Aussichtspunkte gab und spektakulaere Landschaften.
Anfahrt: von Watford City aus sind es ca. 16 Meilen nach Sueden bis zum Parkeingang, von Belfield aus faehrt man ca. 50 Meilen nach Norden. Anschliessend faehrt man ca. 6.2 Melen auf der Parkstrasse, bis man auf der rechten Seite einen Parkplatz sieht. Dies ist der Parkplatz am Trailhead
Startpunkt: der Trailhead beginnt direkt hinter dem Parkplatz und ein grosses Hinweisschild ist dort zu finden
Dauer: ca. 2,5-3 Stunden, fuer den Nature Trail alleine etwa 1 Stunde
Laenge: 4.2 Meilen Roundtrip
Beste Zeit: Fruehjahr und Spaetsommer, Herbst. Die Hochsommermonate koennen bruetend heiss werden und es besteht die Gefahr von nachmittaeglichen Gewittern
Schwierigkeiten: es gibt ein paar steilere Anstige sowie einige Abstiege mit losen Geroell, festes Schuhwerk ist hier notwendig
Wasserstellen: keine, ausreichende Getraenkevorraete muessen mitgebracht werden. Zusaetzlich an Sonnenschutz und eine Hut denken, da man auf dem Grossteil der Strecke der Sonne direkt ausgesetzt ist
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