Es gibt, wie ich schon schrieb, Unfallversicherungen, wo du ein Schmerzensgeld bei
Brüchen, Rupturen etc. erhälst. Also keine Invalidität möglich.
Und - spielt doch gar keine Rolle. Es bleibt bei einer ömmeligen Einmalzahlung, kein Schutz der Existenz.
Es gibt BU-Versicherungen auf privater Basis in D, die jemanden, der im Rollstuhl sitzt,
auf einen anderen Beruf verweisen, den er auch im Rollstuhl ausüben kann.
Das ist ja eine obergewagte Behauptung, einfach aus dem Bauch heraus. In Unkenntnis dessen, was ein Rollstuhl bedeutet. Leider sind viele Menschen nicht genügend versichert und damit gezwungen, Geld zu verdienen. Aber eine BU-Versicherung, die eine Querschnittslähmung (deren Folgen Du nicht im Ansatz beurteilen kannst - das kann ich Dir versprechen, da kann ich Buch drüber schreiben und Du würdest das Grausen kriegen, ganz sicher) nicht als Ursache für eine BU anerkennt, ist keine Versicherung, sondern ein Haufen Betrüger. Aber nach wie vor steht nur Deine wüste Behauptung im Raum. Also nichts. Kein Wissen, gar nichts.
In der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es keine BU mehr, sonder nur noch EU und
hier ist es egal, ob du mit deiner Behinderung einen Job hast oder nicht. Es gilt nur, ob du weniger
als 3 Stunden arbeiten kannst (ca. 34% deines Bruttos als Rente) oder aber 3- unter 6 Stunden (ca. 17%
deines Bruttos als Rente) oder aber mehr 6 Studen oder mehr (keine Rente). Wo du das machst, interessiert
hier die DRV nicht.
Das ist die ausführliche Form dessen, was ich schrieb, wobei es ungenau ist, es gibt weder BU noch EU, sondern "Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit". Da ich aber vor der Gesetzesnovelle betroffen war, bin ich nach wie vor EU (der Altstatus bleibt unverändert, auch die Rentenzahlung).
Du kannst also beim Verlust eines Auges nicht mehr arbeiten?
Ich denke, dass geht durchaus.
Das denke ich auch - nur hat das mit dem Thema nichts zu tun. Es geht um den Sinn von Unfallversicherungen. Falls Du nun im für Dich günstigen, aber unwahrscheinlichen Fall, beim Sport ein Auge verloren hast, dann bekommst Du ein "Trostpflaster". Das ist niemals dazu geeignet, Dir die Existenz zu sichern, also ist es nur eine Art "Schmerzensgeld". Wozu? Schön zu haben, ok, aber das Auge bleibt weg, Du bleibst behindert, kannst aber ein schönes Auto kaufen. Wer sich dagegen versichern WILL, der kann das tun. Hatte ich auch schon im ersten Beitrag geschrieben. Aber die BU-Versicherung deckt ein ganz anderes Risiko: dass Du NICHT mehr arbeiten kannst, egal warum. Ist das so schwer zu verstehen?
Oder aber der Verlust eines Beines ab Oberschenkel (70%). Mit Prothese kannst du weiter arbeiten.
Da fängt schon Deine Arroganz an, weil Du nicht beurteilen kannst, was das Tragen einer Prothese bedeuten kann. Hast Du schon einmal einen entzündeten, stinkenden Stumpf gesehen, der monatelang im Krankenhaus ausgeheilt werden muss? Glaube ich nicht - aber ich habe es schon gesehen. Weil ich 7 Monate in der BG-Klinik Duisburg gelegen habe. Danach sieht man die Welt mit anderen Augen. Gehe mal dahin und frage die Leute, wie prima es sich mit Prothesen leben läßt. Und erzähle denen, die sollen sich nicht so blöde anstellen, man könne mit Prothese arbeiten.
Ich will nicht behaupten, dass das nicht geht. Aber in Deutschland (und Du bist ein ganz typischer Vertreter) hat sich etwas ekelhaftes etabliert, das ist der irrige Glauben, man könne das Leid Dritter beurteilen. Du siehst nicht, ob der Mensch mit der Prothese an fürchterlichen Phantomschmerzen leidet (auch ein ganz schreckliches Problem). Du denkst nur, Bein ab ist doch nicht so wild, kann ich mich doch hinsetzen.
Dein Fall ist für dich so gelaufen, dass du Renten erhälst. Nur heute sieht es ein bischen anders aus. Jemand
der am Schreibtisch arbeitet, kann das auch im Rollstuhl. Ich kenne nicht deinen Beruf, vielleicht erzählst du
uns diesen Mal.
Das sieht erstens nicht anders aus heute, vielleicht wenn Du der Sachbearbeiter wärest, der die Beurteilung durchführt, aber das bist Du zum Glück nicht. Und dieser elend dumme, arrogante und von Neid(!) geprägte Satz "jemand der am Schreibtisch arbeitet, kann das auch im Rollstuhl", das ist so dermaßen daneben, dass ich jetzt erst einmal für 10 Minuten auf meinen Fingern sitzen muss um nicht zu schreiben, was Du bist. Denke es Dir einfach.
Mein Beruf ist (war) Systemanalytiker und Berater, auf Neudeutsch "IT-Spezialist". Ein Schreibtischjob, wie Du sagst. Aber in Deiner unsäglichen Unkenntnis (was ich Dir nicht einmal vorwerfen kann - weil man das nicht ahnt, wenn man nicht behindert ist, und was das bedeutet, ich habe es ja auch nicht gewusst) laberst Du Dich hier um Kopf und Kragen. Es ist unerträglich und die einzige "Heilung" wäre wohl die, dass Du selbst im Rollstuhl landest. Das wünsche ich Dir dennoch nicht, aber vielleicht machst Du Dir einfach mal ein paar Gedanken mehr um die Thematik.
Fange mal damit an, Dich auf einen Stuhl zu setzen (morgens) und Du bleibst auf diesem Stuhl sitzen, bis Du ins Bett gehst. Zum Pinkeln benutzt Du eine Urinflasche, damit Du nicht aufstehen mußt. Mußt Du "mehr" machen, mußt Du das auf den nächsten Tag "verschieben". Wenn Du diesen Tag hinter Dir hast, sprechen wir uns noch einmal. Als nächstes machst Du Dich mit der Vorstellung vertraut, dass Du diese Übung nun IMMER machst, JEDEN Tag, OHNE Ausnahme. Du wirst nach wenigen Wochen mit Sicherheit Druckstellen bekommen (einen. sog. "Dekubitus"). Du wirst das merken, weil der sehr weh tut - denke Dir den Schmerz weg, denn Behinderte merken es leider auch nicht, dann hat der Dekubitus die Chance, in den Hüftknochen zu wachsen. Das bedeutet mindestens 6 Monate Krankenhaus. Dabei hast Du noch Glück, denn Deine Knochen sind normal kalkhaltig, und nicht, wie bei "echten" Rollstuhlfahrern, sog. "Glasknochen". Die heilen hundsmiserabel, da ist man auch schon mal ein ganzes Jahr im Krankenhaus. Das freut den Arbeitgeber, er wird sich darum reissen, Dich behalten zu dürfen.
Falls Du (wie ich und viele andere Behinderte) das Pech hast, über starke chronische Schmerzen zu klagen, mußt Du wahrscheinlich Morphium nehmen, dauerhaft. Die ohnehin katastrophale Verdauung (ach, das Thema hatte ich noch nicht angeschnitten - aber das solltest Du auch im Krankenhaus erleben, da wirkt es noch intensiver, wenn die Abführorgien stattfinden, so ziemlich das erniedrigendste, was ich je erlebt habe) wird noch schlechter arbeiten, denn Morphium hat fast immer Verstopfung zur Folge. Ohnehin solltest Du einmal (als Vorübung) einen Stuhl neben die Toilette stellen, dann setze Dich auf den Stuhl, hebe die Beine an (als Simulation, dass Du gelähmt bist) und dann setze Dich vom Stuhl herüber auf das Klo. Nun hast Du natürlich die Hose an, die mußt Du loswerden, aber immer dran denken: egal was Du machst, hebe die Beine dabei an und trete nicht auf. Mach einfach mal und erzähle hier, wie es Dir ergangen ist.
Ich schweife ab, eigentlich wollte ich das nicht. Aber Du bist so richtig der typische Vertreter "ach der kann doch sitzen, also kann der doch Schreibtischarbeiten machen". Schon das Problem, wie man überhaupt den Arbeitsplatz erreicht, betrachtest Du gar nicht erst (ist auch das kleinste Problem im Gesamtkomplex, aber dennoch ein ernsthaftes).
Versuch heute mal, damit eine Rente zu erhalten. Sicherlich bekommst du diese, wenn du körperlich arbeitest
und eine Gesellschaft dir ausgesucht hast, die keine Verweisbarkeit in ihren Bedingungen hat. Bei der DRV
kann es aber trotzdem zu einer Umschulung führen. Und wie ich schon schrieb, bei der durschnittlichen privaten
Absicherung von 500 EUR - 700 EUR reicht diese nicht, um nicht mehr irgendwo Geld verdienen zu müssen.
Alles Quatsch und am Thema vorbei. Erst einmal zu Sache selbst: die BU-Versicherung ist natürlich nur eine Ergänzung zur Rentenversicherung. Wer sich wirklich "nur" mit 500 Euro gegen BU versichert, ist in der Tat leichtsinnig. Aber damit stimmst Du doch 100%ig meiner Argumentation zu - was nutzt in diesem Scenario denn eine private Unfallversicherung? Wieder nur die Einmalzahlung, wenn überhaupt (und das ist ja das größte Problem - in 95% aller Invaliditäten ist die Ursache kein privater Unfall), die Dir ebenfalls nicht die Existenz sichert. Ich verstehe überhaupt nicht, was Du damit sagen willst?
Zum zweiten: mit 100%iger Sicherheit würde ich mit der Diagnose von 1997 auch heute 100% erwerbsgemindert sein (neudeutsch). Und auch eine BU-Versicherung (ich hatte leider nur eine sehr schwache Klausel im Rahmen der Kapital-Lebensversicherung) würde mit absoluter Sicherheit eintreten. Zum Prozedere sieht es sogar aus, dass die meisten (wie ich auch), bei der DR (für mich ehemals BfA) einen Antrag auf Rehabilitation stellen. Der Rentenversicherer hat aber das Recht, diesen Antrag umzudeuten in einen Antrag auf Rente (so auch bei mir geschehen - ich selbst habe die Rente nicht beantragt). Wenn die DR stattdessen entscheidet, dem Antrag auf ReHa stattzugeben, dann müssen dafür triftige Gründe vorliegen und insbesondere(!) der unbedingte Wille des Betroffenen (auch ich wollte eigentlich nicht aufhören, obwohl ich ehrlich sagen muss, dass ich mir damals in die Tasche gelogen habe, ich hätte nicht mehr arbeiten können - aber ich konnte und wollte es nicht glauben). Heute weiß ich, dass das so richtig war.
Was deine persönlichen Angriffe angeht: Ich habe einmal von Halbwissen gesprochen, du wirst wie so oft persönlich
und versucht, mit Worten Forumsmitglieder anzugreifen. Was das soll, kann ich nicht verstehen. Eine sachliche
Diskussion ist mir dir nicht möglich. Daher wird auch dieser Beitrag der letzte zum Thema sein und auch der letzte,
der auf ein Posting von dir von mir geschrieben wird. Sachlich ja, Kritik ja, persönliche Angriffe (wie Schrott, müde etc.):
Schön, dass Du das Thema ansprichst. Nehmen wir diesen Thread als Präzedenzfall und Du wirst auch an keiner anderen Stelle im Forum etwas anderes finden: ich habe lediglich meine Argumentation vorgetragen, wieso ich eine Unfallversicherung für überflüssig erachte. Vollständig ohne jeden Personenbezug. Du hast (nicht zum ersten Mal) daraufhin mich DIREKT PERSÖNLICH angegriffen. Ohne Not, einfach so. Als "ReAktion" erlaube ich mir, genau so zurückzuschießen (auch das habe ich Dir an anderer Stelle schon einmal gesagt). Du nimmst mir damit die Worte aus dem Mund: was das soll, kann ich nicht verstehen. "Einfach so" nenne ich weder Personennamen noch schreibe ich, sie hätten "Halbwissen". Wirst Du nicht finden. Deswegen: sachlich ja, gerne auch emotional. Das gehört zu einer Forenkultur. Aber persönlich wirst immer Du - ich antworte nur.
Denk mal drüber nach.
Grüße
Rainer
P.S.:
Könntet ihr bitte sachlich bleiben?
Unsachlich wurde "Aaronp" in dem Moment, als er mich persönlich angregriffen hat und meinte schreiben zu müssen, ich hätte nur "Halbwissen". Diesen Beitrag von mir bitte ich stehen zu lassen, denn die Ansichten von Aaronp eine Schwerbinderung betreffend sind so schrecklich, dass es dieser Klarstellung bedarf.