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Autor Thema: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?  (Gelesen 10987 mal)

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Michel

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Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« am: 10.05.2003, 14:49 Uhr »
Hallo hallo


sind die Amerikaner reinlicher , sauberer und umweltbewusster als wir ?  ???

Oder woher kommt es das es an allen Highways oder Freeways Patenschaften bezüglich der Müllentsorgung  gibt? Wenn ich an unseren Autobahnen mal in den Strassengraben schaue, oder auf Rastplätzen, was da ein Müll rumliegt.
Andererseits lassen sie Ihre gebrauchten Autos einfach hinterm Haus verrosten und vergammeln.

Umweltbewusstsein  ja oder nein? ???  

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Luxi

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #1 am: 10.05.2003, 15:25 Uhr »
Hmmm,
eine gute Frage, also ich glaube nach aussen hin sind sie es schon, die Highways zbsp...allerings wohl auch eher weil die Strafen dort viel höher sind?
Was nun aber die Mülltrennung anbelangt so denke ich doch dass das hier viel besser ist. Für uns ist es doch fast schon normal und selbstverständlich Müll zu trennen, aber auch zu vermeiden. Wenn ich zu diesem Thema die USA ansehe...ich denke die Müllberge sind einfach viel viel grösser.

Zu den verotteten Autos...also ich weiss nicht wie das in Deutschland ist, in Luxemburg würden sich die Nachbarn gleich beschweren und ich kann mir nicht vorstellen dass ich in meinem Garten ein Auto einfach so rumstehen lassen kann.

Ich glaube also nicht dass die USA uns irgendwas voraus haben in diesem Punkt, im Gegenteil da haben wohl die meisten Europäer die Nase vorn ;-)
Lieber Gruss Luxi

franketo

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #2 am: 10.05.2003, 16:29 Uhr »
HI

In den USA wird Sauberkeit in der Öffentlichkeit wesentlich grösser geschrieben als hier. Ich denke da speziell an die Strassen in Städten und Parks.
Auch was Umwelttechnik angeht, man bedenke die US Kats sind uns immer eine Nasenlänge vorraus, sind sie weiter.
Die grossen Probleme macht der Anspruch der US Regierung die Industrie nicht direkt zu reglemtieren. Dadurch ist die Verschmutzung durch Industrieabgase erheblich. Der Konsumabfall ist sicherlich auch deutlich höher als hier.
Die Klimaanlagen- und Eismaschinen- Sucht der Amis kann ich aus klimatischen Gründen ganz gut verstehen.
Auch die USA werden irgendwann bemerken das Ernergie, die man verbraucht, auch irgendwie erzeugt werden muss. Dasselbe gilt für Wasser, siehe Monolake oder Lake Mead.

die Sache hat mal weider zwei Seiten
Gruss
franketo

GreyWolf

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #3 am: 10.05.2003, 20:53 Uhr »
Zunächst einmal ist die USA kein monolithischer Block, d.h. dass das Umweltbewusstsein in Kalifornien anders ist als in Oklahoma. Daher muss man sich natürlich mit Generalisierungen zurückhalten.

Hier mein Gedanken dazu (natürlich generalisierend):

Ich denke, dass da ganz verschiedene Grundideen das Bewußtsein des Durchschnittsamerikaners bewegen:
- Der Wunsch, nach außen alles als perfekt darzustellen
- Die Idee, anderen zu helfen.
- Der Glaube an die Unerschöpflichkeit der Welt
- Der Glaube an das "free enterprise" als Grundstock ständig wachsenden Wohlstands

Die letzte Grundidee sorgen dafür, dass Umweltbewusstsein grundsätzlich als etwas negatives angesehen wird, da es das "free enterprise" (scheinbar) behindert. Dass man mit Umweltschutz auch Geld verdienen kann, begreifen viele amerikanische Firmen bis heute nicht.

Der Glaube an die Unerschöpflichkeit der Welt bedeutet, dass Amerikaner nicht so richtig einsehen, warum man etwas wie Wasser, Energie und Rohstoffe sparen sollte, wenn es doch soviel gibt. Dafür sorgt natürlich auch die nach wie vor vorhandene Weite im Land. Hier in Deutschland findest Du keinen Platz mehr, wo man noch ohne Belästigung der Bevölkerung eines Mülldeponie einrichten könnte. Deswegen setzt man auf Müllvermeidung und -verwertung (na ja, teilweise wenigstens).
In den USA gibt es hingegen nach wie vor riesige Gebiete, wo praktisch niemand lebt. In der Nähe des Saguaro NP soll z.B. die größe Mülldeponie der Welt eingerichtet werden für den Müll aus L.A. Dort sollen dann täglich ca. 30.000 Tonnen Müll hingekippt werden. Täglich! Auf den Gedanken, dass man mit Mülltrennung z.B. große Teile davon wiederverwenden könnte, kommt leider niemand.

Der Wunsch, nach außen alles als perfekt darzustellen, zieht sich ja durch das ganze amerikanische Leben. Alles ist immer "great" and "fantastic", die Haare sitzen immer perfekt etc. Darunter kann auch die Umwelt leiden. Als ich im Austausch in Wisconsin war, hat uns ein dortiger Biologie-Lehrer stolz den einzigen Ort in der Gemeinde gezeigt, der ein Naturschutzgebiet war - ca. 100 mal 100 Meter. Im übrigen Ort gab es strenge Vorschriften, wie ein Garten auszusehen hatte. Einheitsrasen, ein paar Blumen, keine Büsche höher als 2 Fuß. Das sieht dann zwar "nice" aus, ist aber eine ökologische Wüste.

Im teilweisen Gegensatz dazu steht dann der Wunsch, anderen bzw. der Gemeinschaft ehrenamtlich zu helfen. Das sind dann die Leute, die Highway-Meilen adoptieren, um den Müll aufzusammeln, der dort übrigens in Massen anfällt. Denn das fehlende Umweltbewußtsein führt dazu, dass Abfälle einfach aus dem Wagen geworfen werden. Dass es nicht so auffällt wie in Deutschland, liegt daran, dass die amerikanischen Straßen einfach länger sind, das verteilt sich einfach besser. Und wenn dann noch regelmäßig der Müll eingesammelt wird (wer macht das schon in Deutschland?), dann fällt das einfach nicht mehr auf.

Insgesamt ist das Umweltbewußtsein der Amerikaner immer noch in weiten Bereichen auf dem Stand, wie es hier in den 60er Jahren war. Ungehemmte Verschwendung der Ressourcen, insbesondere von Wasser und Energie. Sanierungsmaßnahmen u.ä nur wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, d.h. wenn alles so versaut ist, dass man selbst beim besten Willen nicht mehr wegsehen kann.
In erheblichen Teilen der USA ist das Grundwasser so vergiftet, dass es in Deutschland niemals mehr als Trinkwasser benutzt werden könnte.
Natürlich gibt es auch mal Positives für die Umwelt, wie die Kat-Einführung, aber alles nur sehr oberflächlich, willkürlich und widersprüchlich.

Insofern kann man eben in den USA sein Auto hinterm Haus stehen lassen, bis es auseinanderfällt. In Deutschland verhindern das die Abfallgesetze, denn ein altes Auto ist Abfall und muss entsprechend entsorgt werden.

In Hinsicht auf das Umweltbewusstsein ist die USA leider nach wie vor ein Entwicklungsland.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Antje

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #4 am: 10.05.2003, 22:31 Uhr »
Hi

ich war ja auch völlig begeistert von "Adopt a Highway" und wollte wissen, wie genau das geht. Nachdem die Inhaber einer B & B auf einem Täfelchen als Adoptierende angegeben waren, habe ich mich erkundigt, wie das läuft:

Man bekommt seinen Kilometer und muß/soll einmal im Jahr den Straßenrand säubern. Große Firmen sehen das als Werbemaßnahme und machen das entweder selbst (alle Mitarbeiter an einem Freitag an den Autobahnrand)  oder aber sie bezahlen eine Profifirma dafür oder es wird auch gerne man an irgendeinen Knast als "Outsourcing" vergeben!  Kleine Firmen oder Privatleute sammeln dann wirklich selbst.

Grüße

Antje

Floriana

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #5 am: 11.05.2003, 23:43 Uhr »
Zitat von: GreyWolf link=board=meinung;num=1052570950;start=0#3 date=05/10/03 um 20:53:47

In Hinsicht auf das Umweltbewusstsein ist die USA leider nach wie vor ein Entwicklungsland.


Da muss ich widersprechen, zumindest was Florida betrifft (ich will hier nicht für die gesamten USA verallgemeinern). Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, freiwillig ("Müllpolizei" haben wir keine) unseren Müll zu trennen und alles, was ins Recycling gehört, auszusortieren und es ins zentral gelegene Recycling Center zu bringen. Das Recycling Center (Nutzung ist kostenlos bzw. wird aus unseren Steuern mitfinanziert) ist an 362 Tagen im Jahr von 7.30 bis 18.30 Uhr geöffnet (Thanksgiving, Weihnachten und Neujahr ist es geschlossen). Dort stehen zig Container bzw. Abstellmöglichkeiten für:

- Glas (nach Braun-, Grün- oder Weissglas getrennt)
- Aludosen
- Blechdosen/Konserven
- Zeitung
- Plastikflaschen bzw. -behälter
- Kartons (aber ohne Klebeband und keine Cereal-Packungen oder Pizzaschachteln)
- Zeitschriften
- alte Telefonbücher
- Junk Mail (echt!)
- Batterien
- Altöl, Farbe, etc.
- Gartenabfälle (z. B. wenn man Hecken oder Bäume beschnitten hat)
- alte Elektrogeräte, Kühlschränke, Waschmaschinen, etc.
- Altkleidersammlung

Ungehemmt verschwenden wir unsere Ressourcen auch nicht, es ist beispielsweise ganz normal, dass bei sinkendem Grundwasserspiegel wegen zu vielen "trockenen Monaten" Restriktionen bzgl. Wasserverbrauch auferlegt werden, und an die halten wir uns auch, obwohl niemand nachkontrollieren kann, wieviel Wasser wir tatsächlich verbrauchen. Hinter den Häusern verrottende Autos sehe ich hier auch keine. Mein Garten kann aussehen, wie mir das gefällt, es gibt keine Vorschriften, wie er angepflanzt werden soll bzw. wie hoch Rasen oder Büsche sein dürfen.

Das kann man aber selbstverständlich nicht auf gesamten USA beziehen, wie gesagt, ich rede jetzt nur von der Gegend in Florida, in der ich wohne.

Gruß aus selbiger  8),
Floriana

Utah

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #6 am: 12.05.2003, 12:05 Uhr »
Hi !  

Wie greywolf schreibt ist die USA ein Entwicklungsland im Umweltbewußtsein, Klimaanlagen in millionenfacher Ausführung laufen rund um die Uhr,
und bei globalen Klimakonferenzen gibt es regelmäßig einen der sich quer stellt: die USA.
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Navajo

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #7 am: 12.05.2003, 14:42 Uhr »
Ich denke auch, daß das zum großen Teil leider noch stimmt, spätestens da, wo die eigene Bequemlichkeit oder der Komfort betroffen ist. Oder wo es um die Verschwendung von Ressourcen, insbesondere Strom, geht.

Es gab da im TV mal einen Bericht drüber, der mich ziemlich beeindruckt hat, und zwar negativ: es wurde ein Klimaanlageninstallateur aus Palm Springs interviewt, der davon berichtete, daß die reichen Amis z.B. ihre - naturgemäß, das liegt in der Natur der Sache - schlecht isolierten Garagen mittels Klimaanlage auf bis zu 20 Grad runterkühlen, damit sie nicht in ein warmes Auto steigen müssen. Oder daß sie, wenn sie zum Beispiel den Sommer über an die etwas kühlere Küste Californiens fahren, nicht etwa die Klimaanlage abstellen - nein, die läuft dann monatelang weiter ohne daß jemand das Haus betritt, nur damit man nach drei Monaten nicht in ein aufgeheiztes Haus zurückkommt!

Ein weiteres Beispiel: Wäschetrockner! Kein Mensch hängt im wahrhaft sonnenverwöhnten Palm Springs (und bestimmt nicht nur dort) seine Klamotten zum Trocknen nach draußen. Eine Frau wurde interviewt, die ganz klar sagte: sowas tun nur die Asozialen bzw. die Armen, die sich keinen Trockner leisten können. Sie, und eigentlich alle die sie kennt und jemals kannte, hätte schon immer einen Trockner gehabt. Clotheslines?? Nein, also sie könnte sich dunkel erinnern, die Eltern einer ihrer Schulkameradinnen hätten eine Clothesline gehabt, aber das hätten alle schon sehr merkwürdig gefunden!

Und wo ist da jetzt das Umweltbewußtsein??

GKeipinger

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #8 am: 12.05.2003, 14:43 Uhr »
Da muss ich doch heftig widersprechen, wenn die USA  beim Umweltbewusstsein mit einem Entwicklungsland auf eine Stufe gestellt werden.

In den meisten Entwicklungsländern stehen den Menschen pro Tag weniger Wasser zu Verfügung wie ein Amerikaner (USA) für eine Toilettenspülung braucht. Nämlich 20 Liter im Gegensatz zu Europa mit 7 Litern. Man lässt es sich einfach was kosten, seine Exkremente minutenlang Karusell fahren zu lassen.

In keinem Entwicklungsland werden eiskalte Getränke durch hinzufügen von Icecubes noch kälter gemacht. Ich hab mal gelesen, dass die USA die gleiche Menge an Energie verbrauchen um Icecubes herzustellen wie der gesamte Staat Italien.
In keinem Entwicklungsland fahren Schulkinder mit einem 8 oder 10 Zylinder SUV zur Schule.
Bis auf wenige Ausnahmen im Osten, sind die Städte nicht so gebaut, dass man zum Bäcker oder Metzger umme Ecke zu Fuß gehen kann.  Man muss das Auto benutzen. Möglichst großvolumig.
Kein Entwicklungsland der Welt leistet sich die Energieverschwendung wie es alleine die Stadt Las Vegas tut.
In keinem Entwicklungsland läuft Tag und Nacht der Fernseher, obwohl niemand hinguckt.

Wozu soll man auch Energie sparen. Wofür hält man sich denn die größte Militärmaschinerie der Welt.  Braucht man Energie, holt man sie sich . Ganz einfach.
Glaubt ihr wirklich, dass man den Irak befreien wollte oder den Krieg wegen der Massenvernichtungswaffen geführt hat.
Was die Sauberkeit der Straßen angeht:
Ich hab mal auf einer Radtour in den frühen 80er Jahren in Utah eien deutschen Radfahrer getroffen, der hinten auf dem Gepäckträger eien haufen US Nummernschilder hatte. Wo er die her hat hab ich gefragt. Im Straßengraben oder am Rand gefunden. Er sammelt sie. Ich mache das seitdem auch.  Manchmal verfluche ich den Anderen, denn seitdem radele ich immer mit einem Auge im Straßengraben. Es gibt nur 2 oder 3 Staaten in denen ich noch nicht geradelt bin. Aber ich weiß seit dem, dass amerikanische Straßen die größten Müllkippen der Welt sind. Trotz adopt-a-highway. Möchte nicht wissen, wie es aussehen würde, ohne dieses lobenswerte Programm.  
Besonders dreckig ist es bei denen, die angeblich mit der Natur im Einklang sind. In den Indianerreservaten. Darf man eigendlich noch so sagen oder heißt es jetzt: Native-American Reservations?

Also haltet euch zurück und vergleicht die USA nicht mit einem Entwicklungsland. In Sachen Umweltschutz tut ihr diesen Ländern unrecht. Die sind viel besser als die USA.

Natürlich könnt ich noch 1000 Beispiele aufzählen. Aber jetzt seid ihr dran.

Mfg   Günter

Danni

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #9 am: 12.05.2003, 18:35 Uhr »
Mal kurz was nahezu off topic:

Seit einiger Zeit wird hier bei uns in der Gegend in der Presse diskutiert, ob man hier in Deutschland nicht auch ein adopt-a-highway-Programm aufziehen könnte. Schliesslich liegt auch hier massenweise Müll an den Strassen.
Die Anregung kam von ein paar cleveren Bürgern, die das in USA gesehen hatten. Es wurde sogar eine Anfrage an die entsprechenden Ämter (hab vergessen, welche das waren  :-/  ) gestellt - in dem Fall war das eine Familie, die selbst für die Sauberkeit am Strassenrand sorgen wollte.

Wie erwartet wurde das total befremdliche Ansinnen abgelehnt. Warum ? Klar, wegen bestehender Bestimmungen, wegen der fehlenden Sicherheit der Müllsammler vor Unfällen, wegen Verkehrsgefährdung, wegen wegen wegen.....  :-[
Und überhaupt - ein Schild aufstellen ("Die nächsten 2km sind adoptiert von...") geht schon gleich gar nicht, weil nämlich irgendwo im Kleingedruckten steht, dass nur solche Schilder aufgestellt werden dürfen, die dem Verkehr irgendwie dienen (HÄ??) und ansonsten würde so ein Schild die Autofahrer eh nur ablenken.

Is nicht mit Müllsammel und is auch nicht mit Eigeninitiative in Sachen Umweltschutz. Und da sag ich: Typisch deutsch ! Oder ?  ::)

Navajo

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #10 am: 12.05.2003, 22:59 Uhr »
Wieso? Versteh ich nicht! Wenn ich irgendwo in meiner Straße oder Stadt Müll aufsammeln möchte, brauche ich dazu doch nicht die Genehmigung irgendwelcher Behörden, sondern gehe einfach los. Wer oder was hält mich denn davon ab?? Das hat dann zwar nicht den offiziellen Touch eines Adopt-A-Highway, und wird auch bestimmt nicht groß in der Zeitung oder auf einem Straßenschild erwähnt, aber ist bestimmt genauso effektiv.

Und zum Thema Sicherheit: Daß ich dabei nicht über die Autobahn laufe, gebietet mir doch wohl schon mein Selbsterhaltungstrieb, oder?

Ich denke, die Adopt-A-Highway Geschichte ist auch mehr Publicity als alles andere, zumindest was die Firmen angeht. Denn mal ehrlich, einmal im Jahr Müll aufsammeln?? Das heißt bestenfalls 1 Woche sauber, und die restlichen 51 Wochen dreckig. Oder kümmert sich in der verbleibenden Zeit dann doch wieder die Stadt/der Staat drum, so wie in Deutschland?

Floriana

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #11 am: 13.05.2003, 00:58 Uhr »
Hallo allerseits,

Zitat von: Utah link=board=meinung;num=1052570950;start=0#6 date=05/12/03 um 12:05:24
Wie greywolf schreibt ist die USA ein Entwicklungsland im Umweltbewußtsein, Klimaanlagen in millionenfacher Ausführung laufen rund um die Uhr...


Da hast Du natürlich vollkommen Recht. Würde mich mal interessieren, wer das bei 35 Grad C und 70 - 90 % relativer Luftfeuchtigkeit (wie das z. B. im Sommer in Florida keine Seltenheit ist) nicht machen würde ::).

Zitat von: GKeipinger link=board=meinung;num=1052570950;start=0#8 date=05/12/03 um 14:43:34
In den meisten Entwicklungsländern stehen den Menschen pro Tag weniger Wasser zu Verfügung wie ein Amerikaner (USA) für eine Toilettenspülung braucht. Nämlich 20 Liter im Gegensatz zu Europa mit 7 Litern.


Äh, seit wann sind 1,6 Gallonen = 20 Liter? Laut meiner Umrechnung (1 Gallone = 3,785 Liter) entsprechen 1,6 Gallonen genau 6,05 Litern. Darf ich fragen, aus welcher Quelle Deine Zahl von 20 Litern stammt? Die Quelle für meine Zahlen kann ich Dir gerne nennen: American Standard - steht bei uns (wie in Millionenen anderer Häuser hier in den USA) im Bad  ;).

Gruß aus Florida  8),
Floriana

GKeipinger

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #12 am: 13.05.2003, 09:41 Uhr »
Die 1,6 Gallonen ist das was von den Behörden gefordert wird.
Tatsächlich verbrauchen die Spar Toiletten 2,5 Gallonen.
Und die wenigsten sind umgerüstet.
Woher ich das hab? Soll ich dir alle Quellen aufzählen, die ich bei google gefunden hab? Das ist mir zu mühselig. Kannste selber mal googeln.
Setz deine rosarote Brille ab. Die USA sind schlichtweg die größten Umweltsünder der Welt.
Einers Tages werdet ihr mit eurer Militärmacht euch auch noch das Wasser holen.

Mfg   Günter

GreyWolf

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #13 am: 13.05.2003, 10:14 Uhr »
Okay,

also erstmal muss man offensichtlich differenzieren. Denn die USA werden im Wesentlichen durch die Einzelstaaten und die Einzelcounties gesteuert, das bedeutet halt auch 10.000 unterschiedliche Umwelteinstellungen (hingegen in der Bundesrepublik: Abfall- und Umweltrecht ist im Wesentlichen Bundesrecht). Dass es tatsächlich in Florida Recycling gibt, finde ich toll, dürfte aber USA-weit die absolute Ausnahme darstellen. Mir persönlich ist bei meinen diversen Aufenthalten jedenfalls nichts dergleichen bekannt geworden.  Nach wie vor benutze ich im Motel morgens einen Papp- oder Plastibecher etc. und schmeiße ihn anschließend in den Müll.

Mit der Wasser- und Energieverschwendung: Auch da darf man natürlich nicht alles über einen Kamm scheren. Es ist unnötig, im Nordosten mit extrem viel Regen und Schnee, Wasser zu sparen. (Genauso auch in den meisten Gebieten in Deutschland).
Anders aber in den Wüstengebieten im Westen der USA: L.A. liegt z.B. in einer Halbwüste, praktisch kein Niederschlag. Das Ergebnis ist, dass man das Wasser über hunderte und tausenden von Kilometern heranschaffen muss. Dabei könnte man sich das meiste davon sparen, wenn man einfach mal Wasser sparen würde (kleinere Klospülungen, wassersparende Amaturen etc.). Zumal der massive Abzug von Wasser aus anderen Bereichen ja dort auch erhebliche Probleme bereitet (vgl. Mono Lake).
Im Bereich von Phoenix sinkt der Grundwasserspiegel seit Jahren jedes Jahr um einen halben Meter (soweit ich mich erinnere). Darauf reagieren die Amis aber nicht mit Gegenmaßnahmen, also mit Wasser sparen, sondern mit tiefer bohren.  

Mit der Energieverschwendung: Klimaanlagen sind durchaus sinnvoll in einzelnen Bereichen, insbesondere im Südwesten mit seinem furchtbar warmfeuchten Klima. Andererseits sehe ich nicht ein, warum ich in einem Supermarkt und in einem Restaurant ohne Hemd halb erfriere.
Überhaupt könnte man sich viel Klimaanlage und Heizung sparen, wenn man anständig bauen würde. Nach wie vor gibt es in den meisten US-Häusern nur eine miserable Wärmedämmung. Vorne Bretter, hinten Bretter und ein bisschen Isomaterial dazwischen, kein Isolierglas etc. - dass das nicht isoliert, sollte klar sein. Wenn man da an die Anforderungen an deutsche Häuser denkt....

Was mich bei den Amis auch immer erstaunt, ist, dass sie nicht begreifen, dass man mit Energie- und Wassersparen mittelfristig auch Geld sparen kann. Aber die deutlich niedrigeren Wasser- und Energiepreise lassen das halt nicht so deutlich werden.

Zu den Reservaten: Umweltbewusstsein und Armut hängen oft zusammen. Je ärmer, desto weniger kümmert man sich um die Natur (jaja ich weiß, ist jetzt eine sehr vereinfachte Aussage). Und da die meisten Reservate sehr arm sind, sieht es entsprechend auch aus. Damit will ich die Indianer keineswegs verteidigen, aber in weißen ärmeren Gebieten sieht es ähnlich aus.

Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Floriana

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Re: Umweltbewusstsein  ja oder nein ?
« Antwort #14 am: 14.05.2003, 01:48 Uhr »
Hallo allerseits,

Zitat von: GKeipinger link=board=meinung;num=1052570950;start=0#12 date=05/13/03 um 09:41:59
Die 1,6 Gallonen ist das was von den Behörden gefordert wird.
Tatsächlich verbrauchen die Spar Toiletten 2,5 Gallonen.


Ach so, jetzt sind wir also doch nicht mehr bei 20 Litern (5,28 Gallonen)?

Zitat

Woher ich das hab? Soll ich dir alle Quellen aufzählen, die ich bei google gefunden hab? Das ist mir zu mühselig.


Nee, ist klar. Ich hatte irgendwie den Eindruck, Deine Informationen beruhen auf eigenen Kenntnissen. (Warst Du in den USA schon mal im Baumarkt?) Ich hab' bei Google auch schon Quellen dafür gefunden, dass es in Deutschland eine Müllpolizei gibt und man angeblich Bußgeld bezahlt, wenn man was Falsches in den gelben Sack oder die gelbe Tonne steckt, aber deswegen glaube ich das noch lange nicht. Sowas kommt doch sicher nicht vor, Deutsche sind doch sooo umweltbewusst.

Zitat
Setz deine rosarote Brille ab. Die USA sind schlichtweg die größten Umweltsünder der Welt.


Ich bin extra ins Bad gegangen, habe meine rosarote Brille abgesetzt - und die Toilette spült trotzdem immer noch 1,6 Gallonen. Soll ich ein Foto machen? Deine Anspielung auf unsere Außenpolitik lass' ich jetzt mal außen vor, dafür gibt's genügend andere Foren, in denen Du die USA kritisieren kannst.


Zitat von: GreyWolf link=board=meinung;num=1052570950;start=0#13 date=05/13/03 um 10:14:56
Dass es tatsächlich in Florida Recycling gibt, finde ich toll, dürfte aber USA-weit die absolute Ausnahme darstellen. Mir persönlich ist bei meinen diversen Aufenthalten jedenfalls nichts dergleichen bekannt geworden.


Nein, da sind wir nicht der einzige Staat, aber das kriegt man vielleicht erst mit, wenn man eine Zeit lang hier lebt.

Zitat
Andererseits sehe ich nicht ein, warum ich in einem Supermarkt und in einem Restaurant ohne Hemd halb erfriere.


Da pflichte ich Dir uneingeschränkt bei, das finde ich auch unmöglich! Ich kann Dir aber versichern, dass wir die Klimaanlage erst einschalten, wenn es absolut notwendig ist, und dann stellen wir sie auf 24 Grad C ein.

Zitat
Aber die deutlich niedrigeren Wasser- und Energiepreise lassen das halt nicht so deutlich werden.


Wir zahlen für unser Wasser überhaupt nichts, und trotzdem verschwenden wir es nicht einfach so - im Gegenteil.

Gruß aus Florida  8),
Floriana