In NYC scheinen da aber andere Gesetze zu gelten. Ich war da fast der einzige der brav bei "dont walk" stehen geblieben ist...
Genau diesem Phänomen ist in Peter Woeste's Buch
"Mitten in Amerika" - lese ich gerade, ist ganz amüsant - ein Abschnitt gewidmet.
Leider darf ich ja aus urheberrechtlichen Gründen nicht den kompletten Text hier zitieren, aber sinngemäß schreibt der Autor, dass insbesondere in New York die Ampeln für Fußgänger "allenfalls dekorative Bedeutung" haben. Rudy Giuliani hat wohl mal einen Vorstoß in diese Richtung gewagt, ist aber anscheinend mit seinen Bemühungen um Disziplin kläglich gescheitert. Im Gebührenkatalog der Polizei steht zwar immer noch die "Zwei-Dollar-Strafe", aber eintreibbar war sie in der Realität nicht. Es drohte "ziviler Ungehorsam" in Form von Kreuzungsblockaden und demonstrativem Überqueren der Straße im Schneckentempo. Dadurch kam der Verkehr natürlich genauso zum Erliegen wie durch das unerlaubte Überqueren der Straße bei Rot, und so dümpelt nun auch dieses Gesetz in der Vergessenheit.
Als Neu-New Yorker hat sich der Autor, sehr zum Entsetzen seiner Ehefrau, übrigens sehr schnell an diese Kultur angepasst. Wohl wissend, dass damit seine elterliche Vorbildfunktion beim Teufel ist...
Ich finde, man kriegt das in jedem in New York spielenden Film immer wieder bestätigt - es ist direkt auffällig, wie wenige Menschen dort bei Rot stehen bleiben.
Aber eigentlich ging es hier ja gar nicht um die rote Ampel/grüne Ampel Frage, sondern darum, dass man Straßen nicht außerhalb markierter Überwege überqueren sollte...