Wir sind auch schon abschnittsweise die 66 gefahren.
Den Klassiker zwischen Kingman & Seligman, die 66 durch die Mojave Desert nach Californien, u.a. mit Amboy und dem Klassiker Roys Motel.
Und ein Stück der 66 in Oklahoma & Texas, u.a. Erick und der Klassiker den wohl jeder fährt oder auch zu Fuss erkundet wenn er in der Gegend ist: 66 in Amarillo.
Teilweise fand ich die 66 schon irgendwie deprimierend. Es gibt so viel Morbides und Verfallenes entlang der Strecke, Gebäude, Tankstellen, Werkstätten, verlassene Städtchen. So viel Melancholie an einer Route wo man versucht die Vergangenheit zu konservieren. Sehr viel das aus der Zeit gefallen ist und wo der Glanz vergangener Zeiten heute verfallen bis schäbig daherkommt.
Ich denke man braucht schon ein wenig Begeisterung für das Thema 66 und auch für die Epoche um die ganze Strecke mit Genuss und Gefallen zu fahren. Meine Begeisterung hielt sich insgesamt eher in Grenzen und ich fand es persönlich viel spannender auf Routen zu reisen die dem Verlauf der frühen Siedlerpfade folgten.
Mein Mann fand das 1. Mal auf der 66 noch spannend und redete danach davon mal mit einem Motorrad auf der 66 zu fahren.
Nach 66 in California und Oklahoma/Texas wollte er davon allerdings nicht mehr wissen und philosophierte darüber, was die aktuellen Reisenden wohl auf der Strecke suchen. Einen Mythos den es nicht mehr gibt? Spiritualität in der Glorifizierung der Vergangenheit? Oder hat man sich einfach keine Gedanken über die Route gemacht und fährt das was man in Deutschland von den USA kennt: 66 und NO. 1?
So oder so ähnlich waren seine Gedanken während meine Gedanken nach stundenlanger Fahrt sich eher darum drehten wo in all den verfallenen Ortschaften man einen ordentlichen Burgerladen oder ein uriges Diner findet wo die Leuchtreklame Open und nicht Closed lautet und wann man endlich da ankommt wo man eigentlich hin will. Und warum man nicht einfach die schnellere Route genommen hat weil man wieder das einzige offene Gebäude für Publikum das Historic Museum in dem Beinahe-Geister-Städtchen ist.
Wie auch immer: wer den Traum von der 66 hat, sollte die Strecke ruhig mal antesten, Begeisterung für die Sache sollte man allerdings schon mitbringen und sich am besten auch schon Morgens oder am Abend vorher um das Picnic für unterwegs kümmern, weil es unterwegs nichts vernünftiges Essbares einzukaufen gibt und da wo die Route 66 überhaupt kein nennenswertes Touristenaufkommen hat, es auch keine offenen Diners oder Restaurants gibt.