Ujujujuiiiiiii,
3 Antworten zu einem solch exotischen Thema in soooooooooo kurzer Zeit. Ja, besteht denn das Forum wirklich aus Abenteurern ?
Nun denn, dann will ich dem offensichtlich bestehenden Mangel an Kennntnissen dieses unwirtlichen und abgelegenen Erdwinkels ein wenig entgegenwirken.
Dazu noch eine Vorbemerkung:
ich habe meinen Aufreiß-Artikel bewußt unpersönlich und ohne Bezug zu mir und meiner Tätigkeit hier in New Brunswick gehalten, damit ich nicht gleich wegen Schleichwerbung anecke. Wenn ich aber nun in "medias res" gehen soll, komme ich an einer gewissen Portion Eigenwerbung nicht vorbei. Wen das stört, der soll sich also des weiterlesens enthalten. Ich möchte keine Diskussion bzgl. dessen anstoßen, und schon garnicht führen.
Also ja, ich wohne mit meiner Familie seit April 2004 in New Brunswick, nachdem ich bereits im Jahre 2000 die ehemalige Rinderfarm kaufte und, peu à peu, zu einer kombinierten Gäste-/Pferderanch umbaute (und noch lange nicht damit fertig bin).
Wir befinden uns nahe der Südküste der St. Lorenz - Bucht, direkt gegenüber dem Westende von P.E.I., unweit des Richibucto Rivers und dessen Mündung in die St. Lorenz - Bucht. auf einer halbwegs brauchbaren Landkarte findet man uns genau auf halber Strecke zwischen Moncton und Miramichi am hwy 11.
Soweit zunächst der neutrale Teil. Der kombinierte (neutral / geschäftlich) findet sich auf unserer website
www.doublebarnranch.com . Auf rund 75 Seiten findet man dort Informationen und Anregungen über den Bereich zwischen Miramichi, Shediac und Moncton sowie einige überregionale Attraktionen wie z. B. das whale watching in der Bay of Fundy. Wer meint, daß ihn die Beschreibungen unserer eigenen Leistungen aus den genannten Gründen stören, braucht die paar Seiten, die ausschl. unsere Ranch betreffen, ja nicht zu öffnen. Alle anderen Seiten sind direkt zu erreichen.
Und jetzt noch ein paar allgemeine Informationen zu New Brunswick:
Ja, Campingplätze gibt es an allen Ecken, aber nur wenige sind außerhalb der Sommersaison geöffnet (nach dem langen weekend im September). Wer aber aber im Herbst oder im Frühling mit Zelt oder Camper hier unterwegs sein will, soll mir das mitteilen, dann suche ich ihm einige Adressen dieser Anlagen heraus. Hier bei uns in direkter Nähe gibt es einige Campingplätze, einer davon befindet sich direkt im Kouchibouguac National Park (22 km von uns entfernt). Dieser Park hat eine kilometerlange Küstenlinie mit eigenem Badestrand, Kanuvermietung und geführten Bootstouren hinaus zu den Robbenbänken.
Schwarzbärenbeobachtungen führt ein spezialisiertes Unternehmen durch, das etwa 35 Autominuten von uns entfernt liegt. Bären sind garantiert (Hinweis auf unserer website). Eine Schnorchelschule gibt es bei Shediac (50 km entfernt = 1/2 Stunde). ATV - Kurse werden in der Nachbargemeinde offeriert (s. unsere website). In Bouctouche (25 km entfernt) gibt es ein einmaliges Naturschutzgebiet, die "Düne von Bouctouche". Auch hierzu siehe unsere website. Wer Elche und Weißwedelhirsche sehen will, kann dies in unserer unmittelbaren Umgebung tun. Coyoten kann man abends in den umgebenden Wäldern heulen hören. Bade- und Schwimmmöglichkeiten gibt es im Richibucto River und am Meeresstrand (15 Min. mit dem Auto); s. website.
Für Angler, die für die eigene Küche angeln wollen, sei es im Camper, am Lagerfeuer oder in einer cottage, bietet sich das lizenzfreie Angeln (Boote mit guide kann man günstig mieten) im Mündungsgebiet des Richibucto Rivers an (Makrele, hmmm). Ansonsten, je nach Saison, ersteht man eine billige Angellizenz und kann in den Seen und Flüssen angeln.
Unterhaltung ? In Bouctouche finden während der Sommersaison ununterbrochen Theatervorstellungen über Themen mit acadischem Hintergrund statt, und zwar auf einer kleinen Insel im Bouctouche River, wo ein traditionelles Dorf der ersten französischen Siedler in New Brunswick neu aufgebaut wurde. Meist in französischer, aber auch in englischer Sprache.
Von Juni - August gibt es in der näheren und weiteren Umgebung von uns etliche Feste und Veranstaltungen der verschiedensten Art; vom Country - Festival über das Muschelfest von Richibucto (mit Bootsparade bei Dunkelheit) bis zur 4-tägigen Landwirtschaftsausstellung mit allerlei Getier und Pferdegespann-Wettbewerben bis hin zu 6-spännern. Auch hierzu wieder der Hinweis auf....... - genau !
Moncton als Universitätsstadt (Groß-Moncton = ca. 85000 Einw.) bietet dann das übliche Repartoir einer Stadt mit Kneipen, Bars und Theater, aber nicht zu vergessen einige große malls (Einkaufstempel). Der link zur website von Moncton findet sich ebenf....... - richtig, ebenda.
An der Grenze zwischen N.B. und N.S. finden sich die sehenswerten Reste des Forts Beauséjour, wo die ach so friedfertigen Franzosen Mitte des 18. Jahrhundert eine Mordsfestung errichteten, und schon 5 Jahre später feststellen mußten, daß die bösen, bösen Englishmen den ganzen ordentlichen Steinhaufen nicht so furchtbar ernst nahmen und den Laden von Land und See her in einen recht unordentlichen Steinhaufen verwandelten. Aber auch die verblienen Reste sind durchaus imposant.
Ca. 40 km von Moncton entfernt stehen an der Küste der Bay of Fundy die "Hopewell Rocks". Felsfragmente, die wie lange Finger senkrecht im Meeresboden stehen, und bei Ebbe völlig trockenliegen. Man kann dann trockenen Fußes dazwischen lustwandeln (oder was auch sonst immer). Ist die Flut dagegen zurück, paddelt man rund 15 m (!!!) höher, gerade unterhalb dem oberen Rand der Felsen, mit dem Kanu daran vorbei. Die Bay of Fuindy hat die weltweit höchsten Unterschiede zwischen Ebbe und Flut. Und weil es sich dort meist um eine Steilküste handelt, sieht man den Höhenunterscied auch am besten.
Ach ja, wo wir gerade beim Wasser sind:
durch die intensive Sonneneinstrahlung, die New Brunswick das ganze Jahr über erfährt, und die Tatsache, daß auch in der St. Lorenz - Bucht ein, wenngleich auch erheblich geringerer, Tidenhub herrscht, der bei Ebbe den strandnahen Meeresgrund der Sonne aussetzt und dieser sich dann stark erhitzt, wird das zurückkehrende Meerwasser so erwärmt, daß im Juli und Augsut Wassertemperaturen von 24° C herrschen. Und das bei fast menschenleeren Stränden ! Wer will da noch in die Karibik ?????
Zurück zur Bay of Fundy: in der Hafenstadt St. John mündet der gleichnamige Fluß in die Bay. Da diese eine so starke Flut entwickelt, preßt das Meerwasser das ankommende Flußwasser zweimal täglich 200 km zurück ins Landesinnere, sodaß der St. John River wohl der einzige Fluß weltweit ist, der schon unter üblichen Bedingungen auf einem nenneswerten Streckenabschnitt Ebbe und Flut kennt. Binnenschiffahrt im Bereich der Landenge um das Mündungsgebiet des Flusses ist nur zeitweilig während des Höchst- und Tiefststands, also bei geringen Wasser - Fließgeschwindigkeiten, möglich. Ein ebenfalls beeindruckendes Schauspiel, genannt "reversing falls".
Uuuuuund natürlich: der Bay of Fundy National Park. Dazu spare ich ich mir die Belastung meiner Fingerkuppen und der Computertastatur und verweise gleich .....
Unsere schöne Provinz grenzt im Westen und Südwesten an Amiland (Maine). Wer sich partout den Streß einer Einreise nach dort antun will (wart Ihr auch immer schön brav, wenn ihr zuvor dort wart ? Denkt an Big Brother und Eure Fingerabdrücke !!!!!!), kann also immer einen Abstecher nach dort machen oder gleich eine Kombireise planen. Von uns aus sind es knapp 3 Stunden relaxter Autofahrt bis zu den Grenzorten Calais (USA) und St. Stephen (Canada).
An dieser Stelle muß ich zu meiner Schande gestehen, daß ich den Norden und Nordwesten N.B.'s kaum kenne; ich war hier bei uns und an den beschriebenen Ecken dafür zu sehr beschäftigt. Aus Berichten Eingeborener konnte ich aber entnehmen, daß dort noch mehr wilde Natur in jeder Couleur existiert. Bis ich also aus eigener Erfahrung berichten kann, müßt Ihr Euch mit den Hinweisen auf der offizien N.B. - website begnügen:
http://www.tourismnewbrunswick.ca/en-ca/hnhome.htmUnd wenn also ganz bestimmte Fragen vorliegen, besondere Informationen benötigt werden oder jemand eine Tourempfehlung, auch kombiniert mit anderen Provinzen, wünscht, will ich gerne helfen, soweit ich kann und es das Hoheitsgebiet von N.B. betrifft.
Also denn - man schreibt sich.
Gruß
Gustav