Ach, ich wollte gerade meinen Bericht etwas umändern, und schon war eine Antwort dazwischen!
Ich kopiere ihn deshalb hier in verbesserter Form noch einmal hin, Entschuldigung!
Hallo, Allerseits!
Bei vielen Kommentaren, die ich mir mal spaßeshalber alle angesehen habe, ob man nun in den USA leben könnte oder nicht, fällt mir auf, daß die, (ich sag mal gaanz vorsichtig): merkwürdigsten Antworten von Leuten kommen, die keine oder nur sehr wenig Erfahrung haben.
Die Kulturen in D. und in den USA sind oft so verschieden, daß es mit Sicherheit viele subjektive Antworten, oder solche, gespickt mit Sterotypen, sprich, Vorurteilen auf beiden Seiten geben kann, oder eben die Urlaubs-rosaroten -Brillen-Erfahrungen!
Oft werde ich gefragt: "Wo gefällt es mir besser, hier,(USA), oder in Detuschland?
Da antworte ich so, wie ich persönlich es wirklich empfinde:
Viele Dinge gefallen mir hier besser, und andere Dinge sind in Deutschland "besser". Wenn die jeweiligen Bewohner ihrer Kultur, ob Deutsche oder Amis doch nur mal Kritik- und Vorurteilsfrei aufeinander zugehen könnten, Erfahrungen austauschen würden,ohne zu vergleichen, ("Wir machen das aber so"), sondern
einfach mal nur mit offenen Augen akzeptieren würden: "Aha, so geht das auch", könnten alle was voneinander lernen!
Ich konnte hier in den USA angekommen, bemerken, .....trotz aller Vorbereitungen auf den Auslandsaufenthalt, und trotz Schulungs-Seminares, wo wir auf Unterscheide in den Kulturen aufmerksam gemacht wurden,
.....daß man doch leicht vergißt, daß man als Gast kommt.
Wir Deutschen wollen immer alles gründlich, genau, möglichst präzise in Angriff nehmen, aber natürlich noch alles vorher durchplanen und durchsprechen bis ins kleinste Detail! Wir machen bei Problemen manchmal aus einer Mücke einen Elefanten (oft mit viel Pessimismus
)
Die Amis wollen gleich anfangen, mit der Faust auf den Tisch hauen, wenns dann schief gegangen ist, versuchen sie es in die nächste Richtung, sollte es wieder schief gehen, sind sie Weltmeister im Improvisieren!
Also, ab durch die Katastrophen mit viel Optimismus!
Auch noch so kleine Erfolgs- "Mücken" werden präsentiert, als wären es super Elefanten!
Da prallen voll die Kulturen aufeinander! Und nun soll man das unter einen Hut bringen!
Will man sich hier integrieren, muß man sich erstmal im Voraus freimachen davon, wie man sich es hier vorstellt,nach Erzählungen, gehörter Stories, oder etwa von zuviel voreingenommener Kritik über verschiedene Politik, Weltgeschehen usw., und es erst einmal so hinnehmen, wie es kommt,mit offenen Augen und "openminded" für alle Neue, nur dann kann man sich mit dem Gedanken vertraut machen, für immer hierzubleiben!
Hier ist zum Beispiel das Individuelle nicht so gefragt wie man das gewöhnt ist, eher das große Gesamte.
In Bereichen wie Schulen, bei der Arbeit, in den Kirchen ist so ein unglaubliches Wir-Gefühl vorhanden, das ist schon wahnsinnig, ( ich weiß zwar nicht, ob ich das für immer wollte, da sind wir einfach anders erzogen geworden, und es ist schwer, sich da umzustellen, aber man sollte es akzeptieren.)
Es mag altersbedingt sein, daß ich mich manchmal "bevormundet "fühle, oder nicht verstehe, wenn Einzelne sich garnicht auflehnen gegen irgendetwas,was von "Oben" kommt, wo in Deutschland Zeter und Mordio geschrien würde!
Junge Leute sind vielleicht eher dazu bereit, mitzuziehen, weil sie sich noch mehr für Neuerungen begeistern können, oder weil sie es von Klein auf so gewöhnt sind!
Und dann natürlich der Stolz der Amis, zu ihrer Nation zu gehören, Stolz auf ihre Fahne, ihre Hymnen, DAS ist bei uns nicht mehr gefragt seit einem Herrn mit Bärtchen. (Und ich kann mich auch immer noch nicht daran gewöhnen, daß unsere Mädchen jeden Morgen auf die Fahne schwören in ihrer Highschool)
Der Begriff "Freiheit" ist hier, wie auch in Deutschland, ganz verschieden definiert!
Komischerweise erlebe ich da immer wieder, wenn Deutsche mit Amis darüber diskutieren, daß sich da beide Kulturen gegenseitig drum beneiden, um die Freiheiten in ihrem Land! Dann wird einem erst klar, wie verschieden Freiheit aufgefaßt werden kann! Und wir möchten ja immer das haben, was wir nicht kriegen können!
Im August komme ich zurück nach Deutschland, jedenfalls als Pendler, da mein Mann wohl noch einmal 18 Monate dableibt!
Wir haben dann drei wundervolle Jahre gehabt, drei der besten Jahre unseres bisherigen Lebens, die uns keiner mehr nehmen kann, mit Erfahrungen im Job, Urlaub, Freundschaften, Enttäuschungen, (auch wer wirklich Freund bleibt in Deutschland und wer nicht, ist interessant und überraschend!
).
Ach ja, und die Frage: Leben in den USA, oder nicht, tjaaaa, .....jetzt freue ich mich erstmal auf Deutschland, aaaaaber....ich weiß schon von drei Familien, die nach ein-oder zwei Jahren Heimweh nach Alabama hatten, und für immer "zurück" -gekommen sind!....Wer weiß......
Erstmal kriege ich ja wieder drei Freiflüge zu meinem Mann....bis Ende 2007, dann sehen wir weiter!