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Unterwegs => On the road: Transport & Verkehr => Thema gestartet von: duggendorf am 26.03.2008, 10:36 Uhr

Titel: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: duggendorf am 26.03.2008, 10:36 Uhr
Ich bin USA-erfahren und habe schon einige wunderschöne Mietwagenrundreisen in allen Landesteilen hinter mir. Ich bin Eisenbahnfan und interessiere mich nun für einen längeren Urlaub (z.B. 30 Tage) mit Amtrak. Gerne von Nordost nach Südost, dann in den Westen und wieder zurück. Die Amtrak-Homepage habe ich mir bereits sehr genau angesehen. Was mich nun interessiert sind eure Praxiserfahrungen auf Langstrecken mit Amtrak. Wunsch und Wirklichkeit fallen ja oft auseinander. Schreibt doch einfach mal, was ihr erlebt habt, was euch gut gefallen hat, was weniger erfreulich war. Ich starte mal mit einer Eingangsfrage: Ist die Sicht aus den Waggons gut, d.h. große, saubere und nicht zu dunkel getönte Fenster? Und es gibt sicherlich Hundert andere Fragen und eure Antworten darauf!   
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: atecki am 26.03.2008, 14:42 Uhr
Hi,

die Suchfunktion liefert Dir schon einige Threads zum Thema Amtrak. Unser Eisenbahnspezialist Markus - Scooby ist dzt. für ein paar Wochen in Japan, er wird Dir nach seiner Rückkehr sicher mehr dazu sagen können.

Viele Grüße

Axel
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: BigDADDY am 26.03.2008, 14:47 Uhr
Mh,

bin nur die Strecke NY bis Washington D.C. mit de Amtrak-Zug gefahren, kann aber nur das beste berichten: sehr große Waggons, sehr bequeme Sitze, guter Service an Bord, angenehme Mitreisende, die Fenster, da hast Dur recht, sind etwas eingedunkelt, aber würde ich nicht als Problem ansehen. Auch die Bahnhöfe habe ich als recht interssante Orte in Erinnerung, richtige Baudenkmäler würde ich sagen, sauber, übersichtlich.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: mbx4711 am 26.03.2008, 20:53 Uhr
Einigermassen gut funktioniert bei Amtrak der Korridorverkehr im Nordosten (Boston - NY - Washington, komplett elektrifiziert, z.T. TGV ähnliche Züge) und im Westen (San Diegans Santa Barbara - Los Angeles - San Diego), Capitol Corridor (San Jose - Oakland (San Francisco) - Sacramento), San Joaqins (Oakland - Bakersfield) und Cascades (Portland - Seattle)). Das sind in der Regel Züge, die europäischem Schnellzugniveau entsprechen und einigermassen pünktlich sind.

Die Langstrecken sind immer noch ein gewisses Abenteuer. Die Betriebsweise hat sich seit mindestens 50 Jahren nicht geändert. Mehrstündige Verspätungen sind die Regel, bei der Reiseplanung sollten einen auch 24 Stunden Verspätung nicht aus der Bahn werfen. Sitzwagen halte ich auf diesen Strecken nicht für angenehm, Schlafwagen werden sehr schnell sehr teuer. Darüberhinaus hat man den Service in den letzten Jahren zurückgefahren, es gibt derzeit wohl kein Porzellan mehr im Speisewagen, und die Speisekarte ist ziemlich einheitlich (Chicago - Westküste startet nachmittags, und kommt am 3. Tag morgens/mittags in LA/SF/Seattle an, da geht es nicht ohne Speisewagen).

Aussserdem sind die Züge recht oft ausgebucht, da Amtrak nicht genug Geld hat um einen ausreichenden Fuhrpark zu unterhalten.

Amtraks Webseite ist www.amtrak.com bzw. deutsch.amtrak.com, ansonsten ist vielleicht www.trainweb.com ganz interressant, ich habe da allerdings ein paar Jahre nicht reingeschaut.

Mal ein negatives Beispiel für Amtrak: Ich bin von Bosten nach Fort Lauderdale gefahren, zunächst bis New York mit einem 'Northeast Direct' Train, das war ganz ok, dann mit einem 'Silver Service' Train die Langstrecke. Irgendwo hinter Washington war erstmal Schluss, eine der zwei Lokomotiven war defekt und musste ausgesetzt werden. Noch ein paar Stunden später standen wir stundenlang im Morgengrauen rum ohne jedes Announcement (man wollte die Schlafwagenpassagiere nicht wecken), der zweiten Lok war der Sprit ausgegangen. Nachdem der Zug in den Bahnhof geschleppt und aufgetankt worden war, ging es dann flott weiter, bis zur nächsten Autobahnbrücke. Das Personal hatte die maximal erlaubte Arbeitszeit erreicht, wir durften auf eine Ersatzcrew warten. Letztendlich waren es 8 Stunden Verspätung bei der Ankunft (22 statt 12 Uhr).

Meine zweite Fahrt mit dem Coast Starlight verlief etwas besser, und war mit einem 'Deluxe' Schlafwagenabteil statt Sitzwagen auch wesentlich komfortabler, vom Preis her (weit über 1000 USD im Jahr 2000) aber jenseits von gut und böse. Es gab jeweils 2 Stunden Verspätung. Auf der Rückfahrt von Seattle nach Los Angeles startete der Zug bereits wegen Reparaturen an einem Wagen mit 2 Stunden Verspätung, und die Union Pacific Dispatcher haben ihn damit dann auch in L.A. abgeliefert. Es ging allerdings das durchaus glaubhafte Gerücht, das die Strecke bis kurz vor der Zugdurchfahrt gesperrt gewesen war und der Gegenzug über 10 Stunden Verspätung hätte. 

Manfred
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: torric am 27.03.2008, 10:01 Uhr
Hallo,

bei Interesse kannst du auch in meinen Reisebericht reinschauen, fünf Wochen mit Amtrak durch die USA:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=15137.0
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Scooby Doo am 02.04.2008, 14:21 Uhr
Sitzwagen halte ich auf diesen Strecken nicht für angenehm, Schlafwagen werden sehr schnell sehr teuer.

Würde ich nicht sagen. Z.B. habe ich letztes Jahr für den California Zephyr 344$ Aufpreis gezahlt, der Empire Builder von Seattle nach Chicago kostet mich dieses Jahr sogar nur 216$ Aufpreis.
Ich empfehle hier, frühzeitig vorzubuchen oder sehr spontan die Sache anzugehen.
Wenn man früh vorbucht, kann man noch günstige Preise erzielen. Nach und nach, wenn die Kontingente erschöpft sind, wird's teurer. Beispiel, der Empire Builder Aufpreis für meine Verbindung kostet inzwischen knapp 400$. Billig wird es ggf. noch mal kurz vorher, wenn die restlichen noch nicht verkauften Abteile zu Schleuderpreisen rausgeworfen werden, allerdings muss man dann nehmen, was noch da ist, ist also in Termin und Routing eingeschränkt. Also alles in allem ähnlich den Flugpreisroulette.

Mehrere Hundert Dollar Aufpreis - das soll günstig sein?
Ja, ich habe mir letztes Jahr mal den Spaß erlaubt und in der Speisekarte nachgesehen, was mich die einzelnen Mahlzeiten gekostet hätten, wenn ich als Coach Class Passagier hätte für das Essen bezahlen müssen (Sleeping Car = 1. Klasse = Mahlzeiten inklusive). Heraus kamen noch etwa 50$ Aufpreis pro Zug und Tag. Und dann ist ein wenig Privatsphäre, garantierter Fensterplatz und bequemes Schlafen auf einmal doch den Preis wert.

Die Fenster könnten meiner Meinung nach schon noch häufiger geputzt werden, aber zum fotografieren fand sich immer noch eine Lücke. Besonders dreckig war das Fenster im California Zephyr am Übergang vom letzten Wagen nach hinten raus. Und da hat es mich aber sehr erstaunt, dass man auf Fotos und Film fast gar keinen Schmutz sieht.

Was die schon angesprochenen Verspätungen angeht, da muss ich eingestehen, die gehören bei Amtrak zur Tagesordnung und haben auch mich schon getroffen. Na und? Als Zugfan kann man sich fast freuen, länger Bahnfahren. Ok, wenn dann die Ankunft in San Francisco um 10 Stunden nach hinten verschoben wird und man erst um 2 Uhr den Thruway Bus verlässt, hört der Spaß auch auf (letztes Jahr passiert).

Wenn dich mein kompletter Erfahrungsbericht interessiert, schau einfach mal unter http://mk-urlaub.de/reisen/usa/2007/1/
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Jamie26 am 24.07.2008, 08:53 Uhr
Ich häng mich mal mit meiner Frage hier dran.
Ich will grad eine Hin- und Rückfahrt buchen und mir einen Sitzplatz reservieren.
Bei der Sitzplatzreservierung ist es aber nicht möglich, sich gleich einen Fensterplatz reservieren zu lassen, oder? Da steht immer nur "1 reserved coach seat". Oder geht es doch irgendwie? Es ist die Coast Starlight von Oakland nach Salinas und da würde ich doch gern am Fenster sitzen.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: torric am 24.07.2008, 14:05 Uhr
Hallo,

eine Sitzplatzreservierung bei Amtrak garantiert dir nur irgendeinen Platz, Auswahlmöglichkeiten gibt es nicht. Beim Einsteigen in den Zug wird der Schaffner wahrscheinlich dein Ticket sehen wollen und dir einen Platz zuweisen, dann kannst du ihn nach einem Fensterplatz fragen. Sollte keiner mehr frei sein, kannst du dich aber auch in die Sightseer Lounge mit großen Panoramafenstern und Sitzen quer zur Fahrtrichtung setzen.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Jamie26 am 25.07.2008, 09:43 Uhr
Hallo,

eine Sitzplatzreservierung bei Amtrak garantiert dir nur irgendeinen Platz, Auswahlmöglichkeiten gibt es nicht. Beim Einsteigen in den Zug wird der Schaffner wahrscheinlich dein Ticket sehen wollen und dir einen Platz zuweisen, dann kannst du ihn nach einem Fensterplatz fragen. Sollte keiner mehr frei sein, kannst du dich aber auch in die Sightseer Lounge mit großen Panoramafenstern und Sitzen quer zur Fahrtrichtung setzen.

Danke!
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Hannes am 15.02.2009, 21:56 Uhr
Hallo zusammen. Ich hab bisher noch keine Erfahrungen mit Amtrak aber hoffentlich bald. Ich will im Dezember von New York über Washington nach L.A. fahren. Kostet im Moment 193 $ . Ist doch günstig oder. Wie sind denn so die Sitze im normalen Waggon ? Ich meine das sind von Chicago nach L.A. 43 Stunden. Ich halte schon was aus und fahr auch gerne mit dem Zug. Was mich noch etwas stört ist die Tatsache daß der überwiegende Teil in der Nacht passiert, aber wenn die Züge oft Verspätung haben kann sich das ja noch ändern, ma will ja schließlich was von der Gegend sehen, apropo... fahren wir da durch interessante Gegenden ? New York - Chicago - Kansas City - Topeka - Dodge City - Raton - Albuquerque - Flagstaff - L.A.
LG Hannes
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Dirty Eye am 04.08.2009, 13:33 Uhr
Hallo!
Ich habe ein paar Fragen an euch in der Hoffnung dass Ihr mir dabei helfen könnt.
Ich werde diesen Freitag mit Continental Airlines nach Newark, NJ fliegen mit Hauptziel Philadelphia, PA.
Habe alles zusammengebucht (Flüge+Amtrak Ticket) das heisst ich muss von EWR nach ZFV mit Amtrak fahren.
Muss ich quer druch Newark "hetzen" um zu den Bahnhof zu gelangen oder ist er am Flughafen EWR angeschlossen?
Desweiteren hätte ich gerne gewusst ob der Bahnhof in Philadelphia PHL und ZFV der selbe ist? Bin nur ein wenig verwirrt da auf meiner Buchungsbestätigung die 30 Rail Station als ZFV markiert ist und auf amtrak.com als PHL.
Spielt es eine Rolle wenn ich noch ein weiteres Amtrak Ticket dazubuche d.h. ich hätte dann zwei oder muss alles auf einem vermerkt sein? Und zu guter Letzt, die Mitnahme von einem Reisekoffer ist doch erlaubt oder?

Ich weiß es sind viele Fragen aber ich möchte mit ruhigem Gewissen an die "Sache" rangehen.

Vielen Dank im Voraus, Gruss
Manuel
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: freddykr am 04.08.2009, 13:42 Uhr
Die Haltestelle befindet sich direkt am Flughafen Newark und ist gut ausgeschildert.

"ZFV" ist der "Airport-3-Letter-Code" für den Bahnhof in Philadelphia. Da PHL ja schon für den Flughafen vergeben ist, kann Continental ihn ja nicht für den Bahnhof verwenden. ;-)
Aus diesem Grund nimmt man dann andere Codes, meist mit "Z" (z.B. "ZWS" für den Stuttgarter Hauptbahnhof)
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Dirty Eye am 04.08.2009, 13:45 Uhr
Die Haltestelle befindet sich direkt am Flughafen Newark und ist gut ausgeschildert.

"ZFV" ist der "Airport-3-Letter-Code" für den Bahnhof in Philadelphia. Da PHL ja schon für den Flughafen vergeben ist, kann Continental ihn ja nicht für den Bahnhof verwenden. ;-)
Aus diesem Grund nimmt man dann andere Codes, meist mit "Z" (z.B. "ZWS" für den Stuttgarter Hauptbahnhof)

Da ist dass schonmal geklärt.
Danke Freddy! :P
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Faszinierend am 06.08.2009, 22:15 Uhr
Haben vor 4 Monaten zu zweit die Route New York - Washington - Chicago - Denver in der Coach Class gebucht.
Jetzt habe ich Anfang der Woche gesehen das das Upgrade auf einen Schlafwagen auf der Strecke Washington - Chicago nur noch 225$ pro Zimmer (also 2 personen und das ja incl. Abendessen und Frühstück).
Auf meine email an Amtrak wie und wo ich das upgrade online buchen kann kamen bisher nur Standard Antworten das die Anfrage an die zuständige Stelle weitergeleitet würde...
Am Telefon konnte auch nicht wirklich weitergeholfen werden, wir sollten abwarten und vor Ort upgraden...
Hat jemand Erfahrung mit upgrades (nicht am Schalter)?
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Scooby Doo am 06.08.2009, 23:53 Uhr
Spielt es eine Rolle wenn ich noch ein weiteres Amtrak Ticket dazubuche d.h. ich hätte dann zwei oder muss alles auf einem vermerkt sein?

Was hast du denn ganz konkret vor?

Und zu guter Letzt, die Mitnahme von einem Reisekoffer ist doch erlaubt oder?

Natürlich und so lange du ihn schleppst gibt es nichtmal eine Gewichtsbegrenzung. Deponieren kannst du ihn in den Regalen in der Nähe der Türen oder in den großen Ablagen über den Sitzen, die im Gegensatz zur Deutschen Bahn ist da wirklich viel Platz.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Scooby Doo am 06.08.2009, 23:58 Uhr
Auf meine email an Amtrak wie und wo ich das upgrade online buchen kann kamen bisher nur Standard Antworten das die Anfrage an die zuständige Stelle weitergeleitet würde...
Am Telefon konnte auch nicht wirklich weitergeholfen werden, wir sollten abwarten und vor Ort upgraden...
Hat jemand Erfahrung mit upgrades (nicht am Schalter)?

Wie lange ist denn deine Anfrage per Mail schon her? Ich hatte letztens auch eine Anfrage an Amtrak gesendet und nach 2 Tagen eine Antwort erhalten.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Faszinierend am 07.08.2009, 08:31 Uhr
Geschrieben habe ich Montag Morgen, die Antwort das die Anfrage an die Zuständige Stelle weitergeleitet wurde kam auch umgehend Nachmittag Abend. Seit dem nichts mehr gehört. Mittwoch habe ich dann angerufen...
Würde das ja auch gerne vor Ort in NYC klären, nur ob dann noch verfügbar und zu welchem Preis ist dann die Frage.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: Faszinierend am 08.08.2009, 00:35 Uhr
So nach erneutem Telefonat und anderem Ansprechpartner war es jetzt doch möglich das Upgrade zu kaufen.
Hoffentlich klappt das jetzt auch trotzdem noch alles trotz 2 Buchungsnummer  :lol:
btw. online sollte das upgrade 249$ kosten und an der Hotline kostete es 173$...
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: ToBo am 27.09.2010, 23:13 Uhr
Ich hab auch mal eine Frage ...

Ich habe vor, nächstes Jahr eine Reise Im Osten zu machen. Nur wenn ich die Tickets jetzt schon buche, nehme ich mir jede Handlungsfreiheit. Kann man die Tickets auch für einen bestimmten Zeitraum buchen, oder nur für einen Tag für eine spezielle Zeit. Und wie sieht das aus wenn ich mir so einen Railway Pass kaufe, wo ich eine bestimmte Anzahl an fahrten habe. Auf der HP steht, dass dieser Pass keine Fahrtkarte ist und man noch zusätzlich die Reservierung benötigt. Muss ich dann für die Fahrkarte noch bezahlen oder ist das in dem Railway Pass drin? Da hab ich noch ein paar schwierigkeiten, dass zu verstehen ;)

Wäre super wenn mir einer ne Antwort schreiben könnte.

Schönen Gruß
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: torric am 28.09.2010, 14:09 Uhr
Hallo,

Nur wenn ich die Tickets jetzt schon buche, nehme ich mir jede Handlungsfreiheit.

du nimmst dir nur die finanzielle Freiheit. Tickets zum Normalpreis lassen sich problemlos umtauschen und rückerstatten. Nur (vor)finanzieren musst du sie erst einmal.

Zitat
Kann man die Tickets auch für einen bestimmten Zeitraum buchen, oder nur für einen Tag für eine spezielle Zeit.

Nein, es gibt nur ganz wenige Strecken, auf denen es keine Reservierungspflicht gibt. Insofern musst du dich bei der Buchung im Normalfall schon für einen bestimmten Zug entscheiden. Wenn noch Plätze zum gleichen (oder niedrigeren) Preis in einem anderen Zug frei sind, kannst du aber vor Ort auch noch kostenlos umbuchen.

Zitat
Und wie sieht das aus wenn ich mir so einen Railway Pass kaufe, wo ich eine bestimmte Anzahl an fahrten habe. Auf der HP steht, dass dieser Pass keine Fahrtkarte ist und man noch zusätzlich die Reservierung benötigt. Muss ich dann für die Fahrkarte noch bezahlen oder ist das in dem Railway Pass drin? Da hab ich noch ein paar schwierigkeiten, dass zu verstehen ;)

Der Pass ist quasi die Fahrkarte. Und du brauchst zusätzlich für jedes einzelne Streckensegment noch eine kostenlose Reservierung, die du entweder vorab oder auch vor Ort machen kannst. Kostet nichts, dauert aber immer etwas, weil du dich an die nicht selten langen Schlangen am Schalter einreihen musst.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: ToBo am 28.09.2010, 18:43 Uhr
Danke für die schnelle Antwort!

Also ich habe vor, eine Tour im Nordosten zu machen, vielleicht von Boston nach New York nach Washington. Oder eventuell vor Boston noch Chicago und die Niagara Fälle. Ist es dann ratsam, so einen Pass zu kaufen oder ist es besser die Fahrten einzelnd zu buchen?

Oder habt ihr noch ein paar Insider-Infos was ich noch unbedingt zu dieser Reiseroute dazu nehmen sollte?

Noch eine andere Sache. Ich habe bis jetzt noch keinen gefunden, der mit mir diese Reise macht. Hat einer von euch sowas schonmal alleine gemacht? Ist das ratsam oder ist es zu 2t doch besser?

Danke im Vorraus ;)
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: torric am 29.09.2010, 10:30 Uhr
Hallo,

Also ich habe vor, eine Tour im Nordosten zu machen, vielleicht von Boston nach New York nach Washington. Oder eventuell vor Boston noch Chicago und die Niagara Fälle. Ist es dann ratsam, so einen Pass zu kaufen oder ist es besser die Fahrten einzelnd zu buchen?

Um so mehr (und längere) Strecken du mit dem Zug fährst, um so eher rechnet sich natürlich der Pass. Im Zweifel einfach mal die Einzelstrecken auf amtrak.com durchrechnen. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass sich der Pass nicht lohnt, wenn du nur zwischen Boston, New York und Washington fährst (zumal dort für ganz günstiges Geld auch Busse fahren). Solltest du die Route zu den Niagarafällen und nach Chicago ausdehnen, kommt vermutlich der Pass günstiger.

Zitat
Oder habt ihr noch ein paar Insider-Infos was ich noch unbedingt zu dieser Reiseroute dazu nehmen sollte?

Wenn du genügend Zeit hast, fallen mir entlang der Strecke (und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar!) noch Providence (Newport) in Rhode Island, New Haven (Yale University), Philadelphia, Baltimore oder südlich von Washington Richmond und Williamsburg in Virginia ein. Die Niagarafälle könnte man mit Toronto kombinieren, auf dem Rückweg von Chicago (sofern es kein Gabelflug wird) liegt noch Pittsburgh.

Zitat
Noch eine andere Sache. Ich habe bis jetzt noch keinen gefunden, der mit mir diese Reise macht. Hat einer von euch sowas schonmal alleine gemacht? Ist das ratsam oder ist es zu 2t doch besser?

Wenn man "unter die Leute" kommen möchte, finde ich persönlich eine Reise allein sogar besser. Auf der Zugfahrt findet sich ohnehin jederzeit jemand für den Small Talk. Kombiniert man das mit Couchsurfing o.ä. freut man sich aus meiner Sicht wahrscheinlich sogar über ein paar Stunden für sich allein.
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: ToBo am 29.09.2010, 17:38 Uhr
Hallo,


Zitat


Wenn man "unter die Leute" kommen möchte, finde ich persönlich eine Reise allein sogar besser. Auf der Zugfahrt findet sich ohnehin jederzeit jemand für den Small Talk. Kombiniert man das mit Couchsurfing o.ä. freut man sich aus meiner Sicht wahrscheinlich sogar über ein paar Stunden für sich allein.

Also sind in den Zügen immer einige Touristen, die das Selbe machen? Und wie sieht das mit diesem Couchsurfing aus? Wie kommt man da an Plätze? Muss man das dann alles schon im Voraus regeln oder kann man das auch immer noch vor Ort kurzfristig machen? Und wie sieht das mit Motels aus, da findet man doch bestimmt auch zur Not immer noch einen Platz oder? Auch wenn das dann teurer wird.

Was würdest du denn sagen, jetzt wo du meinen Plan ungefähr kennst. Reichen dafür 5-6 Wochen oder sollte ich mir dafür noch mehr Zeit nehmen? Oder ist das eher zu wenig für diese Zeit und ich könnte noch andere Sache da rein packen?

Vielen Dank für deine Infos und vor allem dafür, dass das so schnell geht mit den Antworten. Ist echt super von dir ;)

Viele Grüße
Titel: Re: Erfahrungen mit Amtrak
Beitrag von: torric am 04.10.2010, 08:55 Uhr
Hallo,

Also sind in den Zügen immer einige Touristen, die das Selbe machen?

an der Ostküste sind nur wenige Touristen an Bord, eher Einheimische. Aber auch diese führen ganz gern das eine oder andere Gespräch, um die Zeit im Zug zu überbrücken. Im Café-Wagen ist es jedenfalls schwer, auch nur ein paar Minuten allein zu sein.

Zitat
Und wie sieht das mit diesem Couchsurfing aus? Wie kommt man da an Plätze? Muss man das dann alles schon im Voraus regeln oder kann man das auch immer noch vor Ort kurzfristig machen?

Für mich ist das nichts, ich bin eher der klassische Hotelzimmer-Typ. Aber viele Bekannte, die allein unterwegs waren oder Budgetgrenzen hatten, waren davon begeistert. Der Kontakt läuft über die Seite couchsurfing.com oder diverse soziale Netzwerke. Natürlich sollte das vorher geregelt werden, du schläfst ja quasi privat. Ich finde es halt eine gute Alternative für Leute, die Angst vor der Einsamkeit des Reisens haben.

Zitat
Und wie sieht das mit Motels aus, da findet man doch bestimmt auch zur Not immer noch einen Platz oder? Auch wenn das dann teurer wird.

Finden wird man wohl immer etwas. Das Problem ist natürlich in vielen Großstädten, das zentrale Lage und kurzfristige Reservierung stark auf den Preis auswirken. Und ohne Auto mit Gepäck ist das klassische Abklappern von Motels am Stadtrand ja nun nicht unbedingt praktikabel. Wenn du flexibel bleiben willst, solltest du zumindest eine kostenlos storninerbare Rate für die jeweilige Ankunftsnacht reservieren, um nach einer langen Zugfahrt eine Anlaufstelle zu haben.

Zitat
Was würdest du denn sagen, jetzt wo du meinen Plan ungefähr kennst. Reichen dafür 5-6 Wochen oder sollte ich mir dafür noch mehr Zeit nehmen? Oder ist das eher zu wenig für diese Zeit und ich könnte noch andere Sache da rein packen?

In fünf Wochen habe ich einen ganzen Kreisel durch die USA geschafft, da hättest du also noch Reserven. Aber es kommt natürlich auch immer darauf an, wie intensiv du eine Stadt oder Region kennenlernen möchtest. Mir haben drei Tage New York City als Auftakt gereicht (schon allein wegen der Hotelkosten). Bei einer privaten Unterkunft und entspanntem Programm findet man aber wohl auch nach einer Woche noch interessante Ecken, ohne sich finanziell schwer zu schädigen.