ich bin diesen sommer beim hiken des öfteren als deutscher erkannt worden. irgendwann hab ich dann mal gefragt, ob mein akzent wirklich so ausgeprägt sei. die anwort war: "not really" aber die "glasses"! offensichtlich ist es eine deutsche angewohnheit, die sonnenbrille ins haar zu schieben.
zum thema: generell sind wir als im-urlaub-einsamkeit-suchende entsprechend kontaktfreudig, wenn sich mal eine gelegenheit bietet. ich spreche gerne mit interessanten menschen egal welchen pass sie haben. gerne auch mal leute, die so komplett anders sind als wir selbst (ich denke da z.B. an deutsche alt-68er, die wir als einzige menschlein überhaupt auf dem organ pipe campground getroffen hatten). mit "duchschnittlichen" leuten spreche ich im urlaub ungern, auch wenn das jetzt vielleicht ein wenig arrogant klingt. pauschaltouristen scheiden deshalb eher aus. laute gruppen sind mir ebenfalls ein greuel. unter letzteren haben wir übrigens keine deutschsprachigen getroffen, sondern ausschließlich amerikanische! ich selektiere also schon, mit wem ich sprechen mag. die nationalität spielt aber keine rolle. wenn mich andere menschen nerven, dann ärgere ich mich oft auch mal selbst, z.b. dass wir zur Hauptsaison an der SouthRim mußten.
Ist doch logisch, dass ich da eben sehr viele für mich unangenehme leutchen treffe. selbst schuld!
zu denken gab mir folgendes: am sunset crater campground waren alle stellplätze belegt. einer hatte es doch tatsächlich gewagt, sein zelt aufzubauen und sich nicht beim campground-host zu melden. wir bekamen diesen platz zugewiesen und sollten die zeltbesitzer gegebenenfalls an den host verweisen. war nicht nötig, denn sie kamen just zu diesem zeitpunkt reingeschneit. der host war so gleich im passenden streitgespräch. ich kam hinzu hörte sauberstes oxford-english wurde aber vom host gebeten zu vermitteln mit dem hinweis: "i think they are german". mein deutsches: "komm, wir teilen uns den platz!" beantworteten die ungeheuerlichen zeltaufbauer mit einem blöckenden gesichtsausdruck. mein "are you german?" haben sie dann mit "no, english!" beantwortet.
der voreingenommene host war so sehr überzeugt, dass das deutsche sein mußten. unglaublich! augenzwinkert habe ich dann angekündigt, dass ich nächstes jahr konrollieren werde, ob das mit den vorurteilen besser geworden ist. ebenso augenzwinkert haben wir uns mit den engländern darüber unterhalten, wie ähnlich sich unsere völker doch sind. lustig war's am ende! trotzdem: der host war so festgefahren in dem gedanken, dass das deutsche sein mußten. macht schon nachdenklich!
generell finde ich, dass deutsche oft sehr schlecht englisch sprechen und unabsichtlich sehr unhöflich rüber kommen. auch bei franzosen habe ich das beaobachtet. der italiener rettet sich mit seiner immer irgendwie sympathischen gestik und mimik. wahrscheinlich sind wir da irgendwie gefangen mit unserer unterkühlten und distanzierten ausstrahlung. kombiniert mit einem schlechten englisch wirkt das oft ungehobelt und peinlich. fast immer sind es aber "nur" mangelnde sprachkenntnisse!
und klatschen im flugzeug. meine güte, warum denn nicht? und weiße socken. gibt doch wirklich schlimmeres, nicht? ich treffe auch deutsche gerne! ist zumindest kein auschlußkriterium!
Gruß