Gestern wurde in Nevada auf Sommerzeit umgestellt und wir haben es nicht bemerkt. Erst jetzt, als an der Staatsgrenze zu Arizona auf dem Navigationssystem nichts passiert, ist es uns aufgefallen. Bei sonnigen 12 Grad erreichen wir die US 95, der wir nach Süden folgen. Rechts in den Wüstentälern nimmt der Ausbau der Solartechnik amerikanische Züge an - einfach riesig!
Als die NV 165 nach links Richtung Nelson geht, setzen wir den Blinker und folgen dieser Nebenstraße. Nach 40 Meilen vom Hotel sind wir am Trailhead zum Virlis Fisher Arch. Im übrigen ist diese ungeteerte Parkbucht auch Ausgangspunkt zur Murl Emery Bridge. Wir stehen mitten in den wunderschönen Eldorado Mountains.
Wir verlassen den Parkplatz und wandern querfeldein um den ersten Hügel herum. Zwei mächtige Felsrücken liegen vor uns, dazwischen ein Pass, der die Orientierung bildet. Durch mehrere Washes bahnen wir uns den Weg. Es geht über schwarzes Lavagestein und Geröll, das nicht immer angenehm zu wandern ist. Aber die schönen gelb-braunen Berge und die tollen Kakteenlandschaften, die jetzt im Frühjahr satt grün sind, drängen das in den Hintergrund. Die Landschaft macht den Hike erlebenswert.
So geht es immer im hügeligen Gelände in Richtung des Zwischenraums zwischen den beiden Bergrücken. Nach 0,7 Meilen am Fuße des moderaten Anstiegs zum Pass führt rechts ein Trail, dem wir folgen. Nachdem wir den ersten kleinen Pass erreichen, öffnet sich der Blick in den Oak Creek Canyon und die dahinter liegende zweite Reihe der Eldorado Mountains. Hohe Felswände in hellem Braun und irgendwo dort liegt unser Ziel.
Zunächst durchwandern wir eine Senke und steigen zum 2. Pass auf. Und von dort sieht man den Arch bereits, aber nur, wenn man Glück hat und die Sonne durchscheint, denn seine Achse liegt genau in Wanderrichtung. Wir halten uns etwas nach rechts und erreichen nach 1,3 Meilen den Boden des Oak Creeks. Vor uns werden zwei namhafte Sandridges sichtbar, die das Wasser aus den Bergen geformt hat. Wir nehmen den rechten Rücken und wandern den Felsen entgegen. Bereits jetzt wird klar, dass die letzten Meter zum Steinbogen nicht einfach werden.
Der Sand wird zu Split und ein kleiner Gully, der bewachsen ist, führt rechts vom Arch nach oben. Es ist sehr steinig und steil, also Vorsicht! Kurz nachdem wir ein paar Sträucher hinter uns lassen, ist links der Ausstieg aus dem Gully. Und von hier sind es nur noch ein paar Meter zum Virlis Fisher Arch. Aber auch dieses kleine Stück Weg hat es noch in sich. Der Split und die Steilheit des Geländes lassen keinen festen Halt zu, aber wir krabbeln nach oben, bis wir unter und in dem Arch stehen. 1,77 wunderbare Meilen, - wir freuen uns, dass wir uns mal wieder ein Felsentor, noch dazu ein so schönes, etwas schwerer erarbeiten mussten. Der Arch ist einfach klasse und der Blick in den Canyon und die umliegenden Berge ist fantastisch.
Das Wetter wird schlechter und es zieht sich langsam zu. Es wird Zeit, dass wir Land gewinnen, obwohl wir noch gerne in dieser schönen Welt bleiben möchten. Nach knapp drei Stunden sind wir wieder am Auto. Ein kurzer Hike, der sich u.E. auch lohnt, wenn man nicht zum Arch hochsteigt.
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