ch gehöre der Fraktion: "Hotels auf jeden Fall vorausbuchen" an - über Reiseziele vorher gut informieren und wissen, WAS man denn machen kann.
Normalerweise hab ich nen Ordner mit Datums-Register - da wird eingeheftet: Vorne: Flüge, Mietwagen etc. (halt alles in der Reihenfolge, wie es gebraucht wird). Dann zu jedem Ziel der Rundreise am betreffenden Tag die Möglichkeiten, die sich bieten und meine Hotelbestätigung.
So ist die Zettelwirtschaft gut sortiert - und ich kann jeweils am Abend vorher überlegen, was der nächste Tag wetterabhängig so bietet.
Habe ich Lust auf ein Museum, habe ich Adresse und Öffnungszeiten parat, möchte ich was "draußen" machen, weiß ich, was es so gibt.Streß mache ich mir keinen, ich reise schon ziemlich lange und man bekommt auch "Mut zur Lücke" - ich weiß, daß ich nicht alle Highlights gesehen haben werde - aber ich kann ja wieder mal hinreisen. Ich reise nicht mehr nach dem Motto "once in a lifetime". Es muß auch Zeit für einen gemütlichen Cafébesuch oder nen Shoppingtag sein.(aber dann weiß ich auch, wo ich shoppen kann).
Ich denk immer: Im Vorfeld hab ich genug Zeit zu planen und vorzufreuen - vor Ort will ich darauf keine Zeit verschwenden, sondern für meine Zeit dort alles parat haben.
Genauso sehe ich das auch. In jungen Jahren habe ich unsere Reisen minutiös geplant - und das meine ich wörtlich - aus einer gewissen Angst heraus etwas zu verpassen: wenn ich das und das nicht gesehen habe, war der Urlaub nicht erfolgreich!!
Davon habe ich mich im Laufe der Jahre frei gemacht. Zu einem gelungenen Urlaub gehören ganz andere Erlebnisse als das Erfolgserlebnis "Ich habe alles gesehen, was es in Paris zu sehen gibt", was sowieso nicht geht.
Was ich aber heute noch schade finde, ist Urlaubszeit zu verschenken:
Nachmittags mit der Suche nach einem Hotelzimmer anzufangen ist ein absolutes nogo, diese Zeit nutze ich lieber, um im vorgebuchten Hotel mit einem interessanten Buch am Pool zu entspannen.
Abends oder morgens darüber zu debattieren, wo könnten wir denn morgen hinfahren, was wäre denn da oder dort anzuschauen, geht für mich gar nicht. Ich bin ein absoluter Morgenmensch und will mich morgens, wenn ich auffahre, gedanklich und emotional auf den Tag einstellen, dazu muss ich wissen, wo´s hingeht.
Das einzige, was ich ab und an mache, unterwegs im Internet nach Einkaufs- oder Essensgelegenheiten suchen, aber auch
dafür suche ich lieber schon daheim Adressen heraus. Das gehört für mich zur Urlaubsvorfreude dazu.
Unterwegs will ich nicht planen sondern genießen, nicht suchen sondern finden.
Vielleicht resultiert das auch aus den Urlaubserfahrungen mit einer Großfamilie, wo unterwegs noch soviel ungeplantes passiert,
dass es zu regeln oder zu verdauen
gilt, dass der Grundstock einfach geplant sein muss.
Ich erinnere mich an Horrorurlaubstage, an denen wir uns nicht einigen konnten, was wir machen wollen, weil ich Alternativen angeboten hatte und wir dann im Endeffekt gar nichts gemacht haben und nur jeder irgendwie sauer, unzufrieden war.
Oder an Abende, wo wir nach einem gescheiten WM-Stellplatz gesucht haben - ja damals konnte man in Europa noch frei stehen - und dann zu guterletzt auf einem Parkplatz an einer Autobahnraststätte gelandet sind, weil wir nicht fündig geworden sind.
Daher plane ich heute mit viel, viel Vorfreude die Route, buche die Hotels vor, sammle Adressen von Orten und Dingen, die ich sehen möchte, wo ich einkaufen und essen will.
Wenn ich sie dann nicht brauche, auch gut, das Heraussuchen war kein Stress sondern reine Freude und was ich diesmal nicht gesehen habe, schaue ich mir nächstes Mal an oder vielleicht nie. Wenn ich mal gehe, werde ich eh´ nicht alles gesehen und alles gemacht und alles genutzt haben, dafür ist das Leben zu kurz (und der Geldbeutel zu klein
).
Gaby