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Autor Thema: Weitergabe bear spray, Pfefferspray, Bärenspray, bear deterrent, UDAP  (Gelesen 23235 mal)

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Wanderratte

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Unsere Yellowstone-, Glacier-, Grand Teton-Wandertour ist leider fast vorbei. Da wir unsere Bärensprays nicht mitnehmen können:

Gibt es jemanden, der zufällig gerade in Seattle ist und welches braucht? Preis wäre minimal: )

Hätte ich früher dran gedacht, hätte ich den Threat schon vorher eröffnet, vielleicht will den auch zukünftig jemand fortführen.

Spray mieten geht übrigens mittlerweile auch, lohnt aber nur bei weniger als einer Woche.

TobyB

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Darf man das Zeug nicht ausführen, oder wie jetzt?
Amerika-Fan, bisher leider nur in Kanada gewesen.

miwunk

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Ich wundere mich nur, für was man als normaler Tourist ein Bärenspray brauchen sollte?

Hättest Du die Nerven, einen angreifenden Bär erst so weit an Dich rankommen zu lassen, vorher aber auch noch die Windrichtung zu checken, damit Du das Bärenspray effektiv einsetzen kannst?
Ich glaube, durch so ein Spray wiegt man sich in fascher Sicherheit.

Wir waren bestimmt schon 10 - 15 mal in den Rockies, bis rauf nach Alaska, aber einen Einsatzzeitpunkt für ein Bärenspray hat es nie gegeben.


Tinerfeño

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Das Bärenspray ist doch nur für absolute Notfälle gedacht. Es wäre nicht das erste Mal, wenn ein Wanderer von einem Bären angegriffen worden wäre. Im Kluane National Park in Kanada sieht man an jedem Trail Warnschilder und im Visitor Center wurde mir das auch empfohlen, gerade wenn man allein unterwegs ist. Die vier Tage gings dann allerdings auch ohne, weil ich in Haines Junction keines kaufen konnte.

In falscher Sicherheit wiegt man sich bei dem Zeug nur, wenn man die sonstigen Verhaltensweisen völlig ignoriert: Man soll beim Wandern möglichst viel Lärm machen. Das ist allerdings gerade als Alleinreisender z. T. sehr mühsam, aber das sollte einem seine Sicherheit wert sein.
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Tinerfeño

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Darf man das Zeug nicht ausführen, oder wie jetzt?

Das Problem ist, das Fluggesellschaften die Mitnahme im Gepäck verbieten.
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Canyoncrawler

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Darf man das Zeug nicht ausführen, oder wie jetzt?

Das Problem ist, das Fluggesellschaften die Mitnahme im Gepäck verbieten.

Darf man echt nicht. Wussten wir auch nicht, und haben so ein Spray mal unwissentlich im Gepäck mit nach Hause genommen von einer Kanadareise  :oops: (den Spraykopf mit Panzerklebeband gegen versehentliche Betätigung zusätzlich gesichert).
Beim letzten Mal (2008) haben wir dann die Sicherheitsbestimmungen zum Reisegepäck sorgfältiger gelesen und das Bärenspray, gekauft für Wanderungen in entlegenen Gebieten des Yellowstone Parks, haben wir dem NPS im Grand Teton geschenkt (an einem Rangerdesk im Visitor Center abgegeben) bevor wir den Park in Richtung Badlands und Deserts in Wyoming verlassen haben.

Bei der Reise hatten wir auch gemerkt, dass Bärenspray bei REI in Denver viel zu teuer verkauft wird. Die Dose gleicher Marke, gleicher Grösse kostete 2008 in diversen Shops um den Yellowstone Park 10 USD weniger als bei REI in Denver.
Gruss Kate
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Wanderratte

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Bärenspray ist tatsächlich nur eine allerletzte Option, einen Angriff abzuwehren. Wenn ein Mensch durch Bären verletzt oder getötet wird, ist das sehr häufig das Todesurteil für den Bären. Ich finde, schon um das potentiell zu verhindern, ist das Geld gut investiert, wenn man sich schon im Bärengebiet aufhält (insbesondere im Glacier, Banff, Denali, oder auch Yellowstone im Backcountry).

Wen es interessiert: Grundsätzlich wird zwischen "Angriffen zur Verteidigung" und solchen, in denen der Mensch oder was er bei sich hst, als Futter gesehen wird, unterschieden.

Letztere sind extrem selten, können aber sowohl bei Grizzlies als auch Schwarzbären vorkommen (in der Regel sin das Menschen gewöhnte, "food conditioned bears", daher soll man sie nicht füttern und seine Lebensmittel richtig verstauen).

Erstere lassen sich meist dadurch verhindern, dass man genug Lärm macht. Dadurch bekommen die Bären die Chance, zu verschwinden, bevor ein Mensch unbeabsichtigt in den kritischen Bereich eines Bären kommt und sich "verteidigt". K

Kommt es wirklich zu einem Angriff, kann Bärenspray der letzte Schutz vor einem Angriff sein, ist aber keine Garantie. Das Spray wird auf etwa 10m Entfernung angewendet, Gegenwind oder Regen schränken die Chancen auf Erfolg noch weiter ein. Allerdings kann das Spray bei einer zunächst unkritischen Begegnung (durch das zusätzliche Gefühl von Sicherheit) dabei helfen, ruhig zu bleiben und nicht wegzulaufen (der übelste Fehler bei einer Begegnung). Das allein kann schon einen Angriff verhindern.
.
Nein, ich werde nicht von UDAP oder eindm anderen Hersteller gesponsort. :) Nach meiner ersten Begegnung habe ich nur ein paar Bücher zu dem Thema hglesen.

Raigro

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Ich war vor ein paar Jahren alleine bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang zum Fotografieren abseits von irgendwelchen Trails unterwegs. Das Bärenspray hätte mir vielleicht nicht geholfen, aber zumindest hatte ich überhaupt etwas dabei, was mir eine Möglichkeit zur Abwehr gegeben hätte, wenn ich zu dieser "kritischen" Zeit auf einen Bär getroffen wäre.

Und wenn man alleine im Bärengebiet wandert, dann würde ich ein Bärenspray auch als Muss ansehen.
Gruß aus München

Rainer

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Wurzelsepp

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Ich wundere mich nur, für was man als normaler Tourist ein Bärenspray brauchen sollte?

Unterscheidet denn der Bär zwischen einem "normalen Touristen" und einem "anderen"?

Zitat
Hättest Du die Nerven, einen angreifenden Bär erst so weit an Dich rankommen zu lassen, vorher aber auch noch die Windrichtung zu checken, damit Du das Bärenspray effektiv einsetzen kannst?

Das weiss man erst, wenn man in so einer Situation war. Vorher kann das keiner beantworten. Wenn man sich jedoch schon vorher mit der möglichen Situation auseinandersetzt, dann steigen die Chancen dass man zumindest nicht komplett falsch handelt.


Zitat
Wir waren bestimmt schon 10 - 15 mal in den Rockies, bis rauf nach Alaska, aber einen Einsatzzeitpunkt für ein Bärenspray hat es nie gegeben.

Beim 16. mal könnte es so weit sein. VIelleicht auch nie. Bei anderen beim ersten Mal. Ich baue auch nicht bei meinem Auto den Airbag aus nur weil ich mehrere Jahrzehnte keinen gebraucht habe.

Soulfinger

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Viele haben auch einfach nur ein Bärenspray, um daheim was "wichtiges" erzählen zu können  8)
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

miwunk

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Wurzelsepp,
Das mag ja alles sein.
Nur: uns haben die Parkrancher in Alaska und Yukon immer gesagt, dass ein Bärenspray fehl am Platz ist. Es wiegt die Menschen in trügerischer Sicherheit und letztendlich verletzen sich die meisten  damit selber. Viel besser wäre es, lt. Rancher, gleich bei einer Wanderung Lärm zu machen, wenn man allein ist kann man immer noch singen oder mit einem Stock immer wieder an Bäume schlagen. Auch Bärenglöckchen sind effektiv. Und alles ist besser und sicherer als Bärenspray.

Natürlich für Menschen, die immer draussen sind, für Trapper, Goldsucher, oder auch nur Einwohner auf einsamen Höfen, ist Bärenspray das Richtige. Aber diese Menschen wissen auch damit umzugehen.

Ist vielleicht vergleichbar: Wenn man Dir ein Gewehr zur Selbstverteidigung in die Hand drückt, und Du hast noch nie geschossen! Würdest Du dann im Notfall wissen wie es anzuwenden ist? Und würdest Du auch treffen? Wenn Du weisst, Du hast nur einen Schuss??


Wurzelsepp

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Ist vielleicht vergleichbar: Wenn man Dir ein Gewehr zur Selbstverteidigung in die Hand drückt, und Du hast noch nie geschossen! Würdest Du dann im Notfall wissen wie es anzuwenden ist? Und würdest Du auch treffen? Wenn Du weisst, Du hast nur einen Schuss??

Ein Gewehr ist nun etwas komplizierter zu bedienen als ein Pfefferspray und vielleicht nicht direkt vergleichbar. Ich bin mir sicher dass meine Frau in der Lage wäre ein Pfefferspray zu benutzen, jedoch keine Ahnung hätte wie man eine Waffe lädt, durchlädt, entsichert und dann schiesst.
Ob ich nun mit einem Gewehr treffen würde, oder mit dem Pfefferspray weiss ich in beiden Fällen nicht. Aber es ist in beiden Fällen eine Chance. Ich würde aber niemals mit einer Waffe in der Wildnis rumlaufen.


Tinerfeño

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Re:
« Antwort #12 am: 03.07.2015, 15:16 Uhr »
Bärenspray + Lärm machen, dann sollte man einigermaßen sicher sein. Jede weitere Diskussion ist nicht zielführend. Man sollte sich außerdem in den Besucherzentren informieren, wie mit Bärenbegegnungen umzugehen ist. Zumindest in Kanada gibt's da informative Broschüren.
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Lisa78

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Hallo!

Auch uns wurde im Yellowstone von mehreren Rangern - auch für Wandertouren im "Front-Country" - ausdrücklich empfohlen, ein Bärenspray dabei und auch griffbereit (! eben nicht im Rucksack oder sonstwo!) zu haben. Wir haben das Geld gern investiert und dazu auch die Zeit für die Teilnahme an einem Rangervortrag zur richtigen Handhabung. Wie man im Ernstfall reagieren würde, weiß man vorher sowieso nie, aber theoretisches Wissen und praktische Übung kann nie schaden, finde ich.

Und genau wie Canyoncrawler haben wir das Spray hinterher einem Ranger am Infodesk im Yellowstone NP gegeben. Ich denke, das ist eine sinnvolle Verwendung, die Nationalparks haben sicher ein straffes Budget und können solche "Sachspenden" gut gebrauchen.

Viele Grüße
Lisa78

Canyoncrawler

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Im Yellowstone gibt es diverse Trails auf denen regelmässig Grizzlybären gesichtet werden und die dann auch immer mal für ein paar Tage geschlossen werden.

Ein Bärenspray ersetzt nicht das richtige Verhalten auf Wanderungen (z.B. Lärm machen), allerdings fühle ich mich mit einem Spray deutlich wohler wenn man die gut frequenierten Parkgebiete und die Fronttrails verlässt und sich einsameren Regionen und Backcountrytrails zuwendet. Insbesondere Gebieten im Nordostteil des Parks (nördlich des Yellowstone Lakes, Hayden & Pelican Valley, Lamar Valley) und den Südwestregionen wie Bechler Canyon. 

Teilweise gelten auf Trails dort auch Regelungen dass man nur in Gruppen wandern darf bzw. saisonale Totalsperrungen wegen der Kinderstube der Bären.

Genau für solche Trails hatten wir uns seinerzeit das Spray gekauft und zuvor die Handhabung auf der Website des Yellowstone NP als Video studiert.

In der einschlägigen Wanderliteratur zum Yellowstone findet man auch den dringenden Hinweis, nicht ohne Spray dort zu wandern.

Wenn man sich auf den Hauptwegen der Besucher bewegt (Plankenwege der Geysire, Trails beim Canyon o.ä.) würde ich mir die Ausgaben aber sparen.

Gruss Kate
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