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Autor Thema: Mietwagen-Fahrbericht: 2009 Dodge Journey SXT  (Gelesen 1212 mal)

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Smartdriver76

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Mietwagen-Fahrbericht: 2009 Dodge Journey SXT
« am: 08.05.2009, 20:46 Uhr »
Da hier immer wieder Fragen nach bestimmten Mietwagen-Typen aufkommen, werde ich unser diesjähriges Exemplar hier mal näher beschreiben.

Es handelte sich um einen:

2009 Dodge Journey SXT
3,5 Liter V6 Motor
235 PS
6-Gang-Automatik mit manueller Schaltmöglichkeit
Kilometerstand bei Übernahme ca. 8.800 miles
gefahrene Strecke ca. 1.550 miles

Ausstattung:
manuelle Klimaanlage vorne links und rechts und hinten getrennt regelbar (Sonderausstattung)
Tempomat
Bordcomputer
Fensterheber elektrisch rundum
ZV mit Funkfernbedienung
Außenspiegel elektrisch verstellbar
Innenspiegel automatisch abblendend
Fahrersitz in Länge und Höhe elektrisch verstellbar
Leichtmetallfelgen
MP3-fähiges Sirius-Sat-Radio mit 6-fach DVD-Wechsler, AUX-IN und gültiger Lizenz
diverse Poweroutlets vorne und hinten (hinten sogar eine 110-Volt-Steckdose)

Das Fahrzeug wurde uns bei Alamo auf Hilton Head Island für eine "Equinox"-Buchnung übergeben und im Mietvertrag als "Crossover Fullsize" ausgewiesen.

Vorweg sei gesagt, dass es sich beim Journey um keinen echten SUV handelt. Eine AWD-Variante (Allrad) ist zwar für den V6-Motor erhältlich, dürfte bei Alamo aber eher selten zu finden sein. Unser Wagen hatte Frontantrieb. SUV-ähnlich sind die erhöhte Sitzposition und das insgesamt ordentliche Platzangebot. Die Bodenfreiheit ist leicht erhöht, so dass man auch mal eine Schlagloch- oder Schotterpiste unter die Räder nehmen kann, sofern man sich von der dann hörbar verwindenden Karosserie nicht abschrecken läßt.

Stichtwort Qualität: Insgesamt hinterließ der Wagen einen ordentlich verarbeiteten Eindruck, wenngleich einige Details wie wenig hochwertige und kratzempfindliche Kunststoffe, diverse Knarz- und Knarrgeräusche und ein an einen Fiat Panda von 1980 erinnerndes Türschließgeräusch der Fondtüren den Eindruck merklich trübten. Für eine mehrwöchige Mietdauer okay, allerdings möchte ich nicht wissen, wie der Wagen nach 50.000 Meilen dasteht.

Das Platzangebot ist für 2 Personen mehr als ausreichend. Auch 4 Erwachsene können bequem sitzen, für soviele Personen muss man das Gepäck dann allerdings arg stapeln. Der Kofferraum ist zwar recht groß, bei unserem Modell mit der optionalen 3. Sitzreihe, die freilich ausgebaut war, relativ zerklüftet und nicht so gut nutzbar. Eine Gepäckraumabdeckung war nicht vorhanden, was durch die stark getönten hinteren Fenster jedoch nicht negativ auffiel. Wer genaue Maße wissen möchte, möge sich bei www.dodge.com informieren.

Dem 3,5 Liter V6-Motor gibt Dodge stolz das Attribut "High Output" mit auf den Weg, was in den USA 235 PS bedeutet. Der Motor läuft im unteren Drehzahlbereich seidenweich und beinahe lautlos, die lang übersetzte 6-Gang-Automatik läßt ihn bei konstanter Fahrt konsequent in dieser Region drehen (siehe beigefügtes Bild). Drückt man das Gas durch, wirkt er aber mit steigender Drehzahl angestrengt und rauh. Zum Cruisen allerdings ein empfehlenswerter Motor, der auf den von uns gefahrenen etwa 1.500 Meilen im Schnitt laut Bordcomputer 20,3 mpg (ca. 11,5 l/100km) verbraucht hat. Überland lassen sich spielend Werte von 23 mpg und besser realisieren, im Stadtverkehr steigt der Verbrauch dagegen schnell auf 19 mpg und schlechter. Das Getriebe schaltet zuweilen - nicht nur unter hoher Last - mit deutlich spürbarem Rucken.  :?

Die Bedienung ist gut und gibt keine Rätsel auf - bis auf den Bordcomputer. Den bedient man mit dem linken "Pin" im Kombiinstrument, so dass man um beispielsweise von Reichweite auf Durchschnittsverbrauch umzuschalten durch das Lenkrad greifen muss.  :x

Was gibts sonst noch? Ach ja, der Fahrkomfort. Der ist prinzipiell gut und komfortabel, auf schlechten Straßen produziert der Wagen allerdings unangenehme Vertikalbewegungen, die ich auf eine Unterdämpfung der Hinterachse zurückführe. Der Laie würde sagen, er schaukelt auf und ab, was bei sensiblen Naturen im Fond unangenehme Gefühle in der Magengegend hervorrufen kann. Bis ca. 50 Meilen sind die Innengeräusche gering, darüber nehmen Abroll- und Windgeräusche deutlich zu. Interstate-Geschwindigkeiten um die 80 mph erfordern darüberhinaus erstaunlich viel Aufmerksamkeit, da der hohe Wagen ziemlich windempfindlich ist.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir mit dem Wagen grundsätzlich zufrieden waren. Über die ein oder andere Schwäche kann man als Teilzeit-Besitzer hinwegsehen. Kaufen würde ich mir den Wagen - hüben wie drüben - jedoch nicht.