Ich erkläre Dir erst einmal, was eine eSIM ist und was sie tut, denn Du hast anscheinend eine falsche oder ungenaue Vorstellung darüber.
Eine eSIM "schafft" man nicht an und kauft man auch nicht bei einem Provider, sondern eine eSIM ist ein Chip, der fest in einem Smartphone verbaut ist. eSIM ist die Abkürzung für "embedded SIM". Der Sinn einer eSIM besteht darin, dass man eben NICHT bei Providerwechsel u.ä. eine neue SIM Karte bekommt und ins Smartphone einlegt, weil das Gefrickel mit den kleinen Kärtchen als nervig eingestuft wird und die NanoSIM im entscheidenden Moment sowieso am liebsten die Biege macht und unter dem Sofa landet...
D.h. eine eSIM hat man oder hat man nicht - das Smartphone entscheidet darüber. Dein iPhone scheint eine eSIM zu besitzen (ich habe keine Apple Hardware und kenne ich Dein iPhone Modell nicht). Es ist nicht selbstverständlich, dass iPhones eSIMs besitzen, das ist erst ab einer bestimmten Version (keine Ahnung, ab wann).
Wie geht das nun mit eSIM? Der grundsätzlilche Vorteil ist schon mal klar, das Gefummel mit der SIM fällt weg. Es gibt aber auch Nachteile und der allergrößte Nachteil ist, dass nur sehr wenige Provider im Lande (und im Ausland) spezielle Verträge für eSIMs anbieten. Damit das funktionieren kann, muss eine bestimmte Software (eine App) auf dem Smartphone installiert werden, diese App kommt vom Provider und diese App stellt die Verbindung zwischen Provider und eSIM her. Was ich beispielsweise schon nicht weiß, ob man mit der eSIM auch eine immer gleiche fest verdrahtete Telefonnummer besitzt (Länder unabhängig). Wäre theoretisch möglich, es kann aber auch ganz anders sein. Normalerweise ist nämlich die Telefonnummer mit der normalen SIM verdrahtet. Ist aber letztendlich zweitrangig.
Wichtig ist eben, dass man überhaupt einen Provider findet, der eSIMs technisch unterstützt. Und das tut u.a. T-Online, die sind ja auch international (insbesondere auch in den USA) verbreitet und können deswegen viele Verträge und Preismodelle anbieten. Bei T-Online könntest Du in der Tat für die USA ein 30-tägiges Arrangement bekommen, in verschiedenen Staffelungen was Preise und Leistung betrifft. Das billigste Modell kostet 30$ für die 30 Tage, darin sind u.a. 2GB Internettraffic inkludiert (und die Telefonie ist weitestgehend frei). Das ist so la la.
Das hat aber mit dem geplanten Thailand Urlaub überhaupt nichts zu tun. Für Thailand müßtest Du genauso einen Provider finden, der Dir eine App und Software für Thailand zur Verfügung stellt, damit Du via eSIM in Thailand surfen und telefonieren kannst. Ob T-Online das auch anbietet, habe ich nicht nachgeschaut. Spätestens an dieser Stelle wird sich ggf. "motorradsilke" melden, die ist großer Thailand Fan und versichert schon seit langem, dass es in Thailand ausgesprochen einfach und billig ist, sich eine "normale" SIM zu besorgen (die musst Du dann ganz normal ins Smartphone einlegen, aber die meisten Smartphones sind sog. Dual-SIM Geräte, d.h. Du kannst die Original SIM von zu Hause drin lassen und legst die "Urlaubs SIM" vom Thailand einfach in den anderen Slot) und dann ganz normal über diese SIM zu surfen und zu telefonieren. Das Surfen und Telefonieren selbst unterscheidet sich bei sSIM vs. SIM in gar nichts. Das merkst Du gar nicht. Du hast bei der eSIM wirklich nur den Vorteil, dass Du keine SIM Karte austauschen musst (und auch erst gar keine bekommst).
Dieses mobilitypass habe ich mir auch angeschaut, das ist so eine Art "Provider-Provider", der hat also auch eine App im Portfolio, die Deine eSIM unterstützt und dann kannst Du via mobilitipass bestimmte Tarife buchen. Das hat den Vorteil, dass man da quasi länderunabhängig nur einen einzigen Provider hat, dem kaufst Du quasi Zugangsdaten ab. Die physikalische Verbindung vor Ort (beispielsweise USA) übernehmen dann die einschlägigen Provider vor Ort (AT&T, T-Online usw.), aber Du rechnest immer nur mit mobilitypass ab. Das hat den Vorteil, dass Du nur einen Vertragspartner hast. Es hat aber den riesigen Nachteil, dass mobilitypass auch nochmal richtig mitverdient, ich finde die Preise für Internettraffic in den USA beispielsweise hoffnungslos zu teuer. Im sog. PrePraid Tarif "To Go" kostet ein MegaByte Daten 18 Cent. Das ist schweineviel Geld, ein GigaByte sind ja 1.000 MegaByte, d.h. ein GigaByte kostet also 18.000 Cent, das sind 180$ (oder Euro, weiß ich jetzt nicht, kommt aber fast aufs gleiche hinaus). Das ist Wahnsinn.
Es dürfte um Welten billiger sein, wenn Du Dir vorab via Amazon eine stinknormale SIM eines amerikanischen Anbieters bestellst und für den Urlaub in Dein iPhone einlegst. Ich selbst habe mal vor ein paar Jahren eine Lycos SIM gehabt für schlappe 20,-€, da waren 2GB inkludiert, das hat uns gereicht. Bei Amazon findest Du alle möglichen SIMs, das beste Netz hat sicherlich AT&T, diese SIMs sind auch etwas teurer, aber eine "UrlaubsSIM" mit vielleicht 5GB Internet oder so wird weniger als 50,-€ kosten. Die legst Du vor dem Urlaub in Dein iPhone ein und bei Ankunft in den USA wird durch Einschalten des iPhones der Vertrag automatisch aktiviert. Du hast nur das "Gefummel" mehr im Vergleich zur eSIM.
Ich selbst nutze seit ein paar Jahren ein Gerät namens "GlocalMe", das ist im Prinzip ein sog. LTE-Router ebenfalls mit eSIM, aber für diese sSIM gibt es auch nur einen einzige Provider weltweit und das ist die Fa. GlocalMe selbst. Die sitzen in Thailand oder China oder so und haben international mit fast allen Providern Verträge abgeschlossen. Im Prinzip funktioniert das genauso wie mobilitypass, ist aber rein auf Internet beschränkt (keine Telefonie), aber die Preise sind um Welten (10er Faktoren) günstiger, beispielsweise kosten mich 3GB in den USA 18 Euro. Das benutze ich aber auch nur in den seltenen Fällen, wo das WLAN des Motels entweder grottenschlecht oder gar nicht erst vorhanden ist, was zugegebenermaßen aber immer seltener wird. Eigentlich sollte man in den USA mit den dortigen WLANs schon auskommen, wenn man kein absoluter Internetjunkee ist, der jederzeit erreichbar sein muss... (was aber nicht einmal mit Smartphone und SIM garantiert ist, gerade im Südwesten gibt es auch noch richtige "weiße Flecken" auf der Karte, wo es gar keinen Mobilfunk gibt).
Also das Thema eSIM im Smartphone ist damals ziemlich gehyped worden, aber ich befürchte, dass es sich nicht durchsetzt. Es gibt kaum Geräte mit eSIM und das Provider Angebot ist extrem übersichtlich. Die normale SIM ist immer noch mit Abstand die Nummer eins in Deutschland.