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Autor Thema: Im Urlaub Risiken eingehen ?  (Gelesen 6144 mal)

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mrh400

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #15 am: 04.10.2006, 11:06 Uhr »
Hallo,
natürlich gehe ich im Urlaub Risiken ein - aber wohl keine wesentlich höheren als hier. Die Frage ist vor allem, wie man das jeweilige Risiko einschätzt und wie man sich auf "Ernstfälle" einstellt (soweit man das kann).
Beispiele:
    Jeder Flug ist ein Risiko, wenngleich ein relativ geringes; aber man kann dubiose Carrier vermeiden.

    Jede Teilnahme am Straßenverkehr ist ein Risiko, und zwar ein höheres als beim Fliegen; aufmerksame Fahrweise kann das begrenzen, aber von anderen Verkehrsteilnehmern verursachte Gefahren nicht ausschließen (nicht nur bei uns, auch in den USA sind auf  den Straßen manchmal Irre unterwegs - vor allem im Umkreis von Großstädten).

    Ein weiteres Risiko besteht darin, daß man bei einem Mietwagen schwer abschätzen kann, wie fahrtauglich das Gerät eigentlich ist;
ein grob angefahrener scharfkantiger Randstein im Stadtverkehr kann da im übrigen bei weitem mehr Schaden anrichten als 100 mi verhalten gefahrener Gravel.

Beim Wandern sind wir idR zu zweit; in Gebieten mit nur rudimentärer Wegführung - auch wenn sie zunächst übersichtlich ausschauen - haben wir ein GPS dabei; ausgesetzte Trails gehe ich weder hier noch dort noch sonstwo; einsame Wanderwege in Bear Country werden gemieden; zu Bisons wird Abstand gehalten (mehr als von manch anderen Touristen).

Gravel wird gefahren, soweit es sich um "ordentliche" Straßen handelt, wo man damit rechnen kann, daß ab und zu jemand vorbeikommt (z.B. ist man auf der CCR wohl nie richtig allein; auf der Castle Gardens Road war ein mehrfaches an Verkehr als auf vielen geteerten Nebenstraßen); Abstecher "zur Seite" können idR fußläufig zurückgekehrt werden; auf Waschbrett wird nicht gebolzt (auch mit SUV nicht), sondern "nur" gerade noch geschwebt, um nicht unverhofft in größere Löcher zu fallen; bei schlechtem Zusand wird halt eher geschlichen; Reifenpannen dürften bei dieser Fahrweise glimpflicher ausgehen als bei Highwaytempo; als Placebo ist immer Fix-a-Flat dabei (seit einer Panne ohne Gravel!); der Verlust des Versicherungsschutzes ist als rein finanzielles Thema leichter kalkulierbar als die vielen anderen Dinge. nb 1: ich fahre nirgends im Gelände herum, sondern nur auf Straßen, die als solche unterhalten werden und die nicht selten von öffentlichen Stellen wie BLM oder NPS als Zufahrten zu Sehenswürdigkeiten empfohlen werden; nb 2: Nachmieter haben mit einem so gefahrenen Fahrzeug wahrscheinlich ein geringeres Risiko als mit einem rücksichtslos über den Asphalt gedroschenen Auto.

In Städten wird nach "no-go-areas" gefragt und diese ggfs. gemieden; auch sonst haben wir die Augen vielleicht etwas mehr offen als hierzulande, weil man ja doch als Touri erkennbar ist.[/list:u]
Gruß
mrh400

IkeaRegal

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #16 am: 04.10.2006, 11:37 Uhr »
Ich finde diese Vergleiche immer witzig. Da wird das Risiko abzustürzen mit dem Risiko verglichen unversichert durch die Pampa zu fahren. Diese Argumentation begegnet mir häufig, wenn es um die Risiken eines Rauchers geht ;) Wer einfach seinen vernünftigen Menschenverstand einschaltet, ist sich darüber im klaren, was mehr Risiko und weniger Risiko bedeutet.

Naja, jeder muss mit seinem Gewissen mit sich selber im reinen sein.

Ich war bisher nicht im Südwesten, aber ich gehe im Urlaub genausowenig Risiken ein, wie hier. D.h. ich würde nicht über Schotterpisten fahren (jedenfalls nicht irgendwelche gravel roads). Ein paar Hundert Meter zum nächsten Parkplatz sind sicherlich ok.

Kauschthaus

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #17 am: 04.10.2006, 12:35 Uhr »
Ich denke, man muss das Reisen an sich nicht als Risiko im hier gemeinten Sinne bezeichnen. Ich verstehe das Thema so, dass gefragt wird, ob man Risiken eingeht, die über das ganz normale touristische Dasein hinaus gehen.

Weder mein Mann und ich sind da sonderlich risikobereit. Ich vermutlich noch ein bisschen weniger.  :oops:  :wink:

Und da wir mit Kindern reisen, achten wir noch mehr auf eventuelle Gefährdungen. Mir ist z.B. immer sehr unwohl, wenn wir Wanderwege lang gehen, wo es Schlangen geben könnte. Ich pfeife also die Kinder manchmal zurück, wenn sie allzu abseits rumkraxeln, dabei in Fels- oder Erdspalten greifen usw.

In wirklich einsamen Gegenden, wo man eventuell den ganzen Tag keinen Menschen sieht, waren wir noch nicht unterwegs. Unpaved Roads sind wir schon gefahren, allerdings nur auf ausgewiesenen Strecken, z.b. auf der Onion Creek Road. Und auf dem Weg zu manchen Campgrounds lässt sich das sowieso nicht vermeiden.

Ansonsten erschöpft sich die Risikobereitschaft darin, dass wir unser Zelt auch auf campgrounds in Bärengegenden aufstellen. Mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen (bärensichere Boxen etc.) ist das sicher ein kalkulierbares Risiko.

Da wir in der Reisezeit August unterwegs sind, hält sich die Wanderlust sowieso in engen Grenzen. Auf den "touristischen Trampelpfaden", die wir bis jetzt in ein paar Parks gegangen sind, ist uns jedenfalls nichts begegnet, was uns als Albbewohner irgendwie gefährlich vorkam, von möglichen Schlangen mal abgesehen. Wanderwege direkt an steilen Felsabhängen entlang (auf denen wir die Kinder streng bewachen) finden wir zu Hause im Umkreis von wenigen km häufiger vor. (Anders als scheinbar im Münsterland  :wink: )

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

mrh400

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #18 am: 04.10.2006, 12:38 Uhr »
Hallo,
Zitat von: IkeaRegal
Ich finde diese Vergleiche immer witzig. Da wird das Risiko abzustürzen mit dem Risiko verglichen unversichert durch die Pampa zu fahren.
da liegt wohl ein Mißverständnis vor. Es ging mir nicht um einen Vergleich, sondern um eine beispielhafte Aufzählung von Risiken unterschiedlichster Natur im Urlaub (wie der Titel ja allgemein von "Risiken" spricht). Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Schadenfalles hat ja nichts damit zu tun, ob das Risiko als solches besteht oder nicht; sie beeinflußt nur die Höhe des Risikos.

Manche Risiken geht man ein, weil man die Realisierung für unwahrscheinlich hält, auch wenn die Folgen unbeherrschbar sind (Flugzeugabsturz); manche, weil man die Folgen trotz höherer Eintrittswahrscheinlichkeit für beherrschbar hält (Panne auf Gravel). Risiken sind es allemal und eine noch so geringe Wahrscheinlichkeit schließt nicht aus, daß es einen trifft (es gibt auch immer wieder Leute, die trotz größter Unwahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen werden oder im Lotto gewinnen).
Gruß
mrh400

alljogi

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #19 am: 04.10.2006, 14:37 Uhr »
Die Frage war, wenn ich es richtig verstanden habe, ob man im Urlaub mehr Risiken eingeht als zuhause? Wobei man das Wort Risiko definieren müsste.

Geht man davon aus, daß ein Risiko Leib- und Leben in Gefahr bringt, dann bin ich sicher im Urlaub nicht risikofreudiger als im Alltag. Ein bißchen Adrenalin darf zwar schon mal fließen, aber so richtig lebensgefährlich wird es eigentlich nie. Damit auch nicht im Urlaub.

Ist es jetzt ein größeres Risiko auf gravel zu fahren? Ich würde sagen - Nein, warum auch? Das einzigste Risiko das eventuell größer ist, ist das eines Plattfußes. Der ist zwar ärgerlich, aber mehr auch nicht. Sicher gibt es Unterschiede zwischen gravel und gravel. Eine Straße die als solches nicht mehr erkennbar ist, muss man ja nicht unbedingt fahren. In den USA sind gravel roads allerdings nichts zu selten und vielerorts für Menschen die einzigste Verbindung zur Außenwelt.

Schlangen, Bären und sonstige gefährliche Tiere wie z.B. der gemeine Mountain lion sind da schon etwas anderes. Aber auch nur, weil wir in Mitteleuropa verlernt haben, mit dieser Gefahr zu leben. Wer sich an bestimmte Regeln hält, wird im Normalfall ohne Gefahr für Leib und Seele über die Runden kommen. Im übrigen meiden diese Tiere die Menschen und gehen ihnen wenn möglich aus dem Weg. Die Betonung liegt auf wenn möglich. Deshalb sollte man eben auch etwas vorsichtig sein und den Tieren die  Möglichkeit geben auszuweichen. Wobei ich zugebe, dass ich bisher mit einem mountain lion (Puma) noch keine Bekanntschaft gemacht habe und deshalb auch nicht weiß wie er reagiert oder wie man sich im Fall der Fälle verhalten soll. In der Umgebung von Page soll es ja genug davon geben. Ob´s stimmt, will ich eigentlich gar nicht erfahren.

In Städten hilft einem glaube ich der gesunde Menschenverstand schon viel weiter. In Gegenden in denen man das Gefühl hat besser nicht sein zu wollen, sollte man besser eben auch nicht sein. Ich glaube persönlich nicht, dass es in den USA dahingehend gefährlicher ist als bei uns in Deutschland oder in Europa. Wer bei Nacht schon mal durch München gefahren ist, wird mir sicher Recht geben. Selbst in unserem schönen Allgäu gibt es Gegenden in denen man nach Sonnenuntergang nicht unbedingt sein muss. Ich würde jetzt nicht sagen, es ist lebensgefährlich. Aber darauf verzichten könnte ich trotzdem.

Über das Risiko des Fliegens ist glaube ich auch schon viel gesagt worden. Am Besten gefällt mir eigentlich der Satz:" Das gefährlichste am Fliegen ist die Fahrt zum Flughafen". Der sagt eigentlich schon alles.

Nee, also ich glaube wir gehen im Urlaub auch nicht mehr Risiken ein als sonst. Wobei für jeden wie erwähnt das Risiko an einer anderen Stelle anfängt. Was für den einen lebensgefährlich anmutet, ist für einen Anderen Normal. Das wichtigste ist doch, dass man seinen Urlaub geniessen kann und sich nicht ständig über ein mögliches Risiko Gedanken machen muss. Denn dann wird der Urlaub schnell zum Albtraum.

Gruß aus dem Allgäu
alljogi
Träume nicht dein Leben. Lebe deinen Traum!!!

Stephan_

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Re: Im Urlaub Risiken eingehen ?
« Antwort #20 am: 04.10.2006, 14:57 Uhr »
Wenn ich es recht bedenke, verhalte ich mich im Urlaub eigentlich genauso, wie wenn ich keinen Urlaub habe. Zwar ist die Stimmung vielleicht etwas entspannter, aber ich fahre halt auch mal los, ohne vorher genau zu wissen, was mich erwartet. Zu Hause mache ich das auch, wenn ich zum Beispiel am Wochende nicht so auf die Zeit achte.

Also nur weil ich Urlaub habe gehe ich keine höheren Risiken ein als sonst auch.

Wenn ich die Beiträge hier im Forum im Allgemeinen betrachte, geht es uns hier allen offensichtlich um Risikovermeidung: wo fahre ich am besten hin, wo übernachte ich, gebe ich Trinkgeld oder nicht. Meiner Schätzung nach haben 80% der Beitrage das Ziel ein Risiko zu vermeiden. man bereitet sich halt auf neue Situationen vor, um sie besser einschätzen zu können.

stephan
1991 San Francisco - 1993 Dallas - 1995 Seattle - 1997 Atlanta / Mexiko / Kanada - 1999 Seattle - 2001 Detroit / Chicago - 2004 Los Angeles - 2006 Los Angeles - 2008 Los Angeles - 2010 Denver 2012 Seattle - Boston 2013 Las Vegas - 2017 Las Vegas