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Autor Thema: Amerikanische "Freundlichkeit"  (Gelesen 123373 mal)

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Smartdriver76

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #270 am: 27.03.2012, 13:51 Uhr »
Paradebeispiel gestern im Super Target in Cape Coral. An der Kasse eine gepflegte Dame. Meine Frau und ich unterhalten uns. Plötzlich spricht sie uns an: "Ihr könnt gerne deutsch mit mir reden. Meine Mama war aus Deutschland."

Ein paar Smalltalk-Sätze weiter sagt sie plötzlich zu mir gewandt: "Weisst du eigentlich, dass du eine wunderschöne Frau hast?!" :-))

Madame war natürlich hin und weg. Der Tag war gerettet. Mit einem einfachen freundlichen Satz der Supermarktkassiererin. Ist uns in Deutschland in dieser Form noch nicht passiert, obwohl gerade meine Frau viel Smalltalk in Geschäften und an Kassen macht.



BigDADDY

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #271 am: 27.03.2012, 13:57 Uhr »
Ein paar Smalltalk-Sätze weiter sagt sie plötzlich zu mir gewandt: "Weisst du eigentlich, dass du eine wunderschöne Frau hast?!" :-))

Der Tag war gerettet.

Tja,

aber was tun, wenn man keine schöne Frau hat? - Obwohl in diesem Falle helfen auch tröstliche Worte...
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stephan65

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #272 am: 27.03.2012, 14:24 Uhr »
Wenn ich irgendwas von einer weiblichen Person brauche, sage ich ihr immer, was sie hören will.  :grins:

Smartdriver76

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #273 am: 27.03.2012, 14:54 Uhr »
Glaube auch nicht, dass sie alternativ gesagt hätte: "Weisst du eigentlich, dass deine Frau eine Eule ist?" ;-))



ilnyc

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #274 am: 27.03.2012, 15:53 Uhr »
Madame war natürlich hin und weg. Der Tag war gerettet. Mit einem einfachen freundlichen Satz der Supermarktkassiererin. Ist uns in Deutschland in dieser Form noch nicht passiert, obwohl gerade meine Frau viel Smalltalk in Geschäften und an Kassen macht.

Ich finde dass das obige Beispiel weniger was mit Freundlichkeit zu tun hat als mit der Mentalität. Mein Eindruck ist, dass in den USA ganz generell sehr viel schneller und sehr direkt kommentiert wird: Kleidung, Schuhe, Auto, Frisur, Brille, Aussehen, Akzent usw. Und das Ganze dann meist überschwänglich. Damit will ich jetzt natürlich nicht die Schönheit von "Madame" schmälern  :wink:, aber diese Kurzkommentare gibts doch ziemlich oft. Da ist man in Europa sehr viel zurückhaltender in der Bewertung solcher doch recht persönlicher Dinge. DAS finde ich jetzt auch nicht besonders schlimm. Mangelnde Höflichkeit, Freundlichkeit, Rücksichtnahme etc. tragen wesentlicher zu der muffligen Gesamtstimmung im Land bei, die dann auch dazu führt, dass die Leute schon bei minimalstem Kram total über die Grenzen gehen und unverhältnismäßig ausflippen.

winki

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #275 am: 27.03.2012, 17:54 Uhr »

Ich finde dass das obige Beispiel weniger was mit Freundlichkeit zu tun...


Das sehe ich auch so, denn so direkte und spontane Komplimente bei fremden Personen habe ich in der USA eigentlich noch nie mitbekommen... aber dass man aufgrund seines unverwechselbaren Akzentes als Deutsch - Bayer zu jeder Gelegenheit auf ein ausgewandertes Familienmitglied angesprochen wird, fast immer. Beim anschließenden Smalltalk dann immer großes Rätselraten aus welcher Stadt den Großvater oder Großmutter wohl stammt, wenn versucht wird den Geburtsort auszusprechen  :)

playmaker11

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #276 am: 16.04.2012, 07:24 Uhr »
Zurück zum Thema "Freundlichkeit". Da hab ich leider ein vor 3 Wochen geschehenes Gegenbeispiel:
IAD, wieder einmal ist unser (und das mehrerer anderer Passagiere) Gepäck in IAD nicht da. Also zum Schalter. Dahinter 3 Frauen, die eher damit beschäftigt sind, sich gut zu unterhalten, als dafür zu sorgen, daß die letzten 5 Passagiere zu ihrem Gepäck kommen (es war kurz vor 21 Uhr, das Terminal schloß um 21 Uhr). Also wurde viel durcheinander, miteinander geredet, während wir bearbeitet wurden - in einem Tempo, daß man sagen mochte: "... ich mach es selbst - geh einfach nach Hause.".
Anstatt die Tickets zu scannen, wurden kompliziert (und wieder komplett durcheinander) die Nummer auf einem Zettel notiert (den dann zwischendurche eine andere wegnahm, eine andere Nummer notierte, nur um dann wiederum mit der Kollegin zu quatschen), dann das Telefon in die Hand genommen und rumtelefoniert. Die 5 Leute wurde in die die Ecke gestellt (im wahrsten Sinne des Wortes). Auf meine Nachfrage was denn nun sei hierß es: "... warten sie bis sie dran sind.", obwohl ich via Telefon mitbekommen hatte, daß sie längst wußte, daß unsere Koffer in einem anderen Terminal gelandet waren. Auf meinen Hinweis, daß wir in ca. 1 Stunde einen Anschlußflug hätte wurde die Dame richtig patzig.
So viel als zum Thema "Freundlichkeit".
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Detritus

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #277 am: 17.04.2012, 19:58 Uhr »
Auf meinen Hinweis, daß wir in ca. 1 Stunde einen Anschlußflug hätte wurde die Dame richtig patzig.
So viel als zum Thema "Freundlichkeit".

Wobei das in den USA wohl eher die Ausnahme ist wobei eine solche Behandlung in Deutschland zum Standard gehört ;)

Wir haben bislang weitestgehend nur positive Erfahrungen gemacht, auch wenn man die Freundlichkeit die einem dort entgegengebracht wird sicherlich nicht überbewerten sollte.

Tinerfeño

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #278 am: 17.04.2012, 20:47 Uhr »
Wobei das in den USA wohl eher die Ausnahme ist wobei eine solche Behandlung in Deutschland zum Standard gehört ;)

Es gibt solche und solche. Hier und drüben...
Wie mit mir im ESB gesprochen wurde, das habe ich in Deutschland noch nicht erlebt... aber darüber habe ich schon einmal an anderer Stelle berichtet.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
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Australien: '16, '17

Inspired

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #279 am: 17.04.2012, 20:56 Uhr »
Ehrlich gesagt ist es mir lieber, in einem Urlaub dreimal authentisch schlecht gelaunt behandelt zu werden als mich bei jedem zweiten Kontakt fragen zu müssen, ob mein Gegenüber scheinheilig ist und innerlich mit den Augen rollt, weil Touris "nerven".

Detritus

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #280 am: 17.04.2012, 21:15 Uhr »
Hm also ich werde lieber zuvorkommend bedient (sollen die doch in der Küche ruhig mit den Augen rollen) als mich anmuffeln zu lassen.

mrh400

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #281 am: 17.04.2012, 22:49 Uhr »
Hallo,
. Die 5 Leute wurde in die die Ecke gestellt (im wahrsten Sinne des Wortes).
solche Erlebnisse kenne ich durchaus auch - z.B. beim "Einsortieren" der Warteschlange vor der Führung im Getty in LA oder beim "Antretenmüssen" für das Seating beim Italiener in Cesars Palace. Man wird da manchmal behandelt wie ungezogene Kindergartenkinder - von Freundlichkeit war da keine Spur. Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.
Gruß
mrh400

Kauschthaus

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #282 am: 17.04.2012, 23:06 Uhr »

solche Erlebnisse kenne ich durchaus auch - z.B. beim "Einsortieren" der Warteschlange vor der Führung im Getty in LA oder beim "Antretenmüssen" für das Seating beim Italiener in Cesars Palace. Man wird da manchmal behandelt wie ungezogene Kindergartenkinder - von Freundlichkeit war da keine Spur. Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.

Ja, das habe ich auch schon erlebt. Wie z.B. die Angstellten bei der Circle Tour in NYC, die zwischen Schalter und Boot die Schlange dirigieren und die Tickets anschauen, agieren, ist absolut unverschämt. Als hätten sie unrechtmäßige Bittsteller und keine Gäste/Kunden vor sich. Ich habe das schon 2 x erlebt, wobei ich mich wirklich frage, warum ich das ein 2. Mal mitgemacht habe. Aber Circle Line ist m.W. konkurrenzlos und die Tour war halt im NYC Pass drin.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Palo

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #283 am: 17.04.2012, 23:22 Uhr »

Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.

Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.

Gruß

Palo

playmaker11

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #284 am: 18.04.2012, 07:19 Uhr »

Bei uns, wo wir doch angeblich nur schlechte Behandlung gewohnt sind, gäbe es da großes Gemaule und einen Kundenaufstand; die Amerikaner ließen sich das in wahrer Obrigkeitshörigkeit ohne weiteres gefallen.

Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.


Naja....
Auch ein frische Beispiel:
ein (Ski-)Lift: eine (zugegebenermaßen) recht kurze Schlange. Irgendwann sind Papa, Mama und 2 Kinder dran. Mama ist mit sich selbst beschäftigt, d.h. in diese "Boxen" zu kommen, die sich öffnen wenn die nächsten reinkönnen. Papa versucht verzweifelt die beiden Kinder in die Boxen zu manövrieren. Die Kinder selbst sehen gar nicht ein, in irgendeiner Form (Anschieben mit den Stöcken, nach vorn Schieben der Skier o.ä.) mitzuhelfen, sondern lassen sich nur ziehen, schieben usw..
Der erste Lift fährt leer hoch, der zweite Lift, fährt leer hoch, der dritte Lift fährt leer hoch... Mami bewegt sich immer noch nicht, die Schlange hinten wird immer länger, aber keine geht mal an denen vorbei, alle stellen sich schön in der Schlange an und schauen zu, wie 5 Lifte leer hochgehen.... :roll: :shock:
Und wenn man dann vorbei geht wird man angeschaut, als wenn man denen eben die Brieftasche geklaut hat.
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