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Autor Thema: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?  (Gelesen 99033 mal)

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dschlei

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #165 am: 09.06.2008, 17:07 Uhr »

Es gibt selbst in der USA Orte mit funktionierendem oeffentlichen Nahverkehr und einem ordentlichen Netz von Fahrradwegen (soll man nicht glauben, ist aber so), in denen man sein Leben auch ohne mehrere Stunden am Tag hinter dem Steuer organisieren kann.
Also selbst in diesem Land ist niemand gezungen zur Bewaeltigung des taeglichen Lebens Unmengen von Sprit zu verbrauchen. Jeder wie er will, aber alles hat auch seine Konsequenzen.


So, und die Loesung waere dann, dass wir alle in diese Orte ziehen?  Und wo sollen wir da alle wohnen, arbeiten?

Ich meine, Deine Schlussfolgerung ist etwas an den Haaren herbei gezogen, da es in weitaus den meisten Orten in den USA weder oeffentliche Verkehrsmittel noch Fahrradwege gibt!  Ausserdem duerfte es in den noerdlichen Gegenden etwa 6 Monate im Jahr so gut wie unmoeglich sein, Fahrrad zu fahren.

Daher ist eben doch ein grosser Anteil der US Bevoelkerung gezwungen, taeglich groessere Mengen an Sprit zu verbrauchen, ob man es nun will oder nicht hat darauf keinen Einfluss.  Ich koennte allerdings mein Haus hier verkaufen, und in einen Wohnung in einem der von Dir genannten Orte ziehen, allerdings waere dann fuer mich und meine Familie der Weg zur Arbeit relativ lang!
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nordlicht

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #166 am: 09.06.2008, 17:28 Uhr »

Es gibt selbst in der USA Orte mit funktionierendem oeffentlichen Nahverkehr und einem ordentlichen Netz von Fahrradwegen (soll man nicht glauben, ist aber so), in denen man sein Leben auch ohne mehrere Stunden am Tag hinter dem Steuer organisieren kann.
Also selbst in diesem Land ist niemand gezungen zur Bewaeltigung des taeglichen Lebens Unmengen von Sprit zu verbrauchen. Jeder wie er will, aber alles hat auch seine Konsequenzen.


So, und die Loesung waere dann, dass wir alle in diese Orte ziehen?  Und wo sollen wir da alle wohnen, arbeiten?

Ich meine, Deine Schlussfolgerung ist etwas an den Haaren herbei gezogen, da es in weitaus den meisten Orten in den USA weder oeffentliche Verkehrsmittel noch Fahrradwege gibt!  Ausserdem duerfte es in den noerdlichen Gegenden etwa 6 Monate im Jahr so gut wie unmoeglich sein, Fahrrad zu fahren.

Daher ist eben doch ein grosser Anteil der US Bevoelkerung gezwungen, taeglich groessere Mengen an Sprit zu verbrauchen, ob man es nun will oder nicht hat darauf keinen Einfluss.  Ich koennte allerdings mein Haus hier verkaufen, und in einen Wohnung in einem der von Dir genannten Orte ziehen, allerdings waere dann fuer mich und meine Familie der Weg zur Arbeit relativ lang!
Du hast hier etwas weiter oben geschrieben, welchen grossen Einfluss der Steuerzahler auf die Politik hat.
Diesen Einfluss scheinen die Buerger von Davis CA und Hudson WI recht unterschiedlich genutzt zu haben. Wenn kein Geld in den oeffentlichen Nahverkehr gesteckt wird, dann gibt es den eben auch nicht. Ist ja kein Naturgesetz, dass es in Hudson keine Alternative zum Auto gibt. Das liegt wie Du selber sagst bei den Steuerzahlern und natuerlich auch den Waehlern das zu entscheiden.
Du hast Deine Entscheidung fuer Dein Haus wo es jetzt steht getroffen, aus welchen Gruenden auch immer, Du hast Dich fuer einen Touareg (wenn ich mich Recht erinnere) entschieden, es mag auch dafuer gute Gruende geben, aber damit hast Du Dich nun mal fuer einen spritintensiven Lebensstil entschieden. Und der wird nun mal immer mehr kosten, da kannst Du Dich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. Das Oel irgendwann knapp wird kommt ja nun nicht als grosse Ueberraschung. Das wusste man schon in den 60ern.

Aaronp

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #167 am: 09.06.2008, 17:43 Uhr »
Wird zwar langsam OT, aber...

@ Nordlicht

Dann bist ja ja auch sicherlich ein Gegner des heute in der Presse
erschienen Berichtes, in D einen Sozialstromtarif einzuführen für
Geringverdiener. Denn jeder kann ja auf Energiefressende Geräte
wie TV, Mirkowelle, Herd etc. verzichten. Denn Strom und Gas
werden teurer
Zitat
da kannst Du Dich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln
,
da hilft nur noch Verzicht in den Haushalten...

Sorry, aber dein Vergleich hinkt... auch in D sind viele Menschen darauf
angewiesen, teilweise am Tag 150 km zu pendeln. Und das sind meist
die, die sich nicht leisten können, einen Spritsparenden PKW zu kaufen.
Und hier sind die Entfernungen nicht so groß... dafür wird aber die Pendlerpauschale
abgeschafft und alle wollen sie zurück. Ist im Prinzip der Forderung in den USA
gleichzusetzen, das Benzin muss preiswerter werden. Wird es aber nicht...

Die Konsequenz wäre dann:

Liebe Landbevölkerung der Welt: bitte alle in die Städte ziehen ;)


Gruß
Aaronp

nordlicht

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #168 am: 09.06.2008, 17:59 Uhr »
Sicherlich gibt es in bestimmten Faellen soziale Haerten die abgefedert werden muessen, aber in gewissem Masse ist doch jeder fuer seinen Lebensstil verantwortlich. Ich kann nicht die Vorteile des Landlebens geniessen wollen, aber die Nachteile nicht in Kauf nehmen.

Dschlei wohnt in einem Haus im eher laendlichen Raum (wenn ich das richtig verstehe) und faehrt einen grossen Gelaendewagen.
Ich wohne in der Stadt, habe einen kleinen Toyota und fahre je nach Wetter mit dem Rad oder dem Bus zur Arbeit.

Beide Lebensstile haben ihre Konsequenzen. Ich wohne zwar nicht wie eine Sardine, aber habe Nachbarn in allen Himmelsrichtungen nahebei, kein riesiges Gruendstueck und die Natuer in der naeheren Umgebung beschraenkt sich auf den Stadtpark. Die Preise fuers Wohnen sind wahrscheinlich auch hoeher. Wenn ich das Auto stehenlasse muss ich morgens etwas frueher aus den Federn und sitze dann mit allen moeglichen Gestalten in einen Bus oder strampel mich auf meinem Fahrrad ab. Und wenn ich das Auto nutze sitze ich weder in Ledersesseln noch darf das Gelaende viel schlimmer werden, als eine unbefestigte Strasse.
Diese Konsequenzen habe ich zu tragen, weil ich mich dafuer entschieden habe. Dafuer stoert mich der steigende Benzinpreis nicht in dem Masse wie er es bei anderen tut.

Die Konsequenz fuer Dschleis Lebensstil ist eine Abhaengigkeit vom Benzinpreis, mit dem er im Gegenzug klar kommen muss. Er geniesst ja auch die Vorteile seiner Entscheidung.

Aaronp

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #169 am: 09.06.2008, 18:10 Uhr »
Es soll auch in D ein paar Menschen geben, die in der Stadt wohnen, aber
Jobtechnisch gezwungen sind (um überhaupt zu arbeiten) diese genannten
150 km zu fahren.

Du bist also dann der erste, der auf TV, auf den PC, auf den Herd, den Trocknber
und auf die Mikrowelle verzichtet? Weil Energie immer teurer wird und wir haushalten
müssen? Ich glaube kaum...

Gruß
Aaronp

nordlicht

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #170 am: 09.06.2008, 18:21 Uhr »

Du bist also dann der erste, der auf TV, auf den PC, auf den Herd, den Trocknber
und auf die Mikrowelle verzichtet? Weil Energie immer teurer wird und wir haushalten
müssen? Ich glaube kaum...

Gruß
Aaronp
Nein warum sollte ich darauf verzichten. Ich sage lediglich, das alles seinen Preis hat, den man nun mal bezahlen muss ob man will oder nicht. Auch ohne die Preistreiberei auf dem Strom- und Gasmarkt in Deutschland: Energie ist nicht umsonst und einfache Logik ohne grosse VWL-Kenntnisse sagt mir, das bei knapper werdenden Rohstoffen und steigendem Bedarf in Asien, Energie in Zukunft immer mehr kosten wird. So gerne ich das anders haette. Und damit muss ich leben und das muss ich in meine Entscheidungen mit einbeziehen.
Ein Beispiel aus Deiner Liste: Trockner z.B. geht schnell, aber ueber der Leine werden Sachen auch trocken. Ich habe also auch beim Strom durchaus Moeglichkeiten durch eigene Entscheidungen meine Kosten zu beeinflussen.

magnum

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #171 am: 09.06.2008, 18:26 Uhr »
Zitat
Energie ist nicht umsonst und einfache Logik ohne grosse VWL-Kenntnisse sagt mir, das bei knapper werdenden Rohstoffen und steigendem Bedarf in Asien, Energie in Zukunft immer mehr kosten wird.
Ich glaube es hat auch keiner ernsthaft damit gerechnet, Energie geschenkt zu bekommen. Energie muss wie jede andere Dienstleistung vergütet werden, darüber kann es keine Diskussion geben. Es darf aber trotzdem gefragt werden, warum in Deutschland das Erdgas im Juli um 25% angehoben und im Oktober nochmal um 40% angehoben werden soll.

Ob Benzin momentan 'preiswert' kann man schwer beurteilen. Mir stinkt es nur, dass wir hier von einer handvoll karrieregeiler Spekulanten abhängig sind, die den Preis auf den Märkten völlig unnötig in die Höhe treiben.

Und wo Du gerade Asien ansprichst: Würde da die Energie nicht billig, sondern preiswert sein, dann würde auch nicht in jedem Raum einer Wohnung eine Aircondition brummen.

Desweiteren ließe sich ein Haufen Energie sparen bzw. anderweitig sinnvoll einsetzen, wenn man nachts die ganze überflüssige Leuchtreklame einfach mal abschalten würde. Ich brauche kein 2000 Watt - Vodafone-Logo, wenn ich im Bett liege.

Aber das geht jetzt am Thema vorbei, sorry  :oops:

nordlicht

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #172 am: 09.06.2008, 18:30 Uhr »
Desweiteren ließe sich ein Haufen Energie sparen bzw. anderweitig sinnvoll einsetzen,
Genau!!!
Zitat
Aber das geht jetzt am Thema vorbei, sorry  :oops:
Stimmt. Wir sind hier ein wenig abgeschweift. Aber eine interessante Diskussion. Vielleicht kann ein Moderator uns vom Rest hier abtrennen und in einen Extra-Thread verfrachten.

dschlei

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #173 am: 09.06.2008, 19:36 Uhr »

Es gibt selbst in der USA Orte mit funktionierendem oeffentlichen Nahverkehr und einem ordentlichen Netz von Fahrradwegen (soll man nicht glauben, ist aber so), in denen man sein Leben auch ohne mehrere Stunden am Tag hinter dem Steuer organisieren kann.
Also selbst in diesem Land ist niemand gezungen zur Bewaeltigung des taeglichen Lebens Unmengen von Sprit zu verbrauchen. Jeder wie er will, aber alles hat auch seine Konsequenzen.


So, und die Loesung waere dann, dass wir alle in diese Orte ziehen?  Und wo sollen wir da alle wohnen, arbeiten?

Ich meine, Deine Schlussfolgerung ist etwas an den Haaren herbei gezogen, da es in weitaus den meisten Orten in den USA weder oeffentliche Verkehrsmittel noch Fahrradwege gibt!  Ausserdem duerfte es in den noerdlichen Gegenden etwa 6 Monate im Jahr so gut wie unmoeglich sein, Fahrrad zu fahren.

Daher ist eben doch ein grosser Anteil der US Bevoelkerung gezwungen, taeglich groessere Mengen an Sprit zu verbrauchen, ob man es nun will oder nicht hat darauf keinen Einfluss.  Ich koennte allerdings mein Haus hier verkaufen, und in einen Wohnung in einem der von Dir genannten Orte ziehen, allerdings waere dann fuer mich und meine Familie der Weg zur Arbeit relativ lang!
Du hast hier etwas weiter oben geschrieben, welchen grossen Einfluss der Steuerzahler auf die Politik hat.
Diesen Einfluss scheinen die Buerger von Davis CA und Hudson WI recht unterschiedlich genutzt zu haben. Wenn kein Geld in den oeffentlichen Nahverkehr gesteckt wird, dann gibt es den eben auch nicht. Ist ja kein Naturgesetz, dass es in Hudson keine Alternative zum Auto gibt. Das liegt wie Du selber sagst bei den Steuerzahlern und natuerlich auch den Waehlern das zu entscheiden.
Du hast Deine Entscheidung fuer Dein Haus wo es jetzt steht getroffen, aus welchen Gruenden auch immer, Du hast Dich fuer einen Touareg (wenn ich mich Recht erinnere) entschieden, es mag auch dafuer gute Gruende geben, aber damit hast Du Dich nun mal fuer einen spritintensiven Lebensstil entschieden. Und der wird nun mal immer mehr kosten, da kannst Du Dich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. Das Oel irgendwann knapp wird kommt ja nun nicht als grosse Ueberraschung. Das wusste man schon in den 60ern.

Du kannst die Groesse und Art der Stadt Davis (meine Nichte hat dort am Mills College studiert, daher kenne ich Davis) nicht mmit dem kleinen Staedtchen Hudson vergleichen welches mit Townships so knapp 35 000 Einwohner hat, und keine Uni oder College hat.

Ich lebe hier, weil mein Arbeitgeber mich nach hier geschickt hat, darauf habe ich nicht viel Einfluss nehmen koennen, ausser Nein zur Versetzung zu sagen.  Mir persoenlich macht der Spritpreis auch nicht so viel aus, weil ich nur sehr wenig fahre, und meine Frau, die erheblich mehr faehrt, hat ein bei weitem kleineres Fahrzeug.  Ich trage mich aber mit dem Gedanken, mir so einen kleinen Motorroller anzuschaffen, den ich bei gutem Wetter benutzen kann!

Allerdings habe ich auch nicht von mir persoenlich gesprochen, sondern von den anderen Menschen, die hier leben (meistens auch hier geboren sind), und die haben eventuell nicht so gute Rahmenbedingungen wie ich!
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nordlicht

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #174 am: 09.06.2008, 20:12 Uhr »

Allerdings habe ich auch nicht von mir persoenlich gesprochen, sondern von den anderen Menschen, die hier leben (meistens auch hier geboren sind), und die haben eventuell nicht so gute Rahmenbedingungen wie ich!
In einer Demokratie und besonders in einer wo der einzelne Buerger so viel Mitspracherecht hat wie in den USA ist doch jeder fuer die Rahmenbedingungen mitverantwortlich.
Natuerlich ist Situation in der USA mit der extremen Abhaengigkeit vom Oel eine die nicht von heute auf morgen entstanden ist und viele Menschen tragen jetzt die Konsequenzen von Entscheidungen, die ihre Eltern oder gar Grosseltern getroffen haben.
Und natuerlich kann man die USA nicht von heute auf morgen zu einem Spritsparparadies machen, selbst wenn man wollte und bei sehr vielen sehe ich auch wenig Willen in diese Richtung umzusteuern.
Aber in einer Situation wie der heutigen einfach nur nach billigem Benzin rufen ist doch keine Loesung. Die Steuern und Abgaben auf Benzin sind ja vernachlaessigbar im Vergleich zu Europa, da ist also nicht viel zu holen. Der Tagespreis mag von Spekulanten abhaengen aber auf lange Frist wird mir wohl keiner wiedersprechen geht der Preis hoch und was dann?
Staatliche Subventionen um den Preis kuenstlich niedrig zu halten?
Abgesehen davon ,dass es schon fast absurd waere wenn ausgerechnet in Amerika nach dem Staat gerufen wird, wenn es darum geht Probleme zu loesen, zoegert das doch nur das unvermeidliche ein wenig heraus. Ob die 8$/Gallon nun in ein, zwei oder drei Jahren erreicht werden macht dann doch keinen gigantischen Unterschied und diese und hoehere Preise kommen bald egal wie der Staat reagiert.
Die Zeit der billigen Energie sind nun einmal auch in der USA vorbei, da kann man nicht dran vorbei. Und nun gilt es schnell den Vorsprung den Europa und Japan bei energiesparenden Technologien hat aufzuholen. Die US-Autobranche hat ja vorgemacht, wie man es nicht macht und traegt jetzt die Konsequenzen.
Energieeffizienter Hausbau, oeffentlicher Nahverkehr, dezentrale Energieversorgung, Fernwaerme, alternative Energien usw. Fuer Europa zum Teil Selbstverstaendlichkeiten, fuer ide USA absolutes Neuland. Ueberall hinkt die USA hinterher. Das ist ja nicht nur oekologisch ein grosses Potential sondern auch oekonomisch. Im Umweltsektor steckt bei steigenden Energiepreisen ein gigantisches Marktpotential und zur Zeit sind die USA da verdammt schlecht aufgestellt.
Da muss in meinen Augen investiert werden, statt verzweifelt zu versuchen die Energie guenstig zu halten, was auf mittlere Frist zum Scheitern verurteilt ist.

Und ich sag mal ganz provokant, so lange sich die von Dir beschriebenen Menschen mit schlechten Rahmenbedingungen immer noch den F150 zum meistverkauftesten Auto der Staaten machen, kann das Problem fuer die auch nicht ganz so gross sein. Klar einen Prius kann sich nicht jeder leisten, aber jeder gebrauchte Mittelklassewagen braucht doch nur einen Bruchteil von dem was diese Laster schlucken.

dschlei

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #175 am: 09.06.2008, 22:56 Uhr »
  Ob die 8$/Gallon nun in ein, zwei oder drei Jahren erreicht werden macht dann doch keinen gigantischen Unterschied und diese und hoehere Preise kommen bald egal wie der Staat reagiert.

Ich glaube schon dass ein paar jahre ein grosser Unterschied sind!  Diese paar Jahre koennte genau die Zeit sein, die viele Leute brauchen, um von einem Spritschlucker auf ein mehr effizentes Fahrzeug umzusteigen.  Es sind ja sehr oft die weniger "betuchten", die die Spritschlucker vergangener Dekaden fahren, die brauchen die Zeit und das bisschen luft durch billigeren Sprit, um sich ein anderes Fahrzeug zuzulegen.  Diese leute muessen ja meistens gebrauchte Fahrzeuge kaufen, und da gibt es heutzutage ja noch nicht genuegend von, in drei Jahren sieht der Markt dann schon viel anders aus!

Zitat
Energieeffizienter Hausbau, oeffentlicher Nahverkehr, dezentrale Energieversorgung, Fernwaerme, alternative Energien usw. Fuer Europa zum Teil Selbstverstaendlichkeiten, fuer ide USA absolutes Neuland. Ueberall hinkt die USA hinterher. Das ist ja nicht nur oekologisch ein grosses Potential sondern auch oekonomisch. Im Umweltsektor steckt bei steigenden Energiepreisen ein gigantisches Marktpotential und zur Zeit sind die USA da verdammt schlecht aufgestellt.
Da muss in meinen Augen investiert werden, statt verzweifelt zu versuchen die Energie guenstig zu halten, was auf mittlere Frist zum Scheitern verurteilt ist.

Ich weiss nicht, wie Du in Davis Deinen Lebensunterhalt verdienst, aber es scheint nichts damit zu tun haben, dass Dir erlaubt zu wissen, was in den gesammten USA vor sich geht!  Hier im Norden sind die Bauvorschriften so streng (bezueglich Isolation), dass der isolationswet der meisten neuern haeuser hier (also 20 Jahre alt und juenger), den der Durchschnittshaeuser in Deutschland bei weitem uebertrifft (das war vor einigen Jahren von der TU Braunschweig ermittelt worden - habe leider keinen Link dafuer).

Fernwaereme ist ja eingentlich nur in den neuen Bundesstaaten ueblich, am Niederrhein sit mir das noch nicht in grossem Masse aufgefallen.  Hier waere es durch die grossen Entfernungen zwischen den einzelnen Haeusern total sinnlos, da zu grosser Aufwand getrieben werden muesste, um Waermeverluste im Transport zu vermeiden.  Vielleicht ist Dir das nicht bewusst, in den USA stehen die groessten Wind- und Solarkraftanlagen der Welt, und die USA sind natuerlich auch in der Entwicklung von Ethanolanlagen und Hydrogen Fuel Cells an einsamer Spitzenstellung in der Welt.

Was ich damit sagen will, ja es wurde hier ueber die Dekaden viel Energie verschwendet, aber man kann die Situation von Davis und kalifornien nicht auf das sehr grosse und diverse gebit der USA interpolieren, dazu ist das Land zu gross und vielseitig.

Zitat

Und ich sag mal ganz provokant, so lange sich die von Dir beschriebenen Menschen mit schlechten Rahmenbedingungen immer noch den F150 zum meistverkauftesten Auto der Staaten machen, kann das Problem fuer die auch nicht ganz so gross sein.
Kppennte es sein, dass ein Grossteil dieser Kaeufer den F150 benoetigen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen?
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nordlicht

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #176 am: 09.06.2008, 23:32 Uhr »

Ich weiss nicht, wie Du in Davis Deinen Lebensunterhalt verdienst, aber es scheint nichts damit zu tun haben, dass Dir erlaubt zu wissen, was in den gesammten USA vor sich geht!  Hier im Norden sind die Bauvorschriften so streng (bezueglich Isolation), dass der isolationswet der meisten neuern haeuser hier (also 20 Jahre alt und juenger), den der Durchschnittshaeuser in Deutschland bei weitem uebertrifft (das war vor einigen Jahren von der TU Braunschweig ermittelt worden - habe leider keinen Link dafuer).
Erfreulich, dass es in Wisconsin anscheinend nur wunderbar isolierte Haeuser gibt. Was ich an der Westkueste der USA gesehen habe, entspricht in der grossen Masse keineswegs modernen Standards: ein Grossteil der Haeuser hat Einfachverglasung, Firmen die nachtraeglich isolieren haben Wartezeit bis was weiss ich wann, da sehr viele Haeuser keine Isolierung haben und das jetzt nachgeholt werden soll, die Heizung laeuft per Heissluftgeblaese durch Blech-"Vents", ein Verfahren dass extrem uneffizient ist und nur den einen Vorteil hat, dass man auch eine Klimaanlage dranhaengen kann.
Ob das nun so unrepraesentativ fuer die Lage in der USA ist wage ich zu bezweifeln. Aber gut, ich nehme zur Kenntnis, dass die Haeuser in Hudson alle gut isoliert sind. Draengt sich bei dem Klima dort auch wohl eher auf...
Zitat
Vielleicht ist Dir das nicht bewusst, in den USA stehen die groessten Wind- und Solarkraftanlagen der Welt, und die USA sind natuerlich auch in der Entwicklung von Ethanolanlagen und Hydrogen Fuel Cells an einsamer Spitzenstellung in der Welt.
Vielleicht ist Dir nicht bewusst, wer der Hauptlieferant fuer eben diese Winkraftanlagen ist: Vesta aus Daenemark.
Zitat
Was ich damit sagen will, ja es wurde hier ueber die Dekaden viel Energie verschwendet, aber man kann die Situation von Davis und kalifornien nicht auf das sehr grosse und diverse gebit der USA interpolieren, dazu ist das Land zu gross und vielseitig.
Davis hatte ich lediglich als Beispiel fuer eine kleinere Stadt mit funktionierndem oeffentlichen Verkehrsnetz erwaehnt. Ist also auch in der USA nicht voellig unmoeglich.

Aber sag mal, wenn das alles in den USA angeblich so gut isoliert, energieeffizient und umweltbewusst ist, wie kommt es dann, dass der pro Kopf Energieverbrauch und der pro Kopf CO2-Ausstoss der USA um ueber das doppelte hoeher als in Europa? Irgendwo muss das doch herkommen!

Zitat
Zitat

Und ich sag mal ganz provokant, so lange sich die von Dir beschriebenen Menschen mit schlechten Rahmenbedingungen immer noch den F150 zum meistverkauftesten Auto der Staaten machen, kann das Problem fuer die auch nicht ganz so gross sein.
Koennte es sein, dass ein Grossteil dieser Kaeufer den F150 benoetigen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen?
Nein! Fuer welche Berufsgruppe willst Du denn diese Unmengen an Pickup-Trucks gebrauchen???? Ist ja nicht nur der Ford. Der Dodge RAM und der Chevy Silverado sind ja auch noch ganz oben in der Zulassungsliste mit dabei. So viele Farmer gibt es doch im Leben nicht und vor allem wohnen die auch nicht in den Staedten, wo die Trucks auch in grossen Mengen rumfahren. Die meisten Trucks haben doch im Leben noch keine unbefestigte Strasse gesehen, geschweige denn Dreck auf der Ladeflaeche.
Du kannst mir ja viel vom Leben im Mittleren Westen erzaehlen, aber wenn Du mir jetzt weis machen willst, dass die meisten Truck-Fahrer in Wisconsin ihre Moehre fuer ihren Lebensunterhalt brauchen, dann kommen mir aber echte Zweifel an Deinen Geschichten aus Wisconsin...

Palo

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #177 am: 10.06.2008, 02:08 Uhr »
@dschlei: gib's auf, das ist alles für Europäer sehr schwer zu begreifen.
Gruß

Palo

Kalifornier

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #178 am: 10.06.2008, 02:56 Uhr »
Alles klar, trotzdem hat eben Amerika gerecht den Ruf schon seit Jahrzehnten das wir hier Benzin verpulvern und sehr verschwenderisch sind. In Europa spart mann schon Jahre und hat sich damit abgefunden mit kleineren Fahrzeugen zu leben. Hier hat mann sich darüber lächerlich gemacht - und nun gucken sie dumm wenn sie $120.- Dollars für vollen Tank für Ihren SUV bezahlen müssen.

Das Problem hier ist das die gesamte Infrastructure & Wirtschaft auf $ 1.- Gas gestellt ist.
Und wie ich schon öfters erläutert habe, hier in Amerika wird nicht vorgebeugt,

Mann macht gar nichts.... and when the shit hits the fan... ist plötzlich alles eine Emergency...

dschlei

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Re: Wieviel habt Ihr aktuell für eine Gallone Regular bezahlt?
« Antwort #179 am: 10.06.2008, 06:03 Uhr »

Du kannst mir ja viel vom Leben im Mittleren Westen erzaehlen, aber wenn Du mir jetzt weis machen willst, dass die meisten Truck-Fahrer in Wisconsin ihre Moehre fuer ihren Lebensunterhalt brauchen, dann kommen mir aber echte Zweifel an Deinen Geschichten aus Wisconsin...

Nur noch mal kurz was zu den Pickups, und dann klinke ich mich hier aus.

Es ist Dir eventuell nicht bekannt, dass die weitaus groesste Anzahl Gewerbstaetiger in den USA Klein-und Kleinstunternehmer sind.  Auc scheint Dir nicht bekannt zu sein, dass Handwerker, auch wenn sie angestellt sind, ihre eigenen Werkzeuge und Geraete beistellen muessen.  Das faengt beim Automechaniker an und hoert beim Zimmermann und Klemptner auf.  Viele dieser Arbeitnehmer brauchen halt den Pickup, um ihre Geraete und Materialien transportieren zu koennen.  Da tut's ein Golf oder Chevy/Ford/Chrysler Sedan oder Kombi nicht!

Das Arbeitsleben und die Infastruktur in den USA ist nun mal anders als in Europa (ob besser oder schlechter sei unbewertet), und deswegen kann man schlecht europaeische Masstaebe dabie anlegen.
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