How to get away with...speeding

[Detritus]

Kleine Anekdote aus dem gerade abgelaufenen Urlaub:

Ich fahre gemütlich mit 65 mph durch die Gegend als hinter mir ein Polizeifahrzeug mit voller Beflaggung im Rückspiegel auftaucht. Denke erst noch der meint ja wohl nicht mich und fahre an die Seite um ihn überholen zu lassen - Mist der meint doch mich.

Also brav angehalten, Sonnenbrille abgenommen, Hände aufs Lenkrad und warten was passiert. Der junge Deputy kommt zur Beifahrerseite und fragt mich ob ich nicht gesehen hätte, dass ich in einer 55 mph Zone (da war wohl ein "Dorf"??) mit 65 mph unterwegs gewesen wäre. Nein habe ich ehrlich nicht - wir hatten uns gerade unterhalten und da ist es mir vollkommen entgangen, dass dort ein entsprechendes Schild stand.

Nachdem er misstrauisch die angebotene deutsche ID und Führerschein entgegen genommen hat (nicht ohne zu fragen welche Karte denn jetzt was wäre) biete ich noch an den Mietvertrag aus dem Kofferraum zu holen, worauf er aber verzichtet. Da wir anhand der ID jetzt eindeutig als Touris identifiziert sind folgt eine freundliche Konversation woher wir den kommen und was wir uns alles angesehen haben etc.. Er fragt auch nach einem NP in der Nähe den er offenbar gut findet - natürlich fanden wir es da auch total toll.

Danach zieht er mit den Karten ab und lässt sich durch sein System laufen, dass dauert seine Zeit und ich fürchte schon es wird teuer werden (vor ein paar Jahren hatte ich das "Vergnügen" auf einer Interstate), denn 10 mph sind ja nun mal kein Pappenstiel und das Ticket wäre schon geschrieben. Er kommt auch im Anschluss mit einem Stück Papier in der Hand zurück zum Wagen und dann die Überraschung:

Statt eines Tickets gibt es eine Visitenkarte von ihm auf der mein "Vergehen" vermerkt ist und eine mündliche Verwarnung gepaart mit dem Hinweis doch bitte aufzupassen, da auf dieser Straße die Geschwindigkeit "frequently changes". Jawohl Herr Deputy wird gemacht!

Hätte mich über einen Strafzettel nicht beschweren dürfen, aber freundliches Auftreten gepaart mit einem lockeren Gesetzeshüter waren da wohl genau die richtige Kombi - insofern ein freundliches Dankeschön da somit die Reisekasse geschont wurde.

[Jessie]

Ja, das bestätigt auch meine Erfahrung aus dem Jahr 2015:
Irgendwo bei Key Largo/Florida, 40 mph erlaubt, wir hatten den Tempomat drin und uns angeregt unterhalten. Dann sind wir aufgehalten worden, dachten uns auch zuerst, na wir können ja wohl nicht gemeint sein. Doch, waren wir schon, und zwar hatten wir 20 mph mehr drauf als erlaubt, weil die school-zone-Ampel blinkte. Haben wir tatsächlich nicht gesehen, obwohl die ja eigentlich schwer zu übersehen ist!
Der officer war sehr freundlich, wir haben uns mehrfach entschuldigt, und so sind wir mit einer Verwarnung davongekommen

[missy]

Ich krieg auch immer nur Verwarnungen ( also in den seltenen Faellen wo ich mal was falsch gemacht habe), und ich lebe hier.


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[Detritus]

Na ja geht offensichtlich auch anders:

[Smokey-the-Bear]

Man hat's schon öfters gelesen, dass - zumindest wir deutschen Touristen - häufig sehr kulanten Officers gegenüberstehen.

Ich selbst kann auch von 2 Fällen aus eigener Erfahrung berichten, die im Laufe mehrerer Jahre passiert sind.

1x war's auch Speeding (ca. + 10 mph)

1x waren es 3 (!) überfahrenene Stop-Schilder hintereinander

In beiden Fällen - ganz ehrlich! - noch nicht einmal selbst bemerkt. Trotzdem in beiden Fällen eindeutig "schuldig".

Abgesehen von einer freundlichen Ermahnung kein Ticket.

Da kann man sich nur bedanken und Besserung geloben!

[sarge]

meist sind die Polizisten doch schon so verwirrt vom deutschen Führerschein das sie völlig aus dem Konzept geraten - ging mir zumindest bisher bei meinen 2 Begegnugen so
mehr als eine Verwarnung passiert dann sowieso nicht ...

[Raigro]

mehr als eine Verwarnung passiert dann sowieso nicht ...

Man sollte sich nicht darauf verlassen. Ich habe zwar auch überwiegend Verwarnungen bekommen, musste aber vor 2 Jahren in Vermont 170 $ zahlen (angeblich bin ich 55 gefahren, Limit 35). Schon als ich den Stiernacken Cop neben meinem Autofenster sah, war mir klar, dass der keine Gnade kennt. Er hätte in jedem Film den idealen Bad Cop spielen können. Es war selbstverständlich, dass ich mit diesem Typen keine Diskussion anfing, obwohl ich sicher war, dass ich "nur" ca. 45 gefahren war (ich schaute auf den Tacho, als ich seinen Wagen sah).

[lurvig]

aber freundliches Auftreten gepaart mit einem lockeren Gesetzeshüter waren da wohl genau die richtige Kombi - insofern ein freundliches Dankeschön da somit die Reisekasse geschont wurde.

selber schon 2 oder 3 Mal so in USA erlebt.
Kann mich über die amerikanische Polizei wirklich nicht beschweren. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich deutscher Tourist in Arizona oder Utah war und nicht Afroamerikaner in Miami oder so 

Lurvig

[usaletsgo]

Mein einziger "Strafzettel" in den USA war auch so eine warning ohne weitere Konsequenzen. In Florida passiert. Vorher hat der Sheriff aber noch runtergebetet, was mir passiert wäre, wenn ich soundso viel zu schnell gewesen wäre. Das wurde bis hin zum "appointment with a judge" hochdekliniert.

Nach einer warning ist man quasi auf Bewährung, die wird auf jeden Fall im System vermerkt und beim nächsten Mal wird´s teuer. Deshalb: Glück gehabt, freuen, aber in Zukunft Vorsicht walten lassen.

Den Meinungen, dass amerikanische police officers Deutschen gegenüber im Allg. ausgesprochen höflich sind, kann ich mich in vollem Umfang anschließen.

[Palo]

Den Meinungen, dass amerikanische police officers Deutschen gegenüber im Allg. ausgesprochen höflich sind, kann ich mich in vollem Umfang anschließen.

Das ist aber umgekehrt genau so.