Nachdem es ja keine Trailblazers mehr als Mietwagen gibt, entwicklet sich der Jeep Wrangler Unlimited mehr und mehr zu meinem/unserem Lieblings Miet-SUV. Nach meinen guten Erfahrungen mit dem "Sahara" Modell in 2009, haben wir 2010 einen "X" in Los Angeles abgreifen können. Obwohl einfacher ausgestattet und etwas niedriger als der "Sahara", hat sich auf der "X" als toller Wagen für unsere Zwecke erwiesen. Der raue Jeep bietet verhältnismässig wenig Komfort, man merkt die direkte Abstammung vom Original-Jeep aus den 40ern
Das Auto hat - im wahrsten Wortsinn - Ecken und Kanten und anfangs erscheint einem das alles gar nicht so toll. Auf einer Reise, die ehr abseits der "Annehmlichkeiten" der Zivilisation erfolgt, freundet man sich dann aber schnell mit dem Gefährt an und entdeckt so manches praktische Detail. Auf der wuchtigen Kunststoffstossstange sitzt es sich ganz vortrefflich, auch am abendlichen Feuer, wenn man mal keine Campingplatz-Bank hat. Als Ablage dient sie ausserdem. Die grosse fast ebene Motorhaube ist ein toller "Tisch", auf dem Plastikdach kann man allerlei abstellen ohne etwas zu zerdellen oder zu verkratzen. Die Kurbelfenster gehen auch nachts zu bedienen, ohne die Zündung einzuschalten. Die klobigen Kotflügel verhindern effektiv das Eindrecken des Wagens auf staubigen Pisten. Und die abnehmbaren Dachhälften bringen auf Wunsch Cabrio-Feeling, wenn auch mit etwas Umbau-Arbeit. Ausreichende Bodenfreiheit und zuschaltbarer 4WD mit Differentialsperre und Untersetzung gibts dazu. Auch auf der Strasse macht der Wrangler eine erstaunlich gute Figur. Der 3,7 Liter V6 mit knapp 200PS zieht ganz gut durch und dank der - im Verhältnis zum Aufbau - recht breiten Spur und der unamerikanisch straffen Federung liegt der Jeep gut auf der Strasse. Auch als Schlafwagen ist der Wrangler Unlimited zu gebrauchen, sogar zu zweit und das nicht mal unbequem. Die Rücksitze klappen so um, dass sich eine fast ebene Liegefläche ergibt, das kleine "Loch" das dabei zwischen Rücksitzfläche und Rücksitzlehne entsteht kann man mit wenig Füllmaterial ausstopfen. Die Kopfstützen der umgelegten Hintersitze lassen sich so an die Rücklehnen der Vordersitze "anklemmen", dass man eine individuell einstellbare "Kopfkissenhöhe" erhält. Bis 1,75m Körpergrösse liegt man ausgestreckt recht bequem. Nur an der Tankstelle ist er nicht der beste Freund, denn die Kastenform führt zu einem etwas höherem Verbrauch als bei manch anderem ähnlich grossen SUV.
wir mögen den Jeep Wrangler Unlimited:
- weil er ein tolles Campingmobil ist
- weil er auch am Strand eine gute Figur macht
-weil er unerschrocken auch durch tiefen Sand marschiert
- weil er uns an wunderbare Plätze bringt (Suchbild)
- weil man damit vor Elefanten flüchten kann
- weil er bequem Schlafplatz für zwei bietet
- weil man damit auch unwegsame Pisten mühelos meistern kann
- weil man allerlei Camping-Unrat darauf verteilen kann
- weil er der perfekte offroad-Frühstückstisch ist
- und weil er "Trail Rated" ist
Schade nur, dass man als Mietwagen nur den "X" oder "Sahara" bekommt.
Mit einem etwas modifizierten "Rubicon" gäbe es wohl kaum noch Grenzen
Lurvig