Ein paar neue Zahlen zur Situation:
Gegenwärtiger Pegel: 3.587 feet above sea level, d. h. 113 Fuss (knapp 35 Meter) unter voll.
Tendenz: fallend mit ca. 5 cm/Tag
Inhalt: derzeit nur noch 43,45% des Volumens
Projektion für 2004: die Schneelage im Einzugsgebiet ist ca 90% von Normal, aufgrund der ausgetrockneten Böden rechnet man aber nur mit einem Zufluss-Volumen von ca. 60% des "Normalwertes" (es ist inzwischen umstritten, welches Volumen als Normalwert anzusetzen ist). Bei einem normalen Niederschlagsverlauf wird der Seelevel somit dramatisch weiter fallen.
Täglich aktualisierte Online-Info zur Wasserlage:
http://www.summittech.com/LakePowell/LP_WaterDB.php (aber das hatten wir schon)
Hier kann man "Drain of Lake Powell" täglich verfolgen.
Weitere Details:
Hite Marina aufgegeben, in der Gegend von Hite existiert kein See mehr, sondern der Colorado River als normaler Flusslauf. Problem: die enormen Schlamm-Ablagerungen in diesem Bereich (und genauso im Lauf des San Juan Rivers, teilweise bis zu 60 Meter dick) verstopfen den ursprünglichen Fluss-Verlauf, sind aber lagerungsmässig instabil.
Die Befürchtungen gehen dahin, dass bei einer Flutwelle gigantisch Schlamm-Massen in Bewegung geraten und in Richtung Damm in Bewegung gesetzt werden können. 10% der See-Kapazität wurden in den wenigen Jahren seiner Existenz schon durch Schlamm aufgefüllt. Die Schlämme akkumulieren toxisches Material. Bei Hite wurde bei Anlage des Sees eine Deponie mit (schwach) radioaktivem Material aus dem vergangenen Uran-Bergbau (ähnlich der Riesendeponie bei Moab) überflutet, diese dürfte gefährdet sein.
Artikel dazu:
http://www.glencanyon.org/sedimentbrochure.htmDas gezeigte Querschnittsprofil des Stauvolumens erklärt auch, warum der Wasserspiegel bei gleichbleibendem Volumenverlust wesentlich stärker fallen wird als in den vergangenen Jahren.
Auswirkungen auf den Tourismus:
- viele Boat Ramps sind unbrauchbar geworden
- Rainbow Bridge liegt inzwischen 1,5 Meilen vom Bootsanlegesteg entfernt. Der Zugang war eine Zeitlang nicht mehr möglich, wurde inzwischen provisorisch wiederhergestellt.
- Einige lang untergetauchte grossartige Szenerien sind wieder zugänglich geworden.
Wie eisi sagte:
Man braucht den See nicht trockenzulegen, die Natur übernimmt das zur Zeit selbst.
Gruss
Rolf