Toll! - Maut auf den Strassen der USA - wie findet Ihr das ?

[wolfi]

Ich habe den Titel bewusst zweideutig gewählt ... 
 
Was haltet Ihr von dem "toll", der bei vielen Strassen/Brücken/Tunnels in USA zu entrichten ist - von 50 Cents bis zu x $ ? (Gibt es eigentlich auch noch eine Strasse/Brücke wo man mit einem Quarter durchkommt ?)
 
Manche Leute schimpfen, versuchen mautpflichtige Strassen zu umgehen/umfahren, wo immer möglich ...
 
Vielleicht habt Ihr auch Beispiele für besonders merkwürdige/absurde tolls und Regelungen dafür ?
 
Dass man oft nur für eine Richtung bezahlen muss, ist ja ganz ok, denke ich ...

[EasyAmerica]

Was haltet Ihr von dem "toll", der bei vielen Strassen/Brücken/Tunnels in USA zu entrichten ist - von 50 Cents bis zu x $ ? (Gibt es eigentlich auch noch eine Strasse/Brücke wo man mit einem Quarter durchkommt ?)

Ist mir egal. Liegt im einstelligen Promillebereich des Gesamt-Reisebudgets.

- Wenn ich dadurch bedeutend schneller vorankomme, zahle ich die paar Kröten gerne.
- Wenn ich da aber auch im Stau stehe, gefällt mir das ganz und gar nicht.

[Eisi]

Sehe ich ganz genau so. Die paar Dollar auf die ganze Reise gerechnet sind Peanuts. Zahle sogar gerne was wenn ich dadurch schneller zum Ziel komme.

eisi

[BigDADDY]

Manche Leute schimpfen, versuchen mautpflichtige Strassen zu umgehen/umfahren, wo immer möglich ...

Mh,

der Staat, Bundesstaat, die Kommune braucht doch auch Einnahmen oder schwimmen die USA im Geld?

[mrh400]

Hallo,

der Staat, Bundesstaat, die Kommune braucht doch auch Einnahmen oder schwimmen die USA im Geld?

nein, weil sie - wie in D leider auch - das ganze im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr eingenommene Geld ganz überwiegend für andere Zwecke ausgeben. In den USA mag das Aufkommen vielleicht nicht so hoch sein (geringere Kfz-/Mineralölsteuern), dafür geben sie aber noch viel mehr Geld für - sagen wir mal - fragwürdige Zwecke aus. Aus dem Grund bin ich prinzipiell gegen diese Form von Raubrittertum (zumal häufig genug Heinz' zweite Variante zutrifft).

[kieckbusch]

weil sie - wie in D leider auch - das ganze im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr eingenommene Geld ganz überwiegend für andere Zwecke ausgeben.

Du meinst jetzt aber nicht, dass wir Geld nur für den Zweck ausgeben sollten, für den es eingenommen wurde?
Wer zahlt denn dann die Kindergärten und die Polizei?
Von Raubrittertum zu sprechen, weil es privat finanzierte Brücken gibt, halte ich für unangebracht.
Dann musst Du auch von einer Geschenkkultur sprechen, weil das Benzin so billig ist.

Wolfgang

[mrh400]

Hallo,

Du meinst jetzt aber nicht, dass wir Geld nur für den Zweck ausgeben sollten, für den es eingenommen wurde?

mir ist das Gesamtdeckungsprinzip durchaus geläufig (das ganze war mal mein Berufsfeld) - nichtsdestoweniger war der ursprüngliche Zweck sowohl der Mineralöl- als auch der Kfz-Steuer die Deckung der durch den Straßenverkehr induzierten Kosten der öffentlichen Hand (im Bayerischen Kfz-Steuer-Verbund war das explizit so geregelt - wenngleich zum Schluß mit Ausweitungen beim Verwendungszweck). Und für diesen Zweck werden heute nur noch Bruchteile eingesetzt.

Wer zahlt denn dann die Kindergärten und die Polizei?

Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer ....

Von Raubrittertum zu sprechen, weil es privat finanzierte Brücken gibt, halte ich für unangebracht.

Warum wird denn Privatfinanzierung gewählt? - Weil der Staat nicht mehr willens oder in der Lage ist, seinen Aufgaben nachzukommen.

[wolfi]

Langsam werden wir OT, aber trotzdem:
 
Heute werden ja auf der ganzen Welt gerne PPPs (Private-Public Partnership) gemacht - mein Verdacht ist, dass man sich dabei um die strengen Regeln, die meist für öffentliche Projekte gelten, herummogeln möchte ...
 
PS: Ich selbst habe gar nichts gegen Maut, wenn man dafür auch eine "Extraleistung" bekommt. Ich sehe es aber auch hier in Europa, dass manche lieber die langwierige Landstraße fahren, als die schnelle und bequeme Autobahn, nur um ein paar € zu sparen ...

[dschlei]

In den meisten Bundestaaten der USA sind die Kfz Steuer und die Steuer auf Kraftstoffen zweckgebunden, d. h., sie darf nur fuer verkehrsbedingte Sachen ausgegeben werden (praktisch nur fuer die Infrastruktur).  Toll Roads und Bruecken werden meistens von privaten Geldgebern finanziert, und den Geldgebern wird dann fuer eine bestimmte Zeit zugesagt, die Gebuehren fuer diese Verkehrswege zu erheben (die hoehe der Gebuehren wird staatlich festgelegt).  Nach dem Ablauf der Zeitspanne geht die Strasse oder Bruecke in den Besitz des Staates ueber.  Toll Roads oder Bruecken findet man meistens nur im oestlichen Teil der USA.

[Kar98]

Ich fahre seit 2000 hier herum, und musste bis jetzt eigentlich nur auf der I-90 in New York und einmal auf ner Interstate in Dallas bezahlen. War mir aber egal: die Alternative zur I-90 wären Dorfstraßen gewesen, wo man nur 35 mph fahren durfte, und in Dallas habe ich vergessen, dem TomTom zu sagen, es soll toll roads vermeiden.

[Kauschthaus]

Ich bin letzte Woche aus Frankreich zurück gekommen. Bei den Mautgebühren der dortigen Autobahnen kann ich über die lächerlich geringen Beträge, die wir schon in USA gezahlt haben, nur schmunzeln.

Das einzige, was mich an manchen Mautstraßen in den USA stört, ist der Stress, blitzschnell einen Spurwechsel über 3 oder auch 5-6 Spuren hinzulegen, um die richtige Mautkasse zu erwischen und nicht irgendwie über die Spur von Pass Inhabern u.ä. zu fahren. 

Viele Grüße, Petra

[playmaker11]

Hab dieses Jahr auch nicht an die ein Brücke hinter Berkeley gedacht und finde 5$ schon reichlich happig. Wenn ich dran gedacht hätte, wäre ich über die GG rausgefahren und hätte mit das Geld gespart - aber shit happens.

[Canyoncrawler]

In den USA sind mir erst 1x in erwähnenswertem Ausmass Mautstrassen begegnet, und zwar rund im Dallas in Texas.

Da haben wir bewusst die tollfree Roads benutzt da wir bei National keinen (kostenpflichtigen) elektron. Mauttransponder genommen haben und uns die Bezahlung ohne nicht ganz klar war.
Vermieter National wollte dafür eine Tagesgebühr haben und da wir nur wenige Tage rund um Dallas unterwegs waren und uns überwiegend in der Prärie und in den Wüsten herumgetrieben haben, wollten wir diese Tagessätze sparen. 
Im nachhinein habe ich mich informiert und gelesen, dass man in Texas die Toll auch mit Kreditkarte an den Stationen hätte zahlen können. 

Ansonsten sind die Toll-Gebühren in den USA ja eher Peanuts und belasten das Reisebudget nicht wirklich.

[pupo]

Bisschen OT,aber vlt. kann mir jemand helfen... Gibt es nen Routenplaner der mir die gesamte Strecke samt Mautgebühren anzeigt?

[suzemir]

Mir ist das egal. Ich kenne das von Florida und da nutzen wir eh immer die Sun Pass Abrechnung durch die Autovermietung und muss daher nirgendwo anhalten und mit Bargeld bezahlen.