Truckerurlaub

[sage]

Hallo,
vor einigen Jahren bot ein Reisebüro folgenden Urlaub in Form von Truckerferien in den USA an:
Deutsche mit FE Klasse CE fahren in den USA Spedionstrucks quer durch die USA, Dauer 2 bis 3 Wochen. Die Fahrt erfolgt im Convoi von ca. 10 - 15 Trucks. Es wird ganz normal als Fernfahrer gearbeitet, Ladung übernommen und gefahren. Geschlafen wird mit Ausnahme des Wochenendes im LKW. Unter der Woche gibt es zusätzlich Firmenbesichtigungen, Stadtrundfahrten etc., am Wochenende wurde ein größeres Urlaubsprogramm angeboten.
Ein Teil der Urlaubskosten wird mit der erbrachten Arbeitsleistung bzw. der Fracht verrechnet.
Meine Frage: Wer kennt ein Reisebüro mit einem solchen Urlaubsangebot, gibt es das noch?
Danke für Tipps!
sage

[Hank]

Sorry, davon habe ich noch nie etwas gehört.

[s.a.g.e]

Hallo Hank,

ich habe darüber eine Pressenotiz mit Nennung des Reiseveranstalters in einer deutschen Fachzeitschrift gelesen. Da ich diese immer in einer großen technischen Fachbibliothek "mit"lese, kann ich nicht mehr den Titel eruieren. Dort werden nahezu alle Nutzfahrzeug- und Logistikzeitschriften bereitgehalten, so muß ich mir wohl ein paar Tage Zeit nehmen und alle Titel der letzten Jahre durchackern.
Im Internet bin ich mit verschiedenen Suchmaschinen auch nicht fündig geworden.

[Hank]

Ich habe da schon ein Verständnisproblem, wenn es um das Arbeiten gegen Entgelt (oder gleichwertige Leistungen) geht. Das ist ja bekanntlich in den USA ohne (schwer zu beschaffende) Arbeitserlaubnis strengstens verboten.

Es wird ganz normal als Fernfahrer gearbeitet, Ladung übernommen und gefahren.

[Anonymous]

Etwas zu weit gedacht!
Der Reiseveranstalter regelt alles und stellt dem Urlauber den Truck zur Verfügung. Man kann es mit einem Ranchurlaub vergleichen: der Reiturlauber reitet und füttert seinen Gaul ohne das er gleich für das Füttern, Stallausmisten und seine weitere Mithilfe auf der Ranch eine Arbeitserlaubnis benötigt.
Durch das Wohnen in der Hütte während der Woche und der Frachtverrechnung bleiben die Kosten in einer vertretbaren Höhe.

[Hank]

Na ja, das klingt mir aber arg an den Haaren herbeigezogen. Schließlich ist es keine Wertschöpfung, wenn ich einen "Gaul" auf einer Ranch füttere und striegele, nur um ihn mal für 2h reiten zu dürfen (im Übrigen bezahlt der Touri auch bei einer working ranch noch genug dazu), wohl ist es aber eine, wenn ich de facto die Arbeit eines Truckers für 2 oder 3 Wochen übernehme.

[Paraflyer]

*unterschreib*

Also, ohne Dir das madig machen zu wollen, aber überleg Dir das mal andersrum: Ein Anbieter in Polen, Litauen, Estland oder sonstwo bietet "Reisen" an, bei denen Einheimische mal für 2 bis 3 Wochen LKW's durch Deutschland fahren dürfen.

Am Wochenende Übernachtung im Hotel, ansonsten im Truck. Je nach angefahrener Stadt dann ein wenig Sightseeing (=innerhalb der Ruhepausen).

Klingt vielleicht nicht so "romantisch" wie Deine Beschreibung, aber für mich im Prinzip das gleiche.

[sage]

Nur nebenbei:
Ich habe schon oft im Ausland (nicht als Urlauber!) gearbeitet und bekam immer meine Arbeitserlaubnis innerhalb von ca. 20 min. mit Hilfe meines Arbeitgebers (Antragsteller + Dolmetscher) nach meiner Arbeitsaufnahme.

Zum Thema USA:
"Jede Person, die für einen befristeten Zeitraum in den USA arbeiten möchte, benötigt ein Visum. ... Es gibt verschiedene Klassifikationen von Nichteinwanderungsvisa, manche sind zahlenmäßig p.a. beschränkt. ... Zur Antragstellung benötigt man einen US-Arbeitgeber, der als Sponsor auftritt. ... Der Sponsor reicht eine Petition bei der INS. ... Dauer max. 6 Wochen."

Die Petition reicht der Reiseveranstalter in Verbindung mit dem Spediteur ein.
Es ist also genau so easy wie in fast allen Ländern dieser Welt.
Wer allerdings ohne Arbeitgebernachweis als Touri in einem Land - egal wo - jobben möchte, der bekommt gratis seine Abschiebung, auch in Deutschland (siehe als Touristen eingereiste Schwarzarbeiter aus dem Ostblock).

[Andre]

Sorry fuer den deutlichen Ton, aber ich glaube das ist Unsinn. Ich habe noch nichts davon gehoert, dass der INS mal schnell ein Visum ausstellt, weil jemand mal einen "Arbeitsurlaub" machen moechte.
Die erste Frage, die der INS dem Sponsor (Arbeitgeber) stellen wird, ist die, warum er fuer die auszufuehrende Arbeit keine einheimischen Arbeitnehmer einstellen kann.

Weiter geht die Sache mit versicherungstechnischen Problemen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein amerikanisches Versicherungsunternehmen mal schnell einen auslaendischen Urlaubsarbeiter versichert. Und wenn doch, so ist diese Leistung wahrscheinlich unbezahlbar.

[sage]

Ich habe noch nie Schwierigkeiten bei einer Arbeit im Ausland gehabt.
Allerdings muß man einige Regeln beachten:
- kein Tourist
- Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber muß aus der Heimat vorher abgeschlossen sein
- Steuern, Krankenversicherung, Rente etc. absolut kein Problem
- Mitnahme des eigenen Autos und Fahren eines im Ausland zugelassenen Firmenfahrzeugs ebenfalls kein Problem
Ich war immer mit einem leitenden Angestellten der jeweiligen Firma (local) bei den Behörden und hatte im nullkommanix meine Papiere.
Schnell mal als Touri oder "Weltreisender" seine klamme Urlaubskasse durch einen Job aufbessern ist illegal und geht meist in die Hose.

[Andre]

Ich habe noch nie Schwierigkeiten bei einer Arbeit im Ausland gehabt.
Allerdings muß man einige Regeln beachten:
- kein Tourist

Dann habe ich wahrscheinlich das Thema hier falsch verstanden. Ich dachte, es ging genau darum, als Tourist eine Arbeit aufzunehmen.

Im Uebrigen glaube ich, dass du deine bisherigen Erfahrungen mit Auslandsarbeiten nicht auf die USA uebertragen kannst.
Wenn du mir eine Person nennst, die das von dir Beschriebene in den letzten 5 Jahren legal gemacht hat, nehme ich alles zurück.

[Hank]

Ich habe noch nie Schwierigkeiten bei einer Arbeit im Ausland gehabt.
(...)
Ich war immer mit einem leitenden Angestellten der jeweiligen Firma (local) bei den Behörden und hatte im nullkommanix meine Papiere.
Schnell mal als Touri oder "Weltreisender" seine klamme Urlaubskasse durch einen Job aufbessern ist illegal und geht meist in die Hose.

Auch in den USA??