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Autor Thema: Lake Powell trocken legen?  (Gelesen 12719 mal)

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AZcowboy

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Lake Powell trocken legen?
« am: 05.12.2003, 16:29 Uhr »
Alfi hat hier die Frage gestellt, ob man den Lake Powell trocken legen und wieder zur ursprünglichen Canyonlandschaft zurückkehren sollte.

Diesbezüglich gibt es vor Ort seit einiger Zeit (eigentlich seit Beginn des Staudammbaus) Initiativen und aktive Umweltschutzgruppen. Wie seht Ihr das - Pro und Contra?
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McMorton

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #1 am: 05.12.2003, 17:36 Uhr »
Ich denke nicht das es möglich ist den Lake Powell so einfach trocken zu legen. Von ihm lebt ein großer Teil des Westens.
Aber das Problem wird sich in einigen Jahren (~ 100-200) von alleine lösen.
Der Dam löst sich an allen Ecken. Er ist in ziemlich porösen Stein verankert. Die Ingenieure sehen dort große Probleme, Da durch den Stein immer mehr Wasser dringt, Was diesen löst. Irgentwann wird er brechen.

Was die Natur dort angeht: diese ist erstaunlich anpassungsfähig.
Vor einigen 1000 Jahren hat es schonmal so eine Katastrophe im Grand Canyon ereignet.
Ein Lavastrom blockierte den Canyon. Das Wasser staute sich dort auf. Eine Fläche 2-3x so groß wie der Lake Powell. Innerhalb kürzester Zeit hat der Fluß den Fels komplett abgetragen.
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arizona

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #2 am: 05.12.2003, 17:58 Uhr »
Pro und Contra Themen startet Michel gerne alleine.

Vorschläge an michel und dann startet er.

gruss
arizona

AZcowboy

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #3 am: 05.12.2003, 21:01 Uhr »
Na dann will ich mich bei Michel mal entschuldigen.
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McMorton

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #4 am: 06.12.2003, 01:43 Uhr »
Hi

Ich wusste bis heute auch nicht, das nur der Moderator hier Pro/Contra-Themen aufmachen soll (hab mir die Beschreibung nie durchgelesen . )
Könnte man den Bereich nicht so absichern, das nur der Moderator hier Themen eröffen kann?
Dann passieren diese Versehen karnicht erst.
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Michel

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #5 am: 06.12.2003, 06:33 Uhr »
Hallo AZCowboy und McMorton,

das passiert leider immer wieder. ??? Wir haben die Form, das nur der Mod ein Thema neu beginnen  kann, deshalb gewählt, damit es keine Ausuferungen gibt.  ;)Ursprünglich war immer nur ein Pro & Contra Thema offen, und wenn es "durch" war wurde es geschlossen.
Das war aber vor 2,3 Jahren und wir hatten vielleicht 100 Mitglieder. Irgendwann kam die Frage auf warum "neue Mitglieder " nicht auch zu den "alten" Themen Ihre Meinung sagen können, und deshalb sind jetzt mehr Themen geöffnet. Trotzdem wäre es nett wenn  man sich an die Vorgabe hält das nur der Mod   ;D Themen eröffnet und neue Vorschläge  von Euch gepostet werden oder per Mail an mich.. Soviel hierzu  :D
Da mir das Thema aber interessant erscheint lasse ich es offen.
Also :Lake Powell trocken legen und wieder zur ursprünglichen Canyonlandschaft zurückkehren  oder nicht

AZcowboy

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #6 am: 07.12.2003, 07:01 Uhr »
Ich würde gerne mal ein paar ökologische und ökonomische Punkte ansprechen.

Derzeit wird die Wassermenge des Colorado's im Bereich des Grand Canyons bewußt geregelt. Die Wassermengen hängen hier nicht direkt mit dem Niederschlag zusammen, sondern werden einer Studie folgend fast täglich verändert. Unterschiedliche Durchflußmengen verändern die Fließgeschwindigkeit und bilden Sandbänke oder tragen diese auch wieder ab.
Vor einigen Jahren wurde auch eine "Flood" (Überflutung) erzeugt, um das Flußbett im Grand Canyon Bereich auszuschwemmen. Das Resultat zeigte eine deutliche Veränderung von (Sand-)Ablagerungen - vor allem in Flußbiegungen und Buchten.
Es wird gesagt, daß dies bsp. zu besseren Laichplätzen für Fische führte.
Eine weitere Überflutung soll meines Wissens geplant sein, aber man kann dzt kein genaues Datum dafür angeben, weil durch die anhaltende langjährige Trockenheit das Wasser im Lake Powell-Stausee für ökonomische Bereiche genutzt werden "muß".

Wenn man sich überlegt, welche Bedeutung der Stausee als touristische Attraktion hat, dann kann man sich vorstellen, daß die umliegenden Orte von einer Trockenlegung des Stausees keineswegs profitieren würden - im Gegenteil. Viele Orte (z.B. Page) würden enorme Einbußen verzeichnen. Manche meinen, daß dies das Ende der Kommunen im Bereich des Stausees sein würde. Ich denke, daß dies nicht übertrieben ist.

Andererseits wird natürlich behauptet, daß viele Naturschauplätze dzt. unter dem Wasserspiegel verborgen sind. Man weiß, daß historische Plätze (Felszeichnungen usw) durch den Stausee "ertränkt" wurden.
Eine Frage stellt sich mir. Wie würde die nun unter Wasser stehende Canyonlandschaft nach einem Ablassen des Wassers aussehen? Würde der Boden mit meterhohen Schlammmassen bedeckt sein? Könnte man, wenn man möchte, ihn überhaupt säubern um einen ursprünglichen "Zustand" wieder herstellen zu können? Wäre das finanzierbar?

Eine weitere ökonomische Frage, die McMorton schon angesprochen hat, betrifft die Stromversorgung. Wie könnte man einen Verlust ausgleichen? Sollte man ein weiteres kalorisches Kraftwerk bauen, wie das nahe den Antelope Canyons?

Das technische Problem, das McMorton angesprach, daß der Staudamm nicht "auf ewig" halten würde, bringt ein weiteres Mosaiksteinchen in die Diskussion. Ich könnte mir aber vorstellen, daß es technisch möglich wäre, dieses Problem zu lösen. Ob dies durch einen neuen Staudamm (denke mal laut: in Trockenbauweise, etwas unterhalb dem jetzigen) erfolgen würde oder auf andere Art, das möchte ich mal dahingestellt lassen...
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Nobby

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #7 am: 07.12.2003, 10:41 Uhr »
Hallo zusammen,

...also, ich bin CONTRA Trockenlegen.

Der Einschnitt von Menschenhand ist vor knapp 40 Jahren erfolgt und die Natur hat sich inzwischen daran gewöhnt. Immerhin dauerte es 17 Jahre, bis der See vollgelaufen war. Tiere nutzen den See als Lebensraum oder als Wasserstelle und er dient sieben amerikanischen Bundesstaaten und Mexico als Wasserspeicher.
Wenn die Staumauer marode ist, kann sie relativ kostengünstig - wie schon AZcowboy schreibt - in Trockenbauweise "hinter" der jetzigen ersetzt werden.
Ausserdem präsentiert sich der Lake Powell dem Betrachter natürlicher als mancher natürliche See und der menschliche Eingriff erscheint mir hier weniger verschandelnd als anderswo.  ;D ;D
 
Liebe Grüsse
Nobbys WoMo-Welt

Utah

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #8 am: 07.12.2003, 12:14 Uhr »
Hi!

Ich bin auch gegen das Trocken legen, wobei es sicher reizvoll wäre zu sehen was jetzt im vergorgenen liegt.
Hat jemand von euch Berichte, Aufzeichnungen, Fotos  o.ä. von der Zeit "davor"?
Viele Grüße
Utah



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GreyWolf

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #9 am: 07.12.2003, 12:44 Uhr »
Ich halte es wie McNorton: das wird sich in einigen Jahren von selbst erledigen. Ob jetzt in 100 Jahren, in 200 oder in 1000 Jahren, was solls. Das sind für die Natur geradezu winzigste Unterschiede.

Und wie McNorton sagte: einen solchen Stausee gab es im Grand Canyon schon einmal, aus natürlichen Ursachen.

Alles in der Natur gleicht sich aus, früher oder später. Dazu gehören auch wir Menschen. Auch die von uns geschaffenen Zerstörungen werden in 1000 Jahren nicht mehr sichtbar sein, wenn man sie einfach in Ruhe lässt. Und da die Menschheit es schon noch früher oder später schaffen wird, weitgehend auszusterben (Atomkrieg, Viren, Meteroriteneinschlag oder was auch immer), bin ich da ganz optimistisch für die Natur.

Zudem dürften tatsächlich beim Wasserablassen diese Canyons für die nächste Generation kaum verwertbar sein, Schlamm, Dreck, Müll etc.



Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

AZcowboy

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #10 am: 07.12.2003, 17:34 Uhr »
Zitat von: Utah link=board=meinung;num=1070638196;start=0#8 date=12/07/03 um 12:14:55
Hi!
...
Hat jemand von euch Berichte, Aufzeichnungen, Fotos  o.ä. von der Zeit "davor"?


Ich denke, daß Du auf der folgenden Webseite einiges finden kannst:
http://www.lib.utah.edu/spc/photo/glencnyn.html
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eubank

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #11 am: 07.12.2003, 17:49 Uhr »
Ein Artikel von der Sacramento Bee (Zeitung) ueber Lake Powell:

http://www.sacbee.com/content/news/projects/powell/story/6373636p-7326446c.html

???
Lynn


Scooby Doo

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #12 am: 08.12.2003, 09:20 Uhr »
Ich persönlich bin zwar HEUTE auch gegen das Trockenlegen, da es mir sehr viel Spass gemacht hat, mit dem Boot über diesen außergewöhnlichen See zu fahren und freue mich schon darauf, auch mal mit einem Hausboot dort unterwegs zu sein.

Hätte man mich VOR der Erbauung des Damms zu meiner Meinung gefragt, hätte ich mich wahrscheinlich GEGEN den Dammbau entschieden.
Viele Grüße, Markus

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Juergen

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #13 am: 30.12.2003, 11:22 Uhr »
Hallo,

ich sehe es heute wie Scooby Doo (wenn ich auch nicht selbst mit dem Boot unterwegs bin) und vor allem wie Grey Wolf / McNorton - derartige Eingriffe in die Natur überholen sich in menschlich langen, aber für die Natur kurzen Zeiträumen auch ohne das wir uns Gedanken darüber machen.

Allerdings kratzt die Diskussion um den Lake Powell nur an der Oberfläche des Wasserproblems im Amerikanischen Westen bzw. ist nur ein augenfälliger Aspekt dieses Problems. Die Nutzung der westlichen Regionen der USA für Bewäässerungswirtschaft und wasserverbrauchende Besiedlung greift zugunsten billiger Massenproduktion (Obst in kalifornien) und grässlicher Swimmingpools in der Wüste weit tiefer in die Ökosysteme ein (siehe bspw. Mono Lake, Versalzung von Bewässerungsflächen, Trockenfallen ganzer Flüsse) als wir uns alle denken können.

Schöne Bücher dazu sind bspw.
Crossing the Next Meridian: Land, Water, and the Future of the West  von Charles F. Wilkinson
oder
Cadillac Desert: The American West and Its Disappearing Water  von Marc P. Reisner.

Jürgen
Nur wo man zu Fuß war, war man wirklich ... [/color] [/b]

Hatchcanyon

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Re: Lake Powell trocken legen?
« Antwort #14 am: 09.01.2004, 18:57 Uhr »
Hallo!

Lake Powell?

Als ich den das erste Mal gesehen habe, war ich vom Kontrast des blauen Wassers zur rotgelben Landschaft hingerissen. Das war vor fast 20 Jahren.

Später waren wir auch 2 mal mit dem Powerboat darauf unterwegs, allerdings war das beim zweiten Mal schon nicht mehr so interessant, weil man ja eben meist in "Kanälen" fährt und von der Weite der Landschaft nicht mehr viel erlebt. Also haben wir das später gelassen.

Komisch kam einen das Ganze aber schon vor, irgendwie widernatürlich.

Dann habe ich mich mit dem Thema ein bischen befasst. Mir fiel das Buch "Glen Canyon" von Tad Nichols in die Hände. Eigentlich "nur" ein Bildband, aber mit genug Text um etwas besser zu verstehen, was da ganz bewusst zerstört wurde. Auf einmal war der See nicht mehr wunderbar. Ich darf garnicht daran denken, was alles für unsere heutige Generation nicht mehr erreichbar ist.

Dann die Ökonomie?
Durch die Aufstaung des Damms im Bereich porösen Sandsteins und in relativ hohen Temperaturen geht mehr Wasser durch Verdunstung verloren, als für irgendwelche Bewässerung oder als Trinkwasser abgezweigt werden kann. Die Wasserbilanz ist also negativ. Ohne Damm hätte man mehr zu verteilen.

Wie die Verdunstung durch die Porosität des Gesteins wirkt, kann jeder sehen, der am Lake Powell ist. Die weisse Zone des Gesteins bis etliche Meter über den Wasserspiegel ist ein deutliches Indiz. Das durch die natürliche Porosität des Sandsteins aufsteigende Wasser (Kapillarwirkung) verdunstet an der nicht mit Wasser benetzten Oberfläche. Die gelösten Mineralien werden dabei abgeschieden und bilden den bekannten weissen Belag.

Zusätzlich schwächt das Wasser den Fels durch Auslaugen der Bindemittel zwischen den Sandkörnern. Das ist der gleiche Vorgang, der zur Bildung der für den Südwesten typischen Halbhöhlen (Alcoves) führt. Nur mit dem Unterschied, dass dort eine kleine Wassermenge (seep) eines Quellhorizonts ausreicht, aber eben auch nur eine räumlich begrenzte Wirksamkeit hat. Wie gross diese trotzem ist weiss jeder, der z.B. Betatakin oder "The Great Alcove" am Dirty Devil River kennt.

Die dauernde Durchfeuchtung der Canyonwände am Lake Powell zerstört also deren Festigkeit schnell und nachhaltig. Mit grösseren Abbrüchen ist in den nächsten Zeit zu rechnen. gegenebenfalls ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis die Benutzung des Sees für Wassersport untragbar riskant wird.

Das Problem der Sedimenteintragung ist ein sehr viel grösseres, als es oft angenommen wird. Wie gross es ist, sieht man am besten aus der Luft. Im May 2001 flogen wir mit der Cessna über Hite. Die Sedimentfahne des Colorado Rivers ist meilenlang. Ein Jahr später -der Pegel des Sees war durch die trockenen Jahre und die geringen Schneemengen in den Rockies um über 50 Fuss unter Normalniveau gefallen - konnte man die Probleme schon vom Aussichtspunkt an der UT 95 sehen, die Sedimentfahne ging deutlich weiter, das ganze Wasser im Bereich Hite war eingetrübt. Und das, obwohl der Colorado River zu der Zeit weniger als ein Drittel seiner normalen Wassermenge führte und damit auch der Sedimenteintrag entsprechend niedriger lag.

Im Bereich Hite konnte man auf den trockengefallenen Uferstreifen deutlich die zurückgelassenen Schlamm-Sedimentationen sehen. Diese Problem ist an anderen Stellen - z.B. im Mündungsbereich des Red Canyons südlich von Hite - noch wesentlich schwerwiegender. Massenhafte Schlamm-Ablagerungen machen über der Wasserfläche liegende Bereiche praktisch unpassierbar, weil diese Neusedimentation völlig instabil ist. Hinzu kommt die Fäulnisbildung. Auf gut deutsch - es stinkt erbärmlich! Einzige Nutzniesser der Situation scheinen die Tamarisken zu sein.

Die Energiegewinnung ist im Übrigen im Gesamtrahmen der USA vernachlässigbar, auch ohne den Damm würden die bekannten anderen Probleme des US-Stromnetzes (technisch veraltet, schlecht gewartet u.a.) sehr viel wesentlicher sein. Die nicht erzeugte Energiemenge wäre dagegen leicht zu ersetzen. Hinzu kommt, dass die Hauptabnehmer alle in grösserer Entfernung sitzen (Phoenix ausgenommen) ,was die Energieverteilung auch nicht gerade wirtschaftlich macht.

Bleibt die Nutzung als Freizeitobjekt. Eine National Recreation Area! Auch hier nach Ansicht vieler Leute eine negative Bilanz, denn Glen Canyon im Ursprungszustand hätte wahrscheinlich den imposantesten und einen der vielfältigsten US-Nationalparks abgegeben. Dass man diesen vor dem Dammbau nicht geschaffen hatte lag ja lediglich an der damaligen Unzugänglichkeit der Gegend. (Nicht weit weg davon ist übrigens die Gegend, die als letzte in den lower 49 einen weissen Fleck auf den Karten darstellte -- und dies bis 1946!) Ein weiteres Indiz kann man in der erst kurze Zeit zurückliegenden Schaffung des Grand Staircase Escalante NM sehen. Diese ist ebenfalls touristisch so gut wie nicht erschlossen.

Komme ich mal zum Schluss!
Heute halte ich den See für ein Verbrechen. Das er nicht einmal sinnvoll ist, sondern alle "Nutzen" sich bei genauerer Betrachtung ins Negative kehren macht die Sache noch schlechter. War man wirklich so unwissend oder war es sehr kurzfristiges  Profitdenken - ich weiss es nicht!

Gruss

Rolf