Hallo,
es ist ja wohl (immer noch) so, daß in vielen Reiseführern empfohlen wird, weder bei einer Panne eines anderen anzuhalten noch bei einer eigenen Panne "fremde" Hilfe entgegenzunehmen (da heißt es dann immer: Haube auf, weißen Zettel an Antenne - welches Auto hat eigentlich heute noch eine Antenne? - , im Auto einschließen, und dann wird schon irgendwann einmal ein Sheriff vorbeikommen).
Einerseits bewegt man sich damit wohl (als Vorbeifahrer) schon ziemlich an der Grenze der unterlassenen Hilfeleistung, andererseits haben diese Tips wahrscheinlich schon auch einen ernstzunehmenden Hintergrund. Wie Andreas schreibt, gibt es ja auch in Europa entsprechende "Fallen". Vergangenes Frühjahr bin ich in Südfrankreich - wie viele andere vor und hinter mir auch - an ein paar Leuten vorbeigefahren, die neben einem anscheinend havarierten Fahrzeug heftig gewunken haben. Beim Vorbeifahren hat man dann sehen können, daß hinter einer Böschung ein weiteres offensichtlich startbereites Auto stand, wohl um mit welcher Beute auch immer davondüsen zu können. Mein Anflug von schlechtem Gewissen war bei diesem Anblick sofort verflogen.
Der Unterschied ist halt, daß man bei uns in Europa praktisch flächendeckenden Handy-Empfang hat und auf diesem Weg entweder als betroffener oder auch als vorbeifahrender problemlos Hilfe anfordern kann.