Moab: Rummelplatz für Touristen oder Traumziel?

[Michel]

Hallo
mal etwas provokativ gefragt:
Ist Moab: Rummelplatz für Touristen oder Traumziel?


"Alle" kennen Moab, jeder war schon mal da! Ist es ein Traumziel aufgrund seiner Umgebung oder hat es sich einfach zum Rummelplatz entwickelt, wie man es andernorts auch findet (Stichworte: Torremolinos, Mallorca, Ibiza, Las Vegas, etc.)

Ist es Basis für Trips in die unberührte Natur oder Besäufnisplatz        für Touristen, die mit der Natur eigentlich gar nichts anzufangen wissen aber eben mal "da" gewesen sein müssen, weil es "in" ist?
Bin mal gespannt

[Volker G.]

Also letztes Jahr im November war es eher ein Traumziel.

Ich hab allerdings keine Erfahrung wies im Sommer aussieht.
Es kommt wohl auf die Jahreszeit an.

[TheJerseyDevil]

Also letztes Jahr im November war es eher ein Traumziel.

Wie waren denn seiner Zeit die Temperaturen in Moab tagsüber und nachts?

Ciao,
Stefan

[Volker G.]

Tagsüber 14 Grad und Nachts 5 Grad. Man Konnte gut zum Landscape Arch laufen. Es war nur ein bischen windig.

[Jeb]

Ich war bereits fünf Mal in Moab. Klar hatte es mehr Touris als anderswo, aber Verhältnisse wie z.B. in Mallorca habe ich nie angetroffen. War jedoch nie am Easter WE oder während eines Springbreaks dort. În der näheren Umgebung kommt LV diesem Attribut bedeutend näher, und zwar datumsunabhängig.... Mehr "Touri-Überfüllung" gabs zudem in Tusayan und Sedona.

Für mich Moab klar Ausgangspunkt, um die grandiose Natur zu erkunden, wobei man locker 14 Tage braucht, um alle Highlights in der Umgebung (Radius: Needles - Maze - Green River - Cisco) zu erkunden. Bin in zwei Wochen wieder für 8 Tage in der Moab Area. Ein Traumziel ist jedoch nur die Umgebung von Moab - der Ort selber ist für mich uninteressant.

@Michel?
Wann warst Du denn dort und wie hast Du Moab erlebt? Bin ein wenig überrascht, dass Du von Rummelplatz sprichst.

[Hatchcanyon]

Jeb hat folgendes geschrieben:

@Michel?
Wann warst Du denn dort und wie hast Du Moab erlebt? Bin ein wenig überrascht, dass Du von Rummelplatz sprichst.

Hallo Jeb!

Muss da vielleicht etwas klarstellen - die Frage kam von mir, Michel veröffentlicht das Ganze.  

Hintergrund ist, dass auch wir Moab seit nunmehr 17 Jahren als Stützpunkt verwenden und Veränderungen miterlebt haben. In den 80ern wars beschaulich, ein bischen angestaubt. Heute ist das anders und man braucht noch nicht mal Fat Tire oder Easter Safari um eine übervolle town zu erleben. Memorial - oder Labour Day genügt schon.  

Das bringt einiges mit sich. Übervolle Restaurants sind das eine und Harmlose, die Menge Arbeit, die S&R hat, das andere und weniger Harmlose.  

Klar, wer sich auskennt entflieht dem Rummel in einer guten halben Stunde, denn die Touris bewegen sich nur auf wenigen ausgetretenen "Ameisenstrassen". Auf 95% der Umgebungsfläche ist auch dann noch himmlische Ruhe.  

Moab ist Boomtown, da besteht kein Zweifel. 2 Millionen Übernachtungen jährlich! Mit allen Vor- und Nachteilen. Auch wenn die Zahlen in den letzten Jahren stagnierten. Vorteil ist sicherlich das breite Angebot aller möglicher Waren - sehr gut für eine town mit etwas mehr als 4.000 Einwohnern nach dem 2000er census. Auch dass es trotzdem noch etwas ländlich geblieben ist und viele Geschäfte privately owned and operated sind und die Leute drin seit Jahren stets die gleichen macht maches sympathisch.

Nachteile - tja wie soll man das beschreiben?
Symptomatisch ist für mich folgendes Schild neben einer Schule am unteren Ende der Sand Flats Road: "Drug free zone enforced! No bicycles on sidewalks strictly enforced!" (Text kann leicht abweichen - ist aus meiner Erinnerung). Oder auch der Kampf der Motels/Hotels gegen Mountainbikes auf den Zimmern. Der Besitzer des Landmark hat mir mal erklärt, warum er das nicht akzeptiert. Nach seiner Aussage wurden regelmässig Handtücher und sogar Bettwäsche zum Putzen der Räder verwendet. Heute schmeisst er wohl die Gäste raus, die ein Rad aufs Zimmer bringen.

Die town würde ohne ihre Lage und dem daraus resultierenden Touristenstrom sicher höchstens 800 Einwohner haben. Also bestehen Abhängigkeiten. Unserer Meinung nach hat man das allerdings noch ganz gut im Griff und bei Extremen greift man auch durch. Beschaulich ist aber was anderes. Das ist vielleicht Silverton ab nachnittags um 5.

Wir sind sind jedenfalls gerne dort, vielleicht auch, weil wir eine ganze Menge locals kennen und schätzen. Trotzdem beobachten wir manches mit Sorge, wie z.B. die projektierte Resort Anlage (Cloudrock Lodge) oder die seit 4 Jahren bestehende Sorrel River Ranch und dass die Gegend um den Abzweig nach Island in the Sky begrenzt für Bebauung freigegeben wurde.

Gruss

Rolf

[grimmi]

Moab ist schon etwas touristisch aber nicht zu vergleichen mit Mallorca oder Ibiza, was wohl an dem unterschiedlichen Publikum liegt.
Mir hats nicht so gut gefallen aber die Landschaften rund herum entschädigen das.

Eigentlich ist die Funktion Moabs eher Versorgungs und Ausgangspunkt für Naturfreunde und genau so sieht es in Moab auch aus!

[c+kh]

Also, wenn es um Moab an sich geht, kann ich nicht so mitreden, aber der Arches NP ist doch wohl eines der größten Highlights, die man sich vorstellen kann! Und dann kann es einen einfach nicht stören, wenn sich auch noch ein paar andere Touris da rumtreiben, oder?  

[EasyAmerica]

Heute ist das anders und man braucht noch nicht mal Fat Tire oder Easter Safari um eine übervolle town zu erleben. Memorial - oder Labour Day genügt schon.  

Ich war jetzt zwar - ich glaube - drei Jahre nicht in Moab, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es eine Berechtigung gibt, Moab in einem Atemzug mit Torremolinos, Mallorca, Ibiza, Las Vegas, nur weil an den vier von Hatchcanyon genannten Tagen und noch ein paar anderen dort schwer was los ist.

Ausserdem interessiert mich der Ort weniger (obwohl ich ihn ganz liebenswert finde), mich interessiert hauptsächlich die Umgebung. Und da fühlte ich mich noch nie gestört.

Dieses Jahr geht's wieder mal hin. Ich freue mich natürlich auch auf ein paar Pitcher im Outlaw Saloon.  

[Hatchcanyon]

Heinz hat folgendes geschrieben:

Ich war jetzt zwar - ich glaube - drei Jahre nicht in Moab, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es eine Berechtigung gibt, Moab in einem Atemzug mit Torremolinos, Mallorca, Ibiza, Las Vegas, nur weil an den vier von Hatchcanyon genannten Tagen und noch ein paar anderen dort schwer was los ist.

Ausserdem interessiert mich der Ort weniger (obwohl ich ihn ganz liebenswert finde), mich interessiert hauptsächlich die Umgebung. Und da fühlte ich mich noch nie gestört.

Dieses Jahr geht's wieder mal hin. Ich freue mich natürlich auch auf ein paar Pitcher im Outlaw Saloon.  

Hallo Heinz!

Den Vergleich mit L.V. habe ich mal irgendwo gelesen. Erst mal war ich auch nicht der Meinung, aber einige Entwicklungen stimmen schon nachdenklich. Moab 2004 ist nicht mehr das Moab von 1987, als wir das erste Mal dort waren.

Interessanterweise kommen neue, umstrittene Erschliessungsprojekte nicht von Einheimischen sondern von aussen. Einige glauben wohl, dass hier viel Geld zu verdienen sei. Aber zum Glück (wie ich es sehe) gibt es doch Gegenwehr.

Ansonsten finden wir die town auch sehr nett und ihre locals liebenswert und hoffen, dass dies nicht kippt.

Solange es so ist, dass wir selbst am kommenden Memorial Day Weekend keine Probleme haben würden, rauszufahren und völlig für uns zu sein ist es ok. Aber diesmal werden wir ja sehr weit draussen ausserhalb der Area sein - da besteht sowieso keine Gefahr, noch einen Camp-Nachbarn näher als 20 Meilen zu haben.  

Bier - ja Bier ist ein echter Vorzug Moabs, - manchmal muss es aber Dos Eques sein, mit Limone natürlich!    Sonst mögen wir auch die localen Hopfencreations.  

Gruss

Rolf

[Harhir]

Moab hat sich in den letzten Jahren zum Off-road Eldorado der USA entwickelt. Fast jeder Gelaendewagenclub aus dem Westen der USA trifft sich dort einmal im Jahr. Ich kenne sogar Leute hier aus Dallas die extra desegen mit Ihrem 4x4 von hier bis nach Moab fahren. Nur wegen einem WE.
Aber diese Trupps halten sich dann weniger in Moab auf sondern nur in der Umgebung.
An einem Wochenende sind es die Toyotafahrer,
http://www.4x4wire.com/trail/report/ut/cruisemoab03/
dann die Unimogfahrer:
http://www.rockymountainmoggers.com/199903moab.html
dann die Jeepfahrer:
http://www.fourwheeler.com/eventcoverage/129_0304_moab/
dann die Isuzufahrer
http://www.mjw.com/amigo/zuzoo-v/index.shtmlv
dann die Hummerfahrer
http://members12.clubphoto.com/clarke563336/1470282/guest.phtml
, und und und
Dazu noch diverse Dirt Bike clubs und Mountain Bike Clubs.

Die Clubs sprechen sich mittlerweile sogar ab, dass sie sich nicht ins Gehege kommen und versuchen ihre Termine zu verteilen.

Also immer was los in dem Nest ..... So verschlafen wie es vor 10 Jahren war (ich war '94 dort) ist es mittlerweile nicht mehr.

[California68]

Hi,

also ich war zu Ostern da - äähm, hat hier irgendjemand was von beschaulich erzählt   ????
Wehe dem der rechts zum Tanken abgebogen ist und dann in dieselbe Richtung wieder retour wollte  
Wir haben es eher von der lustigen Seite genommen!!

Aber vielleicht versuchen wir es zu einer anderen Zeit nochmal

LG
C.

[BettinaW]

Hallo,

bei Moab ist halt der Aches N.P und der Canyonlands N.P. die viele Touristen (zu denen wir USA-Reisenden ja auch zählen) sehen wollen.

Ich finde es immer total blöd    wenn sich wer über zuviele Touristen an irgendwelchen Orten oder Sehenswürdigkeiten aufregt. Man ist doch selbst so ein Touri der das sehen oder im N.P. wandern will; und so geht es den anderen auch.

Schöne Grüße
Bettina

[Hatchcanyon]

California68 hat folgendes geschrieben:

Hi,

also ich war zu Ostern da - äähm, hat hier irgendjemand was von beschaulich erzählt      ????
Wehe dem der rechts zum Tanken abgebogen ist und dann in dieselbe Richtung wieder retour wollte    
Wir haben es eher von der lustigen Seite genommen!!

Aber vielleicht versuchen wir es zu einer anderen Zeit nochmal

LG
C.

Hi,

ja das Easter Jeep Festival hat so überhand genommen, dass man ein Commitee ins Leben gerufen hat, das sichmit dem Problem beschäftigen soll.

Gruss

Rolf

[GreyWolf]

Ein Traumziel ist es wohl nicht, aber dennoch noch eine nette Stadt.
Da kann man sogar zu Fuß rumlaufen und das in Amerika....

Der Tourismus ist nach meinem Eindruck in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Ich habe den Eindruck, dass es jedenfalls im Frühling keine Nebensaison mehr gibt. Moab ist eigentlich immer ziemlich voll.
Andererseits sind inzwischen noch mehr Motels entstanden, so dass man - Großereignisse ausgenommen - immer unterkommt.

Auffällig ist halt in den letzten Jahren die - meiner Ansicht nach etwas einseitige - Ausrichtung auf Offroad- und Mountainbike-Touristen. Es war uns beim letzten Mal kaum möglich, ein normales T-Shirt zu finden, das nicht irgendeinen "lustigen" Spruch über diese Spezies hatte.