So eine Frage ist pauschal schwer zu beantworten.
Die wesentliche Frage ist zunächst, wie Euer Kind vom Charakter her ist. Ist es eher pflegeleicht oder eher anstrengend? Mag es insbesondere auch Autofahrten? Braucht es seinen gewohnten Rhythmus und seine gewohnte Umgebung oder ist das für es egal, solange Ihr da seid?
Und es stellt sich natürlich auch die Frage, wie Ihr so seid. Könnt Ihr mit plötzlich auftretenden Stress-Situationen auf Reisen locker umgehen oder eher nicht? Wo sind Eure Grenzen?
Nach meiner Erfahrung mit 2 Kindern (jetzt 6 und 3), kann man mit Kindern recht unproblematisch reisen, so lange sie noch unter einem Jahr sind. Sobald sie aber anfangen zu laufen, wird es deutlich schwieriger. Auch wir waren der Meinung, wir wollen auch mit Kindern reisen, sind aber letztlich bei Ferienhaus am Strand gelandet. Das wird nicht immer so sein, aber für größere Reisen wollen wir schon warten, bis auch unser Kleiner mindestens 5 Jahre ist und einfach ein gewisses Verständnis dafür hat, dass nicht alles und überall sofort geht. Und sein Interesse über Spielplätze und spielen mit Autos hinausgeht.
Selbst bei 6-jährigen bin ich immer wieder erstaunt, wie gering letztlich das Interesse von Kindern an ihrer Umwelt ist. Sicher haben sie ein gewisse Neugier. Aber wenn meine Tochter am Grand Canyon stehen würde, würde sie sagen: „Oh toll. Krieg ich jetzt ein Eis? Können wir jetzt in den Pool gehen?“ Die haben halt einfach vollkommen andere Prioritäten.
Bei einem Urlaub in den USA sollte man auch an die Kosten denken. Wenn man im Extremfall wirklich nur in einem Ferienhaus an einem Ort bleibt – bringt es dann das Kosten-Erlebnis-Verhältnis noch? Oder kann ich dann nicht genauso gut dahin fahren, was man schneller und billiger erreicht? Was bringt es, wenn das Kind sich super wohl fühlt, aber die Eltern denken: „Und dafür bin ich nun in den USA, dass ich hier auch nur auf Spielplätzen sitze?“
So ging es uns, als wir mit unserer Großen am Anfang mehrfach in London waren. Am Anfang null Problem, weil sie eben im Kinderwagen saß und alles mitmachte. Später hangelten wir uns dann von Spielplatz zu Spielplatz und man fragt sich dann halt schon, was man da eigentlich soll.
(Wenn man Eltern übrigens fragt, wie ein Urlaub war, sagen sie regelmäßig „Für die Kinder war es schön da“ - was eben heißt, dass man sich letztlich nach den Kindern richten muss und man nur dann einen einigermaßen entspannten Urlaub hat, wenn die Kinder ihn auch mögen)
Wenn ich mit kleineren Kindern in die USA reisen würde, würde ich drei Dinge machen:
1. Ein Wohnmobil mieten. Gründe wurden schon oben geschildert (gleiche Umgebung, Toilette, Kühlschrank, Kochmöglichkeit, Campen ist sowieso immer gut für Kinder).
2. Eine absolut kindgerechte Route nehmen. Das heißt: mir wirklich zu überlegen, was will ein Kind? Ein Kind interessiert sich nicht oder kaum dafür, am Grand Canyon zu stehen, fände aber vielleicht eine kleine(!) Wanderung in einen Slot Canyon interessant. Ein Kind interessiert sich nicht für Landschaften, aber vielleicht für ein besonderes Schwimmbad oder Tiere vor Ort.
3. Zu einer solchen kindgerechten Route gehört es natürlich auch, eine möglichst kleine Route zu wählen. Die klassische Südwestreise hat aber teilweise große Entfernungen. Ich würde mir daher einen kleinen Teilbereich aussuchen, der für Kinder interessant ist. Entweder Kalifornien oder den Bereich des nördlichen Arizona / südlichen Utah, wo man viele Sachen vergleichsweise kompakt hat.