Hallo,
komisch, ich dachte, ich hätte schon geantwortet. Ich versuche mal, meine Gedanken zu rekonstruieren:
Objektiv ist es doch sicherlich richtig, dass man in Las Vegas ein überragendes Angebot ausgezeichneter Restaurants auf verhältnismäßig kleinem Raum vorfindet. Wenn ich Deine Beiträge und Deine Vorliebe für gute Küche lese, ist das schon der erste Punkt, den ich nicht verstehe: ist es grauenhaft, in Las Vegas essen zu gehen? Wenn ja, wieso?
Zugegebenermaßen hatten wir bei unserem letzten Besuch hervorragend - und schweineteuer
- gegessen, und zwar im Jaleo im Cosmopolitan. Die Lärmkulisse allerdings war grenzwertig, was für mich den Genuß durchaus zu beeinträchtigen vermag. Näheres irgendwann im künftigen Reisebericht. Was wir 2005 in der Wartephase vor einem Italiener im Cesars Palace erlebt hatten, spottete für mich jede Beschreibung. Man wurde behandelt wie im Kindergarten oder auf dem Kasernenhof. Bevor jetzt der Einwurf "Buffet" kommt - das ist nicht unser Ding, weder in LV noch sonstwo.
Ebenso gleiches gilt für das Qualitätsspektrum der angebotenen Übernachtungsmöglichkeiten. Ich weiß nicht, ob es irgendwo in den USA noch eine vergleichbare Möglichkeit gibt, für vergleichbar wenig Geld sehr gut zu wohnen. Und für Glücksspielhasser gibt es sogar Hotels, die nicht einmal ein eigenes Casino anbieten, aber dennoch hochklassige Übernachtungsmöglichkeiten zum vergleichsweise geringen Preis (konkretes Beispiel: Triump Tower).
Wir waren im Herbst im Cosmopolitan, wirklich ein tolles Hotel, günstig ist relativ (eher im oberen Segment unserer Preisklassen, aber in "echten" Großstädten wäre sowas natürlich vielfach teurer), ... aaber: der Balkontisch war mit Zigarettenasche "geschmückt" und es standen noch halbvolle Gläser von den Vormietern herum. Abhilfe wurde mehrfach zugesagt aber nie erledigt. Der Pool am West Tower war geschlossen - einfach so. Dabei fällt mir ein, daß 2005 der Pool vom Orleans um 17.00 zugesperrt wurde (das stand aber wenigstens irgendwo angeschrieben, ist aber trotzdem nicht toll, wenn man sich nach einer Tagestour noch ein wenig entspannen möchte).
Las Vegas liegt außerdem sehr zentral und bietet hervorragende Möglichkeiten, in das nähere und weitere Umfeld zu fahren.
Zweifellos, das spricht aber für mehr für die Umgebung als für die Stadt. Rund um Hanksville gibt es auch viel tolle Sachen, ohne daß ich das Kaff toll finden würde
.
Dass man nebenbei auch noch ausgezeichnete Shoppinmöglichkeiten vorfindet, ist eigentlich keiner Erwägung wert
Wir waren zuvor im Desert Hills Outlet in Cabazon und im Vergleich dazu schien uns das LV Outlet North eine ziemlich ramschladige Angelegenheit (obwohl natürlich viele gleiche Läden, aber das Angebot ist halt nicht überall gleich). Ich weiß, daß wir wahrscheinlich im falschen waren, aber wir hatten keine Lust mehr auf das zweite Outlet, sondern wollten noch an den Pool (aber dann ... s.o.).
... um so eine Phobie vor Las Vegas zu haben?! ... nur Hass und Ekel ...
Na ja, Haß und Ekel ist vielleicht doch ein wenig überspitzt. Und vielleicht sind meine ganzen negativen Eindrücke (zu denen sich noch weitere von meinem ersten Besuch in 1979 gesellen und die mich vielleicht graugansmäßig geprägt haben) auch lauter Einzelfälle - aber mir sind es halt zu viele zusammengeballt. Zudem kann ich halt mit der ganzen Künstlichkeit und dem Gedrängel nicht viel anfangen - erst recht wenn man aus der Wüste kommt (bin auch kein Oktoberfest-Fan
). Die Gondoliere in Venedig sind ja schon schlimm, wenn dann aber die Pseudo-Gondoliere im Venetian in ihren Plastikgondeln auf 20 cm Wassertiefe unter künstlichen Sternen dann falsch zu singen anfangen, bekomme ich die Krise