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Autor Thema: Amerikanische "Freundlichkeit"  (Gelesen 123377 mal)

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mrh400

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #285 am: 18.04.2012, 08:47 Uhr »
Hallo,
Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.
bei meinen Beispielen geht es nicht um Drängelei sondern um Behandlung des Kunden/Besuchers ohne äußeren Anlaß wie auf dem Kasernenhof in schlechten Kriegsfilmen.
Gruß
mrh400

groovy

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #286 am: 18.04.2012, 11:08 Uhr »


Die ewige Maulerei und Streiterei und Draengelei wie ich das in D. beobachten konnte bringt aber nichts, ausser mehr desgleichen.



Wo denn das :verwirrt:

Gruss

Inspired

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #287 am: 18.04.2012, 11:15 Uhr »
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...

dschlei

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #288 am: 18.04.2012, 15:26 Uhr »
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...
Dann war der Begleiter scheinbar kein typischer Amerikaner.  Es passiert hier immer wieder, dass man gefragt wird, ob man nicht vorgehen will, weil man ja nur ein Teil hat!  Auch das Fragen ist nichts Besonderes!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

playmaker11

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #289 am: 19.04.2012, 07:30 Uhr »
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...
Dann war der Begleiter scheinbar kein typischer Amerikaner.  Es passiert hier immer wieder, dass man gefragt wird, ob man nicht vorgehen will, weil man ja nur ein Teil hat!  Auch das Fragen ist nichts Besonderes!
Hm da ist jetzt mein Erfahrungsschatz etwas begrenzt.
Allerdings habe ich festgestellt, daß sich die Amis liebend gern in einer Schlange anstellen und die auch stur bis zum Ende "aussitzen". Und wehe es wagt jemand zu murren oder anderweitig auszuscheren (nicht, daß es nicht auch Amerikaner gäbe die da ungeduldig reagieren).
Deswegen mein Beispiel: da werden lieber 5 Sessel leer hochgelassen, als eben mal an dieser Familie vorbeizugehen. Hier in Europa wären alle vorbeigefahren und hätten den Lift benutzt (ganz zu schweigen von den frühen 80gern in ITA, Sella-Ronda, da war man zeitlich so knapp, daß man einfach auf eine zügige Abwicklung am Lift angewiesen war, sonst endete man irgendwo auf einer Paßstraße und die Lifte waren dicht; da hätte man diese Leute gelyncht).
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Tinerfeño

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #290 am: 19.04.2012, 08:15 Uhr »
Deswegen mein Beispiel: da werden lieber 5 Sessel leer hochgelassen, als eben mal an dieser Familie vorbeizugehen.  

Ach, das war in den USA? Ich hatte mich schon gewundert, weil das aus deinem Beitrag nicht so hervor ging...

Anderes Beispiel: Nationalpark-Parkplatz im Südwesten. Ich denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  8)
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
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mrh400

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #291 am: 19.04.2012, 09:16 Uhr »
Hallo,
denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  8)
dafür habe ich schon von über zehn Jahren ein wildes Hupkonzert hinter mir ausgelöst, als ich bei einer Autobahnauffahrt auf dem Beschleunigungsstreifen nicht volle Pulle reingedrängt habe, sondern meine Geschwindigkeit auf die erkennbar kommende größere Lücke angepaßt hatte (war irgendwo zwischen Cape Cod und Boston). Aber ich bin ja lernfähig und fahre deshalb inzwischen "italienischer"  :wink:.
Gruß
mrh400

Tinerfeño

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #292 am: 19.04.2012, 10:04 Uhr »
Hallo,
denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  8)
dafür habe ich schon von über zehn Jahren ein wildes Hupkonzert hinter mir ausgelöst, als ich bei einer Autobahnauffahrt auf dem Beschleunigungsstreifen nicht volle Pulle reingedrängt habe, sondern meine Geschwindigkeit auf die erkennbar kommende größere Lücke angepaßt hatte (war irgendwo zwischen Cape Cod und Boston). Aber ich bin ja lernfähig und fahre deshalb inzwischen "italienischer"  :wink:.

Kommt wahrscheinlich drauf an, wo man ist. Im Nationalpark - ok, eigentlich wars im Organ Pipe National Monument - ist man wahrscheinlich eher in Urlaubsstimmung und gelassener. Und an dem Skibeispiel sieht man ja, dass der "Deutsche" selbst im Urlaub ungeduldig wird :D
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dschlei

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #293 am: 19.04.2012, 18:14 Uhr »
@Playmaker: Das erinnert mich an eine Geschichte aus umgekehrter Perspektive, die jemand mal hier im Forum berichtet hatte:

Da war ein Deutscher in Deutschland an der vollen Kasse, hatte es eilig, fragte den davor, ob der ihn vorgehen lässt um sein eines Teil schnell zahlen zu können und der Begleiter aus den USA war völlig geschockt, dass man so etwas auch nur in Betracht ziehen kann...
Dann war der Begleiter scheinbar kein typischer Amerikaner.  Es passiert hier immer wieder, dass man gefragt wird, ob man nicht vorgehen will, weil man ja nur ein Teil hat!  Auch das Fragen ist nichts Besonderes!
Hm da ist jetzt mein Erfahrungsschatz etwas begrenzt.
Allerdings habe ich festgestellt, daß sich die Amis liebend gern in einer Schlange anstellen und die auch stur bis zum Ende "aussitzen". Und wehe es wagt jemand zu murren oder anderweitig auszuscheren (nicht, daß es nicht auch Amerikaner gäbe die da ungeduldig reagieren).
Deswegen mein Beispiel: da werden lieber 5 Sessel leer hochgelassen, als eben mal an dieser Familie vorbeizugehen. Hier in Europa wären alle vorbeigefahren und hätten den Lift benutzt (ganz zu schweigen von den frühen 80gern in ITA, Sella-Ronda, da war man zeitlich so knapp, daß man einfach auf eine zügige Abwicklung am Lift angewiesen war, sonst endete man irgendwo auf einer Paßstraße und die Lifte waren dicht; da hätte man diese Leute gelyncht).
Das mit der in einer Schlange anstellen gibt es ja auch in England, und es wird halt als unhoeflich angesehen, sich so "aktiv" anzustellen, wie man das gerne in Deutschland macht!  Naemlich gar nicht anstellen, sondern zu versuchen sich so weit wie moeglich nach vorne zu draengeln. 

Warum denn niemand an der Familie vorbeigegangen ist (oder nachgefragt hat, ob sie auf einen Lift warten) verstehe ich nicht, aber es kann auch von der Gegend abhaengen.  Hier waere man nicht hinter den Leuten stehen geblieben.
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Palo

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #294 am: 19.04.2012, 22:04 Uhr »
Allerdings habe ich festgestellt, daß sich die Amis liebend gern in einer Schlange anstellen und die auch stur bis zum Ende "aussitzen". Und wehe es wagt jemand zu murren oder anderweitig auszuscheren (nicht, daß es nicht auch Amerikaner gäbe die da ungeduldig reagieren).

Wenn in Japan nur 4 Leute auf die Bahn warten stehen sie aber hintereinander.

Das ganze nennt man Ruecksichtnahme, was bezueglich Draengelei ein in Deutschland unbekannter Begriff ist. Ich hatte es weiter oben schon mal erwaehnt und geht mir voellig auf den Wecker, ueberall wird man fast ueber den Haufen gerannt.

In Amerika geschieht das allerdings am Black Friday ;-)


Gruß

Palo

Tinerfeño

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #295 am: 19.04.2012, 23:07 Uhr »
Das ganze nennt man Ruecksichtnahme, was bezueglich Draengelei ein in Deutschland unbekannter Begriff ist. Ich hatte es weiter oben schon mal erwaehnt und geht mir voellig auf den Wecker, ueberall wird man fast ueber den Haufen gerannt.

Ich dachte, du warst schon so lange nicht mehr hier!?
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Palo

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #296 am: 20.04.2012, 01:32 Uhr »

Ich dachte, du warst schon so lange nicht mehr hier!?

Hat sich das etwa geaendert? Das glaubst du wohl selber nicht.

Gruß

Palo

playmaker11

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #297 am: 20.04.2012, 06:56 Uhr »
Zitat
Das ganze nennt man Ruecksichtnahme,
Aha und die Familie nimmt Rücksicht auf die anderen die Skifahren und nicht am Lift stehen wollen ?
(Rein-)Drängeln und einen freien Platz einnehmen, den ein andere nicht einnehmen will oder kann sind zwei ganz andere Sachen.
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playmaker11

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #298 am: 20.04.2012, 06:57 Uhr »
Zitat
Anderes Beispiel: Nationalpark-Parkplatz im Südwesten. Ich denke, ich bin allein, bleibe an der Ausfahrt stehen (Blockiere damit den Weg) und schaue nochmals in Ruhe in die Karte. Irgendwann blicke ich mal zufällig in den Rückspiegel, wo ohne zu hupen oder sich aufzuregen, ein anderer Autofahrer hinter mir steht auf mich gewartet hat - ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Amerikaner gewesen sein muss  Cool
Aber absolut !!  :wink:
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Canyoncrawler

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Re: Amerikanische "Freundlichkeit"
« Antwort #299 am: 20.04.2012, 10:15 Uhr »
Das mit der in einer Schlange anstellen gibt es ja auch in England, und es wird halt als unhoeflich angesehen, sich so "aktiv" anzustellen, wie man das gerne in Deutschland macht!  Naemlich gar nicht anstellen, sondern zu versuchen sich so weit wie moeglich nach vorne zu draengeln.  

Das wollte ich gerade schreiben. Wer meint, die Amerikaner wären die geduldigsten im Schlange stehen, der war noch nie in England. Die Briten stehen noch disziplinierter in der Schlange.  :D

Ein Beispiel für Kasernenhof und Freundlichkeit in Deutschland:
Betriebsausflug nach Frankfurt. Ca. 60 Kollegen und Kolleginen und noch andere Touristen bilden eine elendig lange Schlange vor dem Sicherheitscheck im Maintower.
4 Security Leute an zwei Durchleuchtungseinheiten, die es mit der Kontrolle so genau nehmen wie am Flughafen. Eine der beiden Damen hat offenbar einen ganz schlechten Tag (oder ist die immer so?) Jedenfalls ist der Ton unangemessen barsch und befehlsmässig. Wir stehen schon 15 Minuten mehr oder weniger auf dem Fleck.
Ich bin schwanger und mir wird schon schummrig vom langen still stehen und ich beschliesse nochmal auf die Toilette zu gehen, wer weiss wann sich die nächste Gelegenheit ergibt :wink: . Anschl. stelle ich mich wieder mitten in die Schlange zwischen meine Kollegen. Keiner murrt, wie auch, der Rest der Schlange besteht fast ausschliesslich aus meinen Arbeitskollegen. Die Dame vom Sicherheitscheck faucht mich aber an, ich solle mich gefälligst hinten anstellen. Eine Kollegin faucht entrüstet zurück: sie stand doch schon hier und sehen Sie denn nicht, dass meine Kollegin schwanger ist?!
Das kann sie nicht unbedingt sehen, denn mein Babybauch ist zu dem Zeitpunkt noch dezent.
Die Dame von der Security wird knallrot (ob aus Verlegenheit oder Wut, kann ich nicht sagen) und sagt gar nichts mehr, aber ein Kollege geht weg und kommt mit einem Stuhl zurück.  :shock:
Ist der etwa für mich ? Oh weh, der ist für mich. *Schluck*. Er lotst mich an allen Wartenden vorbei, lässt seine Kollegin meine Tasche durchleuchten und plaziert mich auf dem Stuhl, den er in die Nähe des Fahrstuhls zur Towerplattform stellt. Ich sitze jetzt in der 1. Reihe für nach oben und kann mich nicht gegen soviel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wehren, aber es ist mir ziemlich peinlich.  :lol:
Hätte sich mit Sicherheit genauso in den USA abspielen können, war aber ein Tag in Deutschland.  :D
Gruss Kate
- - - - - - -
On Tour:
2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
2018:  Wandern & Paddeln Schluchten-ABC: Ardeche, Baume, Chassezac sowie Cote Vermeille

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