Route 66 ist m.E. völlig überbewertet. hat so viel Charme wie eine Bundesstraße hierzulande.
Es geht ja auch nicht nur um das Stück Teer/Beton, sondern auch um die Orte und was die aus ihrem Erbe gemacht haben. Es gibt zahlreiche alte Tankstellen, wunderschön herausgeputzt und oftmals zu einem Museum umfunktioniert, alte Motels, urige Diner und eine ganze Menge "Roadside Atrractions", d.h. "Kuriositäten" entlang der Straße, wo man mit recht einfachen Mitteln versuchte, einst Touristen in den Ort zu locken.
Ich fahre quer durch Deutschland auch sehr häufig über Bundesstraßen statt Autobahnen, aber etwas Vergleichbares ist mir hierzulande noch nicht untergekommen.
Und Mainstream? Keineswegs. Bisher war keins der alten Motels ausgebucht, wenn ich da spontan ankam, an den Tankstellen konnte man seinen eigenen Wagen für ein Foto postieren, ohne jemanden anderen ins Bild zu fahren, in den Diners mussten wir nie auf einen freien Tisch warten und auch bei den bekannteren Roadside Attractions wie z.B. dem blauen Wal von Catoosa waren wir ganz alleine.
Oder Cadillac Ranch - 3 bis maximal 5 andere Autos gleichzeitig da.
Midpoint Schild in Adrian - niemand sonst da.
Mainstream? Weit gefehlt.
Voller wird es erst ab Flagstaff, weil hier viele Touristen das bekannte Teilstück über das kitschige Seligman in ihre Südwest-Route einbauen. Die plötzliche Touristenflut ist dann schon fast wie ein Schock, wenn man von Chicago kommend die Ruhe gewohnt war.