München ist nicht Bayern und
Montreal ist nicht Quebec
In Montreal merkt man m.E. wenig von einem "Nationalismus".
Es ist eher so wie bei vielen "Diaspora-"Gruppen, die vaterländischer
als im Heimatland sein wollen.
Einige Quebeqois lieben es daher, französischer als die Franzosen
sein zu wollen.
(Montreal ist nach Paris die zweitgrößte französisch-sprachige Stadt!).
Die meisten ab sozialer Mittelschicht aufwärts nehmen einfach die
Vorteile beider Kulturen. Und das Essen ist in Quebec nunmal
besser als in Ontario. In Restaurants z.B. findet man z.B. oft:
BYO:
B ring
Y our
O wn wine.
So umgeht man das lästige/teure Alkohol-Lizenz-Problem
Falls ihr mal nach Quebec kommt besorgt Euch das Taschenbuch:
How to survive as an Anglo in Quebec.
Resumeé: they may be curios, but they know how to fête .
Internationale Filme werden oft in zwei Versionen für CDN
geschnitten: eine Anglo-Version, wo "jedes nackte Huhn"
der Zensur zum Opfer fällt, und eine Franco-Version, die
da doch wesentlich freizügiger ist. Einwohner von Ottawa
gehen daher bisweilen gern über die Brücke nach Hull, um
sich die Franco-Version anzusehen.
Den meisten Quebeqois ist klar, dass sie als "Ausland"
- mit allen (un-)möglichen Im-/Export-Restriktionen -
kaum wirtschaftliche Überlebens-Chance haben,
auch wenn sich der von Hydro-Quebec produzierte
Strom sehr gut nach USA exportieren lässt.
Braune Horden wird man - wie z.B. in einigen Gegenden Deutschlands -
in Q. m.E. nicht finden. Eher findet man ignorante savoir-vivre-Typen, die z.T.
wirklich kein english beherrschen und die sich von der
einfältig-puristischen Menthalität einiger Anglos nur genervt fühlen.
woming
BTW: wenn ich die Politik deren südlichen Nachbarns betrachte,
kann ich einige Quebeqois schon verstehen.