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Autor Thema: Medikamente - frei verkäuflich wie in den USA oder wie bisher in D?  (Gelesen 23887 mal)

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IkeaRegal

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Ich habe gerade mal wieder eine Marathonsitzung beim Arzt hinter mir, wegen einem blöden Rezept Antibiotikum. Alles was freiverkäuflich in D zu bekommen ist, taugt meiner Meinung nach nichts. Vieles ists auch noch im Homöopathischen gewandt ("natur Antibiotikum") und wenn man genauer drauf schaut sind da 0,x Prozen Gräser/wurzeln whatever drin und der Rest ist Zucker.
 Ich habe am Samstag 30 Euro ausgegeben für Medikamente die mich lediglich pushen, aber die Ursache nicht bekämpfen.

Wie seht ihr das?
Sollte man alles in der Apotheke bekommen (gegen entsprechende Beratung) oder soll das deutsche System beibehalten werden, damit man für jedes einigermaßen wirkende Medikament beim Arzt vorstellig wird?

Ich bin auf eure Meinung gespannt...

BigDADDY

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Mh,

dass ist jetzt nicht so leicht zu beantworten, da ich das amerikanische Apotheken-System nicht so kenne, auch zu den unterschiedlichen Zusammensetzungen der Medikamente nix wirklich Substanzielles sagen kann. Weiß natürlich, dass man in den USA mehr Medikamente in Drogerien und Supermärkten kaufen kann als bei uns.
Grundsätzlich bin ich aber gerade bei Antibiotika schon der Meinung, dass eine ärztliche Kontrolle angebrachter ist als ein Verkauf durch den Apotheker...
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Aaronp

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Viele Medikamente, die du in der USA z.B. bei Walmart kaufen kannst, gibt es auch hier frei in der Apotheke.
Also sogenannte Over The Counter Drugs. Aber auch in der den USA brauchst du für viele Medikamente
Rezepte. Antibiotika ist auch in den USA nicht frei erhältlich, z.B. dazu

http://answers.yahoo.com/question/index?qid=20080202052800AAklmf5

Gruß
Aaronp

Stefanie_GZ

  • Gast
Man ist erst mal überwältigt, wenn man in den USA in die pharmacy Abteilung geht. Aber im Prinzip gibt es dort die gleichen Medikamente, die es auch hier ohne Rezept hier gibt, nur musst du in D eben dazu in eine Apotheke. Billig sind die Sachen, die helfen auch nicht gerade.


Wirksame Medikamente, wie Antibiotika, oder bei anderen ernsthaften Erkrankungen gibt es auch in den USA nur mit Rezept.

An deiner Stelle würde ich es mal in Holland probieren, da gibt es oft die Medikamente billiger.

mrh400

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Hallo,
gerade bei Antibiotika halte ich gar nichts von freier Abgabe. Da kommt es zum einen auf die richtige Variante für die Erkrankung an, zum anderen auf die exakte Dosierung. Am wichtigsten ist aber das Thema der Resistenzen - freihändige Einnahme von Antibiotika kann die Resistenzen von Keimen fördern - die dann u.U. nicht nur den "einnehmenden" Patienten, sondern über Weiterverbreitung die Allgemeinheit gefährden können.

Außerdem teile ich Stefanies Einschätzung, daß die meisten in den USA im SB-Regal erhältlichen Medikamente auch bei uns - wenn auch nur über den Tresen - frei erhältlich sind und für den Rest hier wie dort eine Verordnung vorausgesetzt wird. Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B. Ibu 600, Codeine - gerade die sind aber auch nicht ganz unkritisch zu sehen.)
Gruß
mrh400

dschlei

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Die meisten Wirkstoff-starken Medikamente sind auch hier Rezeptpflichtig.  Was frei verkaeuflich ist, sind nur die diversen Schmerzmittel in unterschiedliche Darreichungsformen, und verschieden Wundsalben.  All die Sachen duerfen hier ja auch nur in der Apothekenabteilung verkauft werden, damit der Apotheker mit Rat bei der Auswahl helfen kann.  also so viel anders als in Deutschland ist das nicht, nur halt werden hier keine Apothekenpreise dafuer berechnet.
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Davidc

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    • Ayn Rand
Das Problem ist in D nicht die Rezeptpflichtigkeit, sondern die Apothekenpflicht. Dass z. B. Antibiotika auf Rezept gehen müssen, also ein Arzt sie verschreiben muss halte ich für zwingend notwendig.

Dass aber alles Mögliche nur zu den sprichwörtlichen Apothekenpreisen nur in der Apotheke zu bekommen ist, das ist unsinnig. Beispiel: Elmex Gelee für Zähne, das ist apothekenpflichtig. Völlig übetrieben. Man kann es zwar auch in der Versandapotheke bestellen, aber letztlich wird es in der Apotheke zum "Originalpreis" verkauft.
Die Apotheken haben ja vor allem an den frei verkäuflichen Produkten irre Spannen drauf. Würde man die für die Supermärkte frei geben, würden wahrscheinlich auch ein paar Apotheken verschwinden. Was ich allerdings nicht als Problem ansehe.


BigDADDY

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Die Apotheken haben ja vor allem an den frei verkäuflichen Produkten irre Spannen drauf. Würde man die für die Supermärkte frei geben, würden wahrscheinlich auch ein paar Apotheken verschwinden. Was ich allerdings nicht als Problem ansehe.

Der Porsche-Händler im Ort schon :pfeifen:
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O.S.

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ich halte auch nichts von staatlich geförderten "Gold- und Silberminen" = Apotheken, die sind ein Relikt aus dem Mittelalter und dort gehören sie hin.
Gruß O.S.

TheHonk

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Nach dem ersten WOW im Wal Mart im ersten USA Urlaub, sind lediglich zwei Medikamente übriggeblieben, die immer mit in den Koffer nach Deutschland wandern.
Zum einen, der Klassiker Aspirin und zum anderen Bactine von Bayer, das ist ein Desinfektionsmittel welches Lidocain enthält und somit auch betäubend wirkt. Gerade nach einer Tattoosession sehr für die betroffende Hautstelle zu empfehlen.

Ansonsten halte ich es wie die meisten hier, für Dinge wie Antibiotika auf jeden Fall erst zum Arzt. Was das Thema Apotheken angeht... Wir haben bei uns eine direkt im Vollsortimenter, die haben auch recht humane Preise für frei verkäufliche Produkte. Ich wäre aber im Allgemeinen auch eher für eine Ausdünnung der Apothekendichte...
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wolfi

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Man muss mehrere Sachen hier unterscheiden:
 
Rezeptpflicht:
 
Das wird von Staat zu Staat unterschiedlich gehandelt - Melatonin gibr es drüben in der Oharmacy OTC, habe ich schon Freunden mitgebracht.
 
Apothekenpflicht
 
Wird auch unterschiedlich gehandhabt, inzwischen auch in D lockerer. Gabe z. B. gerade bei Aldi Hautcreme mit Urea gekauft für meine trockene Haut - gab es früher nur von Eucerin etc in der Apotheke.
 
Preise
 
Die sind allerdings extrem unterschiedlich, auch bei OTC oder Zubehör, Pflegemittel etc.
 
Für meine Partnerin kaufen wir die Kontaktlinsenpflege nur noch als Generikum bei CVS - ist mindestens 50 % billiger als ein BauschLomb-Produkt in D.
 
Dasselbe gilt für Magnesium oder Vitaminpillen etc.
 
PS: Und dann gibt es noch den Schwarzmarkt, wo man in/aus USA "alles" bekommt bis zu Steroiden, Antidepressiva und "Pillen für Männer" ...

Canyoncrawler

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Hallo,

Antibiotika genau wie Antirheumatika, Blutdrucksenker, Herzmedikamente, Antidepressiva, potente Schmerzmittel u.v.m. müssen m.E. verschreibungspflichtig und apothekenpflichtig bleiben. Auch hormonelle Verhütungsmittel, Potenzpillen etc. sollten verschreibungspflichtig bleiben.

Worüber wir in Deutschland aber mal nachdenken könnten, ist die Apothekenpflichtigkeit mancherlei Medizin.

Warum soll ich eine Wund- und Heilsalbe, antiallergische Augen- und Nasentropfen, Kopfschmerztabletten, Fiebersenkendes Medikament, Durchfallmittel, Husten-, Schnupfenmittel, Creme gegen Sonnenbrand, Insektenstiche etc. unbedingt in einer Apotheke holen müssen ?

Ganz klar, man erzählt uns immer gerne von der erforderlichen individuellen Beratung die nur der Apotheker bzw. das Fachpersonal in der Apotheke leisten kann.
Aber wenn man doch mal ehrlich überlegt, laufen in der Apotheke ganz viele Arzneimittelkäufe ohne Beratung ab. Man geht rein, sagt was man will, Apotheker legt das auf den Tisch und nennt den Betrag. Kunde geht raus mit Tüte ohne Beratung. So laufen bei mir 9 von 10 Apothekenbesuchen ab.
Es ergibt sich evtl. nur die Frage, ob es auch das wirkstoffgleiche Medikament eines anderen Herstellers sein darf. Nix Beratung, nur Verkauf.

Warum sollte ich mir diese Medikamente nicht selbst aus einem Regal nehmen können oder z.B. beim Fachpersonal in einem Drogeriemarkt erwerben können?

Einen vernünftigen Grund für die Apothekenpflicht so vieler Medikamente wie sie in Deutschland gilt, sehe ich nicht.
Das scheint mir eher in der Bewahrung der Pfründe der Apotheker und den Schutz der Einnahmequellen zu liegen, die sie mit allen Mitteln schützen wollen.
Internetapotheken sind gefährlich, Arzneimittelabgabe in Drogeriemärkten ist alles ganz schlecht für unsere Volksgesundheit wollen uns die Organisationen der Apotheker erzählen.  :roll:
Gruss Kate
- - - - - - -
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dschlei

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Man muss mehrere Sachen hier unterscheiden:
 
Rezeptpflicht:
 

Die ist in allen Staaten gleich, denn das wird durch die US Pharmacopeia bestimmt!
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Palo

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Antibiotika bekommst du in Mexiko ohne Rezept nicht aber in USA


Gruß

Palo

Antje

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Hallo

Du hast eine falsche Vorstellung von den in den USA erhältlichen Medikamenten. Das was dort frei verkäuflich ist, bekommst Du bei uns auch (wir reden jetzt mal nicht über die Preise).

Im Gegenteil – es sind bei uns einige Sachen frei verkäuflich, die in den USA Rezeptpflichtig ist.
So bekommst Du Diclophenac-Tabletten in den USA auch in niedriger Dosierung nicht rezeptfrei (bei uns gibt’s die 25 mg rezeptfrei).

Außerdem: In den USA mußt Du Dich in einer Apotheke registrieren – Du mußt Dich also fest entscheiden, wo Du Deine Rezepte einlösen willst. Bekommst Du etwas verschrieben, gehst Du zu der Apotheke, wo Du registriert bist, gibt’s das Rezept ab. Dann wird Dir gesagt, wann Du die Sachen abholen kannst. Meist am nächsten Tag, wenns eilig ist in ein paar Stunden. Sofort geht eigentlich nie.

Denn verschreibungspflichtige Medikamente bekommst Du in der Anzahl in ein gelbes Döschen gefüllt, in der der Arzt es verordnet hat. Also ggf. 7 Tabletten. Das wird in Deinen Account eingetragen, ein Etikett gedruckt mit Deinem Namen und der Einnahme-Verordnung. Das dauert halt. Und Du hast da auch ein „Co-Payment“. Das hängt davon ab, wie Du versichert bist. Weniger als bei uns ist es nicht.

Du kannst nicht einfach auf dem Heimweg in eine beliebige Apotheke gehen und einfach das Rezept einlösen.


Antje