Wir Läufer sind doch alle gleich. Ob Jung oder Alt, Anfänger oder Routinier, schweizer Ehemann oder iranische Singlefrau, uns quälen die gleichen Sorgen. Wir haben Angst, dass es weh tut.
Ja, es hat sehr weh getan, als mitten im Canyonlands Nationalpark der Hiking-Kilometer 25 angebrochen war. Lächerliche 4 Kilometer noch, nur noch ein paar Anstiege, jetzt komm! Die einzigartige Natur der roten Needles und der faszinierenden Canyons, die auf dem Hinweg mehr für das Auge boten, als das jetzt der Fall ist, ist vollkommenen verblasst. Hände an die Knie, Kopf nach unten, - es gibt kein Körperteil, das nur annähernd schmerzfrei wäre. Und als dann bei Kilometer 27 zwei so Offroad-Typen ihre Pneus auf dem steinigen und steil nach oben führenden Untergrund quälen, die Luft mehr verpesten, als ich mit meinen Zigaretten, spätestens dann war es Zeit, dass ein Ende hergeht. Der kurze Abstieg zum Elephant Hill Trailhead treibt einem fast die Tränen in die Augen. Nein, nicht die Abgase, sondern die Vorfreude auf das Ende der Qualen und den hoffentlich noch kühlen Eistee, setzt die letzten Reserven frei. Ich kann kein Wasser mehr sehen! Nach 9 Stunden war alles gut. Einsam und verlassen, in vollkommene Ruhe gehüllt, sitze ich da, genieße die Zigarette und die aufragenden roten Felsen rings um mich rum und sehne mich nur noch nach einem: die Dusche!
Nein, das war nicht unser längster Hike in diesem USA-Urlaub. Während unserer fast zweimonatigen Reise werden uns noch einige Gewaltsmärsche fordern. Einer davon, zum namensgebenden Mount Wheeler und der dort oben auf über 11.400 Fuß thronenden Geological Area, war wohl der faszinierendste.
Begleitet uns nun auf 311,99 Wander- und 17.606 Autokilometern, soviel für die Freunde der Statistik, durch den westlichen Teil des Kontinents. Viel Spaß!
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