Es handelt sich um einen kleinen Teil der Befestigungsanlage „Rheingauer Gebück“. Sie befinden sich gegenüber dem Johannisbrunnen in Walluf im Rheingau, direkt an der B42.
Hintergrund und Geschichte:
Die Rheingauer versuchten im 15. Jahrhundert ihr Land gegen fremde Einfälle zu sichern. Im Süden und Westen gewährte der Rhein den natürlichen Schutz. Die Ost- und Nordseite durch einen lebenden Zaun aus niedrigen Bäumen gesichert. Hier wurden Buchen und Eichen in einem etwa 20 Meter breiten Streifen in verschiedener Höhe gekürzt und die unten ausschlagenden Triebe zu einem dichten Zaun verflochten, der allmählich für Fußgänger und Reiter völlig undurchdringlich wurde. Die Wege durch dieses „Rheingauer Gebück“ wurden durch befestigte Tore gesichert.
Ein ganzes System von Verteidigungsbauten, die auch zur Feuerverteidigung in unmittelbarer Siedlungsnähe geeignet war, fand sich im Tal der Waldaffa, wo das Gebück seinen Anfang nahm. Es bestand auf der Strecke von Walluf-Niederwalluf bis zum nördlichen Engpaß bei der jetzigen Klingenmühle aus 16 niedrigen, massiv erbauten Türmen, nach der Angriffsseite rund, innen gerade abgeschnitten, in zwei Stockwerken kasemattiert mit Scharten für Geschütz. Von ihrer Form führten sie im Volk den Namen der »Backöfen«.
Die »Backöfen« mußten zu Ende des 18. Jahrhunderts das Material zum Bau der Straße durch das Waldaffetal hergeben.
Die kärglichen Reste eines solchen „Backofens“ zeigt mein Bild. Diese Reste wurden 2014 beim Abriss des evangelischen Gemeindehauses gefunden und konserviert.
(Gekürzt wiedergegeben aus
http://www.walluf-rheingau.de/start-geschichte/backofen-und-gebueck/)
Es gibt viele schönere und vor allem aufschlussreichere Bilder vom Gebück. Doch durch die Bildsuchmaschinen wäre das Rätsel für jeden (!) sofort gelöst. Selbst dieser unförmige Steinhaufen konnte auf diesem Wege gefunden werden, obwohl ich die markantere Umgebung nicht gezeigt und den Hinweisschildtext unkenntlich gemacht habe.