So, dann will ich Euch mal aufklären.
1. Wir befinden uns in Nordamerika.
Wie immer. 2. In unmittelbarer Nähe gibt es keine Straße mit einer 1. Gemessen an der Straßendichte in dieser Gegend ist eine Straße mit einer 1 aber nicht allzuweit weg.
Die meisten Besucher kommen über Idaho Springs hierher. Dort verlässt man die I-80 und fährt auf die SR 103 bis zur entrance station. 3. Etwas Wasser gibt es auch – in unterschiedlichen Aggregatzuständen.
Es gibt eine ganze Menge Seen an der Straße und Eis und Schnee. 4. Das Gebiet steht unter Verwaltung einer staatlichen Behörde.
Das ist der US Forest Service. 5. Auf dem Weg zu unserem Ziel kommt man an einem Gebiet vorbei, in dem man über 1600 Jahre alte Lebewesen bewundern kann.
In der Mount Goliath Natural Area gibt es ein Gebiet mit bristlecone pines (Grannenkiefern), die je nach Quelle über 1300 oder 1600 Jahre alt sind.
Hier wird übrigens das Mount Goliath Nature Center gebaut. 6. Man kann unser Ziel nur im Sommer besuchen. Nie vor Memorial Day, oft erst nach dem 4. Juli. Dieses Jahr wurde der Zugang schon Ende September geschlossen.
Das Straßenstück hinter der entrance station wird erst ab Memorial Day geöffnet. Die letzten 5 Meilen oberhalb des Summit Lake werden oft erst am 4. Juli geöffnet. Geschlossen wird in der ersten Oktoberwoche oder mit dem ersten Schneefall. Aktuelle Hinweise gibt es immer hier. 7. Trotz Hinweis 4: Der National Park Pass gilt hier nicht. Man kann von hier aus aber einen „normalen“ National Park sehen.
Der Eintritt kostet 10 $ pro Fahrzeug. Der Golden Eagle Pass wird anerkannt. Von oben hat man u.a. einen schönen Blick auf Longs Peak im Rocky Mountain NP. 8. Zur Hauptstadt des Staates, in dem wir uns befinden, muss man knapp 100 km fahren.
Von unserem Standort bis zur Larimer Street in Denver sind es je nach Fahrtstrecke 90-98 km. Deshalb kommen am Wochenende auch viele Leute hierher. 9. Auf dem Weg zu unserem Ziel kommt man an diesem Permafrost-Gebiet vorbei:
Dieses Gebiet ist am Summit Lake. Es soll das einzige Permafrost in den USA außerhalb Alaskas sein, sagt diese Quelle. 10. In unmittelbarer Nähe meines Fotostandorts befinden sich zwei Gebäude, die einer Universität gehören. Studenten, die hier arbeiten wollen, werden schon vor der Bewerbung auf besondere gesundheitliche Anforderungen hingewiesen.
Gleich hinter der Kuppe stehen das Meyer-Womble Observatory der Denver University und ein Nebengebäude. Bis zum Jahr 2000 war es das höchstgelegene Observatorium der Erde.
Es weren Studenten für freiwillige Mitarbeit gesucht. 11. Das Gebäude auf dem Foto wurde in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts fertiggestellt. Man konnte dort Geschenke und Kleinigkeiten zu essen kaufen. Die Architektur wurde für die Kombination von organischen, futuristischen und modernen Elementen gelobt. Der Fußboden war sternförmig angelegt, die Deckenlampen sahen aus wie Monde.Das Gebäude sollte den Nachthimmel symbolisieren.Vor 27 Jahren wurde es bei einer Gasexplosion zerstört. Es wurde nie wieder aufgebaut und wird heute als Aussichtsplattform genutzt.
Das ist das Crest House,
das gelegentlich auch Summit House genannt wurde. Meist wird es als "gift shop and snack bar" bezeichnet. 12. Ganzjährig wohnt hier keiner. Außer denen z.B.:
Wir haben hier im Bereich des Crest House aber auch zwischen Summit Lake und dem Gipfel jede Menge Schneeziegen angetroffen.
Damit wollte ich Euch etwas in die Irre führen, aber es war dann richtig schwierig, Euch wieder nach Süden zu bringen. Anderseits hatte ich vermutet, dass die mountain goats ziemlich schnell zur Lösung führen können, weil es im Internet Fotos von Ziegen im Crest House gibt. 13. Unser Standort hat eine besondere geografische Eigenschaft. In diesem Staat ist das aber nichts besonderes, es gibt noch 52 andere Stellen, die diese Eigenschaft auch aufweisen. In der Rangliste dieser 53 ist unser Standort auf Platz 14.
Gemeint sind die 53 Gipfel über 14.000 Fuß, die Fourteeners. 14. Die Tiere aus Hinweis 12 wurden übrigens vor 50-60 Jahren hier angesiedelt. Normalerweise leben sie nur weiter nördlich. Es sollen etwa 90 bis 100 Tiere in diesem Gebiet leben. Manchmal werden sie im Nationalpark aus Hinweis 7 gefangen und (wieder) hierhergebracht, weil sie mit den Schafen dort um Nahrung konkurrieren.
Es gibt offensichtlich einen grundsätzliche Auseinandersetzung, ob die Schneeziegen „native“ sind oder nicht. Im Rocky Mountain NP haben wir bei einem ranger talk erfahren, dass die Ziegen Krankheiten einschleppen und um die Nahrung konkurrieren. Mehr zur Einführung der Ziegen. 15. Die Straße ist als Scenic Byway ausgeschildert.
Gleich zweifach: Es ist ein Colorado State Scenic Byway und ein National Forest BywayMehr Infos
hier. 16. Auch wenn es nicht so aussieht: Wir sind südlich des 40. Breitengrades. Und da es hier ziemlich kalt ist, müssen wir also ziemlich hoch sein. Und damit Ihr nicht gleich alle in die Sierra Nevada rennt: Wie sind östlich vom 115. Längengrad.
Irgendwie musste ich auch die letzten nach Süden lenken.
17. Die in Hinweis 8 erwähnte Hauptstadt hat einen großen internationalen Flughafen, den man täglich von mehreren europäischen Flughäfen mit Non-Stop-Flügen erreichen kann. Das ungewöhnliche Dach des Flughafengebäudes symbolisiert unter anderem die in Hinweis 13 erwähnten 53 „Stellen“ – und die anderen, die nicht ganz so besonders sind.
Gemeint ist der Flughafen Denver, dessen (meiner Ansicht nach) wunderschönes Jeppesen Terminal die Rocky Mountains symbolisieren soll. 18. Die Straße wurde 1927 nach zehnjähriger Bauzeit fertig. In den dreißiger Jahren wurde die Straße gepflastert. Sie ist bis heute die höchste gepflasterte Straße in Nordamerika.
Das sollte einer der entscheidenden Hinweise sein. Es wäre vielleicht einfacher gewesen, wenn ich asphaltiert geschrieben hätte, denn das findet man auch auf Deutsch. Leider habe ich das gerade erst bemerkt. 19. Seit einigen Jahren findet hier jeweils ein Radrennen und ein „normales“ Rennen statt. Dabei haben viele Leute schon mit dem normalen Atmen Schwierigkeiten, wenn sie hierherkommen.
Wir waren dieses Jahr am 15. Juni da und haben das Rennen zum Glück um zwei Tage verfehlt. Das Rennen wird als „Aufstieg“ bezeichnet und die Rennstrecke beträgt 14,5 Meilen.
Seit 1962 findet das Radrennen statt, das seit 1981 Bob Cook Memorial Hillclimb heißt.Das andere Rennen ist der Mount Evans Ascent und fand dieses Jahr am 17. Juni statt. 20. Und da wir in den USA sind, geht es nicht ohne Superlative:
Die Murmeltierdichte pro Meile ist hier größer als an jedem anderen bekannten Berg in diesem Staat. Fragt sich nur, wer das gemessen hat.
Das steht hier. Hier noch zwei Links zu Mount Evans:
Mount Evans Scenic BywayTim's Guide to Mount EvansVielleicht zieht es den einen oder anderen ja doch mal dahin.