GSENM - Wanderung zum “Painted Pin Cushion“ (2007)
feat. „Die Höhe 5770“Hallo USA-Freunde,
es gibt mal wieder einen Wanderbericht von Kathi & Thali.
„Vorwort“ von KathiSchon bei den Urlaubsvorbereitungen sollte ich unbedingt die „Höhe 5770“ aus unserem Wanderführer auf die Hiking-Wunschliste an der CCR setzten. Ein Aussichtsberg in der Wüste – was wollen wir denn da? Aussichtsberge gibt es in den Alpen!
Auch mehrfaches Lesen der Tourbeschreibung ließ bei mir keine Begeisterung aufkommen. Schien mir eher eine schattenlose, so la…la Wüstenwanderung zu sein. Da wollte ich nicht wirklich hin.
Das Wetter und ich bemühten uns redlich, die dann doch geplante Tour ausfallen zu lassen. Doch dann war der 28. September, der letzte Wandertag in unserem Urlaub war heran und diese Tour stand noch immer auf Thali`s Wunschliste. Der Kerl wollte unbedingt zu dieser Nadel von der Buchtitelseite, die auf dieser Wandertour zu finden sein sollte.
Irgendwie konnte ich diesem Wunsch nichts Gewichtiges entgegensetzen. Mit dem heimlichen Wunsch, dass wir vielleicht doch nicht die ganze Tour gehen würden, weil es zu langweilig war, stimmte ich zu.
Darum lass ich ihn jetzt selbst mal berichten!
Thali`s Part INa, neugierig geworden?
Inspiration zu dieser Wanderung gab mir das Coverbild von P. F. Schäfers „Wandern im Südwesten der USA“. Die dort abgebildete Felsnadel vor dem Hintergrund des Castle Rock hatte es erst mir und nach einiger Missionierung „uns“ angetan.
Hier zu sehen auf unserer „Cover-Version“
Leider ist das Buch zu den einzelnen Touren etwas mager mit Bildern ausgestattet. Auf der Homepage des Autors, mit zusätzlichen Bildern, wurde ich dann aber fündig. Die Nadel ist als Abstecher von Tour 16 („Die Höhe 5770“) zu finden. Umgehend landete die Tour auf unserer To-Hike-Liste und kam dann auch am 28.September 2007, wie im Wanderführer beschrieben plus Abstecher, zur Ausführung.
Schon mal vorweg, dies ist eine schöne Wanderung. Die eigentliche Höhe 5770 jedoch, die kann man sich unserer Meinung nach sparen. Besagte Nadel und ihr farbenprächtiges „Nadelkissen“ (pin cushion) sind jedoch jeden Schritt und jeden Schweißtropfen wert. Und wenn man die Tour vom Ende her umgekehrt angeht, ist man auch relativ schnell dort (distanziell vergleichbar mit dem Zugang zum Yellow Rock).
Nun aber der Reihe nach.
Der Morgen erwachte über unserem Basecamp am White House. Es schien ein schöner und sonniger Wandertag zu werden.
Nach dem Frühstück fuhren wir zum Highway 89 und von dort in die, inzwischen nach den vergangenen Regenfällen teilweise wieder freigegebene, Cottonwood Canyon Road (CCR).
Vorbei an diesen Wild Turkeys …
… gelangten wir nach 15,5 mi CCR zum „Trailhead“ unserer heutigen Wanderung. Schnell in die Wanderschuhe geschlüpft und noch mal GPS-Wegpunkte und Topo-Karte gecheckt …
… und schon ging es voller Tatendrang los. Mit der Beschreibung vom Peter war alles relativ einfach zu finden, obwohl das Gelände doch recht unübersichtlich ist. Größtenteils verlief die Route weglos auf Sand und Fels und erfordert schon etwas Orientierung!
Auf unserem ersten Wegstück zu besagter Höhe 5770 folgten wir größtenteils einem Abschnitt des so genannten Goulding-Trails, welcher aber kaum auszumachen war. Mister Goulding ist wohl schon eine Weile nicht hier entlang gelaufen.
Der Himmel begann sich nun zu bewölken. Für den Aufstieg durch die anfängliche Schuttrinne und dann über Wachholder bestandene lose Sandflächen war dies aber recht angenehm. Die ausgesetzte Gipfelkuppe der Höhe 5770 endlich erreicht, ergab die fehlende Sonnenstrahlung dann aber in Summe mit dem recht frischen Wind eine Mischung, die dort nicht gerade zum Verweilen einlud. Auch die Foto-Bedingungen waren nicht so doll, so dass in Verbindung mit dem eigentlich recht wenig grandiosen Blick (wir sind bestimmt verwöhnt!) nicht mal ein Gipfelfoto entstand.
Unser Picknick veranstalteten wir darum auf einer schmalen Stelle des Bergkammes, der auch der Gipfelzugang war. So konnte man gut und per einfacher Drehung über den Allerwertesten nach beiden Seiten schauen.
Auf der einen Kammseite hatte man einen Blick in den dort verlaufenden roten Hackberry Canyon. Dieser soll von recht vielen amerikanischen Hikern begangen sein.
Auf der anderen Seite schaut man auf den Verlauf des Cottonwood Canyons mit der CCR, von wo wir ja gekommen sind. Außerdem hatte man hier einen Blick auf die Westflanke des Castle Rock, der seine wahre Schönheit aber unserer Meinung nach erst ab etwas größerer Entfernung voll entfaltet.
Auf unserem Picknick-Kamm hatte der Wettergott dann doch Mitleid und riss die Wolkendecke nach und nach wieder auf. So konnten wir denn auch noch ein schönes Bild von der uns beigestellten Hoodoo-Anstandsdame mit dem braunen Zopf machen.
Unsere angestrebte Nadel war natürlich von dort oben längst entdeckt und lockte aus der Ferne. Der weitere Wegverlauf versprach nun etwas abwechslungsreicher und ziemlich anstrengungsfrei zu werden. Immer talwärts erreichten wir einem ausgetrockneten Wash. Diesem folgend, gelangten wir schließlich in eine überraschend farbige Felslandschaft hinein.
Nun waren wir wieder in unserem Element und schnell erhöhte sich die Attraktivität jedes sonst so unbeachteten Steines am „Wegesrand“ um ein Vielfaches.
Die Farbenpracht der Umgebung nahm immer mehr zu. Ein Vergleich mit dem Yellow Rock drängte sich auf, der in gar nicht so weiter Nachbarschaft residiert. Nur das hier die orange-braunen Farbtöne als Grundton überwogen.
Bei einer bunten Mini-Klamm konnten wir dann rechterhand in einem Bergsattel unser eigentliches Ziel, die ominöse Felsnadel, stecken sehen.
Also scherten wir hier rechts aus dem Wash Bed aus und begaben uns in fast direkter Linie über den bunt gemusterten Felshang dort hin.
Unterwegs noch mal ein Blick zurück …
… dann wieder den Blick voraus …
… und flugs waren wir am Ziel unserer Träume angelangt – wunderschön
Im Hintergund zu sehen, die Trutzburg des Castle Rock.
Nachher geht es weiter mit Part II ... muss erstmal Waffeln backen für Kathi