Der Hike zum Broken Bow Arch
Das Grand Staircase National Monument im suedlichen Utah erstreckt sich ueber mehr als 7,500 Quadratkilometer von Kanab im Westen bis nach Escalante und Boulder im Nordosten. Tiefe Canyons, einzigartige Sandsteinformationen und einsame Wuestenvegetation bestimmen das Landschaftsbild dieser Region, die man fast ausschliesslich nur auf Dirtroads und wenig befahrenen Pisten oder auf einer Wanderung erreicht. Im Grenzbereich des GSENM und der Glen Canyon Recreation Area befindet sich ein System an Nebenfluessen des Escalante Rivers: die Fortymile Gulch und die Willow Gulch sowie der Broken Bow Arch. Den Arch erreicht man auf einer Wanderung durch das wunderschoene System der Willow Gulch an suedlichen Ende der Fortymile Gulch und wird von farbenpraechtigen Sandstein Formationen dominiert.
Der einzige Zugang zu diesem imposanten Canyonsystem erfolgt ueber die Hole in the Rock Road, jene historische Strasse, die von den Teilnehmern der San Juan Expedition genutzt wurde, um eine Ueberquerung des Colorado zu finden. Von Escalante aus faehrt man nun gut 5 Meilen nach Osten auf der UT 12, ehe dann auf der rechten Seite ein Abzweig kommt. Das ist der Beginn der Hole in the Rock Road. Die ersten Meilen bis kurz nach dem Abzweig zur Devils Garden Picnic Area sind in einem hervorragenden Zustand. Doch kaum verlaesst man das Garfield County, aendert sich der Zustand der Strecke rapide.Washboard, Schlagloecher, ausgewaschene Anteile der Strecke sind hier die Regel und ein Fahrzeug mit guter Bodenfreiheit wird hier empfohlen.
Die diversen Trailheads entlang der Strecke sind ausgeschildert und nicht zu verfehlen.. Bei Meile 24 heisst es wiederum aufzupassen. Hier befindet sich das sogenannte Gypsum Areal aus feinen Gypsumsand. Zusaetzlich gibt es hier tiefe Spurrinnen, wo man sich boese festfahren kann.
Besonders bei Naesse kann dieser Bereich sehr tueckisch sein.
kleine Auswaschungen am Rande
Die naechsten 20 Meilen sind einfach nur rumpelig mit teilweise ueblen Washboard sowie kleinen Graeben und Dips und fuehrt immer weiter parallel an den Straight Cliffs entlang.
Kurz vor Meile 42 aendert sich Landschaft und man erreicht den historischen Dance Hall Rock aus Entrada Sandstone. Dies ist auch eine interessante Ecke, um eine kleine Wanderung auf diesen Felsen aus Slickrock zu unternehmen. Unter anderem findet man hier tiefe wassergefuellte Pools, teilweise wachsen in diesen Pools sogar ein paar Baeume.
Die Strecke wird nun etwas felsiger und man durchquert den Carcass Wash sowie etwas spaeter den Sooner Wash. Etwa eine Meile nach dem Sooner Wash geht auf der linken Seite eine kleine Stichstrasse ab, hier geht es nun weiter.
Dieser kleinen Stichstrasse folgt man nun nach Osten und erreicht nach 0,6 Meilen die Glen Canyon National Recreational Area. Hier ist man richtig und folgt der kleinen Strasse fuer insgesamt 1,4 Meilen bis zu dessen Ende.
Auch diese Strecke kann etwas rauh sein mit einigen felsigen und auch sandigen Abschnitten. Am Ende befindet sich dann ein kleiner Parkplatz sowie der Trailhead mit einem Trailregister.
Unmittelbar nach Beginn der Wanderung kommt man an einem bizarr geformten grossen Hoodoo vorbei, dessen Hut eine sehr aussergewoehnliche Form hat.
Weiter geht es, und zwar einen sehr steilen und sandigen Huegel hinunter, hinein in den Canyon.
Orangerote Canyonwaende aus Navajo Sandstein, ueberzogen mit Auswaschungen aus Desert Varnish, werden zu beiden Seiten sichtbar. Der Trail endet am Fusse des Sandhuegels in einem Wash.
Hier laeuft man nun weiter, erreicht kurz darauf eine kurze Passage mit einem Slotcanyon. Etwas Kletterei ist nun angesagt, da einige Slotpassagen sehr eng sind.
Diese Passage kann man etwas oberhalb auch anhand eines kleinen Pfades umgehen, wenn man moechte.
Am Ende der Slotpassage weitet sich der Canyon wieder auf und ein Rockcairn markiert den weiteren Verlauf.
Slotpassage
der Slotcanyon im Hntergrund
Kurz darauf teilt sich der Wash in mehrere kleine Seitenwashs zu beiden Seiten auf, die wir aber ausser Acht lassen unter weiter geradeaus laufen. Hier ist es wiederum sehr sandig. Nach einer Weile kommt der Eingang zur sogenannten Willow Gulch in Sicht.
Die grosse Anzahl an Willows, Cottonwood Trees und Tamarisken deutet an, das es hier Wasser zu finden gibt. Das Anfangs trockene Bachbett weisst auch kurze Zeit spaeter die ersten feuchten Stellen auf, es bilden sich immer mehr Pfuetzen, dann ein kleines Rinnsaal.
Die Canyonlandschaft selbst wird immer eindrucksvoller mit steilen Cliffs und Auswaschungen an den Felswaenden, die Desert Varnish genannt werden.
Sie entstehen, wenn durch Regenfaelle die im Gestein vorhandenen Mineralien ausgewaschen werden und dieses dann farblich veraendern.
Teilweise sehen diese Muster ganz dramatisch aus.
Desert Varnish
Das Dickicht aus Tamarisken wird immer dichter und man muss sich nun nahezu seinen Weg erkaempfen. Diese urspruenglich aus Russland eingeschleppte Strauchart ist mittlerweile in weiten Teilen zu einer Landplage geworden und man versucht mit allen Mitteln, dieser Herr zu werden. Hin und wieder trifft man hier im Canyon auch auf einige Reptilien. So wie diese eher seltene Faded Midget Rattlesnake, die zu den giftigesten Exemplaren dieser Spezies gehoert. Also Vorsicht!!
Dies allerdings war noch ein Jungtier, was man unschwer an der Zeichnung auf dem Ruecken erkennen kann. Im laufe der Zeit verblasst diese dann nahazu.
Juvenile Faded Midget Rattlesnake
Der Trail fuehrt nun immer parallel an den Ufern des Creek entlang, waehrend es immer tiefer in die Willow Gulch hineingeht. Hin und wieder sind ein paar Kletteruebungen notwendig, um trockenen Fusses von einer Uferseite zur anderen zu gelangen.
Kaulquappen und winzige Fische tummeln sich in teilweise tiefen Pools entlang des Creeks, kleine Kaskaden ueberwinden die Felstufen im Sandstein und bieten tolle Fotomotive.
Der Creek fliesst nun in einem immer weiteren Bachbett und nach einer erneuten grossen Kurve im Verlauf der Landschaft wird zum ersten mal der Broken Bow Arch sichtbar. Was fuer ein eindrucksvoller Arch.
Hier kann man nun erst einmal ein paar Aufnahmen von allen moeglichen Perspektiven machen und auch eine kleine Duene hinaufklettern, um eine besseren Blick zu erhaschen.
Wandert man rechterhand am Arch vorbei, trifft man auf unzaehlige Hanging Gardens in einem grossen Ueberhang aus Sandstein. Entlang dieses Alcoven gibt es wieder einige tiefere Pools, in denen sich selbst ein paar Krebse tummeln.Eine wirklich eindrucksvolle Landschaft ist das hier. Der Hike ist wirklich absolut zu empfehlen.
Allerdings sollte man sich die Landschaft rings um einen herum gut einpraegen.
Viele kleine Pfade zweigen vom Haupttrail ab und schnell biegt man einmal zu frueh ab. Gut aufpassen sollte man an der grossen Kreuzung direkt nach dem Slotcanyon, hier gilt es, auf keinen Fall abzubiegen, sondern weiter geradeaus zum Trailhead zurueckzugehen.
Anfahrt: von Escalante aus ca. 5 Meilen nach Osten auf die Hole in the Rock Road fahren und dieser ca. 42 Meilen lang nach Sueden folgen. Der Abzweig zur Willow Gulch ist nicht ausgeschildert, aber es steht auf der linken Seite ein kleines blaues Schild, das auf die BLM 276 hinweisst. Hier ist man richtig. Dieser Piste folgt man bis zum Ende und parkt dann am Trailhead.
Startpunkt: direkt am Ende der Piste befindet sich ein Trailregister, in das man sich eintragen sollte. Unmittelbar daneben beginnt der Trail.
Dauer: 2,5-4 Stunden Roundtrip, je nachdem, wie ausgiebig man fotografieren moechte. Zusaetzlich kommen noch ca. 1,5 - 2 Stunden Anfahrt auf der Hole in the Rock Road hinzu
Laenge: 4 Meilen Roundtrip, sowie die 42 Meilen auf der Hole in the Rock Road und der gut 2 Meilen auf der BLM 276
Beste Zeit: Fruehjahr und Herbst, da im Sommer die Gefahr von Monsoongewitter eine erhebliche Gefahr darstellen koennen(Flash Floods!!), am Besten startet man zeitig am Morgen mit der Tour, um der groessten Hitze zu entkommen.
Schwierigkeiten: der Trail weisst nur wenige Meter Hoehenunterschied auf, allerdings ist der Anstieg ueber die Sandduene am Ende des gesamten Hikes nicht so ganz ohne. Teilweise sind ein paar Navigationskenntnisse notwendig, um die Route zu finden. Besonders an der grossen Kreuzung am nahe des Slotcanyons. Hier empfiehlt es sich, schon auf dem Hinweg ein paar Fotos von der Strecke zu machen, um diese wiederzufinden.
Wasserstellen: im Creek ist Wasser vorhanden, allerdings muss dieses erst gefiltert werden und kann nicht einfach so bedenkenlos getrunken werden. Von daher an Ausreichend Fluessigkeit denken, ca 3-4 Liter fuer diesen Hike
Maps: USGS Davis Gulch 1:24000
Trails Illustrated # 710: Canyons of the Escalante