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Unterwegs => On the road: Transport & Verkehr => Thema gestartet von: EasyAmerica am 14.05.2009, 22:54 Uhr

Titel: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 14.05.2009, 22:54 Uhr
Hallo zusammen,
wer kennt sie nicht, diese vielen Kreuze am Straßenrand mitten in der Wüste auf schnurgerader Straße ohne irgendwelche Hindernisse. Und man fragt sich, wie konnte das passieren? Zu müde? Zu schnell? Oder den auf der Fahrspur gegenüber einfach nicht gesehen?

Auf meiner letzten Coast to Coast Tour "http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=39654.0" habe ich auf verschiedenen Strecken immer wieder mal gezählt, wie viele Leute tagsüber mit und wie viele ohne Licht fahren. Die mit Licht waren zu meiner Überraschung jedes Mal knapp in der Mehrheit.

Wie haltet ihr es in Amerika oder auch zu Hause? Ich habe mal eine entsprechende Umfrage gebastelt.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Tinerfeño am 14.05.2009, 23:14 Uhr
Ich merke immer wieder, wie besser und schneller man den anderen Verkehrsteilnehmer sehen kann, wenn er das Licht eingeschaltet hat.
Ich habe mir in Deutschland somit angewöhnt, immer das Licht einzuschalten - also mache ich dies auch in den USA. Angeregt wurde bei mir das Ganze allerdings auch durch Urlaube in Skandinavien, wo das Fahren mit Abblendlicht am Tag ja schon sehr lange Pflicht ist. In Norwegen hatten wir auch mal einen (Werkstatt-)Leihwagen, der automatisch das Licht eingeschaltet hat, sobald man den Motor startete.

Ich würde mir sehr wünschen, wenn diese Regelung auch in Deutschland eingeführt werden würde. Zu oft habe ich mich schon geärgert, dass ich andere Verkehrsteilnehmer schneller hätte sehen können, wenn sie doch Licht angehabt hätten, was so manche Brems- und Ausweichmanöver... weniger bedeutet hätte ;)
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EDVM96 am 15.05.2009, 00:29 Uhr
Zu müde? Zu schnell? Oder den auf der Fahrspur gegenüber einfach nicht gesehen?
Wohl eher deswegen:
(http://www.tundraheadquarters.com/images/drunk-driving-problem.jpg)

Zitat
Die mit Licht waren zu meiner Überraschung jedes Mal knapp in der Mehrheit.
Du meinst jetzt aber nicht die Marfa Lights?  :lol:  :wink:

Das kann ich keinesfalls bestätigen, außer auf "Use Headlights"-Abschnitten. Und die gibt es im Westen der USA recht häufig.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Doc Snyder am 15.05.2009, 00:46 Uhr
Ich habe die 3. Option "angekreuzt", da ich beim US-Mietwagen meist den Schalter nicht finde und das Licht bei Dunkelheit automatisch angeht  :wink:.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 15.05.2009, 00:59 Uhr
Das kann ich keinesfalls bestätigen, außer auf "Use Headlights"-Abschnitten. Und die gibt es im Westen der USA recht häufig.
Meine Frau hatte sich in diesem Jahr auf das Schilder-Fotografieren verlegt. Dadurch haben wir Hunderte Straßenfotos. Davon habe ich mir gerade ein paar angesehen. Ich kann dir wahrscheinlich ein paar zig Beweisexemplare vorlegen.  :) Auf den Fotos sieht man tatsächlich, dass das mit Licht fahren keine Ausnahme ist. Hier ein schönes Beispiel, dass nicht nur auf Autobahnen mit Licht gefahren wird:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/10092/fahren-mit-licht.jpg)
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: mrh400 am 15.05.2009, 09:03 Uhr
Hallo,
USA: meist ja, zumindest soweit die Fahrzeuge mit automatisvchem Tagfahrlicht ausgestattet waren (so die letzten Male).

Europa: inzwischen ja; ich halte das zwar für Unfug (schneller gesehen werden gilt ja nur, wenn die anderen Licht anhaben und man selbst keines oder vielleicht noch bei den Tarnfarbenfahrzeugen wie anthrazitmetallic), aber zum einen geht man sonst in der zunehmenden Menge der Lichtfahrer unter, zum anderen vergesse ich es sonst dort, wo es vorgeschrieben ist (Italien!). Daher Licht so geschaltet, daß an Zündung gekoppelt.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: AdiW am 15.05.2009, 09:16 Uhr
... ich halte das zwar für Unfug (schneller gesehen werden gilt ja nur, wenn die anderen Licht anhaben und man selbst keines oder vielleicht noch bei den Tarnfarbenfahrzeugen wie anthrazitmetallic)

Unfug ist es nicht. Man nimmt im Rückspiegel eher Autos wahr, die eingeschaltetes Licht haben. Ich meine nicht diejenigen, die mit Fernlicht heran brausen... :wink:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: mrh400 am 15.05.2009, 09:31 Uhr
Hallo,
Unfug ist es nicht. Man nimmt im Rückspiegel eher Autos wahr, die eingeschaltetes Licht haben.
nach meiner Erfahrung aber nur dann wirklich, wenn sonst keiner mit Licht fährt - ansonsten ist das wieder alles "eine Soß"
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 15.05.2009, 09:32 Uhr
Als Motorradfahrer wünsche ich mir eigentlich, dass das Fahren mit Abblendlicht (das ja bei Motorrädern schon seit langem Pflicht ist) auch für diese reserviert bleibt, um die Unterscheidbarkeit zu erhöhen. Fahrzeuge mit Licht fallen ja nur so lange mehr auf, als sie die Ausnahmen sind.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: mrh400 am 15.05.2009, 09:47 Uhr
Hallo,
Als Motorradfahrer wünsche ich mir eigentlich, dass das Fahren mit Abblendlicht (das ja bei Motorrädern schon seit langem Pflicht ist) auch für diese reserviert bleibt, um die Unterscheidbarkeit zu erhöhen. Fahrzeuge mit Licht fallen ja nur so lange mehr auf, als sie die Ausnahmen sind.
dem stimme ich - gerade auch als nicht-Motorradfahrer - von der Prämisse her zu; aber die Praxis hat das inzwischen leider obsolet gemacht
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Qanik am 15.05.2009, 10:10 Uhr
Mir fehlt die Option: Ich lasse, wenn möglich, mein Auto entscheiden ob das Licht angeschaltet werden muss oder nicht (Lichtautomatik).
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: ilnyc am 15.05.2009, 11:35 Uhr
Also mir fehlte eine Option "Ich fahre mit Licht, wenn die Wettersituation am Tag es erfordert".

In Deutschland fahre ich im Herbst/Winter nahezu durchgehend mit Licht. Auch heute morgen regnete es und es ist grau in grau, also: Licht an! Ich nehme andere Verkehrsteilnehmer deutlich (!) schlechter wahr, wenn sie ohne Licht fahren - gerade die ganzen silbergrauen oder schwarzen Autos, die sich von der herbstlichen Wetterstimmung kaum mehr abheben. Viele schalten das Licht erst ein, wenn sie selbst schlecht sehen und weniger, damit andere sie sehen.

In den USA fahre ich natürlich genauso: während Dämmerung und Nacht mit Licht und sonst nur, wenn das Wetter die Sicht mindert. Bei strahlendblauem Himmel und kilometerweiter Sicht bleibt das Licht aus.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: atecki am 15.05.2009, 11:50 Uhr
Hi,

ich fahre hier (Tagfahrlichtautomatik beim Auto) und auch in den USA (haben ja auch meist TFL-Automatik) immer mit TFL.

Ein Fahrzeug (egal ob PKW oder Motorrad) mit TFL wird einfach vom Gegenverkehr besser gesehen und hilft gerade auf kurvigen/bergigen/schattigen Strecken Unfälle zu vermeiden. Ich fahre dzt. sehr oft so eine Strecke und bin immer froh, wenn der Gegenverkehr Licht anhat, sodaß man besser erkennt ob Gegenverkehr ist oder nicht...

Zum Thema Motorrad: der Sinn und Zweck des TFL ist es doch, dass man das KFZ besser sieht - da ist es nebensächlich ob 1- oder 2spurig. Ein Motorrad muß ja nicht besser als ein PKW gesehen werden - oder? Es geht IMHO darum dass man gesehen wird.

Grüße

Axel
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 15.05.2009, 12:13 Uhr

Ein Motorrad muß ja nicht besser als ein PKW gesehen werden - oder?

Doch! Der Unterschied liegt vor allem in der schmalen Silhouette eines Motorrads – ein Auto mit der mehrfachen Stirnfläche ist erheblich besser und früher zu erkennen als ein Motorrad.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: atecki am 15.05.2009, 12:23 Uhr

Ein Motorrad muß ja nicht besser als ein PKW gesehen werden - oder?

Doch! Der Unterschied liegt vor allem in der schmalen Silhouette eines Motorrads – ein Auto mit der mehrfachen Stirnfläche ist erheblich besser und früher zu erkennen als ein Motorrad.

Hmm, ich habe ja selber den Bike-FS aber trotzdem bin ich der Meinung man sollte jedes entgegenkommende Fahrzeug gut erkennbar sein, egal ob Bike, Auto oder LKW... Natürlich hast Du recht, je größer die Stirnfläche desto früher erkennbar. Ich finde aber nicht, dass durch Auto-TFL die Bikes schlechter erkennbar sind oder sogar "untergehen".

Wie gesagt, fahre dzt. sehr oft eine kurvige, bergige und schattige Strecke (kleine deutsche Eck) wo auch recht viele Bikes unterwegs sind. Die fallen mir nicht weniger auf als ein beleuchteter PKW...

Grüße

Axel
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Aaronp am 15.05.2009, 12:27 Uhr
Die Argmumentation mit den Motorrädern verstehe ich nicht... wenn ich einen Lichtkegel sehe, fahre ich sicherlich nicht darauf zu. Soweit zu gut.
Bei der Arguementation hier verstehe ich es so, dass wenn PKWs mit Licht fahren, ich also als Autofahrer nur bei einem Lichtkegel (also Motorrad)
diesen dann nicht mehr sehe oder aber wenn ich ihn sehe, bewusst darauf zufahren würde...  :?

Licht am Tage ist auf jeden Fall nicht unsinnig... gibt ja auch viele Länder, in denen das Pflicht ist...

Gruß
Aaronp
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 15.05.2009, 12:52 Uhr
Doch! Der Unterschied liegt vor allem in der schmalen Silhouette eines Motorrads – ein Auto mit der mehrfachen Stirnfläche ist erheblich besser und früher zu erkennen als ein Motorrad.

Stimmt... denn sonst würde es nicht so viele Unfälle geben, wo Autos Motorräder auf schurgerader Straße die Vorfahrt nehmen. Liegt aber auch daran... das einige Bikes Funzelleuchten haben bzw. die Geschwindigkeit eines herannahenden Motorrades unterschätzt wird.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Tinerfeño am 15.05.2009, 15:21 Uhr
Als Motorradfahrer wünsche ich mir eigentlich, dass das Fahren mit Abblendlicht (das ja bei Motorrädern schon seit langem Pflicht ist) auch für diese reserviert bleibt, um die Unterscheidbarkeit zu erhöhen.

Dann müsste aber das Fahren mit Abblendlicht am Tage für Autofahrer verboten sein, was es ja nicht ist... wenn man schon von "reservieren" spricht.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: AdiW am 15.05.2009, 17:12 Uhr
Als Motorradfahrer wünsche ich mir eigentlich, dass das Fahren mit Abblendlicht (das ja bei Motorrädern schon seit langem Pflicht ist) auch für diese reserviert bleibt, um die Unterscheidbarkeit zu erhöhen. Fahrzeuge mit Licht fallen ja nur so lange mehr auf, als sie die Ausnahmen sind.
Ich denke, Unterscheidbarkeit ist gegeben durch einem Scheinwerfer anstelle von zwei...Und besser gesehen zu werden ist bei bestimmten Lichtverhältnissen für Autos genau so wichtig wie für Motorräder.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 15.05.2009, 17:20 Uhr
Dass man bei schlechten Lichtverhältnissen auch beim Auto das Licht einschaltet, ist ja klar.
Bei hellem Tageslicht finde ich die Signalwirkung, die ein Motorrad mit Licht hat, schon ganz gut.

1.) Denn Licht bedeutet (jedenfalls für mich, bisher, in Europa): Obacht - Motorradfahrer.
2.) Also vermutlich flott unterwegs und mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Deppen gelenkt, der auch der Landstraße 160 fährt. Also lieber vorbei lassen...

Ich meine beide Aussagen - leider - ernst.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: mrh400 am 15.05.2009, 17:32 Uhr
Hallo,
denn sonst würde es nicht so viele Unfälle geben, wo Autos Motorräder auf schurgerader Straße die Vorfahrt nehmen. Liegt aber auch daran... dass die Geschwindigkeit eines herannahenden Motorrades unterschätzt wird.
was wiederum seinen Grund daran haben kann:
Also vermutlich flott unterwegs und ... auch der Landstraße 160

Als Nichtmotorradfahrer traue ich mir letztere Aussage nur, weil das auch von einem Motrradfahrer offenbar so gesehen wird.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: motorradsilke am 15.05.2009, 17:54 Uhr
Als leidenschaftliche Motorradfahrerin bin  ich ganz klar dagegegen, dass Pkw am Tag mit Licht fahren (schlechte Sichtverhältnisse wie starker Regen o.ä. natürlich ausgenommen).

Es ging bei der Einführung der Lichtpflicht für Motorräder eben nicht nur darum, das Motorrad als Fahrzeug zu sehen, sondern dieses eben als Motorrad wahrzunehmen, mit der Konsequenz, dass ich als Autofahrer z.B. mit einer höheren Beschleunigung, der größeren Schwierigkeit einer Vollbremsung bei Nässe usw. rechnen sollte.

Und das ist nicht mehr gegeben, wenn alle Fahrzeuge mit Licht fahren, da man durch verschiedene Verkehrssituationen nicht immer auf Anhieb sieht, ob es sich um ein Fahrzeug mit einem oder zwei Lichtern handelt.

In Österreich wurde die Pflicht, tagsüber mit Licht zu fahren, vor nicht allzu langer Zeit übrigens wieder abgeschafft, weil die Unfallzahlen nach Einführung des Tagfahrlichtgebotes nicht gesunken, sondern gestiegen waren.

Silke
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: stephan65 am 15.05.2009, 18:07 Uhr
Als Viel-Fahrer (beruflich) im Auto lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, ausnahmslos, überall und jederzeit mit Licht zu fahren - der Griff zum Schalter ist so "automatisiert" wie Anschnallen und Zündschlüssel reinstecken.
Ich schätze, dass mir das pro Jahr rund 20 mal Leib und Leben rettet. Ich fühle mich ohne Licht schon lange nicht mehr sicher.

Jetzt könnte man vielleicht argumentieren: "fahr doch einfach nicht schneller als 100 auf der Autobahn und bleib schön rechts, dann schert auch keiner laufend direkt vor dir aus zum Überholen."
Aber schneller fahren und überholen ist nunmal nicht verboten, und Zeit ist Geld.  :D
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 15.05.2009, 19:36 Uhr
Jetzt könnte man vielleicht argumentieren: "fahr doch einfach nicht schneller als 100 auf der Autobahn und bleib schön rechts, dann schert auch keiner laufend direkt vor dir aus zum Überholen."
Tempo und Licht haben überhaupt nichts miteinander zu tun. Schließlich gibt es (fast) nur in D keine Geschwindigkeitsbegrenzung, aber in vielen Ländern Tageslicht-Pflicht.

Außerdem geht es hauptsächlich darum, den Gegenverkehr besser zu erkennen. Auf Autobahnen spielt der keine Rolle.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: stephan65 am 16.05.2009, 10:05 Uhr
Tempo und Licht haben überhaupt nichts miteinander zu tun.

Aber natürlich! Wenn ich mit 50 km/h Überschuss überhole, bin ich froh, dass der überholte mich dank des Lichts schon 30 Sekunden vorher wahrnimmt, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt. Ebenso, wie auch ich andere Verkehrsteilnehmer deutlich früher wahrnehme. Außerdem ist das ja nur ein Aspekt unter vielen: Gegenverkehr, Kolonnenfahren, Spurwechsel...zig Situationen, wo das Licht der Sicherheit dient.

Der Überholvorgang bei Tempo 160 mag zwar nicht der Grund für die Einführung der "Tageslicht-Pflicht" (heißt das wirklich so?  :grins: ) sein, aber darum ging es hier ja nicht.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: aeschbi am 16.05.2009, 12:19 Uhr
Hallo
Ich fahre seit Jahren immer mit Licht, egal wo  :)
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Aaronp am 16.05.2009, 12:29 Uhr
Zitat
Der Überholvorgang bei Tempo 160 mag zwar nicht der Grund für die Einführung der "Tageslicht-Pflicht"

Da hast du recht, da D ja wohl das einzige Land ist, welches sich diesen Luxus leistet, keine Geschwindigskeitsbegrenzung
zuhaben (außer der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h)...

Gruß
Aaronp
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Jack Black am 16.05.2009, 13:02 Uhr
In Österreich wurde die Pflicht, tagsüber mit Licht zu fahren, vor nicht allzu langer Zeit übrigens wieder abgeschafft, weil die Unfallzahlen nach Einführung des Tagfahrlichtgebotes nicht gesunken, sondern gestiegen waren.

Interessant - und bestätigt meine persönliche Erfahrung, dass Fahren bei taghellem Licht mit eingeschaltetem Abblendlicht nichts bringt.

Wir sind oft schon in Skandinavien gewesen und in den langen Abenden finde ich Licht angemessen, aber als Dänemark (ungefähr Ende der 80er Jahre) auch die Lichtpflicht eingeführt hat und wir in Bornholm bei knallheller Sonne (und Sonnenbrille) Licht einschalten mußten, fand ich das albern. Was soll das bringen? Ich bin auch noch nie in einer Gefahrensituation gewesen, die bei eingeschaltetem Fahrlicht ungefährlich gewesen wäre.

Und am sinnlosesten sind die vielen Fahrzeuge (die es immer noch gibt), die mit Standlicht durch die Gegend tuckern (Strom sparen trotz Licht?). Oder bei Regen die Nebelleuchte anschalten (da ist man als Hintermann wenigstens komplett geblendet).

Eine solche objektive Statistik wie die genannte aus Österreich sagt deutlich mehr aus als jedes subjektive Bauchgefühl über den Sinn, das Fahrlicht am hellichten Tage einzuschalten.

Irgendwann müssen wahrscheinlich Fußgänger mit Helm und Grubenleuchte im Stadtverkehr wandeln, damit man sie besser erkennt...  :roll:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: AdiW am 16.05.2009, 16:29 Uhr
Jede Statistik, auch eine falsch zitierte, ist anscheinend willkommen, wenn sie die eigene Meinung unterstützt...

Eigentlich hiess es genau:

Zitat

Die Ergebnisse: Autos werden durch "Licht am Tag" zwar früher erkannt, bei guten Sichtverhältnissen führt es jedoch zu viel zu langem Hinschauen. Und diese Ablenkung kann dazu führen, dass andere Verkehrsteilnehmer übersehen werden. "Durch die Lichtüberflutung sind schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer und Kinder benachteiligt", betonte Platter. Zudem gebe es keine Unterscheidung zu den Einspurigen, was u.a. dazu geführt hat, dass deutlich mehr Verkehrstote bei Mopeds und Motorrädern zu beklagen waren.


Das klingt doch ein bißchen anders, oder?
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: motorradsilke am 16.05.2009, 20:53 Uhr
Zudem gebe es keine Unterscheidung zu den Einspurigen, was u.a. dazu geführt hat, dass deutlich mehr Verkehrstote bei Mopeds und Motorrädern zu beklagen waren.


Das ist doch genau meine Argumentation!

Ich finde nicht, dass es anders klingt, als das, was ich geschrieben habe: da es mehr Verkehrsunfälle gab, wurde die Taglichtpflicht wieder abgeschafft.

Übrigens war ich heute gerade in Polen, dort hat mir ein dort ansässiger Autohändler erzählt, dass es auch dort seit der Einführung der Taglichtpflicht mehr Verkehrsunfälle gibt.

Silke
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Palo am 16.05.2009, 21:19 Uhr
Bei vielen der neuen amerikanischen Automodelle gehen die Scheinwerfer beim Starten des Motors automatisch an, das Licht kann man manuell garnicht ausschalten, wenn das mal kein Quatsch ist.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: mrh400 am 16.05.2009, 21:24 Uhr
Hallo,
Bei vielen der neuen amerikanischen Automodelle gehen die Scheinwerfer beim Starten des Motors automatisch an, das Licht kann man manuell garnicht ausschalten, wenn das mal kein Quatsch ist.
sind das aber nicht meist Tagfahrscheinwerfer mit reduzierter Leuchtkraft? - das hatte ich schon ab und zu.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Palo am 16.05.2009, 21:44 Uhr
sind das aber nicht meist Tagfahrscheinwerfer mit reduzierter Leuchtkraft? - das hatte ich schon ab und zu.

Kann sein, es sind nicht die runnung lights sondern die Scheinwerfer. Die Lichtstaerke habe ich nicht geprueft, hab mich nur geaergert, dass ich keine Kontrolle darueber habe.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: magnum am 17.05.2009, 01:16 Uhr
Bei vielen der neuen amerikanischen Automodelle gehen die Scheinwerfer beim Starten des Motors automatisch an, das Licht kann man manuell garnicht ausschalten, wenn das mal kein Quatsch ist.
Stimmt nicht.

Unser Equinox hat das normale Abblendlicht bei jedem Motorstart eingeschaltet. Aber am Blinkerhebel kann ich das dann explizit wieder ausschalten.

Hält allerdings nur bis zum nächsten Start. Was solls, ich lasse es einfach an.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Palo am 17.05.2009, 01:24 Uhr
Bei vielen der neuen amerikanischen Automodelle gehen die Scheinwerfer beim Starten des Motors automatisch an, das Licht kann man manuell garnicht ausschalten, wenn das mal kein Quatsch ist.
Stimmt nicht.

Unser Equinox hat das normale Abblendlicht bei jedem Motorstart eingeschaltet. Aber am Blinkerhebel kann ich das dann explizit wieder ausschalten.

Hält allerdings nur bis zum nächsten Start. Was solls, ich lasse es einfach an.

Stimmt wohl !!

Vielleicht nicht beim Equinox, den habe ich noch nicht gefahren
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: magnum am 17.05.2009, 01:30 Uhr
Einigen wir uns auf 'stimmt teilweise'. Gerade der Equinox wird ja viel gefahren, und bei dem ist es definitiv abschaltbar. Pauschal für alle Fahrzeuge gilt Deine Aussage jedenfalls nicht.

Beim RAV4 ist es übrigens auch abschaltbar. Jedenfalls hatte unserer letzten Winter in FL diese Funktion.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Palo am 17.05.2009, 01:39 Uhr
Einigen wir uns auf 'stimmt teilweise'. Gerade der Equinox wird ja viel gefahren, und bei dem ist es definitiv abschaltbar. Pauschal für alle Fahrzeuge gilt Deine Aussage jedenfalls nicht.

Beim RAV4 ist es übrigens auch abschaltbar. Jedenfalls hatte unserer letzten Winter in FL diese Funktion.

Vielleicht wird der Equinox von vielen deutschen Touristen gefahren.

Jedenfalls ist nicht jeder dritte Wagen auf der Strasse ein Equinox oder ein RAV4

Ich hatte ja geschrieben das viele neuere Automodelle dieses feature haben, nicht alle.

Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Jack Black am 17.05.2009, 03:28 Uhr
Das klingt doch ein bißchen anders, oder?

In der Tat - das klingt so schrecklich, dass man wirklich das Einschalten des Lichts sogar als Gefährdung betrachten muss. Das ist ja wirklich fürchterlich und geht auf Kosten der ohnehin "schwächeren" Teilnehmer - ohne irgendein Indiz zu liefern, dass dafür irgendeine andere Gruppe sicherer wäre.

Danke für diesen informativen Beitrag.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 18.05.2009, 10:42 Uhr

Zitat

Die Ergebnisse: Autos werden durch "Licht am Tag" zwar früher erkannt, bei guten Sichtverhältnissen führt es jedoch zu viel zu langem Hinschauen. Und diese Ablenkung kann dazu führen, dass andere Verkehrsteilnehmer übersehen werden. "Durch die Lichtüberflutung sind schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer und Kinder benachteiligt", betonte Platter. Zudem gebe es keine Unterscheidung zu den Einspurigen, was u.a. dazu geführt hat, dass deutlich mehr Verkehrstote bei Mopeds und Motorrädern zu beklagen waren.



Das stützt meine etwas flapsig formulierte These.
Dass leider ein unangenehm großer Teil meine Motorrad-fahrenden Kollegen zwar mit Licht aber ohne Hirm unterwegs ist, ist ein anderes Thema...
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: wolfmark am 18.05.2009, 11:12 Uhr

Zitat

Die Ergebnisse: Autos werden durch "Licht am Tag" zwar früher erkannt, bei guten Sichtverhältnissen führt es jedoch zu viel zu langem Hinschauen. Und diese Ablenkung kann dazu führen, dass andere Verkehrsteilnehmer übersehen werden. "Durch die Lichtüberflutung sind schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer und Kinder benachteiligt", betonte Platter. Zudem gebe es keine Unterscheidung zu den Einspurigen, was u.a. dazu geführt hat, dass deutlich mehr Verkehrstote bei Mopeds und Motorrädern zu beklagen waren.



Das stützt meine etwas flapsig formulierte These.
Dass leider ein unangenehm großer Teil meine Motorrad-fahrenden Kollegen zwar mit Licht aber ohne Hirm unterwegs ist, ist ein anderes Thema...

da kann ich auch zustimmen und muß feststellen, daß immer öfter Motorradfahrer mit Fernlicht rumfahren
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 18.05.2009, 11:26 Uhr
Das stützt meine etwas flapsig formulierte These.
Dass leider ein unangenehm großer Teil meine Motorrad-fahrenden Kollegen zwar mit Licht aber ohne Hirm unterwegs ist, ist ein anderes Thema...

Es ist ein geringer Teil von Motorradfahrer/innen... die ohne Hirn unterwegs sind. Die gleiche Anzahl ließe sich auch auf Autofahrer ummünzen, die ebenso ohne Hirn fahren.

Schlimmer finde ich, dass viele das Motorrad in Gefahrensituationen nicht beherrschen, sei es in knifflichen Bremssituationen oder sich nicht trauen in Kurven das Motorrad in entsprechende Schräglage zu bringen, und es vorziehen im Graben zu fahren.

Auf der AB fahre ich grundsätzlich mit Fernlicht...!!!
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 18.05.2009, 11:48 Uhr
Schlimmer finde ich, dass viele das Motorrad in Gefahrensituationen nicht beherrschen,...
Gefahrensituationen vermeiden wäre besser.

Auf der AB fahre ich grundsätzlich mit Fernlicht...!!!
Habe ich mir schon gedacht. :pfeifen:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 18.05.2009, 11:57 Uhr
Gefahrensituationen vermeiden wäre besser.

Stimmt... aber wenn z.B. ein Auto Dir die Vorfahrt nimmt... in dieser Situation richtig zu reagieren, ist sicher nicht einfach. Dazu gibt es entsprechende Sicherheitstrainings für Motorradfahrer, wo man richtig ausweichen o. bremsen üben kann.


Habe ich mir schon gedacht. :pfeifen:

Ich fahre auch keinen Traktor, sondern einen Sportler und da darf es auch mal schneller als 100 km/h sein :wink:

[ Invalid YouTube link ]
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Doc Snyder am 18.05.2009, 12:11 Uhr
Es ist ein geringer Teil von Motorradfahrer/innen... die ohne Hirn unterwegs sind.

[ Invalid YouTube link ]

 :wink:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: motorradsilke am 18.05.2009, 13:05 Uhr

Gefahrensituationen vermeiden wäre besser.


Würden wir gern, geht aber auf Grund der Vielzahl uns nicht beachtender Autofahrer nicht immer.
Ich erlebe hier in Berlin fast jeden Tag eine Situation, in der ich mit meinem Motorrad von einem Autofahrer abgedrängt werde, mir die Vorfahrt genommen wird usw.

Silke
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: ilnyc am 18.05.2009, 13:09 Uhr
Ich erlebe hier in Berlin fast jeden Tag eine Situation, in der ich mit meinem Motorrad von einem Autofahrer abgedrängt werde, mir die Vorfahrt genommen wird usw.

Egoistisches Fahren ist sicherlich weder einseitig nur bei Motorradfahrern, noch nur bei Autofahrern, Fahrradfahrern oder Fußgängern der Fall. Ich war gestern "über Land" unterwegs und wurde ziemlich ausgeglichen von Auto- wie Motorradfahrern geschnitten, die der Meinung waren, dass die 10 km/h, die ich schon schneller als erlaubt fuhr, noch nicht reichen. Idioten gibts auf 2 Räden wie auf 4.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Jack Black am 18.05.2009, 13:21 Uhr
Auf der AB fahre ich grundsätzlich mit Fernlicht...!!!

Hirn aus - Fernlicht an!

StVO ist nur was für Traktorfahrer. Alles klar.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 18.05.2009, 14:19 Uhr
Ich erlebe hier in Berlin fast jeden Tag eine Situation, in der ich mit meinem Motorrad von einem Autofahrer abgedrängt werde, mir die Vorfahrt genommen wird usw.

Unumstritten kommt man nicht um die Tatsache herum, dass beim Motorradfahren ein wesentlich höheres Verletzungsrisiko besteht als beim Autofahren. Was schon bei so manchem Autounfall in einem belanglosen Blechschaden endete, kann einen Motorradfahrer in gleicher Situation schon den Kopf kosten.

Dann bräuchte man  auch nicht solche Sachen lesen... wo Autofahrer auf einer geraden Straße Motorradfahrer abschießen: http://www.cbr1000rr.de/erinnerung/maria.html
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 18.05.2009, 14:33 Uhr


Ich fahre auch keinen Traktor, sondern einen Sportler und da darf es auch mal schneller als 100 km/h sein :wink:



Ohne Dich (und Deine Fahrweise) zu kennen und damit angreifen zu wollen: Die "Sportler" sind es meist, die dafür sorgen, dass ich mich für die Zunft der Motorradfahrer fremdschäme. "Sport" ist eine tolle Sache, hat aber auf öffentlichen Straßen nix verloren: wer sportlich fahren will (egal ob mit Auto oder Motorrad) soll das bitte auf abgesperrten Rennstrecken tun. Da gefährdet man andere gar nicht und sich selbst erheblich weniger.
Papageienkombis, zurückgelegte Fußrasten, Stummellenker, Einmannhöcker, Rennreifen, Sturzpads... das alles hat bei Moppeds auf der Straße für mich den gleichen Stellenwert und das gleiche Image wie Ralleystreifen, Front-/Heckspoiler, verbreiterte Radhäuser und Überrollkäfige bei Autos: pubertär, peinlich, prollig. Und eben leider (meist) Hinweis auf hirnlose Besitzer.




Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 18.05.2009, 14:47 Uhr
Ohne Dich (und Deine Fahrweise) zu kennen und damit angreifen zu wollen: Die "Sportler" sind es meist, die dafür sorgen, dass ich mich für die Zunft der Motorradfahrer fremdschäme. "Sport" ist eine tolle Sache, hat aber auf öffentlichen Straßen nix verloren: wer sportlich fahren will (egal ob mit Auto oder Motorrad) soll das bitte auf abgesperrten Rennstrecken tun. Da gefährdet man andere gar nicht und sich selbst erheblich weniger.
Papageienkombis, zurückgelegte Fußrasten, Stummellenker, Einmannhöcker, Rennreifen, Sturzpads... das alles hat bei Moppeds auf der Straße für mich den gleichen Stellenwert und das gleiche Image wie Ralleystreifen, Front-/Heckspoiler, verbreiterte Radhäuser und Überrollkäfige bei Autos: pubertär, peinlich, prollig. Und eben leider (meist) Hinweis auf hirnlose Besitzer.

Ein typisches Vorurteil... das würde bedeuten, dass man sämtliche Porsches und ähnlich hochgezüchtete Sportwagen auf öffentlichen Staßen verbieten sollte. Viel schlimmer sind eher diese Möchtegern-Golf-GTI Fahrer (IMO)... und was ein Einmannhöcker oder Sturzpads mit prollig zu haben soll, ist mir auch ein Rätsel.

Bevor ich mit einer Harley im Blumenpfück-Modus durch die Landschaft tuckere, fahre ich lieber wieder Fahrrad! Ich stehe dazu, dass ich einen Sportler fahre... wenigstens habe ich keine Pagageienkombi  :wink:

(http://www.web-house.net/motorrad/tour/mix/bilder/th_38.jpg)
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: mrh400 am 18.05.2009, 14:49 Uhr
Hallo,
Unumstritten kommt man nicht um die Tatsache herum, dass beim Motorradfahren ein wesentlich höheres Verletzungsrisiko besteht als beim Autofahren. Was schon bei so manchem Autounfall in einem belanglosen Blechschaden endete, kann einen Motorradfahrer in gleicher Situation schon den Kopf kosten.

Dann bräuchte man  auch nicht solche Sachen lesen... wo Autofahrer auf einer geraden Straße Motorradfahrer abschießen: http://www.cbr1000rr.de/erinnerung/maria.html
es gibt aber auch noch schwächere - ohne Fernlicht: hier (http://www.polizei.bayern.de/oberbayern/news/presse/aktuell/index.html/93374)
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 18.05.2009, 15:18 Uhr


Ein typisches Vorurteil... ... und was ein Einmannhöcker oder Sturzpads mit prollig zu haben soll, ist mir auch ein Rätsel.

Bevor ich mit einer Harley im Blumenpfück-Modus durch die Landschaft tuckere, fahre ich lieber wieder Fahrrad! Ich stehe dazu, dass ich einen Sportler fahre... wenigstens habe ich keine Pagageienkombi  :wink:


Klar, das ist ein Vorurteil - aber eben gestützt durch viele Jahr(zehnt)e auf dem Zweirad. Dass sich Sturzpads und Hirn nicht zwingend ausschließen, ist schon klar. Aber wenn man mal das "Vergnügen" hatte, die Joghutzbecherfahrer an einem sonnigen Wochenende am Kesselberg zu beobachten, dann nährt das schon so manches Vorurteil... und wenn man mal auf dem Harley-Treffen am Faker See war, weiss man, dass die Fraktion auch nicht angenehmer ist.
Die nettesten Menschen und die besten Fahrer habe ich regelmäßig bei Klassiker-Treffen gesehen (und beiläufig natürlich auch die - für mich - schönsten Motorräder).
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: DocHoliday am 18.05.2009, 16:07 Uhr
Bisher fahre ich auch fast immer mit Licht, weil ich mir gedacht habe, dass es auf keinen Fall schaden kann und auch den Eindruck hatte, dass bessere Sichtbarkeit durchaus zur eigenen Sicherheit beitragen kann. Die Statistik aus Österreich macht da allerdings sehr nachdenklich.

Zum Thema Motorradfahrer: Ich wundere mich immer wieder darüber, wie wenig die Erkenntnis, auf dem Motorrad in der deutlich schwächeren und gefährdeteren Position zu sein (schlechtere Sichtbarkeit, fehlende Knautschzone, massiv höheres Verletzungsrisiko), sich in der Fahrweise vieler Motorradfahrer niederschlägt. Ich bin gerad am Wochenende vom Gardasee zurückgefahren und konnte bewundern, wie auf Landstraßen ohne Rücksich auf Verluste überholt wird, Kurven geschnitten werden, auf der Autobahn sich im stockenden Verkehr zwischen den Autoschlangen durchgedränglet wird, auf der Überholspur bis auf 3 oder 4 Meter aufgefahren wird, etc. Höhepunkt war ein Überholmanöver auf derselben Spur bei Tempo 200, weil der Vordermann nicht schnell genug Platz gemacht hat.
Die Tatsache, dass ich auf einem Bock sitze, der 250 oder 300 km/h fahren kann, bedeutet nicht, dass ich das auch tun muss oder auch nur das Recht dazu habe. Genausowenig muss ich als Mopedfahrer die viel höhere mögliche Beschleunigung in Ortschaften oder auf der Landstraße ausnutzen. Ich gefährde mich damit ja nur selber. Defensive Fahrweise sollte gerade und ganz besonders für Motorradfahrer eine Selbstverständlichkeit sein.

Wenn ich dann hier Sprüche wie "im Blümchenpflück-Modus durch die Landschaft tuckern" lese und mir das verlinkte Youtube-Video anschaue, fände ich Fahrrad fahren für einige wirklich eine hervorragende Alternative.

Ich hatte das zweifelhafte "Vergnügen" diverse Möchtegern-Sportler als Notarzt versorgen zu dürfen und habe dabei einiges zu Gesicht bekommen, was ich lieber nicht gesehen hätte. Nach Aussage der beteiligten Polizisten war in den allermeisten Fällen nicht die Unafmerksamkeit der bösen Autofahrer die Ursache sondern nicht angepasste Geschwindigkeit. Bei mir hat es zumindest dazu geführt, dass ich bei aller Faszination, die Motorräder immer schon auf mich ausgeübt haben, lieber Cabrio fahre, wenn ich den Fahrtwind spüren will. Ist bei weitem nicht das gleiche aber ich bin lieber bekennendes Weichei als tot.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Jack Black am 18.05.2009, 16:09 Uhr
wie auf Landstraßen ohne Rücksich auf Verluste überholt wird

Geht auch schon mal daneben:
&NR=1
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 18.05.2009, 21:40 Uhr
Beherrschung (Kesselberg) verloren:
oder Glück:



Könner fahren so:
  :wink:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: In-Tim am 19.05.2009, 01:13 Uhr
Ich fahre immer mit Licht, außer auf Autobahnen, denn man sieht mich einfach zu selten auf der linken Spur, als dass ich für Fahrzeuge vor mir sichtbar sein müsste.

Licht nur für Zweiräder? Das kann auch nur von Krad-Fahrern kommen! Wenn Motorradfahrer sich einfach mal an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten würden bestünde überhaupt kein Grund sie als Motorradfahrer zu identifizieren. Warum muss ein Autofahrer bei einem Motorrad mit einer höheren Geschwindigkeit rechnen als bei einem Auto? Fahren Autos etwa alle langsamer als erlaubt? Nein.. Ich fahre weiterhin immer mit Licht, den wer meint für Motorräder gilt Vmax*2, weil er nur von zwei Rädern am Boden gehalten wird, der muss halt die Konsequenzen tragen.

Öffentliche Strassen sind in Kombination mit Kraftfahrzeugen ein Verkehrssystem das für eine sichere und zügige Fortbewegung sorgen soll und kein Spielplatz für adrenalinsüchtige Amateure die meinen so gut zu sein wie Rennsport-Profis, dabei aber vergessen, dass sie sich nicht auf einer abgesicherten und Gegenverkehr-freien Rennstrecke befinden.

Kann mir einer der Krad-Fahrer mal sagen wie man auf öffentlichen Strassen anders fahren kann als im "Blumenpflück-Modus"? 100 km/h sind auf dem Motorrad doch keine Geschwindigkeit und mehr ist auf Landstrassen aus gutem Grund definitiv nicht erlaubt... Also gebt ihr zu deutlich schneller zu fahren, verlangt aber dafür auch noch Rücksicht oder was?
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 19.05.2009, 03:01 Uhr
Hallo In-Tim,
dein Posting geht mir runter wie Öl... :clap:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: motorradsilke am 19.05.2009, 07:53 Uhr

Licht nur für Zweiräder? Das kann auch nur von Krad-Fahrern kommen! Wenn Motorradfahrer sich einfach mal an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten würden bestünde überhaupt kein Grund sie als Motorradfahrer zu identifizieren. Warum muss ein Autofahrer bei einem Motorrad mit einer höheren Geschwindigkeit rechnen als bei einem Auto? Fahren Autos etwa alle langsamer als erlaubt? Nein.. Ich fahre weiterhin immer mit Licht, den wer meint für Motorräder gilt Vmax*2, weil er nur von zwei Rädern am Boden gehalten wird, der muss halt die Konsequenzen tragen.

Kann mir einer der Krad-Fahrer mal sagen wie man auf öffentlichen Strassen anders fahren kann als im "Blumenpflück-Modus"? 100 km/h sind auf dem Motorrad doch keine Geschwindigkeit und mehr ist auf Landstrassen aus gutem Grund definitiv nicht erlaubt... Also gebt ihr zu deutlich schneller zu fahren, verlangt aber dafür auch noch Rücksicht oder was?

WIDERSPRUCH!

Es gibt schon einen Grund, sie als Motorradfahrer zu identifizieren, weil sie nämlich die schwächeren Teilnehmer sind und bei einem Unfall die weitaus schlimmeren Folgen tragen müssen.
Mein Lebensgefährte kann dir dazu gern mal was erzählen. Er fuhr vorschriftsmäßig mit 50 kmh durch eine Ortschaft, es wurde ihm von einem linksabbiegenden Autofahrer die Vorfahrt genommen, er erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Einem Autofahrer wäre in derselben Situation sicher nichts oder wesentlich weniger passiert.

Ansonsten sollst du nicht mit einer höheren Geschwindigkeit rechnen müssen, sondern mit einer höheren Beschleunigung, ohne dass man die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet, mit einer höheren Verletzungsgefahr bei einem Unfall usw....

Und 100 kmh sind (für mich jedenfalls) schon kein "Blümchen - Pflücker - Modus" mehr. Es gibt, besonders in der neuen Bundesländern, leider immer noch Leute, die auch 20 Jahre nach der "Wende" nicht verstanden haben, dass das Ende einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf Landstraßen eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100 kmh bedeutet (in der DDR galt Tempo 80 auf Landstraßen), und mit 70 - 80 kmh im "Blümchen - Pflücker - Modus" über die Landstraßen kriechen.
Demzufolge muss ich nicht schneller als erlaubt fahren, um Rücksicht zu verlangen.

Es geht hier nicht darum, Verständnis für Gesetzesüberschreitungen zu erlangen, sondern darum, nicht ohne Grund (und für mich hat gibt es keinen Grund, dass ein Pkw am helllichten Tag mit Licht fährt) andere, schächere, Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
Und dass das so ist, belegt die österreichische Statistik ja ausreichend. Da ging es um Zweiradfahrer, die nicht wegen ihres eigenen Unvermögen verletzt oder getötet wurden, sondern weil sie nicht mehr als Zweiradfahrer wahrgenommen und damit schlicht und einfach übersehen wurden.

Silke


Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: frontloop33 als gast am 19.05.2009, 08:22 Uhr
Auch von mir ein WIDERSPRUCH!, aber an Silke:

Zitat
Es gibt schon einen Grund, sie als Motorradfahrer zu identifizieren, weil sie nämlich die schwächeren Teilnehmer sind und bei einem Unfall die weitaus schlimmeren Folgen tragen müssen.

Ich hab bei dieser Diskussion immer den Eindruck, das einiges nicht verstanden wird / werden will.

Natürlich sind Motoradfahrer die schwächeren Teilnehmer, aber deswegen nimmt ihnen ja keiner Absichtlich die Vorfahrt.
Es gibt ja keinen PKW-Fahrer der sich sagt "is ja nur ein Moped, da kann ich ja fahren".

Es schaut ja eher so aus:
Ein Verkehrsteilnehmer übersieht einen anderen und es kommt zum Unfall.
Wenn der Motorradfahrer mit Licht und angepasster Geschwindigkeit übersehen worden ist, ist das tragisch, ist aber so.
D.h. für den Motorradfahrer wäre der Unfall so oder so passiert.

Fährt aber ein PKW mit Licht, wird er besser gesehen und Unfälle wo PKW übersehen werden nehmen ab.

Als Unfallverursacher sehe ich ja "oh, da kommt was mit Licht" und vermeide den Unfall - egal ob ein Motorrad oder Auto kommt.
Oder ich sehe eben nichts, dann passiert der Unfall, egal ob Auto oder Motorrad.


Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 19.05.2009, 08:39 Uhr

Licht nur für Zweiräder? Das kann auch nur von Krad-Fahrern kommen! Wenn Motorradfahrer sich einfach mal an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten würden bestünde überhaupt kein Grund sie als Motorradfahrer zu identifizieren. Warum muss ein Autofahrer bei einem Motorrad mit einer höheren Geschwindigkeit rechnen als bei einem Auto?

Read my lips: Es geht nicht um Tempo!
Es geht um die extrem schlechte Sichtbarkeit von Motorradfahrern aufgrund der schmalen Stirnfläche. Motorradfahrer werden immer wieder von Autofahrern übersehen, weil sie relativ unauffällig sind. Wer hingegen bei normaler Sicht ein ausgewachsenes Auto übersieht, der sollte seinen Schein abgeben...
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 19.05.2009, 08:44 Uhr
Beherrschung (Kesselberg) verloren:
oder Glück:



Könner fahren so:
  :wink:

Je mehr Clips man sich bei YouTube zu Gemüte führt, desto mehr bestätigt sich mein Vorurteil gegen die Fahrer von "Sport"maschinen. Es sind nämlich in aller Regel nicht die Fahrer von Choppern, Cruisern, Tourern, Klassikern oder Enduros, die so geistesgestört fahren.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Kidrock am 19.05.2009, 08:48 Uhr
Es sind nämlich in aller Regel nicht die Fahrer von Choppern, Cruisern, Tourern, Klassikern oder Enduros, die so geistesgestört fahren.

Das kann ich nur Bestätigen.Vor allem die Sache mit dem geistesgestört fahren.
Bei uns war letztens ein Bericht in der Zeitung über einen solchen tollen Fahrer der dann auch noch einen Unfall Verursacht hat.
Er wurde vom unfallgegener einfach im Graben liegen gelassen.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: DocHoliday am 19.05.2009, 09:11 Uhr
Read my lips: Es geht nicht um Tempo!
Es geht um die extrem schlechte Sichtbarkeit von Motorradfahrern aufgrund der schmalen Stirnfläche. Motorradfahrer werden immer wieder von Autofahrern übersehen, weil sie relativ unauffällig sind. Wer hingegen bei normaler Sicht ein ausgewachsenes Auto übersieht, der sollte seinen Schein abgeben...

Die miserable Sichtbarkeit von Motorradfahrern ist ein Argument, dass ich nachvollziehen kann. Ich werde versuchen, mir das mit Licht fahren bei Tag wieder abzugewöhnen, wenn dadurch andere zu Schaden kommen.

Sämtliche übrigen Argumente seitens der Motorradfahrer halte ich für Unsinn. Ich muss als Autofahrer weder mit höherer Geschwindigkeit noch mit höherer Beschleunigung seitens der Motorradfahrer rechnen. Die Verkehrsregeln gelten für alle und man kann auch auf dem Motorrad langsam beschleunigen.
Wenn ich (als Mopedfahrer) derjenige bin, der im Zweifel lebensgefährlich verletzt wird, dann passe ich doch mein Verhalten so an, dass das Risiko minimiert wird. Darauf zu hoffen, dass andere besser aufpassen, wenn sie ein Motorrad sehen (wenn sie es denn sehen), ist lebensgefährlich.
Prinzipiell sollte ich als Motorradfahrer eigentlich immer so fahren als wäre ich unsichtbar. Der "Blüchenpflück-Modus" wäre also aus reinem Selbsterhaltungstrieb die angesagte Fahrweise.
Motorradfahrer, die sich einbilden, ihre Sicherheit hätte irgendetwas mit ihren Fahrkünsten oder mit der Beherrschung der Maschine zu tun, enden früher oder später in der Unfallklinik - wenn sie Glück haben.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: frontloop33 als gast am 19.05.2009, 09:31 Uhr
Aber warum - WARUM - wird ein Motorradfahrer schlechter gesehen, wenn ein Auto mit Licht fährt?
Ich kapier den Zusammenhang nicht.

Wenn ich aus einer Einmündung herausfahre und dabei auf den Querverkehr achten muss, ist es mir doch primär egal, ob da ein Auto oder ein Motorrad kommt. Fakt ist,  DASS etwas kommt und ich warten muss.

Solange Auto und Motorrad gleich schnell (nämlich erlaubt schnell) fahren, ist doch - für mich - kein Unterschied.
Ich sehe Licht, weiß also dass etwas kommt und ich warten muss.

Sehe ich kein Licht und ÜBERsehe dabei den anderen Verkehrsteilnehmer, kommt es zum Unfall - klar.

Ein Unterschied zwischen Auto mit Licht und Motorrad mit Licht entsteht ja erst, wenn das Motorrad deutlich schneller unterwegs ist, und ich das "Licht" falsch einschätze und deswegen zu knapp rausfahre (quasi "bei nem Auto hätt der Platz ja noch gereicht").
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 09:33 Uhr
Kann mir einer der Krad-Fahrer mal sagen wie man auf öffentlichen Strassen anders fahren kann als im "Blumenpflück-Modus"? 100 km/h sind auf dem Motorrad doch keine Geschwindigkeit und mehr ist auf Landstrassen aus gutem Grund definitiv nicht erlaubt... Also gebt ihr zu deutlich schneller zu fahren, verlangt aber dafür auch noch Rücksicht oder was?

Blümchenpflück-Fahrer sind diejenigen, die auf der Landstraße bei guten Straßenverhältnissen mit 60-70 km daher schleichen (gilt für Autofahrer ebenso), obwohl 100 km/h erlaubt sind. Wenn ich "rasen" will.... bin ich auf der Rennstrecke.

Übrigens.... bei den meisten Motorradunfällen ist der Anteil der Sportler gering... die meisten von Motorradfahrern verursachten Unfällen gehen auf zu geringe Fahrpraxis zurück bzw. beherrschen das Motorrad in Grenzsituationen nicht. Ich kenne z.B. nur wenige Motorradfahrer, die sich bei 100 km/h eine Vollbremsung trauen.... ohne abzufliegen! Aber wie schon vorher gesagt... dazu gibt es Fahrsicherheitstraining, wo man die Grenzen ausloten kann, und das lernt man nicht in der Fahrschule.

Man braucht sich nur die Unfallstatistiken ansehen.

http://www.kfz.de/news/motorrad-news,7550,ADAC-Tipps,news.htm
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 19.05.2009, 09:33 Uhr
Sämtliche übrigen Argumente seitens der Motorradfahrer halte ich für Unsinn. Ich muss als Autofahrer weder mit höherer Geschwindigkeit noch mit höherer Beschleunigung seitens der Motorradfahrer rechnen. Die Verkehrsregeln gelten für alle und man kann auch auf dem Motorrad langsam beschleunigen.
Wenn ich (als Mopedfahrer) derjenige bin, der im Zweifel lebensgefährlich verletzt wird, dann passe ich doch mein Verhalten so an, dass das Risiko minimiert wird. Darauf zu hoffen, dass andere besser aufpassen, wenn sie ein Motorrad sehen (wenn sie es denn sehen), ist lebensgefährlich.
Prinzipiell sollte ich als Motorradfahrer eigentlich immer so fahren als wäre ich unsichtbar. Der "Blüchenpflück-Modus" wäre also aus reinem Selbsterhaltungstrieb die angesagte Fahrweise.
Motorradfahrer, die sich einbilden, ihre Sicherheit hätte irgendetwas mit ihren Fahrkünsten oder mit der Beherrschung der Maschine zu tun, enden früher oder später in der Unfallklinik - wenn sie Glück haben.

100% einverstanden.

Ich hatte vor vielen, vielen Jahren mal einen Kollegen in der Werbeagentur, in der ich mein Praktikum gemacht habe (der hat mich mit seiner feuerroten Norton auf's Motorradfahren angefixt), der meinte: "Ein Unfall ist eine Schande für den Fahrer. Und an einem Sturz ist immer der Motorradfahrer selber schuld". Das ist sehr pointiert formuliert, aber im Grunde richtig: Übersetzt heisst das nichts anderes , als dass man auf dem Bike davon ausgehen muss, nicht gesehen und unterschätzt zu werden - und dass man seine Fahrweise darauf ausrichten solle.
Das war 1971 - seitdem habe ich rund 15 unterschiedliche Bikes besessen – darunter auch ein paar "sportliche" Klassiker wie die Benelli Tornado oder die Norton Commando Interstate (auch eine Yamaha V-Max war darunter - ein böser Ausrutscher...), ein paar Harleys (auf einer 1941 Knucklehead, die 180 lief, keine Federung aber dafür die schlechtesten Bremsen hatte, die man sich vorstellen kann, lernt man sehr gut, vorausschauend zu fahren) bis hin zu meiner aktuellen Triumph 900 Scrambler. In den mehr als 35 Jahren bin ich genau einmal gestürzt, 1977 in Italien auf einer Ölspur in der Kurve. Ich hoffe sehr, dass es bei dem einen Mal bleibt...
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 09:43 Uhr
Zitat:
Egal wie gut ein Biker und seine Maschine auf die Saison vorbereitet sind, das Gefahrenpotenzial durch andere Verkehrsteilnehmer bleibt. Zahlreiche Autofahrer unterschätzen die Beschleunigung eines entgegenkommenden Motorrads. Das Kraftrad wirkt optisch klein und wird daher nicht als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer wahrgenommen. Die „Jetzt-noch-schnell-links-abbiegen“-Einstellung hat nicht erst einen Unfalle verursacht. Daher gilt für Autofahrer im Besonderen: Rücksicht ist besser als Nachsicht. Und zwar nicht nur an Kreuzungen sondern auch in Kurven. Motorräder brauchen in Schräglagen mehr Raum. Das Schneiden von Kurven mit dem Pkw kann mitunter tödliche Folgen haben. Genauso wie der ausgelassen Schulterblick. Ein Motorrad, das zum Überholen ansetzt, ist im toten Winkel nicht zu sehen.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: motorradsilke am 19.05.2009, 10:01 Uhr
Aber warum - WARUM - wird ein Motorradfahrer schlechter gesehen, wenn ein Auto mit Licht fährt?
Ich kapier den Zusammenhang nicht.

Wenn ich aus einer Einmündung herausfahre und dabei auf den Querverkehr achten muss, ist es mir doch primär egal, ob da ein Auto oder ein Motorrad kommt. Fakt ist,  DASS etwas kommt und ich warten muss.

Solange Auto und Motorrad gleich schnell (nämlich erlaubt schnell) fahren, ist doch - für mich - kein Unterschied.
Ich sehe Licht, weiß also dass etwas kommt und ich warten muss.

Sehe ich kein Licht und ÜBERsehe dabei den anderen Verkehrsteilnehmer, kommt es zum Unfall - klar.

Ein Unterschied zwischen Auto mit Licht und Motorrad mit Licht entsteht ja erst, wenn das Motorrad deutlich schneller unterwegs ist, und ich das "Licht" falsch einschätze und deswegen zu knapp rausfahre (quasi "bei nem Auto hätt der Platz ja noch gereicht").

Dann lies doch mal den Beitrag von AdiW auf Seite 2, in der Begründung der Abschaffung des Tagfahrlichtes in Österreich ist das gut erklärt.

Es ist eben doch ein Unterschied, das Motorrad kann nunmal manchmal schneller ran sein, auch wenn beide die gleiche erlaubte Endgeschwindigkeit haben, wenn z.B. beide an einer Ampel losfahren, weil die Beschleunigung beim Motorrad höher sein kann.
Und soll ich deshalb auf die höhere Beschleuunigung verzichten, weil ich immer damit rechnen muss, dass ein Autofahrer mir die Vorfahrt nimmt, aus einer Ausfahrt rausfährt...? Dann kann ich nur noch im Schritttempo durch die Stadt fahren.

Und nicht jeder Unfall ist eine Schande für den Motorradfahrer, mancher Unfall ist eben nicht zu vermeiden, siehe bei meinem Lebensgefährten. Das entgegenkommende Auto hatte erst angehalten, hätte er nun im Schritttempo daran vorbeifahren sollen, weil er damit rechnen musste, dass das Auto abbiegt?

Silke
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: DocHoliday am 19.05.2009, 10:19 Uhr
Zahlreiche Autofahrer unterschätzen die Beschleunigung eines entgegenkommenden Motorrads. Das Kraftrad wirkt optisch klein und wird daher nicht als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer wahrgenommen. Die „Jetzt-noch-schnell-links-abbiegen“-Einstellung hat nicht erst einen Unfalle verursacht. Daher gilt für Autofahrer im Besonderen: Rücksicht ist besser als Nachsicht. Und zwar nicht nur an Kreuzungen sondern auch in Kurven. Motorräder brauchen in Schräglagen mehr Raum. Das Schneiden von Kurven mit dem Pkw kann mitunter tödliche Folgen haben. Genauso wie der ausgelassen Schulterblick. Ein Motorrad, das zum Überholen ansetzt, ist im toten Winkel nicht zu sehen.

Daher gilt für Motorradfahrer im Besonderen: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn ich das alles weiß, muss ich im eigenen Interesse noch vorsichtiger fahren, darauf achten, dass ich eher am rechten Rand meiner Spur bleibe, einkalkulieren, dass ich übersehen werde, dass der Autofahrer noch schnell rechts abbiegt, etc.

Und soll ich deshalb auf die höhere Beschleuunigung verzichten, weil ich immer damit rechnen muss, dass ein Autofahrer mir die Vorfahrt nimmt, aus einer Ausfahrt rausfährt...? Dann kann ich nur noch im Schritttempo durch die Stadt fahren.

Dau kannst natürlich auch auf Dein Leben oder Deine Gesundheit verzichten, wenn Dir die Beschleunigung so wichtig ist. Schritttempo ist gar nicht erforderlich.
Es reicht, sich an das Fahrverhalten der Autos anzupassen, auch was die Beschleunigung angeht. Damit riskiert man schon mal nicht, jemanden zu überraschen, weil man viel schneller "da" ist als erwartet. Das ändert natürlich nichts daran, dass auch die Autofahrer mehr auf Motorradfahrer achten sollten und dass immer ein Restrisiko bleibt aber gerade als schwächerer (in dem Fall Motorradfahrer) sollte man doch versuchen, sein Risiko so weit wie irgend möglich zu minimieren.
Letztlich muss natürlich jeder für sich entscheiden, ob ihm Leben und Gesundheit wichtiger sind als flotte Fahrweise und Beschleunigung.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 10:34 Uhr
Dau kannst natürlich auch auf Dein Leben oder Deine Gesundheit verzichten, wenn Dir die Beschleunigung so wichtig ist. Schritttempo ist gar nicht erforderlich. Es reicht, sich an das Fahrverhalten der Autos anzupassen, auch was die Beschleunigung angeht.

Soll ich mein Fahrverhalten womöglich auch noch an Mofas oder Fahrradfahrer anpassen? Wie wäre es mit einem Einheitswert... alle motorisierten Fahrzeuge dürfen eine max. Beschleunigung haben... 0 auf 100 in 14 Sekunden. Ich glaube das hätte die Auto-Lobby was dagegen  :roll:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: DocHoliday am 19.05.2009, 10:39 Uhr
Meine Antwort darauf hast Du ja netterweise schon zitiert. Wer das nicht versteht, dem ist auch nicht zu helfen.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 19.05.2009, 10:41 Uhr
Dau kannst natürlich auch auf Dein Leben oder Deine Gesundheit verzichten, wenn Dir die Beschleunigung so wichtig ist. Schritttempo ist gar nicht erforderlich. Es reicht, sich an das Fahrverhalten der Autos anzupassen, auch was die Beschleunigung angeht.

Soll ich mein Fahrverhalten womöglich auch noch an Mofas oder Fahrradfahrer anpassen? Wie wäre es mit einem Einheitswert... alle motorisierten Fahrzeuge dürfen eine max. Beschleunigung haben... 0 auf 100 in 14 Sekunden. Ich glaube das hätte die Auto-Lobby was dagegen  :roll:

Du solltest (wenn Du an Deinem Leben hängst) Dein Fahrverhalten an die Verkehrsberhältnisse anpassen.
Du kannst natürlich auch weiterhin rasen - aber dann heul nicht rum, wenn Dich ein "böser Autofahrer" übersieht, weil er einfach nicht auf der Uhr hatte, dass Dein Supidupi-Hokamahaki-Wetzhobel in 3.4 Sek auf 100 beschleunigt.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Kauschthaus am 19.05.2009, 10:51 Uhr
Die Sache mit dem Licht bei Tag erinnert mich an das Aufkommen einer dritten Bremsleuchte ganz oben in den Heckfenstern. Ich glaube das war in den 80er Jahren, als auf einmal immer häufiger Autos damit (nachträglich) ausgestattet wurden. Mich hat das damals maßlos gestört, weil ich das Gefühl hatte, dass damit die Autos mit (damals) normalen Bremsleuchten leichter übersehen werden könnten. Oder dass es überhaupt immer schwieriger wird, Leute zum richtig hingucken und reagieren zu bewegen, wenn ihnen immer alles überdeutlich vor die Augen gehalten werden muss.
Ich bin damals viel Autobahn gefahren und dachte immer, die Leute sollen doch den Verkehr im Auge behalten, dann wissen sie sofort wo gebremst wird, auch wenn die Bremslichter beim Vorder-Vordermann etc. vielleicht nicht gesehen werden. Und wenn sie lernen, endlich mal angemessenen Abstand zu halten, braucht man auch keine Riesenrotlichter hinten.

Das mit dem Licht bei Tag sehe ich ähnlich, und deshalb wundert mich die Statistik aus Ö überhaupt nicht. Man sollte auch nicht vergessen, dass in Ländern, wo das Usus ist, die Verkehrsituation ganz anders ist, zumindest in vielen Gegenden. In Skandinavien ist der Verkehr z.B. in vielen Gegenden ganz anders. Auf einsamen Landstraßen, wo einem schon ewig niemand mehr begegnet ist, übersieht man schneller was. Oder die day light Zonen auf US Straßen, wo man sich bei gleißendem Licht nicht so schnell erkennt, vor allem wenn es noch leicht auf und ab geht.

Zum Motorradfahren kann ich nicht viel sagen. In unserem heimischen Motorclub wird Sicherheit groß geschrieben, sind allerdings auch nicht mehr die ganz Jungen. Ein paar km weiter haben wir eine bei Motorradfahrern sehr beliebte Serpentinenstrecke, die seit letztem Jahr an Wochenenden in einer Fahrtrichtung aber für Motorräder gesperrt wurde. Es ist einfach zu viel passiert. Ich weiß aber aus vielen Jahren Erfahrung, dass es manche dort fahrenden Motorräder den Autofahrern wirklich nicht leicht gemacht haben gut aufzupassen.  :roll: Das waren aber nie diejenigen, die auf Motorradtour waren, sondern die (Deppen), die extra dort hinkamen um den ganzen Tag hoch und runter zu fahren.

Grüße, Petra
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 19.05.2009, 11:34 Uhr
Mir ist auf meiner letzten Amerika-Tour aufgefallen, dass Motorrad-Pärchen fast immer versetzt gefahren sind, wahrscheinlich, um eine breitere Silhouette abzugeben.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: In-Tim am 19.05.2009, 11:35 Uhr
Es tut mir ja leid für die Zweiradfahrer, aber da ihr die schwächere Person seid müsst ihr eure Fahrweise dem anpassen. Kein Verkehrsteilnehmer übersieht absichtlich einen anderen.

Wenn ich als Motorradfahrer eine Einmündung sehe an der ein Auto steht (und das muss ich sehen!!), dann fahre ich da eben mit angepasster Geschwindigkeit vorbei. Dabei ist die richtige Geschwindigkeit die, dass ich bremsen oder ausweichen kann wenn der Autofahrer mich übersieht und mir die Vorfahrt nimmt. Macht keinen Spass, ist aber die einzig richtige Fahrweise. Wenn man tot ist kann man nicht mehr über den Autofahrer meckern.


Ach ja, Statistiken sind halt nur Statistiken. Und was die Österreicher so rausfinden interessiert mich herzlich wenig. Mit Licht wird man besser gesehen und jeden Motorradfahrer der angemessen fuhr habe ich bisher auch rechtzeitig gesehen. Ich meine Österreich ist ja auch nicht gerade das Land der geraden Strecken. Aber gerade auf solchen übersehen Überholende gerne mal den Gegenverkehr der kein Licht anhat oder einfahrende Fahrzeuge den durchgehenden Verkehr. Die Autos haben keine Signalfarbe und heben sich kaum vom Hintergrund ab. Wenn man dann nicht gerade 110% Sehkraft hat nimmt man selbst Autos unter ungünstigen Lichtbedingungen nicht so leicht wahr.

Klar ist natürlich, dass man auf kurvigen Strecken den Gegenverkehr nicht auf lange Distanz sehen kann, egal wie viel Licht der anhat. Da macht es sicher Sinn das Tagfahrlicht auf Motorradfahrer zu begrenzen, damit man sobald man irgendwo Licht aufblitzen sieht sofort weiß, dass dort ein Motorrad kommt und man lieber etwas langsamer wird um die Geschwindigkeit des zweirädrigen Gegenverkehrs auszugleichen.

Aber warum ein  Zweirad bei angemessener Geschwindigkeit mehr Platz auf der Strasse braucht als ein PKW will mir nicht recht in den Sinn kommen... Warum fährt man nicht ganz normal in der Mitte der Strasse?
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 19.05.2009, 11:54 Uhr
Jetzt habe ich endlich dieses Video gefunden. (http://www.vol.at/news/tp:vol:news-welt/artikel/polizei-schockt-mit-horror-crash-video/cn/news-20090408-05231550) Hatte der Autofahrer hier etwa eine Chance?
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Jack Black am 19.05.2009, 12:19 Uhr
Jetzt habe ich endlich dieses Video gefunden. (http://www.vol.at/news/tp:vol:news-welt/artikel/polizei-schockt-mit-horror-crash-video/cn/news-20090408-05231550) Hatte der Autofahrer hier etwa eine Chance?

Nicht die geringste. Und es kommt auch noch ein eklatanter Fahrfehler des Motoradfahrers dazu, der fährt nämlich initial auf der (aus seiner Sicht) linken Geradeausspur, als er das (sich bewegende) Hindernis sieht, macht er den Riesenfehler und zieht nach rechts - um dann auf der rechten Fahrspur in das Fahrzeug einzuschlagen. Hätte er die Spur gehalten, wäre er hinter dem abbiegenden PKW vorbeigefahren.

Das ist genau der gleiche Ablauf, wie er mir vor vielen Jahren in Düsseldort Herdt passiert ist, ich fuhr einen schwer beladenen VW-Bus und mir entgegen kam ein (für mich nicht zu sehender) rasender PKW. Allerdings ist damals niemand zu Schaden gekommen, nur die Fahrzeuge waren Schrott.

Soll ich mein Fahrverhalten womöglich auch noch an Mofas oder Fahrradfahrer anpassen?

Wegen mir nicht. Irgendwann wirst Du vielleicht nur noch sehr selten gesehen, dann wissen wir ja, woran es liegen könnte.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 15:34 Uhr
Mir ist auf meiner letzten Amerika-Tour aufgefallen, dass Motorrad-Pärchen fast immer versetzt gefahren sind, wahrscheinlich, um eine breitere Silhouette abzugeben.

Ist dir das erst in den USA aufgefallen?  :wink:

Gehört zum "Einmaleins" wenn man in der Gruppe fährt: http://www.ryter-hermann.ch/motorrad/motorrad_konvoi.html

und das Autofahrer prozentual die meisten Unfälle mit Motorradfahrern verursachen, ist schon seit Jahren statistisch erfasst: http://www.motorradonline.de/archiv/unfallstatistiken---immer-den-ueberblick-bewahren.261585.htm um mal den üblichen Vorurteilen zu begegnen.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: EasyAmerica am 19.05.2009, 16:44 Uhr
Mir ist auf meiner letzten Amerika-Tour aufgefallen, dass Motorrad-Pärchen fast immer versetzt gefahren sind, wahrscheinlich, um eine breitere Silhouette abzugeben.

Ist dir das erst in den USA aufgefallen?  :wink:
Ja, hier fahre ich überwiegend Autobahn. Und auf Landstraßen sehe ich allenfalls Gruppen, die entsprechend fahren, aber bei Pärchen ist es mir noch nicht aufgefallen. Die sind ja auch im Nu verschwunden. :wink:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: nordlicht am 19.05.2009, 18:36 Uhr
Ich kann hier nur bedingt mitreden, da mein "Bike" keinen Motor hat. Was Sichtbarkeit und Unfallsicherheit angeht, habe ich aber auf dem Fahrrad sicher aehnliche Probleme wie ein motorisiertes Zweirad.
Wenn ich mit dem Fahrrad im Strassenverkehr unterwegs bin, verlasse ich mich ungern darauf, dass mich ein Autofahrer sieht und mir meine Rechte wie Vorfahrt etc. gewaehrt und verhalte mich entsprechend vorsichtig. Meine Knautschzone ist eben nicht aus Blech sondern aus meinen Knochen und was nuetzt es mir, wenn ich nach einem Unfall sowohl im Recht als auch im Rollstuhl bin.
Es gibt ja sowohl fuer Fahrraeder als auch fuer Motorraeder genug Strecken wo man relativ risikolos sportlich fahren kann. (ist im Falle eines Fahrrads wirklich ein Sport und nicht nur ein Euphemismus fuer "rasen")
Im Endeffekt muss jeder selber wissen was er macht, aber ich vertraue meine Gesundheit nur ungern anderen Verkehrsteilnehmern an, von denen ich nicht weiss, was es fuer Schnarchnasen sind und die im Zweifel "staerker" sind als ich. Dann lieber ein paar Bluemchen pfluecken.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: NickMUC am 19.05.2009, 18:50 Uhr
Mir ist auf meiner letzten Amerika-Tour aufgefallen, dass Motorrad-Pärchen fast immer versetzt gefahren sind, wahrscheinlich, um eine breitere Silhouette abzugeben.

Gehört zum "Einmaleins" wenn man in der Gruppe fährt: http://www.ryter-hermann.ch/motorrad/motorrad_konvoi.html

und das Autofahrer prozentual die meisten Unfälle mit Motorradfahrern verursachen, ist schon seit Jahren statistisch erfasst: http://www.motorradonline.de/archiv/unfallstatistiken---immer-den-ueberblick-bewahren.261585.htm um mal den üblichen Vorurteilen zu begegnen.

Auf der von Dir verlinkten Site zum Konvoi-Fahren (was mir allerdings ein Graus ist) findet sich auch ein sehr schöner Hinweis. ich zitiere mal:

>>Warum fahren so viele - das sind nun halt doch vornehmlich Junge - dermassen "am Limit" und gefährden damit sich und die andern Strassenbenützer? Warum nur muss - ohne vernünftige Sicht - überholt werden, warum müssen die Kurven der Mittellinie entlang gefahren werden?
Hat es denn nicht schon - längs der Passstrassen - Blumensträusse und Erinnerungstafeln verzweifelter Eltern und Freunde / Freundinnen genug?
Wie wär's mit dem Abreagieren der überschüssigen Energie im Fitnessraum?<<

Und was Deine Statistik betrifft: da sollte man dann auch erwähnen, dass es immerhin 25% der verunfallten Motorradfahrer geschafft haben, sich ganz alleine und ohne Fremdeinwirkung auf's Maul zu legen. Bei den Unfällen mit Fremdeinwirkung sind zwar juristisch mehr Auto- als Motorradfahrer schuldig, aber ich bleibe bei meiner These: die Mehrzahl auch dieser Unfälle hätte durch vernünftiges Fahren der Biker (z.B. auch Berücksichtigen der Fahrfehler anderer) vermieden werden können.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 19:15 Uhr
Und was Deine Statistik betrifft: da sollte man dann auch erwähnen, dass es immerhin 25% der verunfallten Motorradfahrer geschafft haben, sich ganz alleine und ohne Fremdeinwirkung auf's Maul zu legen.

Ein Großteil dieser selbstverschuldeten Unfälle wäre mit Sicherheitstraining sicherlich zu vermeiden gewesen..... so wie ich es 2x im Jahr mache.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Jack Black am 19.05.2009, 19:48 Uhr
Ein Großteil dieser selbstverschuldeten Unfälle wäre mit Sicherheitstraining sicherlich zu vermeiden gewesen..... so wie ich es 2x im Jahr mache.

Wenn Du das wirklich jedes Jahr machst (beim ADAC?), dann wundert mich Deine Einstellung - irgendwie scheinst Du bei den Vorträgen dort wegzuhören.

Ich habe als PKW Fahrer auch regelmäßig diese Sicherheitstrainings mitgemacht und ausnahmslos wurde in der anschließenden Besprechung in der Gruppe betont, dass defensives und angapasstes Fahren um Welten mehr Sicherheit bringt als jedes noch so engagierte Training. "Sportlich fahren" gehört von vorne bis hinten nicht zum Repertoire des Sicherheitstrainings - im Gegenteil: im Zweifelsfall lieber etwas vorsichtiger als zu schnell und dann eine Notbremsung mit ungewissem Ausgang hinlegen zu müssen.

Die hier immer wieder genannten Unfälle, verursacht durch linksabbiegende PKW, sind stellvertretend für die paradoxe Situation: rein rechtlich darf man nur links abbiegen, wenn die Fahrbahn frei ist. Aber wer als Motorradfahrer auf eine Kreuzung zurast im blinden Vertrauen auf Gewährleistung seiner Vorfahrt,  beweist zutiefstes Unverständnis für die eigentlich Aussage des Verkehrssicherheitstrainings. Im übrigen würde auch ein abbiegender Motorradfahrer sein Gegenüber nicht erkennen - bei solchen Geschwindigkeiten und solch blindem Vertrauen ist der Unfall sicher, egal wer beteiligt ist. Nur haftet der Motorradfahrer direkt mit seinem Leben.

Wenn diese Deine Einstellung das Ergebnis der Teilnahme am Verkehrssicherheitstraining ist, dann kannst Du Dir das Geld für die Teilnahme auch sparen - Du hast den Sinn nicht verstanden.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 20:11 Uhr
Wenn Du das wirklich jedes Jahr machst (beim ADAC?), dann wundert mich Deine Einstellung - irgendwie scheinst Du bei den Vorträgen dort wegzuhören.

Zum Start jeder Motorradsaison mache ich mit Biker-Kollegen "normales" Sicherheitstraining auf einem abgesperrten Platz. Dazu braucht es keinen ADAC oder ähnliches.... im Laufe des Jahres, je nach Angebot.... u.a.

http://www.motorradonline.de/actionteam/veranstaltungen/perfektionstraining---ring-mild---der-klassiker.313911.htm

http://www.motorradonline.de/actionteam/veranstaltungen/kurvenschule---hier-geht-s-ums-eck.313997.htm

http://www.adac-motorsport.de/index.php?display=news&id=1601&rubrikid=37&kategorieid=3&direct=1
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: horst_w am 19.05.2009, 21:09 Uhr
Hallo!
... und wenn man mal auf dem Harley-Treffen am Faker See war, ...
:lachen07: :lachen07: Viele der Leser hier können Englisch(e Kraftausdrücke) ....
Du meinst wohl die European Bike Week (http://de.wikipedia.org/wiki/European_Bike_Week) (vormals Harley-Treffen) am Faaker See.

Ich bin übrigens Dauerlichtfahrer in Österreich und dem Rest der Welt.
Vor der "Lichtamtagpflicht" in At fielen mir immer wieder viele Autofahrer auf, die in der Dämmerung, bei Regen Schnee und Nebel oder auch im Tunnel kein Licht an hatten. Während  "Lichtamtagpflicht" war Schluß damit. Seit auf Grund einer (meiner Meinung nach) rein parteipolitischen Wahlkampfentscheidung die "Lichtamtagpflicht" wieder aufgehoben wurde sind sie wieder unterwegs die kosequenten Lichtverweigerer ...

Und warum ich mich als Autofahrer, rein lichttechnisch, in den Hintergrund drängen lassen soll, verstehe ich sowieso nicht.

Gruß,
Horst
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: DocHoliday am 19.05.2009, 21:14 Uhr
Zum Start jeder Motorradsaison mache ich mit Biker-Kollegen "normales" Sicherheitstraining auf einem abgesperrten Platz. Dazu braucht es keinen ADAC oder ähnliches.... im Laufe des Jahres, je nach Angebot.... u.a.

Hätte mich auch gewundert, wenn man solche seltsamen und gefährlichen (für einen selber) Ansichten beim ADAC Sicherheitstraining lernen würde. So wie Du darüber berichtest, ist es offensichtlich nur Fahrtraining und hat mit Sicherheitstraining nicht das geringste zu tun. Sicherheit (die eigene) ist eine Frage der Einstellung und nicht der Fahrtechnik.
Der (Irr)Glaube durch die eigenen Fahr"künste" alles Situationen beherrschen zu können hat schon für manchen direkt ins Grab oder in den Rollstuhl geführt.
Nordlicht hat es verstaden, Du nicht.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 21:28 Uhr
Hätte mich auch gewundert, wenn man solche seltsamen und gefährlichen (für einen selber) Ansichten beim ADAC Sicherheitstraining lernen würde. So wie Du darüber berichtest, ist es offensichtlich nur Fahrtraining und hat mit Sicherheitstraining nicht das geringste zu tun. Sicherheit (die eigene) ist eine Frage der Einstellung und nicht der Fahrtechnik.

Warum stellst Du meine Sicherheitseinstellung in Frage? Ich setze mein Leben nicht leichtsinnig aufs Spiel... oder fahre provozierend rasend in der Gegend herum. Ich halte mich an die Vorschriften. Im Gegensatz zu vielen Fahranfängern/Wiedereinsteiger (für die in erster Linie das ADAC Sicherheitstraining gedacht ist) beherrsche ich mein Motorrad... und ich habe auch nicht geschrieben, dass ich jede Situation mit meinem Fahrkönnen meistern würde.

PS: Dein Oberlehrhaftes nervt einfach nur!
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: DocHoliday am 19.05.2009, 21:42 Uhr
PS: Dein Oberlehrhaftes nervt einfach nur!

Das hoffe ich, dass es Dich nervt. Ich habe einfach schon zu viele Opfer Deiner Einstellung verarzten müssen, um bei diesem Thema fröhlich in der Gegend herum zu diskutieren.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: McC am 19.05.2009, 21:59 Uhr
Ich habe meine "Lektion" gelernt, als sie mich wieder zusammengeflickt haben.... und seitdem unfallfrei  :wink:
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Jack Black am 19.05.2009, 22:00 Uhr
Ich halte mich an die Vorschriften.

Ah ja,  McClaus fährt max. sportliche 100 km/h auf Landstraßen und max. sportliche 50 km/h im Ort. Immer und ohne Ausnahme.

Und ich bin Chinas Kaiser.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: winki am 19.05.2009, 23:09 Uhr
Aus Zeitmangel verkaufte ich letztes Jahr meine 1150 GS. Zum "cruisen" genügt mir nun meine 1971er Gummikuh R75/5.

Als Fahrer von Pkw, Wohnmobil und Motorrad lernt man schnell die unterschiedlichen Verhaltungsweisen der eigenen Fahrzeuge und deren der Mitverkehrsteilnehmer. Unbestritten wird durch das Fahrlicht während des Tages die Verkehrssicherheit erhöht gehen aber wie Untersuchungen des ÖAMTC zeigten eindeutig zu Lasten der Motorradfahrer weil sie schlechter wahrgenommen werden. Ich fahre daher grundsätzlich mit meinem Motorrad mit Fernlicht um wenigsten dadurch mehr Aufmerksam zu erreichen. Welcher Motorradfahrer kennt gerade bei Saisonbeginn nicht die Phänomene dass trotz guter Sicht man komplett übersehen wurde. Untersuchungen haben aufgezeigt dass viele Abläufe des Fahrens im Unterbewusstsein ablaufen und sich Autofahrer nach den Winterpausen erst wieder an die Silhouette der Motorradfahrer gewöhnen müssen.
Es bleibt aber auch eine Tatsache dass trotz emotionell geführten Diskussionen durch Raser unter uns Motorradfahrer die Mehrzahl von tödlich verlaufenden Motorrad-Autounfällen durch Autofahrer verursacht werden. Sicher könnten einen Vielzahl der Verkehrsunfälle bei Vorrauschauender Fahrweise von Motorradfahrern vermieden werden aber ebenso gilt das bei der Vielzahl von Autounfällen. Erfreulich ist dabei, die seit Jahren rückläufige Unfallbilanz bei Motorradunfällen gemessen an der hohen Anzahl von Motorradfahren.

Dass Unfallärzte ein gespaltenes Verhältnis zu uns potenziellen Organspender haben ist verständlich, genauso aber könnten sie grundsätzlich über die hohe Unfallhäufigkeit bei jugendlichem Auto - Fahranfänger diskutieren. Oberlehrers Zeigefinger bewegen dabei gar nichts, eher rigoroses Vorgehen der Polizei und strikte Aufklärung sind gefragt.

Ich persönlich habe die zahlreichen Sicherheitstraining (nicht Fahrtraining) die ich bei BMW oder diversen Anbieter absolvierte als gut Kapitalanlage betrachtet. Erlaubten sie mir eine flottere Fahrweise ohne aber den nötigen Respekt der physikalischen Grenzen eines Motorrades aus dem Auge zu verlieren.
Titel: Re: Tagsüber mit Licht fahren
Beitrag von: Floriana am 20.05.2009, 04:23 Uhr
Hallo,

mein Auto (Bj. 2007) ist standardmäßig mit DRL ausgeruestet und ich weiß auch gar noch, ob und wie ich das abschalten kann.

Laut meiner Kfz-Versicherungspolice kriege ich für DRL sogar einen Rabatt.

Floriana

P.S.: Wir haben seit zwei Tagen Dauerregen. Nach dem, was ich selber beobachtet habe, würde ich sagen, dass etwa 50 % aller Autofahrer es auch in diesem Wetter tagsüber nicht für notwendig halten, das Licht einzuschalten. Obwohl in Florida die Regel gilt “wipers on, lights on”.