Heureka ! Es hat geklappt. Dank Euch allen, die diese Antworten getippt haben. Genaus diese Details brauchte ich, um unsere hiesigen Toruismusverantwortlichen mit der Nase ganz intensiv auf die Punkte stoßen zu können, die dringend bearbeitet müssen, um einerseits vorhandene Mängel der Infrastruktur beheben zu können (deren bin ich mir bewußt), andererseits durch eine zielgerichtete Beschreibung der und Werbung für die vorhandenen highlights den noch Unentschlossenen die definitiv vorhandenen Reize unserer Provinz nahezubringen.
Ich sehe das grundlegende Problem darin: der Westen ist bekannt, konnte durch seine (unbestreitbar !) überwältigende Natur (insbes. Rockies) punkten und hatte (und hat noch) den Vorteil, daß, darauf aufbauend, eine aktive Tourismuspolitik alle diese Vorteile sehr gut vermarktet. Gerade daran hapert es bei uns extrem, aber keiner der Verantwortlichen begreift das. Es zum Mäusemelken !!!!! Da kannst Du einem Ochsen ins Horn petzen - Du erzielst dabei den gleichen Effekt, als wenn man versucht, solche Zusammenhänge hiesigen Offiziellen zu vermitteln.
An cleoxx:
an wirklich h+bschen Übernachtungsmöglichkeiten, sowohl Campingplätzen, B & B, Hotels, Resorts, Cottages & lodges etc. fehlt es in New Brunswick nun wirklich nicht. Und überall wird man, da N.b. ja nun, wie beschrieben, von Touristen nicht überlaufen ist, sehr persönlich und freundlich behandelt. Ausnahmen mag es, wie überall, geben. Auf meiner zuvor genannten, offiziellen website New Brunswick's findest Du diesbzgl., was das Herz begehrt. Solltest Du einen urlaub hier planen, helfe ich Dir gerne bei der Streckenplanung und Übernachtungsnachweis. Das gilt übrigens für alle. An dieser Stelle kann ich gleich nochmal einflechten, daß ich diesen thread nur zu einem ganz geringen Teil als Eigenwerbung ansehe. Es liegt mir mehr daran, New Brunswick als Urlaubsziel bekannter zu machen, da ich von dem gebotenen Erholungswert unbedingt überzeugt bin. Bevor wir uns hier niedergelassen haben, waren wir zuvor 5 x hier zum urlauben.
An MichaH:
Ich bin mir sicher, daß es auch anderen so ging, wie Dir. Entfernungen sind hier schon ein sehr zu berücksichtigender Faktor, wobei das für Fahrten innerhalb unserer Provinz nur sehr begrenzt gilt. N.B. ist fast exakt so groß wie Bayern, nur 1000 km² kleiner (= 20 x 50 km). Aber während pro km² in Bayern durchschnittlich 10 Menschen leben, ist es in N.B. nur einer. Und der größere Teil der Menschen wohnt in den Städten, wobei St. John, Greater Moncton und Fredericton davon schon wieder etwas die Hälfte auf sich vereinigen.
Auf Irland war ich noch nicht, meine diesbzgl. Kenntnisse stammen deshalb von Fotos, die es aber überreichlich im web und anderswo gibt. Deshalb meine ich behaupten zu können, daß beide Gebiete nicht miteinander vergleichbar sind. Riesengroße Wälder, teilweise sehr abgelegene Gebiete im Landesinneren und gegen Nordwesten hin, dunkle, meist relativ ruhige Flüsse zum exzellenten Kanufahren und Wildbeobachtung vom Wasser aus, Nationalparks mit allen üblichen Einrichtungen und, nicht zuletzt, endlos lange Sandstrände an der St. Lorenz - Bucht. Gut, Meer und Strände gibt es auch in Irland, aber in dieser Beschreibung muß sie als zusätzliches highlight zu den anderen Naturangeboten sehen. Um nicht mißverstanden zu werden: dies sind nur Vergleiche. Ich würde, gerade als Reiter, auch gerne einmal nach Irland fahren - auch Schottland kann mich reizen. Ich bin mehrfach immer nur bis Mittelengland gekommen, was mir aber auch teilweise sehr gefallen hat.
Abschließend: Danke für die Blumen .....
An Kauschthaus:
Ich war in Schweden, aber nicht in Norwegen. Auch diesbzgl. habe ich nur die Kenntnis, wie sie auf Fotos daherkommen. Ist aber auch sehr umfangreich.
Wenn ich mir die Bilder von Norwegen, insbes. der Küstenlandschaften, so repetiere, stimme ich mit Dir überein, daß vieles sehr ähnlich ist it gewissen Landschaftsteilen auf Nova Scotia. Diese Fischersiedlungen gibt es in dieser Form nicht in New Brunswick. Der frühe französische Einschlag etlicher Gegenden macht sich doch bemerkbar.
Was Du mit den "unvergleichlichen Landschaften" im Westen meinst, ist mir schon klar. Die gibt es eben nur dort, aber nicht hier. Und die reizen einen Europäer auch besonders. Da gibt es keinen Zweifel. Ich selbst war, ist aber schon lange her, 2 x in B.C., immer im tiefsten Winter.
Und trotzdem gibt es auch hier solche Bereiche. Nein, keine Prairien und keine Rockies, aber in der Nähe der Bay of Fundy gibt es eine Landschaft (nähe Petitkodiac), wo man sich in den tiefsten Schwarzwald versetzt fühlt (oder aber die Rockies): fast auf Meeresniveau liegend, erheben sich dort Felslandschaften, durchbrochen von tiefen Klamms, reißenden (oder auch ruhigen) Gebirgsbächen, teilweise 2 - 3 m tief ausgespült, an anderen Stellen nur fußhoch im Kiesbett zum durchwaten oder durchreiten, und die Gegend ist auch stark bewaldet.
Also, Abwechslung ist gewährleitet, und die touristischen Angebote auch sehr reichhaltig. Whale watching z. B. ist der Renner in der Bay of Fundy. Mehr als 12 Walarten sind dort vertreten.
Das mit den Flugverbindungen nach Atlantik - Kanada hast Du richtig erkannt. Halifax sollte man als Eingangsflughafen ex europa immer wählen, und vom dortigen Flughafen sind es bis zur Provinzgrenze nach N.B. gut 1 1/2 Stunden gemütlicher Fahrzeit. Übrigens: von Paris - Orly gibt es eine supergünstige Flugverbindung mit Corsair direkt nach Moncton. Sie auf meiner website unter "Verkehr" den link "Flugverbindungen". Dort findest Du einen aktuellen Preisvergleich nach Atlantik - Kanada ex Europa.
Ansonsten hast Du die Möglichkeiten hier schon recht gut erkannt; aber wenn Du den Westen nicht sein lassen kannst - auch dafür habe ich Verständnis. Jeder hat so seine Prioritäten. Geht mir nicht anders.
An BeaAnni:
Wie heißt es so schön: "wenn's der Wahrheitsfindung dient ......". In diesem Sinne so gemeint, daß ja niemand sich für sein Reiseziel entschuldigen muß (wo kämen wir denn da hin ?), aber doch zumindest nachdenklich wird, ob er, immer in die selbe Gegend zu jetten, woanders nicht etwas versäumt. Klar, der Westen ist so groß, da braucht man lange, bis man sich auch nur ein wenig umgesehen hat. Aber ein Großteil der Gegenden dort gleicht sich prinzipiell schon, sodaß man zwar immer wieder beeindruckt ist und den Aufenthalt absolut genießt, aber eben grundsätzlich nichts Neues entdeckt. gut, wie schon in der Antwort an Kauschthaus bemerkt, jeder hat seine Vorlieben, und ich will diese ja wirklich weder kritisieren (steht mir nicht zu) noch in irgendeiner Weise den beeindruckenden Westen herabmindern (würde mir sowieso nicht gelingen, und ich will ja auch wieder einmal dorthin, um Urlaub zu machen).
Bzgl. der Anreise nach Brunswick verweise ich ebenfalls auf meine vorstehende Antwort an Kauschthaus. Damit ist eigentlich alles dazu gesagt.
Mit den Campinplätzen ist es eben so, wie ich schon beschrieb: grundsätzlich schließen sie nach dem labour weekend. Aber eben nicht alle. Es bleiben noch genügend offen, und auch hier gibt es Wintercampingplätze. Und Wohnmobile können hier als auch auf N.S. durchaus angemietet werden, wobei Du Recht damit hast, daß die Auswahl geringer ist.
Aber nicht jeder ist Camper.
Jedoch nochmals Danke für Deine Kritik: ich werde sie umgehend als Arbeitsmaterial bei meiner Sysiphusarbeit mit den Tourismusbehörden verwenden.
An EDVM96:
Wegen der Berge: sie vorstehend.
Insektenplage: aus den Reiseberichten in den verschiedenen Foren muß ich, vergleichend, feststellen, daß wir offensichtlich weniger geplagt sind als weiter nördlich/nordwestlich gelegene Gegenden. Damit kein Mißverständnis aufkommt: wir haben unsere Moskitos, black flies, horse flies und ähnliches Getier. Die gibt es überall in Kanada. Wer damit ein wirklich ernsthaftes Problem hat, bzw., auf welche Weise auch immer überempfindlich ist, sollte nicht nach kanada kommen, zumindest nicht nach außerhalb der Städte fahren.
Aber bis auf die Hochsaison der Insekten (so im Juni, und dann meist in den Wäldern), ist dieses Problem durchaus zu bewältigen. Sonst wären wir nicht hier. Die unangenehmste Tageszeit ist die Abenddämmerung; tagsüber ist es üblicherweise nicht wirklich unangenehm, mit Ausnahme der ersten 2 - 3 Wochen. Aber die hier verfügbaren Insektenschutzmittel wirken zuverlässig. Ich persönlich gehe auch im späten Frühjahr in meine Wälder, nicht immer mit einem Mückenmittel versehen. Zugegeben: schon in Afrika mochten mich die Biester nicht, warum also in Kanada ? Die haben auch ihren Stolz, und gehen nicht an jeden.
Kurzum: verglichen mit den in den Foren beschriebenen B.C. - Gebieten (als Beispiel) kommen wir wohl noch erheblich besser weg, was die Mücken angeht.
Verkehrs-Infrastruktur: Du kommst hier an jeden interessanten oder notwendigen Punkt. Es gibt ausreichend Straßen, die die wichtigen Bereiche erschließen. Für die unerschlossenen Gebiete in der Mitte und im Norden kannst Du "dirt roads" (Sandstraßen) und meist ganz brauchbare Forststraßen nutzen. Aber was willst Du dort ? Wenn Du zur Jagd gehen oder im absoluten Hinterland angeln willst, hast Du entweder Deinen guide, der Dich dahin bringt, wo Du hinmußt, oder aber Du folgst den umfangreich vorhanden trails. Mach Dir keine Gedanken: highways, Straßen und trails gibt es überall, und die sind auch auf den Provinzkarten vermerkt. Du mußt nur eine im richtigen Maßstab haben. Kann ich dir aber zuschicken, wenn Du möchtest. Gib' Laut.
Vergiß alles, was Du über Wetter in Kanada weißt, sofern es sich nicht direkt auf New Brunswick bezieht ! Insbesondere das wirklich rauhe (kein Schreibfehler - ich lehne die Rechtschreibreform rundweg ab) Wetter in NL kannst Du nicht mit dem unseren vergleichen. Schon Nova Scotia hat ein viel feuchteres und allgemein unwriklicheres Wetter als wir, insbes. viel mehr Stürme.
Wetter:
Also, das Wetter hier in New Brunswick ist wirklich klasse. Grundsätzlich: ab etwa Mitte Mai bis weit in den Oktober hinein sind längere Regenphasen (also über mehrere Tage) äußerst selten. Im vergangenen Sommer war es so, daß wir immer vier, fünf Sonnentage und dann mal wieder einen Schauer hatten. Ideales Wetter eigentlich, weil man viel draußen unternehmen konnte, aber andererseits das Gras auf unseren Weiden gut sprießte. Nur hatten wir mit dem Heumachen Probleme, da die Sonnentage zwischen den kurzen Niederschlagsphasen eben zum schneiden, trocknen und einbringen des heus recht kurz bemessen waren. Da mußte ich recht fleißig sein und auch noch in Dunkeln das Heu wenden, damit es gleich mit dem ersten Sonnenstrahl am nächsten Morgen weitertrocknen konnte. Da aber andererseits wieder sehr warmes Wetter herrschte (30° C oder knapp darunter erreichen wir im Juli/August an vielen Tagen, ist aber fast immer sehr gut verträglich, da immer zumindest eine leise Brise herrscht (Meernähe !) Und, wie schon einmal erwähnt, hat New Brunswick die meisten jährlichen Sonnenstunden in ganz Kanada.
Diesen Winter haben wir, z. B., nach einem milden Winterbeginn seit Ende der 2. Januarwoche Dauerfrost mit einigen wenigen Schneefalltagen, und ansonsten durchgehend strahlend blauen Himmel und herrlichen Sonnenschein. Aktuelle Schneehöhe 40 cm, in Schneeverwehungen bis ca. 70 cm. Der Dauerfrost bewegt sich seit knapp 2 Wochen in Bereichen um max. - 9° C und min. -23° C. Die gefühlten Temperaturen liegen wegen des teilweise heftigen Dauerwindes so um etwa jeweils 10° C niedriger.
Aber knochentrockene Luft - sehr gesund.
Sobald der Winter seinen Abschied nimmt und der Frühling langsam beginnt, was aufgrund der Erderwärmung auch hier immer früher der Fall ist (letztes Jahr ab Mitte März), wird es schnell spürbar wärmer. Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, kann man bis etwa Anfang November die herrschenden Temperaturen mit den in Deutschland vergleichen, also warm, und auch nachts in sommerlichen Bereichen. Keinesfalls wie in B.C., wenn schon Ende August mit allen möglichen Überraschungen gerechnet werden muß. Ich war 2 x in B.C. und 2 x in Alaska, wenngleich auch immer im Winter.
Wir hier in N.B. haben eben maritimes und kein kontinentales Klima.
Von natürlich trotz allem immer wieder auftretenden Schlechtwetterphasen abgesehen, können wir uns über das Wetter hier definitiv nicht beschweren, nicht wegen der Temperaturen, und schon garnicht wegen fehlender Sonne.
Flugverbindungen: siehe vorstehend.
An Lupo:
Glückwunsch ! Zu Deinem Urlaub - und daß Du unbeschadet wieder entkommen bist. Vielleicht sieht man Dich ja mal wieder hier.
Deinen Reisebericht werde ich mir heute Abend reinziehen.
Nochmals Danke an alle Schreiberlinge. Eure Infos haben mit sehr geholfen.
Gruß aus New Brunswick.