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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: Flicka am 20.11.2011, 17:59 Uhr

Titel: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 20.11.2011, 17:59 Uhr
Xin Chao (hallo) ihr Lieben,

im Laufe dieses Jahres hatte ich mich im Forum ja leider etwas rar gemacht.  :oops:

Vielleicht zählt es ja halbwegs als Entschuldigung, dass der diesjährige Haupturlaub mich nicht in die USA geführt hat  :oops: :oops: :oops: , sondern nach Asien. Da musste ich meine Online-Zeit halt größtenteils "woanders" verbringen.  :wink:

Wie ihr dem Titel entnehmen könnt, hat es mich in den letzten Wochen nach Vietnam und Kambodscha verschlagen, und zwar ganz alleine. Wenn ihr Lust habt, mich auf meiner Reise zu begleiten, damit ich doch nicht so ganz alleine unterwegs bin, würde ich mich freuen.

Ich habe während der Reise schon fleißig Tagebuch geführt und ein paar nette Fotos sind während des Urlaubs auch entstanden.

Wer mitkommen mag, sollte sich am Terminal 2 des Frankfurter Flughafens einfinden, von dort aus starten wir nämlich. Der erste Tag wird noch ein wenig textlastig, aber ich verspreche, dass sich das am zweiten Tag schlagartig ändern wird.

Tam biet! Auf Wiedersehen!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Inspired am 20.11.2011, 18:11 Uhr
 :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

Sehr schön! Mich fröstelt im Augenblick sowieso ein wenig. Ich schätze, wenn wir das klimatisierte Flugzeug verlassen haben spätestens wird das vergessen sein!

 :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 20.11.2011, 18:14 Uhr

Hallo Flicka,


mit deinem Reisebericht ist dein rar-gemacht-haben schon entschuldigt :wink:

Ich bin sehr gespannt auf das, was wir zu lesen und zu sehen bekommen. Unsere Nachbarn haben sich immer noch nicht entschieden, ob sie dieses Jahr zu Weihnachten nach Vietnam fliegen sollen oder nicht. Es wäre zwar eine geführte Tour, aber sie sind sich zu unsicher, was sie erwarten würde, deswegen haben sie noch nicht gebucht. Vielleicht ändert sich das schlagartig mit deinem Reisebericht. Ich werde also regelmäßig unseren Nachbarn berichten.


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 20.11.2011, 18:17 Uhr
Hallo Angie, das ist ja nett, dass du mir jetzt schon Absolution erteilst. Und willkommen an Bord! Ich fürchte allerdings, auf dem Hinflug musst du es dir in der Gepäckablage gemütlich machen, das Flugzeug war nämlich vollbesetzt.

Und schon geht es los:


Dienstag, 1. November 2011

Es ist erst kurz vor fünf, als ich heute morgen aufwache. Noch eine Stunde bis der Wecker klingelt und noch fast 3 Stunden, bis ich meinen 25-kilo-Koffer aus der Wohnung wuchten muss.

Aber in Hanoi ist es jetzt schon kurz vor elf am Vormittag, ich bin zu aufgeregt, um wieder einzuschlafen, und so schwinge ich mich aus dem Bett. Es kann ja nicht schaden, wenn man sich schon mal am Abreisetag auf die Zeitzone des Urlaubslandes umstellt.

Heute geht es also nach Vietnam. Zum ersten mal seit mehreren Jahren verbringe ich meinen Haupturlaub nicht westlich meines Heimatortes, sondern östlich. Wenn ich es recht überlege, waren meine Berlin-Besuche - von einem Wochenende in Riga mal abgesehen -  so ziemlich das östlichste, wohin es mich in den letzten Jahren verschlagen hatte. Aber nachdem ich seit Jahren gerne wieder nach Asien wollte, und ich vor einigen Monaten kurzentschlossen Flüge nach Hanoi und Siem Reap (Angkor Wat) gebucht hatte, ist es heute soweit: Diesmal fliege ich nicht in die USA. Ich fliege nach Vietnam.

In den letzten Tagen haben mich Freunde und Kollegen mit liebgemeinten Ratschlägen beglückt, und jeder Ratschlag für sich genommen hätte mich nicht weiter beunruhigt. Aber nachdem sich Hinweise wie „Lass dir bloß keine Drogen ins Gepäck schmuggeln“, „Am besten speicherst du die Nummer der deutschen Botschaft ins Handy ein, man weiß ja nie“, „Ist es in Vietnam eigentlich auch so überschwemmt wie in Thailand“ und „Hast du dich gegen Malaria impfen lassen?“ gehäuft haben, konnte man gestern abend meinen psychischen Zustand nicht mehr als „leicht beunruhigt“ bezeichnen. Das ging eher Richtung „leicht panisch“. Dieser leicht panikartige Zustand hat dazu geführt, dass ich mir die Homepages der deutschen und der kambodschanischen Botschaft als Lesezeichen ins Laptop programmiert habe, Schlösser für sämtliche Fächer meines Koffers gekauft habe, im Internet Nachrichtenseiten von Vietnam und Thailand zur Hochwasserlage konsultiert und zum zehnten mal kontrolliert habe, ob denn die Stand-By-Malaria-Medikamente tatsächlich in meiner umfangreichen Reiseapotheke gelandet sind.

Nach einer zweieinhalbstündigen Bahnfahrt komme ich sechs Stunden später am Frankfurter Flughafen an, es ist elf Uhr und bis zum Abflug habe ich noch knapp 3 Stunden Zeit. Ich finde mich also beim Check-In-Schalter von Vietnam Airlines im Terminal 2 ein und will gerade um einen Fensterplatz bitten, als mich die freundliche Mitarbeiterin schon darüber informiert, dass es keine Fensterplätze mehr gibt. Okay, dann also ein Gangplatz. Immer noch besser als einen der Mittelplätze zu erwischen, die angesichts der 3-3-3er-Bestuhlung überreichlich vorhanden sind. Danach folge ich der Urlaubstradition und kehre bei McDonalds an der Besucherterrasse ein, versuche noch ein wenig Geld in vietnamesische Dong zu tauschen, was leider daran scheitert, dass diese Währung anscheinend nirgends vorrätig ist und finde mich schließlich um kurz vor 13 Uhr am Gate D4 ein.

In den letzten Tagen hatte ich mich ja doch mehrfach gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, einfach eine fertige Rundreise zu buchen und mich in die Obhut von vietnamerfahrenen Reiseleitern zu begeben. Als ich am Gate ankomme, bin ich von dieser Idee schnell geheilt. Als erstes treffe ich auf eine Reiseleiterin, die gerade mit einem Paar darum streitet, wo und wann man sich laut Reiseunterlagen am Flughafen treffen sollte (anscheinend kam das Paar sogar zwei Minuten „zu früh“ zum Treffpunkt, aber da war die Reiseleiterin mit dem Rest der Truppe schon abgezogen). Als nächstes bekomme ich mit, dass eine Reiseteilnehmerin die anderen in der Reisegruppe darüber belehrt, sie dürften sich nicht dorthin setzen, wo sie gerade sitzen, denn die Reiseleiterin habe angeordnet, man solle zusammenbleiben, und die anderen säßen schließlich schon da drüben. Zwischendurch läuft ein hypermotiviert wirkender, dem Haar-Reif-Alter entwachsener Mann mit Haarreif und einer Studiosus-Mappe durch die Reihen, und die Flughafenmitarbeiterin, die die Boardkarten kontrolliert, schickt ein älteres Paar wieder vor die Absperrung, weil irgendetwas nicht auf ihren Boardingkarten steht und sie erst die ITS-Liste kontrollieren muss, bevor sie die Passagiere in den Wartebereich lassen kann. Danke, da bewege ich mich doch lieber alleine nach Hanoi.

Kurz vor dem Boarding entsteht dann das einzige Fotos des Tages:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_011247.jpg)


Im Flugzeug und an Platz 54C angekommen stelle ich fest, dass ich mit Platz 54A und 54B nette Nachbarn erwischt habe. Mein „Nachbar“ über den Gang auf Platz 54D und die Fluggäste auf den Plätzen 53A und 53B erwecken allerdings mein Misstrauen. 53A ist eine junge Frau mit einem Baby, das sie auf dem Schoß schaukelt und einem etwa Dreijährigen neben sich, der schon kurz nach dem Start zu schreien beginnt. Und 54D singt ständig mit sonorer Stimme vor sich hin und unterhält sich zwischendurch mit sich selbst – oder einer unsichtbaren Person - auf Englisch. Mit seiner Frau, die zwei Plätze weiter sitzt, spricht er allerdings deutsch.

Ich beschließe jedenfalls, dass das nicht der richtige Moment ist, um mit dem Trinken aufzuhören und genehmige mir vor und zum Essen jeweils ein Glas Weißwein. Das Essen ist übrigens richtig gut. Ich nehme Schweinefleisch mit Maronen, Reis und Gemüse, als Vorspeise gibt es einen Kartoffel-Zuchini-Salat mit Lachs und als Nachspeise russischen Zupfkuchen. Als die Tabletts schließlich abgeräumt werden, ist es 16.30 Uhr deutsche Zeit, 22.30 Uhr Vietnam-Zeit, und wir haben gerade Kiew passiert. Noch 8 Stunden Flugzeit, und dann werden wir voraussichtlich um 6.25 Uhr morgens in Hanoi landen. Ob ich bis dahin ein wenig Schlaf finden werde?

So oder so, morgen früh werde ich jedenfalls in Hanoi aus dem Flugzeug steigen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 20.11.2011, 18:20 Uhr
:D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

Sehr schön! Mich fröstelt im Augenblick sowieso ein wenig. Ich schätze, wenn wir das klimatisierte Flugzeug verlassen haben spätestens wird das vergessen sein!

 :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

Gerade habe ich erst gesehen, dass du auch schon in den Flieger gehüpft bist. Willkommen an Bord! Ja, in Hanoi wars schon ein bisschen wärmer als im Flieger, und die brutalen mitteleuropäischen Winter kann man sich dort nicht wirklich vorstellen.  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: rookie am 20.11.2011, 18:30 Uhr
Hi Flicka,

bin auch dabei, obwohl ich eigentlich kaum Zeit habe :roll: Versuche trotzdem dran zu bleiben und bin gespannt, was Du alles so erlebst.

LG Rookie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 20.11.2011, 18:31 Uhr
Ich fürchte allerdings, auf dem Hinflug musst du es dir in der Gepäckablage gemütlich machen, das Flugzeug war nämlich vollbesetzt.

Dort oben ist es reichlich stickig, ich bin unter den Vordersitz gekrabbelt, dorthin, wo normalerweise das zu schwere Handgepäck gelegt werden soll :wink:

Deine Schilderungen mit der Reiseleiter-Tour sind nicht gerade ermutigend, andererseits käme für unsere Nachbarn ohnehin nur ein spanischer Reiseleiter in Frage. Auf einer Südamerika-Tour hat er sich schon bewährt.

Ran an die Tasten! :D


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 20.11.2011, 18:38 Uhr
@ Rookie:

Schön dass du dabei bist und willkommen an Bord!

Ich werde mich während meiner Reise durch Vietnam auf einen Umkreis von ca. 200 km um Hanoi beschränken. Da werde ich dich sicher wieder aufgabeln können, wenn du während der Tour mal verloren gehen solltest! ;-)


@ Angie: Wenn du unter dem Vordersitz hockst, dann lasse ich die Schuhe auf dem Flug doch lieber an, sonst musst du vor dem Geruch doch wieder nach oben flüchten.

Tja, was die Reisegruppen angeht: Ich musste ja schmunzeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe und schon wusste, was ich gleich zum Thema Gruppe posten würde. ;-)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 20.11.2011, 19:42 Uhr
Hallo Flicka,

Ich war Am Jahreswechsel 2009/2010 in Vietnam, in Kambodscha aber noch nicht, ich bin gespannt was du so erlebt hast und Fahr gerne auch mit (ich hoffe ich muss nicht aufs Motorrad...)  :winke:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 20.11.2011, 20:23 Uhr
Hallo Paula, schön, dass du auch dabei bist!

Die Motorräder erleben wir erst mal nur aus der Fußgänger-Perspektive - das ist aber schon bedrohlich genug. ;-)

Morgen abend gehts mit dem Reisebericht weiter, jetzt muss ich aber mal langsam ins Bett. In Kambodscha ist es schon mitten in der Nacht, und ich habe die Zeitumstellung noch nicht so richtig geschafft.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 20.11.2011, 20:25 Uhr
@ Angie: Wenn du unter dem Vordersitz hockst, dann lasse ich die Schuhe auf dem Flug doch lieber an, sonst musst du vor dem Geruch doch wieder nach oben flüchten.

Das ist sehr rücksichtsvoll von dir :hand:

Tja, was die Reisegruppen angeht: Ich musste ja schmunzeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe und schon wusste, was ich gleich zum Thema Gruppe posten würde. ;-)

Und mir ging's umgekehrt: Als ich von der Reisegruppe las, riss ich vor Schreck die Augen auf. Für die beiden kommt aber eine selbst geplante Tour aus diversen Gründen nicht in Frage.

Darf ich kurz wegen der Stand-By-Malaria-Medikamente nachfragen: Diese genügt oder bräuchte man sinnvollerweise eine richtige Malaria-Prophylaxe?

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 20.11.2011, 20:35 Uhr
Haaaalt, bin auch mit dabei! Schließlich sollte man sich bei den Reiseberichten nicht nur auf die USA beschränken, die Welt ist doch soo groß!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: navajo_girl am 20.11.2011, 22:04 Uhr
Ich bin auch dabei.
Asien steht ebenfalls auf meiner Reisewunschliste.

 :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 21.11.2011, 03:09 Uhr
Gerade hat mich der Jetlag wieder aus dem Bett getrieben...

Anti und Navajogirl, willkommen an Bord unseres Non-Stop-Flugs nach Hanoi!

Vielleicht kann ich bei einer der Stewardesse noch eine Instant-Nudelsuppe für euch auftreiben, nachdem ihr das Abendessen ja leider verpasst habt. Schön, dass ihr mitfliegt.



Darf ich kurz wegen der Stand-By-Malaria-Medikamente nachfragen: Diese genügt oder bräuchte man sinnvollerweise eine richtige Malaria-Prophylaxe?


Das lässt sich nicht generell beantworten, sondern kommt auf Reisezeit und Reiseziel im jeweiligen Land an. Auf den Länder-Informationseiten des Auswärtigen Amts gibts dazu einen guten Überblick, auch zu benötigten Impfungen.

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/VietnamSicherheit_node.html#doc383592bodyText8

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/KambodschaSicherheit_node.html#doc391312bodyText6

Ich war beim "normalen" Hausarzt gewesen, der sich dann anhand meiner Informationen zum Reiseziel kundig gemacht hat und letztlich zu dem Schluss kam, dass bei mir die Mitnahme des Stand-By-Medikaments, und zwar Malarone, reicht. Außerdem hat er mir noch ein Antibiotikum für den Fall von schweren bakteriellen Magen-Darm-Erkrankungen verschrieben.

Ansonsten musste ich nur die Impfungen auffrischen lassen, die ich als Normalbürgerin & Weltreisende sowieso schon hatte, also Tetanus, Diphterie, Polio sowie Hepatitis A und B.

Gegen die Gefahr von Malaria, Japanischer Enzephalitis und Dengue-Fieber hatte ich als Repellent das in Deutschland erhältliche "Anti-Brumm" mitgenommen, mit dem ich schon weltweit ganz gute Erfahrungen gemacht hatte und das meines Erachtens auch in Vietnam und Kambodscha ordentlich gewirkt hat. Andere schwören da allerdings auf vor Ort erhältliche Repellents.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 21.11.2011, 08:56 Uhr

 Unsere Nachbarn haben sich immer noch nicht entschieden, ob sie dieses Jahr zu Weihnachten nach Vietnam fliegen sollen oder nicht. Es wäre zwar eine geführte Tour, aber sie sind sich zu unsicher, was sie erwarten würde, deswegen haben sie noch nicht gebucht. Vielleicht ändert sich das schlagartig mit deinem Reisebericht. Ich werde also regelmäßig unseren Nachbarn berichten.


Hallo Angie,

wir haben auch eine geführte Tour gemacht, allerdings eine für 2 Personen, das klingt nach absolutem Luxus war aber keinen Deut teurer als eine Gruppenreise (konnte ich auch kaum glauben, ist aber so, der Tipp bekam ich von einem Kollegen). Wenn du magst schreib ich dir gern den Veranstalter, er sitzt in Hamburg, man kann aber über Internet buchen und wir waren sehr zufrieden (ich schreib jetzt mal keine Namen, will ja keine Werbung machen).
So eine geführte Tour hat schon Vorteile, vor allem da man in Vietnam gar nicht selber Auto fahren darf. Und im Gegensatz zu einer Grupenreise kann man trotzdem machen was man will. Kann ich echt empfehlen für Vietnam.
Und du kannst deinen Nachbarn sagen, dass Vietnam mit einer geführten Tour genauso unproblematisch ist wie ein Urlaub in Österreich, das meine ich echt!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 21.11.2011, 14:14 Uhr
Ich steig auch noch schnell zu, wenn´s nach Asien geht, bin ich immer dabei. In Vietnam waren wir im Februar 2010, in Kambodscha im Herbst 2007. Mal sehn, was sich verändert hat. Ich bin gespannt.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 21.11.2011, 16:07 Uhr

Und du kannst deinen Nachbarn sagen, dass Vietnam mit einer geführten Tour genauso unproblematisch ist wie ein Urlaub in Österreich, das meine ich echt!



Ich habe zwar im Verlauf meiner Reise nur einen kleinen geographischen Ausschnitt Vietnams kennengelernt, nämlich die Gegend rund um Hanoi in Nordvietnam, aber wenn es im Rest Vietnams nicht grundlegend anders ist, würde ich Paulas Einschätzung voll und ganz beipflichten.

Ich steig auch noch schnell zu, wenn´s nach Asien geht, bin ich immer dabei. In Vietnam waren wir im Februar 2010, in Kambodscha im Herbst 2007. Mal sehn, was sich verändert hat. Ich bin gespannt.


Willkommen an Bord! Ich lade jetzt mal die Bilder des Tages hoch, und dann gehts weiter auf unserer Reise.

Bis gleich!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 21.11.2011, 16:18 Uhr
Hallo Flicka,

also wir sind von Hanoi aus die ganze Küste runter gefahren bis Saigon und wir sind auch abends überall allein rumgelaufen (da hatte der Guide nämlich längst Feierabend) und wir haben uns niemals unsicher gefühlt. Da in Vietanam das lateinische Alphabet benutzt wird kann man alle Strassenschilder lesen (es gab auch immer welche!) und wir haben auch an allen möglichen Straßenständen gegessen und hatten keinerlei Probleme. Man trifft immer jemanden der Englisch kann. Vietnam ist meiner Meinung nach absolut unproblematisch!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 21.11.2011, 16:46 Uhr
Hallo Flicka,

also wir sind von Hanoi aus die ganze Küste runter gefahren bis Saigon und wir sind auch abends überall allein rumgelaufen (da hatte der Guide nämlich längst Feierabend) und wir haben uns niemals unsicher gefühlt. Da in Vietanam das lateinische Alphabet benutzt wird kann man alle Strassenschilder lesen (es gab auch immer welche!) und wir haben auch an allen möglichen Straßenständen gegessen und hatten keinerlei Probleme. Man trifft immer jemanden der Englisch kann. Vietnam ist meiner Meinung nach absolut unproblematisch!

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen in Nordvietnam - bis auf den Unterschied, dass ich genau in den Momenten, in denen ich in der Altstadt von Hanoi die Orientierung verloren hatte, kein Straßenschild entdecken konnte. ;-)

Aber in die Altstadt kommen wir am heutigen Reisetag noch nicht:



Mittwoch, 2. November

Aus dem erhofften Schlaf ist leider nichts geworden. Ich kann das nicht auf Platz 54D schieben, denn der fing erst beim Frühstück wieder mit Singen an, und ich weiß auch nicht, ob ich geschlafen hätte, wenn die beiden Kinder vor mir nicht die ganze Nacht geschrien hätten. Als zwei Stunden vor Ankunft im Flieger die Beleuchtung wieder angeht und nach und nach das Frühstück serviert wird, ist aber jedenfalls die Mutter der Kinder schon derart mit den Nerven fertig, dass sie lauter herumschreit als ihre Kinder zusammen.

Das Frühstück: Ich bin mutig und wähle die asiatische Alternative, nämlich Nudeln mit Krabben. Die Krabben schiebe ich dann aber letztlich doch beiseite. Mein Magen ist um fünf Uhr morgens auf Krabben nicht eingerichtet. Außerdem mache ich mir Sorgen, weil im Reiseführer steht, man müsse bei der Ankunft auch eine Arrival-Card ausfüllen und bei der Einreise vorlegen, aber im Flugzeug macht niemand Anstalten, die entsprechenden Dokumente auszuhändigen. Als ich schließlich eine Stewardess frage, heißt es aber "No need".

Eine Stunde später landen wir dann endlich in Hanoi, wo die Schlangen an der Passkontrolle und die unbewegten Mienen der Beamten einer Immigration-Prozedur in den USA in nichts nachstehen. Immerhin muss man keine Fragen beantworten und keine Fingerabdrücke hinterlassen. Und eine Arrival-Card braucht man auch nicht. Dafür hatte ich vorab ja auch schon ca. 80 Euro für mein Visum bezahlt. Der Koffer lässt dann auch noch ewig auf sich warten, und so ist es doch schon fast halb acht, bis ich durch den Zoll marschiere und in der Ankunftshalle zum Glück auch sofort ein Schild mit meinem Namen erspähe. Das ist der Fahrer des Hotels in Hanoi, in dem ich in den nächsten 10 Tagen insgesamt 7 Nächte verbringen werde. Erleichtert folge ich ihm und klettere ins Auto. Geschafft. Ich bin in Vietnam.

Und sofort mache ich erste Erfahrungen mit dem vietnamesischen Autoverkehr. Als ich mich anschnallen will, finde ich keine Schnalle für den Gurt, aber auf meine vorsichtige Frage nach dem Seat Belt antwortet der Fahrer nur mit dem mir schon bekannten „No need“.

Na ja, angesichts der Tatsache, dass wir gerade auf einer vierspurigen Schnellstraße unterwegs sind, auf der aber auch gleichzeitig eine Baustelle ist, Frauen mit Bambushüten die Fahrbahn kehren, wir ständig rechts überholt werden, unsererseits ständig die Mopeds vor uns mit lautem Hupen von der Straße scheuchen, ab und zu auf wendende Autos treffen und die Schnellstraße erstaunlicherweise auch ein paar Bushaltestellen beherbergt, hätte ich durchaus eine gewisse Form von „Need“ für einen Sicherheitsgurt gesehen. Trotzdem komme ich eine gute 50 Minuten später unverletzt im Hotel Golden Sun Legend in der Näher der Hanoier Altstadt an und bin froh, dass ich dort sofort mein Zimmer beziehen kann.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/031344.jpg)

Das Hotel ist übrigens typisch für den Hanoier "Townhouse"-Baustil. Schmale Front, 8 Etagen, aber nur zwei Zimmer pro Etage.

Zwei Stunden später fühle ich mich immerhin so fit, dass ich losziehe, um ein wenig die Stadt zu erkunden. Zuerst fühle ich mich mit der Kameratasche quer über der Schulter noch nicht so wohl. Spätestens an der übernächsten Ecke, als ich zur St. Josephs-Kathedrale komme, stelle ich dann aber fest, dass ich definitiv nicht der einzige westliche Touri bin, der hier mit Rucksack und Kamera durch die Straßen rennt. Die Kathedrale ist – wie vieles hier in Hanoi – ein Erbe der Franzosen. Laut Reiseführer ist sie bei den täglichen Gottesdiensten meist überfüllt – ich habe nicht vor, das zu überprüfen. ;-)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021043.jpg)

Dann spaziere ich zum Hoan-Kiem-See. Leider hält sich beharrlich der Dunst über der Stadt, und so gibt es keinen strahlend blauen Himmel, aber auf asiatischen Bildern gibt’s ja immer viel Nebel und Dunst. Im See steht auf einer kleinen Insel der Schildkrötenturm. Er erinnert daran, dass der Sage nach eine Schildkröte aus dem See im 15. Jahrhundert dem späteren Kaiser Le Loi ein magisches Schwert überreichte, mit dem er die Feinde besiegen konnte. Später forderte die Schildkröte das Schwert zurück. Der Hoan-Kiem-See ist übersetzt der See des zurückgegebenen Schwertes.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021050.jpg)

Ich gehe weiter zur Oper, überquere unter Einsatz meines Lebens einige Straßen und stelle fest, dass Ampelschaltungen hier allenfalls als Richtlinien betrachtet werden, keinesfalls aber als feste Regeln. Am besten kommt man von einer Seite zur anderen, indem man einfach losmarschiert, als wäre man alleine auf der Welt. Wenn man wartet, bis keiner kommt, kann man lange warten. Auf diese Weise werde ich zwar mehrfach fast überfahren, aber eben nur fast, und komme unversehrt an der Oper an.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021107.jpg)

Dort sind drei Brautpaare gleichzeitig damit beschäftigt, Hochzeitsfotos zu machen, die Bräute alle im weißen Brautkleid. Laut Reiseführer hat das übrigens nichts mit christlichem Glauben zu tun, sondern nur mit dem Bestreben, in moderner westlicher Mode zu heiraten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021109.jpg)

Von der Oper aus ist es nicht mehr weit bis zum Büro des Tourveranstalters, bei dem ich für den übernächsten Tag schon von zu Hause aus eine dreitägige Schiffstour in die Halong-Bucht gebucht habe. Nachdem ich mich ein wenig durchgefragt habe, finde ich schließlich das Büro und zahle den restlichen Betrag. Als Dank bekomme ich eine schöne Broschüre über die Fahrt und das Schiff und einen etwas weniger schönen Erinnerungsteller. Hm, mein Koffer wiegt ja schon 25 kg. Ich bin nicht sicher, ob dieses Stück es mit zu mir nach Hause schaffen wird. Die Angestellte spricht übrigens etwas deutsch und erzählt mir, dass sie ein Studienprogramm in Hamburg absolviert hat.

Nach alldem habe ich mir eine Pause verdient, und so setze ich mich ins Café am Historischen Museum und trinke erst mal ein gepflegtes Bier. Bei dem feucht-warmen Wetter braucht man ja viel Flüssigkeit, und wie gesagt, es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sich das Trinken abzugewöhnen. Frisch gestärkt besuche ich danach das Historische Museum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021141.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021142.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021242.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021255.jpg)

Schließlich kehre ich an den Hoan-Kiem-See zurück, um dort noch dem Jadebergtempel einen Besuch abzustatten. Der Tempel steht auf einer Insel, die über eine pittoresken Brücke mit dem Ufer verbunden ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021331.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021334.jpg)

Im Tempel selbst staune ich nicht schlecht über die Opfergaben: Offenbar haben die Geister der Erde, der Heilkunst und der Literatur, denen der Tempel geweiht ist, eine Vorliebe für imperialistische Süßwaren, oder warum sollten sonst die Oreo-Kekse dort gelandet sein?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/021340.jpg)

Ich bin inzwischen leider weit weg davon, mir darüber noch ernstliche Gedanken zu machen, denn so langsam schlägt der Schlafmangel zu. In einem Café am Hoan-Kiem-See esse ich ein paar Nems (natürlich mit Bier) und überlege stundenlang, ob 70.000 Dong, der Preis für die Nems, viel oder wenig ist. Andererseits: Ich habe vorhin im Hotel 150 Euro in 4,3 Millionen Dong getauscht, da können 70.000 Dong eigentlich nicht so viel sein.

Danach schaffe ich nur noch einen Kurzbesuch im Supermarkt, wo ich zunächst wieder zurückgepfiffen werde und meinen Rucksack in einem Schließfach einsperren muss. Ein bisschen Wasser, ein bisschen Cola – man kann ja nicht nur von Bier leben -, dazu eine Packung Kekse, und dann stolpere ich ziemlich müde  zum Hotel, wo ich mich für die nächsten zwei Stunden nicht mehr großartig vom Bett wegbewege. Eigentlich hatte ich vorher überlegt, ob ich heute zur Feier des ersten Urlaubstages teuer französisch essen gehe, aber ich bin nur noch in der Lage, mich kurz nach sechs zwei Straßen weiter in ein vom Reiseführer empfohlenes kleines Restaurant zu schaffen und dort Rindfleisch mit Gemüse zu essen. Und ja, ich gebs zu, auch dazu habe ich wieder ein Bier getrunken. ;-)

Den Rest des Abends verbringe ich mit Umpacken, Reisetagebuch schreiben und Geld zählen. Dabei komme ich zu der beruhigenden Einsicht, dass 70.000 Dong nicht mal drei Euro sind. Dann wird noch schnell der Wecker auf 7.00 Uhr gestellt, denn morgen muss ich früh raus. Und wahrscheinlich wird es dort, wo ich hingehe, wieder Bier geben.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: DocHoliday am 21.11.2011, 17:10 Uhr
Vietnam und Kambodscha reizen mich schon lange, deshalb bin ich schnell hinterher gereist und bin schon ganz gespannt auf alles, was noch kommt.

@paula2: Vielleicht könntest Du ja doch mal ein bisschen Werbung machen oder mir den Namen des Veranstalters per PN zukommen lassen?
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 21.11.2011, 17:48 Uhr
Na, das fängt doch gut an: Es gibt Bier... :bier:  :grins:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 21.11.2011, 18:40 Uhr
@ DocHoliday: Auch an dich ein herzliches Willkommen!

Sicher finde ich für dich im Hotel-Kühlschrank noch ein Tiger Beer.


@ Anti: Für dich gilt natürlich das gleiche! Und ich kann dir schon mal gleich verraten: Auf der gesamten Reise wird die Bierversorgung zum Glück kein Problem sein.  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: DocHoliday am 21.11.2011, 19:09 Uhr
Auf der gesamten Reise wird die Bierversorgung zum Glück kein Problem sein.  :D

Na das ist doch schon mal beruhigend! ;)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Wilder Löwe am 21.11.2011, 19:12 Uhr
Hallo Flicka, ich bin im nächsten Flieger hinterher geflogen, denn Vietnam steht ganz oben auf meiner Wunschliste. Die Kinder sind schon überzeugt (mit dem Argument, dass es da ein bisschen so wie auf Bali sei), aber mein Mann "zickt" noch  :roll: . Vielleicht kann ihn ja Dein Reisebericht überzeugen. Bis jetzt lässt er sich ja gut an, weiter so.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 21.11.2011, 19:48 Uhr
Hallo Flicka,

Ach da werden Erinnerungen wach, seufz :roll:
Wir kamen am Silvesterabend an und haben den Abend damit verbracht das über die Strasse gehen zu Lernen, im neuen Jahr konnten wir es dann  :D

Unsere diversen Toyotas hatten übrigens immer alle Sicherheitsgurte die wir auf unserer Rückbank auch benutzt haben, was wir von den Fahreren nicht behaupten können. Einmal sind wir über eine im Bau befindliche Autobahn gebrettert und mußten plötzlich an einer Betonschranke umkehren - auf einer Autobahn  :shock:
Wir versuchten unsrem Guide verständlich zu machen, dass es in D völlig undenkbar ist auf einer nicht freigegebenen Autobahn zu fahren (was er nicht wirklich verstanden hat), Verkehr ist wirklich unglaublich da...waren wir froh dass wir nicht fahren durften! Mein bester Film in diesem Urlaub ist wie ein Bus auf einer 6spurigen Strasse links abbiegt...

Und in einem Tempel gab es Tuc Kekse als Opfergabe :wink:

Halong Bucht war Super, ich freu mich auf die Fortsetzung
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 21.11.2011, 21:57 Uhr

Hallo Flicka,


Das lässt sich nicht generell beantworten, sondern kommt auf Reisezeit und Reiseziel im jeweiligen Land an. Auf den Länder-Informationseiten des Auswärtigen Amts gibts dazu einen guten Überblick, auch zu benötigten Impfungen.

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/VietnamSicherheit_node.html#doc383592bodyText8

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/KambodschaSicherheit_node.html#doc391312bodyText6

danke für die Links, ich werde sie mir gleich vorknöpfen. Die Reisezeit der Nachbarn wäre von kurz vor Weihnachten bis zum 3. oder 4.Januar, wobei nur Vietnam am Plan steht, Kambodscha nicht.

Ich war beim "normalen" Hausarzt gewesen, der sich dann anhand meiner Informationen zum Reiseziel kundig gemacht hat und letztlich zu dem Schluss kam, dass bei mir die Mitnahme des Stand-By-Medikaments, und zwar Malarone, reicht. Außerdem hat er mir noch ein Antibiotikum für den Fall von schweren bakteriellen Magen-Darm-Erkrankungen verschrieben.

Ansonsten musste ich nur die Impfungen auffrischen lassen, die ich als Normalbürgerin & Weltreisende sowieso schon hatte, also Tetanus, Diphterie, Polio sowie Hepatitis A und B.

Hmmm, ich bezweifle, dass die beiden eine Hepatitis A und B-Impfung haben und das wäe ja schon ein zeitliches Problem, es bis zur eventuellen Abreise hinzubekommen. Aber schonmal gut zu wissen, was alles von Vorteil und von Nöten ist, danke.

Gegen die Gefahr von Malaria, Japanischer Enzephalitis und Dengue-Fieber hatte ich als Repellent das in Deutschland erhältliche "Anti-Brumm" mitgenommen, mit dem ich schon weltweit ganz gute Erfahrungen gemacht hatte und das meines Erachtens auch in Vietnam und Kambodscha ordentlich gewirkt hat. Andere schwören da allerdings auf vor Ort erhältliche Repellents.

Von "Anti-Brumm" habe ich bisher noch nie etwas gehört, mache mich aber umgehend schlau, was der Wirkstoff ist.


Hallo Paula,


wir haben auch eine geführte Tour gemacht, allerdings eine für 2 Personen, das klingt nach absolutem Luxus war aber keinen Deut teurer als eine Gruppenreise (konnte ich auch kaum glauben, ist aber so, der Tipp bekam ich von einem Kollegen). Wenn du magst schreib ich dir gern den Veranstalter, er sitzt in Hamburg, man kann aber über Internet buchen und wir waren sehr zufrieden (ich schreib jetzt mal keine Namen, will ja keine Werbung machen).

oh, das liest sich interessant! Das Problem wäre aber, dass die beiden einen spanisch sprechenden Führer brauchen :think:
Ich wäre dir dankbar, wenn du mir per PN den Veranstalter nennen könntest, bei dem ihr gebucht habt - danke schon jetzt!

So eine geführte Tour hat schon Vorteile, vor allem da man in Vietnam gar nicht selber Auto fahren darf. Und im Gegensatz zu einer Grupenreise kann man trotzdem machen was man will. Kann ich echt empfehlen für Vietnam.
Und du kannst deinen Nachbarn sagen, dass Vietnam mit einer geführten Tour genauso unproblematisch ist wie ein Urlaub in Österreich, das meine ich echt!

Wenn das so unproblematisch ist, dann muss nur noch ein spanisch sprechender Führer her, dann ist die Tour - denke ich - gebongt! :D

So, jetzt werde ich mir den neuen Reiseberichttag zu Gemüte führen :lesend:


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 21.11.2011, 22:14 Uhr

Oreo-Kekse in der Opferschale - was es nicht alles gibt :lol:

Bei deiner Schilderung, dass du stundenlang nachgedacht hast, ob 70.000 Dong viel oder wenig ist und du schließlich zum Ergebnis gekommen bist, dass es knapp 3 Euro sind, habe ich Tränen gelacht! :lol:

Ich sehe schon, das wird nicht nur ein informativer, sondern auch ein heiterer Reisebericht :wink:

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Inspired am 22.11.2011, 01:26 Uhr
Na, nachdem ich nun am Vorabend unserer Weiterbildungsveranstaltung ebenfalls ein paar Bier getrunken habe, denke ich mal, gewappnet zu sein für die Weiterreeise.

Ein bisschen angetrunken harre ich der Dinge, die da kommen. In Hanoi dürfte so langsam jedoch Morgengrauen sein, sodass es für mich höchste Zeit wird in die Federn zu kriechen.

Ach ja, zum Gesundheitlichen nur der Vollständigkeit halber: Man liest auch immer wieder, dass entweder durchgemachte Masern oder eine entsprechende Impfung für Süd- Ost-Asien sinnvoll seien. Ich habe da erst einmal in dem Tagebuch meiner Mutter über meine Kindheit nahclesen müssen um zu beschließen, dass ich das nicht brauche.

 Hepatitis A und B (Twinrix) gibt nach Auskunft unserer ärztlichen Kollegen wohl schon ab der ersten Gabe einen gewisen Schutz, sodass es sicherlich auch erst einige Wochen vor dem Abflug nicht verschwendet ist, die teure Impfung zu zahlen...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 22.11.2011, 10:53 Uhr
Die Bilder wecken Erinnerungen...
Ich bin mal gespannt, wie dein Ausflug zur Halong -Bucht wird. Das war das Einzige, was wir während unserer Vietnamreise organisiert gemacht hatten und was wir nicht wieder so machen würden. Vielleicht magst du mal deinen Anbieter nennen?
Ansonsten ist eigentlich ganz Vietnam recht einfach allein zu bereisen, auch weiter südlich. Es gibt ja überall genügend Reiseagenturen, die dir den nächsten Bus oder Zug buchen. Nur im Mekong - Delta waren wir in einem Ort, in dem fast Niemand Englisch sprach, man nur noch mit Händen und Füßen weiterkam.
 
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 22.11.2011, 17:26 Uhr
Hallo Flicka, ich bin im nächsten Flieger hinterher geflogen, denn Vietnam steht ganz oben auf meiner Wunschliste!

Willkommen in Hanoi!

So langsam weiß ich nicht, ob wir alle noch ins Hotel passen, denn da gibts ja nur 14 Zimmer, aber wer mein Schnarchen erträgt, der darf sich auch mit mir ein Zimmer teilen  :D




Die Reisezeit der Nachbarn wäre von kurz vor Weihnachten bis zum 3. oder 4.Januar, wobei nur Vietnam am Plan steht, Kambodscha nicht.

....

Hmmm, ich bezweifle, dass die beiden eine Hepatitis A und B-Impfung haben und das wäe ja schon ein zeitliches Problem, es bis zur eventuellen Abreise hinzubekommen.

...

Von "Anti-Brumm" habe ich bisher noch nie etwas gehört, mache mich aber umgehend schlau, was der Wirkstoff ist.



Hallo Angie,

wenn der Urlaub schon so bald geplant ist, müssten sich die beiden aber auch um ihre Visa kümmern. Da gibt es zwei Optionen:

- Visa on arrival, wofür man aber eine Art Einladung von einer Firma o.ä. aus Vietnam braucht, was allerdings gewerblich angeboten wird. Mit den Einzelheiten bin ich nicht so vertraut, weil es zwar wohl von vielen als kostengünstigere Alternative zum "richtigen" Visum gemacht wird, vom Auswärtigem Amt aber eher nicht empfohlen wird

- Visum, das von der Botschaft bzw. dem Generalkonsulat ausgestellt wird. Dafür muss man den Pass einschicken. Bei mir sind zwischen Absenden des Passes und Erhalt des Passes mit Visum ca. 10 Tage vergangen.


Was Hepatitis angeht: Da wird bei normalen Aufenthalten sowieso nur Hepatitis A empfohlen. Ich glaube, da dauert es mit dem Impfschutz nicht so lange.


Und Anti Brumm gab es früher im DM-Markt, dort habe ich es aber schon länger nicht mehr gesehen. Ich habs zuletzt bei einer Versand-Apotheke bestellt.



Ach ja, zum Gesundheitlichen nur der Vollständigkeit halber: Man liest auch immer wieder, dass entweder durchgemachte Masern oder eine entsprechende Impfung für Süd- Ost-Asien sinnvoll seien.


Masern waren mir jetzt gar nicht mehr in Erinnerung, aber dagegen bin ich ohnehin geimpft.



Ich bin mal gespannt, wie dein Ausflug zur Halong -Bucht wird. Das war das Einzige, was wir während unserer Vietnamreise organisiert gemacht hatten und was wir nicht wieder so machen würden. Vielleicht magst du mal deinen Anbieter nennen?


Die Tour in die Halongbucht war beim Planen so ein Problem. Da gibts ja offenbar hunderte von Veranstaltern und unterschiedliche Touren, wobei manche Veranstalter mit einer betimmten Tourbeschreibung werben, aber kein Wort zu dem Schiff verlieren, auf dem man übernachtet und andere Veranstalter das Schiff nennen, zu dem man aber mehrere konträre Tourbeschreibungen findet. Und es lässt sich kaum herausfinden, wer tatsächlich Veranstalter ist und wer die Touren bloß als Zwischenhändler weiterverkauft.

Nachdem mitten in meinem Planungszeitraum ein Schiff in der Halongbucht gesunken war und mehrere Touristen ertrunken waren, wollte ich da eher auf Nummer sicher gehen und habe eine Tour auf der "Paloma" gebucht, der Anbieter heißt Palomacruise und ich habe die Tour direkt auf der Homepage des Anbieters gebucht (palomacruise.com, auch da gibts viele Vermittlerseiten, die tatsächlich gar nicht Veranstalter sind).


An alle Mitreisenden:

Heute muss ich mich erst mal vom ersten Arbeitstag nach dem Urlaub erholen. Ansonsten kann ich euch schon mal verraten, dass es auf unserer Reise morgen weitergeht, und zwar kulinarisch!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 22.11.2011, 18:34 Uhr
Ich werde wohl später nachreisen - heute ist leider meine Zeit etwas knapp geworden.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 22.11.2011, 22:56 Uhr

Hallo Flicka,


wenn der Urlaub schon so bald geplant ist, müssten sich die beiden aber auch um ihre Visa kümmern.

es gibt Neuigkeiten, trotzdem danke für all deine Informationen, die ev. doch noch von Nutzen sind (die Hoffnung stirbt zuletzt).

Dank Paula hatte ich die Information, dass vor Ort spanisch sprechende Führer zur Verfügung stehen, das sah also perfekt aus.

Vorhin bin ich von den Nachbarn zurück gekehrt. Nach all dem, was ich den beiden erzählte (nur Dank eures Wissens, denn ich habe von Vietnam null Ahnung), strahlte er wie ein frisch lackiertes Schaukelpferd und sie wollte von der Reise nichts mehr wissen, da sie sich nicht gegen Hepatitis A impfen lassen will, um keinen Preis in der Welt. Erst in der Folge stellte sich heraus, dass die Impfung nur ihr Vorwand war. In der Realität will sie lieber nochmal nach Südamerika, will und wollte nie nach Vietnam, das hat sie sich nur bis heute nicht sagen getraut (?). Er fiel aus allen Wolken und ich fast mit, weil es uns neu war.
Er will aber nicht nach Südamerika, sondern nach Vietnam :lol:

Fast hätte ich ihnen eine getrennte Reise empfohlen :wink:, aber vorerst riet ich ihr, bis zum Wochenende drüber zu schlafen, vielleicht ändert sie ihre Meinung noch. Zugegeben, viel Hoffnung habe ich nicht, aber wie war das mit der Hoffnung? :wink: Falls Vietnam doch noch ein Thema bei den beiden wird, werde ich es posten.

Und da ich, wie erwähnt, von Vietnam null Ahnung habe, ist dein Reisebericht die beste Möglichkeit, dies ein klein wenig zu ändern - wie ich lese, morgen kulinarisch :essen:


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Inspired am 22.11.2011, 23:57 Uhr
Mensch, Angie, hoffentlich wirst du nun hier nicht aufwarten müssen mit der Trennungsgeschichte eurer Nachbarn, die sich nun im Laufe von Flickas Reisebericht immer mehr eingestehen müssen, dass sie grundverschiedene Interessen haben und eigentlich nie überhaupt miteinander in Urlaub fahren wollten ;)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 23.11.2011, 00:08 Uhr

Na, das will ich doch nicht hoffen :nono: Nach Südamerika wollten sie definitiv gemeinsam, aber das war auch die Hochzeitsreise.

Ihr ist ein Land, in dem nicht spanisch gesprochen wird, unheimlich, ihm hingegen macht es weniger aus, da er zumindest ein bisschen englisch kann. Ich denke, sie muss den neuen Gedanken, dass sie die Vietnam-Reise mit einem spanisch sprechenden Führer machen könnten, erst mal verinnerlichen, was aber nicht heißt, dass sie dann einverstanden ist :?

Ich habe schon überlegt, ob ich ihnen ein anderes Ziel schmackhaft machen könnte, aber mir fällt für diese Reisezeit nichts Passendes ein.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 23.11.2011, 05:12 Uhr
O je, o je, o je.....

Da treibt mich der Jetlag wieder früh aus dem Bett, ich schaue mal kurz ins Forum - denn was soll man um kurz vor fünf morgens sonst machen - und dann stelle ich fest, dass ich sozusagen über Nacht den Grundstein für eine Beziehungskrise gelegt habe.  :shock:

Vietnam und Südamerika, das ist jetzt natürlich geographisch und kulturell so unterschiedlich, dass sich ein Kompromiss kaum finden lassen wird. Vielleicht käme eine Andalusien-Rundreise in Betracht und sie suchen vorher im Internet, ob es dort vietnamesische Restaurants gibt?  :wink:


Wenn aber Vietnam noch eine Option ist, es mit den Englisch-Kenntnissen aber so schlecht aussieht, wäre vielleicht doch eine Gruppenreise die bessere Möglichkeit. Beispielsweise gab es in Angkor Wat vor Ort auch deutschsprachige Guides, aber sehr wenige, und ich habe zumindest zweimal beim Vorbeigehen einem Guide zugehört, der das schlecht verständliche deutsch, das er sprach, offensichtlich auswendig gelernt hatte. Mein Tuk-Tuk-Fahrer in Kambodscha hat mir auch stolz von seinem Schwager berichtet, der angeblich englisch, deutsch und japanisch "spricht". Diese Sprachkenntnisse stelle ich mir ähnlich vor.

Ich habe keine Ahnung, ob und wie man vorher sicherstellen kann, dass man vor Ort einen Guide mit ordentlichen Sprachkenntnissen erwischt. Deshalb - und weil die Zeit ja mittlerweile eher knapp wird - wäre eine Gruppenreise mit Rundum-Sorglos-Paket vielleicht besser geeignet, um "sie" noch von Vietnam zu überzeugen. Eine Kollegin von mir hat letztes Jahr eine Gruppenreise durch Vietnam inkl. Angkor Wat gemacht, und die war von ihrem Urlaub begeistert.


Mensch, Angie, hoffentlich wirst du nun hier nicht aufwarten müssen mit der Trennungsgeschichte eurer Nachbarn, die sich nun im Laufe von Flickas Reisebericht immer mehr eingestehen müssen, dass sie grundverschiedene Interessen haben und eigentlich nie überhaupt miteinander in Urlaub fahren wollten ;)

Würde das auch unter die Kategorie "Reiseberichte Non-USA" gehören?  :wink:


Ich werde wohl später nachreisen - heute ist leider meine Zeit etwas knapp geworden.


Schön, dass du dich auch noch anschließen willst - wir bleiben auch den ganzen Tag in Hanoi. Vielleicht treffen wir uns zum Mittagessen? Ich muss allerdings warnen, dass es zwar kulinarisch, aber vorher auch ein bisschen eklig wird. :oops:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 23.11.2011, 07:59 Uhr
Vielleicht käme eine Andalusien-Rundreise in Betracht und sie suchen vorher im Internet, ob es dort vietnamesische Restaurants gibt?  :wink:

Leider ist das keine Lösung, ich war mit meinem Freund diesen Sommer 3Wochen auf Andalusien Rundreise und wir haben nirgends ein vietnamesisches Lokal entdeckt  :(
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 23.11.2011, 19:01 Uhr

Vielleicht käme eine Andalusien-Rundreise in Betracht und sie suchen vorher im Internet, ob es dort vietnamesische Restaurants gibt?  :wink:

Leider ist das keine Lösung, ich war mit meinem Freund diesen Sommer 3Wochen auf Andalusien Rundreise und wir haben nirgends ein vietnamesisches Lokal entdeckt  :(


Schade, ich dachte schon, ich hätte den unmöglichen Kompromiss gefunden.  :wink:


Aber jetzt gehts erst mal auf unserer Reise weiter. Alle da? Dann mal los:



Donnerstag, 3. November

Als der Wecker klingelt, hüpfe ich zwar nicht gerade aus dem Bett, aber ich fühle mich nach neun Stunden Schlaf definitiv fitter als gestern. Nach einem kurzen Frühstück (Tee, Obst und Toast mit Kiri-Käse; auf Nudelsuppe zum Frühstück habe ich heute keine Lust) fahre ich mit dem Taxi etwa 2 km zum Hanoi Cooking Centre, wo ich für heute vormittag einen Kochkurs „Vietnamese Street Food“ gebucht habe. Beim Bezahlen komme ich mal wieder mit der vietnamesischen Währung in Konflikt. Der Fahrer will irgendwas mit "vier" von mir haben. Ich werde aus dem Taxameter nicht schlau, und aus irgendeinem Grund bin ich der Meinung, er wolle vier Dollar und gebe ihm deshalb 80.000 Dong. Daran, wie breit er lächelt, merke ich allerdings schnell, dass ich ihn offenbar sehr großzügig bezahlt habe. Als ich anschließend im Cooking Centre nach dem angemessenen Preis frage, erfahre ich, dass dann doch 40.000 Dong gemeint waren. Na ja, wieder was dazugelernt.

Am Kochkurs nehmen etwa 12 Leute teil, und wir machen zuerst einen Marktgang. Vorbei an einer Händlerin, bei der unserer Führerin uns die unterschiedlichen Sorten Reis und Fischsauce erklärt.

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Dann gehts hinein in eine Markthalle, wo wir zuerst an einem Stand mit Eiern halten. Dort liegen nicht nur „normale“ Eier, sondern auch bebrütete, die man darin erkennt, dass sie in einem Netz liegen.

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Ansonsten gibt es viele Gewürze, Obst und Gemüse, und das Fleisch könnte man hier sogar vom Mofa aus kaufen. Ich stelle mir gerade vor, wie ich im Real-Markt mit dem Auto am Drive-In-Schalter ankomme und ein Pfund Hackfleisch ordere.

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An einem Stand mit Muscheln und Schnecken aus den Reisfeldern gibt es auch Frösche oder Kröten zu kaufen, die in einem Netz vor sich hinzappeln und auf ihr weiteres Schicksal warten.

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Auf dem Rückweg zum Cooking Centre sehe ich dann jemanden, der offenbar auch großen Bierdurst hat:

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Außerdem kommen wir an einer Moped-“Waschanlage“ vorbei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_030949.jpg)


Im Cooking Centre kochen wir dann als erstes eine Pho, eine Suppe mit Rindfleisch und Nudeln, eines der typischen Gerichte Vietnams. Ungewöhnlich finde ich, dass das Fleisch separat gebraten und mit frischem Gemüse in das Schälchen gegeben wird. Erst dann wird die Rinderbrühe darüber gegossen, die zuvor acht Stunden gekocht hat. Die Suppe essen wir direkt. Na ja, dann halt doch Nudelsuppe zum zweiten Frühstück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_031011.jpg)

Während wir dann anschließend fleißig Pfannkuchenteig herstellen, uns bemühen, Mohrrüben in kleine Blumenscheiben zu schneiden, mit einem Schälmesser nudelartige Streifen von verschiedenen Gemüsen schneiden, Salatsaucen zubereiten und Frühlingsrollen wickeln, kocht der Küchenchef die drei bebrüteten Eier, die wir auf dem Markt gekaufen haben. So sehen sie von der Schale befreit aus:

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Und das ist das ausgebrütete Küken, das vom restlichen Eiweiß und Dotter befreit wurde. Ein mutiger Australier probiert und findet es gar nicht schlecht – ich hätte es definitiv nicht essen können.

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Nach dem Kochkurs dürfen wir unsere Ergebnisse im Restaurant verspeisen. Es gibt Garnelen-Süßkartoffel-Pfannkuchen, die im Wok fritiert wurden, Frühlingsrollen mit einem süß-scharfen Dip, einen Papaya-Bananenblüten-Salat und geröstete Bananen in warmer Kokosmilch. Auf den Fotos sind die Gericht teilweise zu sehen:

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Es schmeckt lecker und ich spüle es natürlich mit Hanoi-Bier hinunter. Während des Essens kommen wir alle miteinander ins Gespräch. Die anderen Teilnehmer kommen aus den USA und aus Australien, wir jammern alle ein wenig über die Zeitumstellung und erzählen uns, was wir in den nächsten Tagen noch vorhaben. Mindestens fünf der anderen fahren morgen wie ich in die Halong-Bucht. Ich bin gespannt, ob ich vielleicht den ein anderen anderen auf „meinem“ Schiff wiedersehen werde.

Den Rückweg zum Hotel meistere ich dann zu Fuß, ohne mich zu verlaufen und ohne überfahren zu werden. Überhaupt werde ich immer gelassener, was den Auto- und Mopedverkehr betrifft: Wenn man ruhig und aufrecht am Straßenrand entlangmarschiert und beim Überqueren lässig voranschreitet, wird man offenbar Teil des Gesamtkunstwerks, und außer einem gelegentlichen Anhupen passiert nichts. Als ich dann allerdings unvermittelt auf Bahngleise stoße, schaue ich dann doch lieber zweimal in beide Richtungen.

Im Hotel angekommen gönne ich mir eine Stunde Mittagspause und fahre dann mit dem Taxi zum Tempel der Literatur. Diesmal zahle ich 30.000 Dong. Na ja, eigentlich wären es 28.000 Dong, aber der Fahrer macht gar keine Anstalten, mir 2.000 Dong herauszugeben, und nachdem ich ja heute morgen fröhlich 40.000 Dong „Trinkgeld“ gegeben habe, will ich jetzt nicht auf umgerechnet 7 Cent beharren. ;-)

Der Tempel der Literatur, erbaut im Jahr 1070,  ist gut besucht, von Asiaten und „Westlern“. Ich spaziere durch die verschiedenen Höfe, in denen fast tausend Jahre lang nach konfuzianischen Regeln die Prüfungen der Mandarine, der Staatsbeamten, durchgeführt wurden. Wer damals in den Staatsdienst wollte, brauchte unter anderem ein Zelt und ziemlich viel Zeit: Die Prüfungen, die nur alle drei Jahre stattfanden, dauerten über 30 Tage. Laut Reiseführer bestanden im Jahr 1733 nur acht von 3000 Kandidaten...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_031713.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_031536.jpg)

Auf diesen Stelen wurde man namentlich verewigt, wenn man zwischen 1442 und 1779 bei den glücklichen Gewinnern war:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_031546.jpg)

Vorbei am Altar des Konfuzius komme ich schließlich in die „Ehrenhalle des großen Erfolges“, wo Konfuzius auf einem vergoldeten Altar thront. Dort schiebt gerade ein junger Mann eine Kekspackung nach hinten, plaziert 3 Früchte und einen Geldschein davor und spricht dann, flankiert von drei anderen jungen Männern ein umfangreiches Bitt- oder Dankgebet, das von zahlreichen Verbeugungen begleitet wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_031614.jpg)

In der letzten Halle treffe ich dann auf weitere ehrwürdig auf Altären thronende Männer, aber ob es sich dabei um Herrscher, Preisträger oder Konfuzius-Schüler handelt, bekomme ich nicht heraus. Zum Schluss kaufe ich mir noch für 60.000 Dong eine dunkel bemalte Gips-Schildkröte. Das Kichern, mit dem die Verkäuferin mein Geld entgegennimmt, lässt mich schlimmes ahnen. Wahrscheinlich hat sie das Geschäft des Tages gemacht. Aber ich will jetzt endlich mein erstes Souvenir, und wie gesagt habe ich heute ja schon 42.000 Dong Trinkgeld gegeben.

Es wird schon langsam dunkel, aber ich will trotzdem wieder zu Fuß zum Hotel gehen. Der Verkehr in den Straßen ist allerdings noch schlimmer als heute mittag, und ich mache eine neue Entdeckung. Offenbar ist der vietnamesische Moped-Fahrer der Meinung, dass ein Bürgersteig, der nicht von Mopeds, Garküchen und Waren aller Art vollgestellt ist, für Fußgänger alleine viel zu schade wäre. Also wird an geeigneten Stellen ein Teil des Straßenverkehrs auf den Bürgersteig verlagert. Im Ergebnis muss ich also auch noch entgegenkommenden Mopeds ausweichen, während ich um Kochtöpfe, Hocker und eine Frau herumlaufe, die sich gerade vor einem Laden die Fußnägel lackieren lässt. Der Straßenverkehr sieht übrigens so aus, und auch da schaffe ich ein paar Straßenüberquerungen ohne Verletzungen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_031724.jpg)

Im Hotel komme ich schließlich um kurz nach sechs Uhr an, und da bin ich auch noch fest entschlossen, heute abend noch mit dem Taxi zu einer Shopping Mall zu fahren. Spätestens um halb acht, als ich immer noch platt auf dem Bett liege, wird mir aber klar, dass ich das Zimmer heute nicht mehr verlassen werde. Also schreibe ich noch an meinem Reisebericht weiter, belege alle Steckdosen mit Akku-Aufladegeräten, trinke das Tiger Beer aus dem Kühlschrank und packe eine kleine Tasche. Morgen werde ich Hanoi für zwei Nächte verlassen, und mein großer Koffer darf im Hotel auf mich warten. Die Halong-Bucht wartet auf mich, und ich freue mich darauf, den lärmenden Verkehr für ein paar Tage hinter mir zu lassen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: rookie am 23.11.2011, 19:41 Uhr
Hi Flicka,

es macht mir richtig viel Spaß deinem Bericht zu folgen, schade dass ich kein Tiger Beer hier habe.... so muss es halt ein normales deutsches Bier tun.

Prost und gute N8 wünscht
Rookie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 23.11.2011, 20:16 Uhr
Hallo Flicka,

Ein Pho Kochkurs das ist ja Super, das hätte ich auch gern gemacht, Pho gehört jetzt zu meinen
Lieblingsessen, schade dass es die Pho24 Kette in München nicht gibt   :?
Dazu haben wir meist bababa Bier getrunken (333 Bier, eins der wenigen Wörter Vietnamesisch die wir gelernt haben)  :D

Der Verkehr da ist echt der Wahsinn, vor allem die kompletten Familien mit Mama, Papa und 2 Kindern auf einem Motorrad haben mich echt fasziniert...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 23.11.2011, 20:28 Uhr
Hallo Flicka,

Ein Pho Kochkurs das ist ja Super, das hätte ich auch gern gemacht, Pho gehört jetzt zu meinen
Lieblingsessen, schade dass es die Pho24 Kette in München nicht gibt   :?


Ich suche mal am Wochenende in meinen Unterlagen nach den Rezepten. Die haben wir nach dem Kurs nämlich mitbekommen, und ich müsste sie eigentlich in irgendeine Hülle gesteckt haben. Wenn du magst, kann ich dir das Pho-Rezept schicken.


Ansonsten habe ich hin und her überlegt, ob ich das Bild mit dem Küken im Reisebericht einstellen soll, weil ich es selbst ziemlich eklig finde. Aber andererseits ist es eigentlich Quatsch, schließlich isst der normale Mitteleuropäer sowohl Eier als auch Hühnchen.


Hi Flicka,

es macht mir richtig viel Spaß deinem Bericht zu folgen, schade dass ich kein Tiger Beer hier habe.... so muss es halt ein normales deutsches Bier tun.

Prost und gute N8 wünscht
Rookie

Ich würde gerne zurückprosten. Aber hier in Deutschland ist mir doch tatsächlich das Bier ausgegangen!  :shock:

Muss morgen gleich mal einkaufen gehen...  :bier:  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 23.11.2011, 21:56 Uhr
Uah! Hast du auch was stärkeres als Bier? Was trinken da die Vietnamesen? Reisschnaps?

Neulich hatte mein Schatz auch ein bebrütetes Ei.  :zuberge: Seitdem sind Eier erst mal von meiner Speisekarte verbannt...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 23.11.2011, 22:08 Uhr

Hallo Flicka, Paula und Birgit,


und dann stelle ich fest, dass ich sozusagen über Nacht den Grundstein für eine Beziehungskrise gelegt habe.  :shock:

:nono: Du hast keinen Grundstein gelegt, drüben herrscht Friede-Freude-Eierkuchen :D Ich komme gerade von dort :wink:

Vietnam und Südamerika, das ist jetzt natürlich geographisch und kulturell so unterschiedlich, dass sich ein Kompromiss kaum finden lassen wird. Vielleicht käme eine Andalusien-Rundreise in Betracht und sie suchen vorher im Internet, ob es dort vietnamesische Restaurants gibt?  :wink:

Für dieses Jahr ist der Kompromiss gefunden und - man lese und staune - es wird weder Vietnam noch Südamerika, sondern.......... Teneriffa :lol:

Das Wichtigste für die beiden ist, dass sie den Urlaub nicht zu Hause verbringen, denn er ist selbständig und hätte im Urlaub zu Hause keine Sekunde Ruhe und genau das wollen sie verständlicherweise. Da sie sich in der Kürze bis zu Urlaubsbeginn sowieso nicht einigen können, fragte ich sie, was denn mit der Nachbarinsel wäre. Sie bräuchten nicht länger überlegen, hätten die gewohnte kanarische Sprache usw. Sie guckten sich an (mir kam es wie eine Ewigkeit vor :wink:) und nahezu gleichzeitig sagen sie "vale, es una buena idea" (= OK, das ist eine gute Idee).

Wenn aber Vietnam noch eine Option ist, es mit den Englisch-Kenntnissen aber so schlecht aussieht, wäre vielleicht doch eine Gruppenreise die bessere Möglichkeit.

Ich habe keine Ahnung, ob und wie man vorher sicherstellen kann, dass man vor Ort einen Guide mit ordentlichen Sprachkenntnissen erwischt. Deshalb - und weil die Zeit ja mittlerweile eher knapp wird - wäre eine Gruppenreise mit Rundum-Sorglos-Paket vielleicht besser geeignet, um "sie" noch von Vietnam zu überzeugen. Eine Kollegin von mir hat letztes Jahr eine Gruppenreise durch Vietnam inkl. Angkor Wat gemacht, und die war von ihrem Urlaub begeistert.

Genau das hat er vor, wie er mir beim Verabschieden zuflüsterte: Er möchte das kommende Jahr nutzen und ihr Vietnam schmackhaft machen. Je nachdem, wie es läuft, werde ich mit deinem Reisebericht, Flicka, hinüber gehen, die Fotos zeigen und sinngemäß auch den Text übersetzen.

Danke nochmal an alle für eure Hilfe.

Übrigens finde ich es witzig, dass dein, Flickas, Reisebericht, endlich Klarheit in das Urlaubsland gebracht hat, auch wenn es anders aussieht, als geplant :wink:


LG, Angie, die jetzt den neuesten Text lesen wird :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 23.11.2011, 22:26 Uhr

Hallo Flicka,


der Kochkurs ist ja höchst interessant! Und ja, beim Foto vom bebrüteten Ei ist es mir kurzfristig vergangen, aber andererseits gehört das zu deren Kultur und ich finde es richtig, dass du das Bild eingestellt hast. Wie soll sich sonst jemand, der es noch nie gesehen hat, ein bebrütetes Ei vorstellen?

Der Verkehr ist ja irre, wie das eine Foto zeigt. Ich denke, du hattest eine Vielzahl an Schutzengeln beim Überqueren der Straßen dabei. Apropos Straßen: Unfälle müssten doch zig-fach an der Tagesordnung sein. Hast du davon etwas mitbekommen?

Ich freue mich schon auf den nächsten Tag!


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 24.11.2011, 09:38 Uhr
Hallo Flicka,

Ein Pho Kochkurs das ist ja Super, das hätte ich auch gern gemacht, Pho gehört jetzt zu meinen
Lieblingsessen, schade dass es die Pho24 Kette in München nicht gibt   :?


Ich suche mal am Wochenende in meinen Unterlagen nach den Rezepten. Die haben wir nach dem Kurs nämlich mitbekommen, und ich müsste sie eigentlich in irgendeine Hülle gesteckt haben. Wenn du magst, kann ich dir das Pho-Rezept schicken.


Hallo Flicka,

das wäre klasse vielen Dank!

zum Thema Essen in Vietnam fällt mir noch eine lustige Begebenheit ein: wir haben unsere Guides natürlich immer gefragt ob sie ein Restaurant etc fürs Abendessen empfehlen können. Unser Guide in Hanoi war eine ältere Frau, die in der DDR Chemie studiert hat und schon lange nicht mehr in Deutschland war, in der BRD war sie vor Jahren mal ein paar Tage (sprach aber perfekt Deutsch). Sie meinte es gäbe in Hanoi auch deutsches Essen wenn wir mal wieder einheimische Kost essen wollen. Und nun ratet mal was in Vietnam ein typisch deutsches Essen ist:

na?

DÖNER  :lachroll:

wir haben uns fast tot gelacht, sie war ganz erstaunt.
Den ersten Dönerstand in Hanoi haben nämlich Mitarbeiter der deutschen Botschaft aufgemacht, der kam auch bei den Vietnamesen gut an und viele Vietnamesesn haben das kopiert. Und seither ist deutsches Essen in Vietnam = Döner klasse oder  :mrgreen:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 24.11.2011, 16:29 Uhr
So, jetzt bin ich dabei ...

Die Passagen über den Verkehr klingen sehr interessant - allerdings habe ich so was schon mal von einem Arbeitskollegen gehört, der viel nach Indien gefahren ist. Und auch in Italien soll es nicht viel besser sein.

Aber das es dann auf dem Bürgersteig weitergeht, wo eh schon alles möglich rumsteht .... :roll: :roll:

Interessieren würden mir in Vietnam und Kambodscha natürlich die Tempel - da bin ich gespannt ob Du auch Angkor Wat besuchst ...

Einen Kochkurs in Vietnam besuchen ... wie kommt man denn auf so etwas?
Von den Zutaten möchte ich gar nicht erst sprechen ...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 24.11.2011, 18:14 Uhr

Der Verkehr ist ja irre, wie das eine Foto zeigt. Ich denke, du hattest eine Vielzahl an Schutzengeln beim Überqueren der Straßen dabei. Apropos Straßen: Unfälle müssten doch zig-fach an der Tagesordnung sein. Hast du davon etwas mitbekommen?


Vietnam ist wohl einer der weltweiten Spitzenreiter, was Verkehrstote betrifft.  :( Zum Glück war der einzige "Unfall", den ich mitbekommen habe, ein mit Zementsäcken vollbeladenes Motorrad, das der Schwerkraft nicht mehr trotzen konnte und das umgefallen ist.

Und nun ratet mal was in Vietnam ein typisch deutsches Essen ist:

na?

DÖNER  :lachroll:


Klasse!!!  :D


So, jetzt bin ich dabei ...

Die Passagen über den Verkehr klingen sehr interessant - allerdings habe ich so was schon mal von einem Arbeitskollegen gehört, der viel nach Indien gefahren ist. Und auch in Italien soll es nicht viel besser sein.

Aber das es dann auf dem Bürgersteig weitergeht, wo eh schon alles möglich rumsteht .... :roll: :roll:

Interessieren würden mir in Vietnam und Kambodscha natürlich die Tempel - da bin ich gespannt ob Du auch Angkor Wat besuchst ...

Einen Kochkurs in Vietnam besuchen ... wie kommt man denn auf so etwas?
Von den Zutaten möchte ich gar nicht erst sprechen ...

Ich war auch mal in Indien, da fand ich den Straßenverkehr aber nicht so schlimm wie in Hanoi. Das Problem besteht vor allem darin, über die Straße drüberzukommen. Man sieht in Hanoi überall in touristisch bevölkerten Gebieten hilflose "Westler" am Straßenrand stehen und sich ratlos umschauen. Am besten hängt man sich dann an die Einheimischen dran, bis man gelernt hat, alleine über die Straße zu gehen.  :staunend2:


Auf die Idee mit dem Kochkurs bin ich - wenn ich mich recht erinnere - durch Tripadvisor gekommen.


Und ja: Natürlich habe ich Angkor Wat besucht. Eigentlich habe ich in Kambodscha nix anderes gemacht.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 24.11.2011, 18:44 Uhr
Freitag, 4. November

Heute morgen stehe ich um viertel nach sechs auf, komme dann aber so langsam in den Tritt, dass das Frühstück ausfallen muss. Um zwanzig vor acht schleppe ich mich samt Rucksack, Tasche und Koffer an die Rezeption, wo mein Koffer einen Aufkleber bekommt und sich schon mal darauf einstellen muss, die nächsten zwei Nächte ohne mich zu verbringen, bevor er irgendwo im Lager des Hotels verschwindet. Kurz Zeit später holt mich schon „Lucky“ von der Paloma Cruise an der Rezeption ab. Lucky heißt eigentlich nicht Lucky, sondern Cuong (oder so ähnlich), erklärt aber im Bus, sein Name werde von Ausländern immer so ausgesprochen, dass er „Crazy“ heiße, und da wolle er doch gleich lieber Lucky genannt werden.

Wir fahren noch ein paar andere Hotels an, dann machen sich Lucky, unser Fahrer, der Minibus, fünfzehn andere Passagiere und ich auf den Weg in die Halongbucht. Wir überqueren den Red River, dann geht es ca. 150 km durch Städte, Felder und mit einem Zwischenstopp an einem riesigen Souvenirgeschäft Richtung Küste. Im Souvenirshop kaufe ich auch gleich Postkarten samt Briefmarken, ziehe dann beim Preis von 250.000 Dong erstmal Luft und atme dann wieder ruhig aus, als mir klar wird, dass ca. 9 Euro für 14 Postkarten samt Briefmarken durchaus ein verträglicher Preis ist. Außerdem stelle ich fest, dass mein Reiseführer von 2010 offenbar schon hoffnungslos veraltet ist. Dort wurde behauptet, vietnamesische Briefmarken würden nicht kleben, weshalb in jedem Postamt ein Topf mit Leim bereitstehe. Dieses Problem haben die Vietnamesen aber zwischenzeitlich offenbar gelöst.

Auf der weiteren Fahrt mache ich dann ein paar Bilder vom Bus aus. Hm, irgendwie ist es doch schön, zur Abwechslung mal wieder herumkutschiert zu werden und sich nicht darum kümmern zu müssen, wie der Tag weitergeht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041214.jpg)


Schon unterwegs wird mir klar, dass die Tour sogar nach deutschen Maßstäben perfekt organisiert ist. Von der Abholzeit im Hotel über den Zwischenstopp bis zur Ankunftszeit in Halong-City verläuft alles wie im Programmverlauf angegeben. Wir kommen pünktlich an und können einen ersten Blick auf die Bucht werfen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041232.jpg)


Dann fahren wir mit einem kleinen Boot hinüber zum Schiff, der Paloma, erhalten die Zimmerschlüssel und beziehen die Kabinen. Ich bin unten in Kabine 100 einquartiert ist, die zwar nicht gerade geräumig ist, die aber vom eigenen Bad, der Klimaanlage über den Safe bis zum Fön alles bietet, was man also verwöhnter Touri so braucht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_042554.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041300.jpg)

Dann finden wir uns pünktlich um 13.15 Uhr im Speisesaal ein. Unterwegs habe ich festgestellt, dass zwei andere Deutsche mit an Bord sind, und wir kommen schnell ins Gespräch. Sie sind seit Sonntag in Vietnam und finden es wie ich schön, sich mal wieder auf deutsch zu unterhalten. Während wir dann essen, fahren wir weiter in die Halongbucht und gehen schließlich hinauf auf Deck. Ich finde den Unterschied zu dem lärmenden Hanoi unglaublich. Hier ist es einfach friedlich, und dass ich gerade das zweite Hanoi-Bier des Tages trinke, macht mich noch friedlicher.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041314.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041428.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041430.jpg)

Um zehn vor drei (zehn Minuten früher als im Plan vorgesehen, das ist natürlich bedenklich ;-) ) kommen wir dann an einem schwimmenden Dorf an, wo wir wahlweise in Kajaks oder Ruderboote steigen. Kajak fahren würde mich zwar auch reizen, aber ich bin ja morgen noch einen Tag in der Bucht, und aus dem Boot kann man einfach besser fotografieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041453.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041501.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041509.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041502.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041516.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041524.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041523.jpg)

Der Ausflug hinterlässt bei mir ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits ist es ja fast wie auf Safari: Man lässt sich eine Stunde lang zwischen schwimmenden Häusern, Booten und Felsen hindurchrudern und fotografiert alles, was vor der Linse auftaucht. Andererseits leben die Leute hier tatsächlich so, machen einen unbefangenen Eindruck und es handelt sich weder um eine Touristenkulisse noch um ein Elendsviertel. Lucky erzählt uns, dass Dorf habe sogar eine Schule. Und ich hoffe, dass die Leute hier wenigstens davon profitieren, dass sie von den Tourveranstaltern als Sehenswürdigkeiten „genutzt“ werden und das Geld nicht nur bei den Veranstaltern hängen bleibt.

Wir kehren dann wieder zur Paloma zurück, relaxen auf dem Sonnendeck und sehen zu, wie die Sonne langsam hinter den Felsen verschwindet. Einige gehen dann noch schwimmen, aber ich bleibe lieber oben an Deck, lasse die Landschaft auf mich wirken und frage mich, ob ich wirklich vor 24 Stunden noch durch Hanoi gelaufen bin. Die Stadt ist plötzlich weit weg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041620.jpg)

Vor dem Abendessen kann man dann noch an einem Kochkurs teilnehmen, aber der besteht letztlich nur daraus, eine vorbereitete Gemüse-Fleisch-Füllung auf Reispapier zu geben und zu Frühlingsrollen zu formen. Beim und nach dem Abendessen unterhalten das deutsche Paar und ich uns noch lange über unsere Urlaubspläne und Urlaubserfahrungen. Sie waren auch schon mehrfach in den USA und wollten jetzt einfach mal was neues sehen. Die Paloma ist zwischenzeitlich in der Halongbucht vor Anker gegangen, und vom Sonnendeck aus können wir in der Dunkelheit die anderen Schiffe sehen, die in der Nähe vor Anker liegen.

Gegen 10 Uhr verabschiede ich mich dann, schreibe in der Kabine noch meinen Reisebericht und ziehe schon mal die Badesachen aus meiner Tasche. Morgen haben wir uns um viertel nach sieben zum Frühstück verabredet, also stelle ich den Wecker mal wieder auf viertel nach sechs.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 24.11.2011, 18:56 Uhr
Nette kleine Kabine. Und das Schiff scheint nicht gerade klein zu sein. Du schreibst von "schwimmen gehen" ... gibt es Pool an Bord?

Die Fotos von Deinem ersten Ausflug gefallen mir.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 24.11.2011, 19:09 Uhr
Nette kleine Kabine. Und das Schiff scheint nicht gerade klein zu sein. Du schreibst von "schwimmen gehen" ... gibt es Pool an Bord?


Nein, man konnte "nur" im Meer schwimmen. Das war glatt wie ein Spiegel und wohl auch abends noch richtig warm - haben zumindest die anderen behauptet.  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 24.11.2011, 21:10 Uhr

Hallo Flicka,


wieder einmal ein unglaublicher Tag und zu dieser Tour hast du offenbar schönes Wetter dazu gebucht :wink:

Die Kochkurse scheinen dort öfter angeboten zu werden, auch wenn jener vom heutigen Tag kein Kochkurs in dem Sinn war. Ich finde es aber toll und würde die Möglichkeit auch wahrnehmen, wenn ich sie hätte.

Apropos kochen: Wenn du Paula das Rezept schickst, dürfte ich dich auch darum bitten?


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Schneewie am 25.11.2011, 09:00 Uhr
Vietnam und Kambodscha würde uns auch sehr interessieren. Allerdings nicht auf eigene Faust, sondern mit Fahrer oder Gruppe.
Wir hatten uns eine Reise von Nord nach Süd vorgestellt, ggfs. mit Zwischenflug, da die Strecke doch recht lang ist und wir gern im Süden einen oder zwei Badetage einlegen wollten.

Halong-Bucht wäre auf jeden Fall auch dabei gewesen. Wir hatten auch schon Kataloge zu Hause, Reiseführer war gekauft, aber dann haben wir doch eine Kreuzfahrt in der Karibik gemacht. Wieso, weshalb, warum kann ich jetzt ehrlich nicht mehr sagen.  :oops:

Von daher lese ich Deinen Reisebericht mit Aufmerksamkeit, denn noch ist nicht aller Tage Abend  :D


Und das mit dem Küken finde ich ekelhaft. Ok, andere Länder, andere Sitten, das ist aber für einen Europäer doch recht heftig. Kommen noch mehr so kulinarische Ding?
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 25.11.2011, 10:00 Uhr
Hallo Schneewie,

mein Freund und ich waren in Vietnam 15 Tage mit einem Fahrer und Reiseführer unterwegs, gebucht hatten wir das bei www.vietnam-heise.de, was ich wirklich empfehlen kann, wir hatten glaube ich 2 Inlandsflüge, weil wir auch von Hanoi bis ganz in den Süden gefahren sind. Wir waren mit dem Veranstalter sehr zufrieden. Er veranstaltet sowohl Gruppenreisen als auch Individualreisen so wie für uns, da kann man sich die Route ganz nach Belieben aussuchen. Soll nur ein Tipp sein, ich kriege keine Provison oder Ähnliches!
Wir werden mit dem gleichen Veranstalter sicher auch noch nach Kambodscha fahren.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 25.11.2011, 10:06 Uhr

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_041524.jpg)


Hallo Flicka,
dieses Bild erkenne ich wieder, da sind wir auch drunter durch gerudert worden  :D

und eine schwimmende Schule hat man uns auch gezeigt, das war wohl das gleiche Dorf! Ich fand diesen Ausflug auch total super! Besonders bemerkenswert fand ich ich das alle Besucher von Frauen und nicht etwa Männern durch das Dorf gerudert wurden, ich habe sie echt bewundert wieviel Kraft sie haben! Und so verdienen sie sich zusätzliches Geld, das sie bestimmt gut gebrauchen können. Ich weiß ja nicht wieviel Geld sie vom Veranstalter bekommen, aber von uns (und den anderen Gästen) haben sie alle noch gut Trinkgeld bekommen, worüber sie sich sichtlich gefreut haben.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Schneewie am 25.11.2011, 12:19 Uhr
Hallo Schneewie,

mein Freund und ich waren in Vietnam 15 Tage mit einem Fahrer und Reiseführer unterwegs, gebucht hatten wir das bei www.vietnam-heise.de, was ich wirklich empfehlen kann, wir hatten glaube ich 2 Inlandsflüge, weil wir auch von Hanoi bis ganz in den Süden gefahren sind. Wir waren mit dem Veranstalter sehr zufrieden. Er veranstaltet sowohl Gruppenreisen als auch Individualreisen so wie für uns, da kann man sich die Route ganz nach Belieben aussuchen. Soll nur ein Tipp sein, ich kriege keine Provison oder Ähnliches!
Wir werden mit dem gleichen Veranstalter sicher auch noch nach Kambodscha fahren.

Danke für die Info. Ist ersteinmal abgespeichert.  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 25.11.2011, 13:46 Uhr
gern geschehen! :D

Find ich übrigens total witzig, dass ihr nach Vietnam wolltet und irgendwie in der Karibik gelandet seid, und gings nämlich ganau anders rum!  :lol:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Schneewie am 25.11.2011, 14:06 Uhr
gern geschehen! :D

Find ich übrigens total witzig, dass ihr nach Vietnam wolltet und irgendwie in der Karibik gelandet seid, und gings nämlich ganau anders rum!  :lol:

So kann´s einem gehen!  :P
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 25.11.2011, 16:31 Uhr

Und das mit dem Küken finde ich ekelhaft. Ok, andere Länder, andere Sitten, das ist aber für einen Europäer doch recht heftig. Kommen noch mehr so kulinarische Ding?

Hm, eigentlich haben wir die schlimmsten schon hinter uns. Denke ich jedenfalls. Kommt natürlich drauf an, was man schlimmer findet. Aber es wird jedenfalls nicht mehr so eklig aussehen.


Hallo Flicka,
dieses Bild erkenne ich wieder, da sind wir auch drunter durch gerudert worden  :D

und eine schwimmende Schule hat man uns auch gezeigt, das war wohl das gleiche Dorf! Ich fand diesen Ausflug auch total super! Besonders bemerkenswert fand ich ich das alle Besucher von Frauen und nicht etwa Männern durch das Dorf gerudert wurden, ich habe sie echt bewundert wieviel Kraft sie haben! Und so verdienen sie sich zusätzliches Geld, das sie bestimmt gut gebrauchen können. Ich weiß ja nicht wieviel Geld sie vom Veranstalter bekommen, aber von uns (und den anderen Gästen) haben sie alle noch gut Trinkgeld bekommen, worüber sie sich sichtlich gefreut haben.

Ja, Trinkgeld haben wir auch alle gegeben. Wenn man es so sieht, dann wandert das Geld der Touris vielleicht über die Ruderer in die Familien, die dort leben, und jeder profitiert letztlich davon.

Und auch bei uns waren es nur Frauen. Ich fand es auch unglaublich, wie schnell sie rudern konnten, zumal sie ja vorwärts rudern.


An alle Mitfahrer:

Heute abend verweilen wir erst mal weiter in der Halong-Bucht und erholen uns, bevor die Reise dann morgen weiter geht.

Um die Wartezeit zu verkürzen, gibt es aber hier das Rezept für Pho (ich schreibe es einfach mal auf englisch ab, genau wie es da steht):
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 25.11.2011, 16:38 Uhr
PHO BO - Beef Noodle Soup


Broth


2kg beef bones
2 brown onions, peeled and cut in half
1 knob of ginger, cut into chunks
1 pig's trotter, ask your butcher to saw in half
500 g beef brisket
1 star anise
4 cm cassia bark or 1 cinnamon stick
1 tsp salt


To serve

600 g pho noodles
200g scotch fillet, thinly sliced
1 tbsp of fish sauce
4 shallots, finely sliced
4 spring onions, half finely sliced and half cut into rings
1/2 cup of coriander leaves
1/2 cup of basil leaves


Accompaniments

1 lemon, cut in half or into wedges
1 long red chili, sliced
Fish sauce to taste


Place beef bones on a baking tray in oven, preheated to 200 degrees Celsius. Roast for 20 minutes. Turn meat over and roast for a further 20 minutes.

Heat the grill or barbeque. Grill onion and ginger on sides until charred lines appear

Remove bones from oven and place in a large pot. Add the pig trotter. Cover with cold water and slowly bring to simmering point, removing scum as it comes to the surface. Add onion, ginger, brisket, star anise, and cassia bark. Simmer gently for 30 minutes. Remove brisket and set aside. Take care not to boil the stock as it will result in a cloudy broth. Continue to simmer stock for a further four hours. Strain stock and discard bones, vegetables and spices.


To Serve

Marinate the scotch fillet in the fish sauce and set aside. Slice the brisket. Ensure the broth is at simmering point.

Bring a pot of water to the boil. Drop the noodles into boiling water and stir with a chopstick to separate noodles, ensuring they are heated evenly (approximately 20 seconds). Drain noodles thoroughly and divide evenly into six bowls.

Place brisket, sliced fillet, shallots, spring onions, and herbs on the top of the noodles. Ladle hot broth into the bowls. Generously add lemon juice, herbs, and fish sauce.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: navajo_girl am 25.11.2011, 17:28 Uhr
Klasse Bericht, gute Bilder.

 :eckig:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 25.11.2011, 18:15 Uhr
Hallo Flicka,

Danke für ds Rezept, das ist klasse. ich mache aus "Bo" ein "Ga", dann ist es perfekt  :D

Muss ich gleich mal schauen, wo ich in München Fischsauce bekomme!


Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 25.11.2011, 20:08 Uhr
Klasse Bericht, gute Bilder.

 :eckig:

Danke!  :D


Hallo Flicka,

Danke für ds Rezept, das ist klasse. ich mache aus "Bo" ein "Ga", dann ist es perfekt  :D

Muss ich gleich mal schauen, wo ich in München Fischsauce bekomme!


Noch nicht mal ausprobiert, und schon abgewandelt? Ts, ts, ts...  :wink:

Fischsauce habe ich bei uns in einem Asia-Laden gefunden - notfalls gäbs die aber sogar bei Amazon.  :shock:


Beim Drüberlesen habe ich mich übrigens gefragt, ob ich die Fleischzubereitung evtl. falsch im Kopf habe. Ich meine, das Fleisch wäre schon vor dem Zugeben der Brühe insgesamt gar gewesen, und ich meine, es wäre teilweise fritiert worden. Aber wenn ich das Rezept richtig verstehe, wird die Rinderbrust vorher mitgekocht und das Rinderfilet wird nur sehr dünn geschnitten und mariniert und dann mit der heißen Brühe übergossen.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 25.11.2011, 20:26 Uhr
Schöne Bilder, die wecken Erinnerungen....
Das Bild mit dem Kajak kenn ich auch, da sind wir auch langgepaddelt mit einem Kajak. Hat uns gut gefallen. Aber kommt ja bei dir noch? Wir waren im Februar da, da war das Wasser zum baden schon grenzwertig kalt. War trotzdem toll. Wir haben mit unserem Schiff in einer kleinen Bucht geankert und waren dort ganz allein. Ins Wasser sind auch nur drei Leute gegangen. Und dann allein zwischen den Felsen rumschwimmen...
Dein Anbieter scheint ja gut gewesen zu sein. Wir hatten zwei Nächte in der Halong - Bucht gebucht, davon eine auf dem Schiff, die uns gut gefallen hat, und eine auf einer Insel, was wir nicht empfehlen würden. War zu weit außerhalb, wir mussten bei starkem Wellengang erstmal zwei Stunden mit einem Schiff fahren, konnten dann auf der Insel nicht anlegen, so dass wir auf ein Floß umsteigen mussten, was ständig von den Wellen überspült wurde und eine ziemlich wacklige Angelegenheit war. Wäre nicht so schlimm gewesen, wenn wir nicht unsere Elektronik (Netbook, Kamera, Handy) mitgehabt hätten, um die wir ziemlich Angst hatten.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 25.11.2011, 21:29 Uhr

Hallo Flicka,


danke für das Rezept. Könnte sein, dass ich an der Fischsauce scheitere und Amazon ist keine Alternative, da von dort ausnahmslos mit DHL geliefert wird und DHL stellt bei uns nicht zu. Bestellte Sachen verschwinden dann irgendwie...


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 26.11.2011, 10:19 Uhr
Manchmal hat man Glück und Restaurants helfen aus... Gibt es denn einen "Chinamann" auf Grand Canaria?
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 26.11.2011, 15:43 Uhr

Dein Anbieter scheint ja gut gewesen zu sein. Wir hatten zwei Nächte in der Halong - Bucht gebucht, davon eine auf dem Schiff, die uns gut gefallen hat, und eine auf einer Insel, was wir nicht empfehlen würden. War zu weit außerhalb, wir mussten bei starkem Wellengang erstmal zwei Stunden mit einem Schiff fahren, konnten dann auf der Insel nicht anlegen, so dass wir auf ein Floß umsteigen mussten, was ständig von den Wellen überspült wurde und eine ziemlich wacklige Angelegenheit war. Wäre nicht so schlimm gewesen, wenn wir nicht unsere Elektronik (Netbook, Kamera, Handy) mitgehabt hätten, um die wir ziemlich Angst hatten.


Ich glaube, so ein Angebot hatte ich auch in die engere Wahl gezogen. Da war die Übernachtung nicht auf Cat Ba, sondern auf einer kleinen Insel mit nur ein paar "Hütten", nicht wahr? Das hätte mich auch gereizt, aber Stichworte wie "starker Wellengang" und "überspültes Floß" klingen jetzt natürlich nicht so optimal.  :(



Hallo Flicka,

danke für das Rezept. Könnte sein, dass ich an der Fischsauce scheitere...


Also, wenn es letztlich wirklich daran scheitern müsste, wird sich sicher ein Weg finden, wie ich hier gekaufte Fischsauce auf die Kanaren schicken könnte.

Ich muss aber selbst auch nochmal schauen. Es gibt bei der Fischsauce anscheinend ganz schöne Qualitätsunterschiede. Die "gute" schmeckt wohl aromatisch, im fertigen Essen aber nicht nach Fisch.



So, jetzt schau ich mal meine Bilder durch, und dann gehts nachher auch weiter mit dem Reisebericht. Es kann ja nicht sein, dass ihr alleine und schiffbrüchig durch die Halong-Bucht treibt, nur weil ich mit Plätzchenbacken und Adventskranzbinden beschäftigt bin.  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 26.11.2011, 16:23 Uhr

So, jetzt schau ich mal meine Bilder durch, und dann gehts nachher auch weiter mit dem Reisebericht. Es kann ja nicht sein, dass ihr alleine und schiffbrüchig durch die Halong-Bucht treibt, nur weil ich mit Plätzchenbacken und Adventskranzbinden beschäftigt bin.  :D

Sehr löbliche Einstellung  :D
Mein Adventskranz ist schon fertig und der Plätzchenteig ruht bis morgen früh im Kühlschrank, ich freue mich dass ich heute weiter reisen darf  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 26.11.2011, 16:36 Uhr

So, jetzt schau ich mal meine Bilder durch, und dann gehts nachher auch weiter mit dem Reisebericht. Es kann ja nicht sein, dass ihr alleine und schiffbrüchig durch die Halong-Bucht treibt, nur weil ich mit Plätzchenbacken und Adventskranzbinden beschäftigt bin.  :D

Sehr löbliche Einstellung  :D
Mein Adventskranz ist schon fertig und der Plätzchenteig ruht bis morgen früh im Kühlschrank, ich freue mich dass ich heute weiter reisen darf  :wink:

Den Adventskranz habe ich auch fertig. Der Plätzchenteig ist aber bisher über den Punkt "Butter auf der Heizung weich werden lassen" nicht hinausgekommen. ;-)

Aber jetzt werde ich mich gleich der widerspenstigen Butter widmen können, während ihr einen Urlaubstag auf See genießt. Viel Spaß!


Samstag, 5. November

Heute nacht bekomme ich nicht viel Schlaf. Als ich gegen zwei Uhr aufwache und das Licht anmache, sehe ich große Insekten über meinen Nachttisch laufen. Keine Ahnung, was es ist, ob harmlose Käfer, Bettwanzen, Kakerlaken oder andere unerfreuliche Vielbeiner, aber die nächsten zwei Stunden kann ich erst mal nicht wieder einschlafen. Ich sprühe mich schließlich gründlich mit Anti-Brumm ein und hoffe, dass ich damit auf Insekten aller Art möglichst abstoßend wirke.

Als ich um viertel nach sechs aufwache, bilde ich mir zwar ein, am ganzen Körper gebissen oder gestochen worden zu sein, aber das schiebe ich lieber auf meine Fantasie, ziehe mich an und gehe mit dem deutschen Paar frühstücken. Leider verlassen sie das Schiff heute schon, und so verabschieden wir uns gegen 8 Uhr, als sie mit einem kleineren Schiff zu einer Höhlenbesichtigung aufbrechen.

Eine halbe Stunde später klettern ich und 12 andere Passagiere ebenfalls in ein kleineres Schiff und nehmen Kurs tiefer in die Halongbucht hinein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_050708.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_050840.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_050841.jpg)


Unterwegs fahren wir noch zu einem schwimmenden Dorf, wo wir ein paar Kajaks abholen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_050923.jpg)


Dann fahren wir an immer steileren Felsen vorbei weiter in durch die Halongbucht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_050927.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_050938.jpg)

Für uns steht heute ein Relax-Tag auf dem Programm: Sonnenbaden, Schwimmen, Kajakfahren und dazwischen Mittagessen. Unser Boot ankert irgendwo in der Halong-Bucht, umgeben von steilen Kalksteinfelsen, und einer davon hat einen kleinen Strand, nur für uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_050947.jpg)

Das Mittagessen war eigentlich an diesem Strand geplant, aber wegen der steigenden Flut ist der kleine Strand zu schmal. Stattdessen fahren wir dort mit Kajaks hin. Ich teile mir mein Kajak mit einer netten Frau aus einer kleinen australischen Gruppe. Als ich an dem kleinen Strand aus dem Kajak steige, an den zerklüfteten Felswänden über mir die Palmen wachsen sehe, mich dann bei perfekter Luft- und Wassertemperatur ins Wasser wage und mich einfach in der Sonne treiben lasse, sind der lange Flug, die lärmenden Straßen von Hanoi, das frühe Aufstehen und Insekten aller Art schnell vergessen. Es ist wie ein Urlaubstag im Urlaub.

Mittags gibt es dann ein mal wieder sehr reichhaltiges abwechslungsreiches Essen an Bord des Bootes, und ich denke, ich sollte erwähnen, dass dazu auch wieder reichlich Bier getrunken wird, dann ruhen wir schläfrig in der Sonne, bevor wir noch einmal ins Wasser und in die Kajaks steigen. Es macht Spaß, an den Felswänden entlang zu paddeln, und an einer Stelle lassen wir uns durch einen kleinen Felsbogen treiben. Leider gibt es davon und von dem Strand keine Bilder, weil ich mich nicht traue, die Kamera mit ins Kajak zu nehmen. Aber immerhin kann man hier sehen, wo wir entlangpaddeln:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_051335.jpg)

Auch die Crew unserer Bootes scheint den Tag in der Halongbucht zu genießen.  :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_051413.jpg)

Am Nachmittag brechen wir dann wieder auf und besuchen eine Perlenfarm. Na ja, ein bisschen „Kaffeefahrt“ muss dann halt doch sein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_051536.jpg)

Weiter geht es dann vorbei an immer neuen Felsformationen bis zu der Bucht, in der unser Schiff ankert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_051622.jpg)

Als wir eine Stunde später wieder die Paloma erreichen, bin ich hundemüde. Das Paddeln macht sich dann doch in den Oberarmen bemerkbar, und trotz Sonnencreme Faktor 30 bin ich nur knapp an einem Sonnenbrand vorbeigeschrammt. Als ich frisch geduscht und halbwegs wieder hergestellt zum Abendessen gehe, sitzen dort schon die drei Australierinnen und lotsen mich an ihren Tisch. Mit viel Bier genießen wir das wieder mal richtig gute Abendessen. Es ist der Abschiedsabend, und eigentlich hatte ich vor, mir oben auf dem Sonnendeck wenigstens noch einen Cocktail zu genehmigen. Tatsächlich schaffen wir vier es aber nur noch bis zum Kaffee nach dem Essen, dann zieht es uns eine nach der anderen ins Bett. Immerhin kann ich noch ein paar Fotos von den Schiffen ringsum machen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/normal_052033.jpg)

Um neun Uhr liege ich dann schon halb komatös in meiner Kabine und sprühe mich nochmal gründlich mit Anti-Brumm ein. Morgen will ich früh aufstehen und die Sonne über den Kalksteinfelsen aufgehen sehen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Schneewie am 26.11.2011, 16:48 Uhr
Die Bilder aus der Halong Bucht gefallen mir sehr gut.

Da will ich auch mal hin.  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 26.11.2011, 18:05 Uhr
So, wie du schreibst, liege ich gerade tief entspannt am Strand neben dir, erfrischt durch eine Runde Schwimmen. Herrlich!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Wilder Löwe am 26.11.2011, 18:15 Uhr
Tolle Fotos, da müssen wir wirklich unbedingt mal hinfahren. Wie sieht es eigentlich preislich aus, was kostet eine durchschnittliche Hotelübernachtung in einem Mittelklassehotel?
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 26.11.2011, 18:19 Uhr
Einfach nur fantastisch die Halong Bucht! Zum Schwimmen war es Anfang Januar leider zu kalt, aber ich seh mich auch auf dem einsamem Privtstrand liegen, was für ein herrlicher Luxus! Das nächste Mal...

Ungeziefer im Bett ist ja ein Alptraum, das hatten wir zum Glück nicht :shock:
Warst du mit dem Anti-Brumm zufrieden? Wir hatten Autan dabei aber selten Bedarf es einzusetzen, ich kann daher nicht sagen ob es gegen vietnamesische Mücken hilft.

Kajaks hatten wir keine gesehen, das hat man uns auch nicht angeboten. Wie weit seid ihr denn gefahren? Dieser Wald aus Felsen ist doch total verwirrend, hast du keine Angst gehabt nicht mehr zum Boot zu finden?
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Inspired am 26.11.2011, 19:20 Uhr
Und das habe ich nun davon: Nun trage ich mich seit deinem Kochkurs mit dem Gedanken, dass so eine schöne vietnamesische Suppe, die an jeder Stelle, an der man den Löffel hineintaucht, ein bisschen anders schmeckt, mal wieder etwas Feines wäre, und schon macht der Vietnamese Umsatz mit einer umfangreichen Bestellung für zwei Personen. Zum Nachtisch gibt es übrigens Klebreisbällchen.

Hoffe, das mit der Online-Bestellung klappt und der Koch dort hat dazu gelernt, denn wie in Asien schmeckt es dort leider nicht. Ich werde berichten :)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 26.11.2011, 20:43 Uhr
Ich glaube, so ein Angebot hatte ich auch in die engere Wahl gezogen. Da war die Übernachtung nicht auf Cat Ba, sondern auf einer kleinen Insel mit nur ein paar "Hütten", nicht wahr? Das hätte mich auch gereizt, aber Stichworte wie "starker Wellengang" und "überspültes Floß" klingen jetzt natürlich nicht so optimal.  :(


Ja, stimmt. Wobei die Insel wunderschön war, es gab nur ein paar kleine Hütten, in denen wir übernachteten, und ein Restaurant an einem Strand und dahinter nur Wald. Aber die Begleitumstände waren eben nicht so toll. Und der Weg dahin war ziemlich lang, so dass uns die Zeit zum Genießen der eigentlichen Halong - Bucht irgendwie fehlte. Deine Tour gefällt mir besser. Ich werd mir den Anbieter mal merken für´s nächste Mal (was es sicher geben wird).
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 26.11.2011, 21:12 Uhr

Hallo Andrea,


Manchmal hat man Glück und Restaurants helfen aus... Gibt es denn einen "Chinamann" auf Grand Canaria?

China-Restaurant gibt es viele auf Gran (ohne "d" :wink:) Canaria, meist sind es all you can eat.


Hallo Flicka,

Also, wenn es letztlich wirklich daran scheitern müsste, wird sich sicher ein Weg finden, wie ich hier gekaufte Fischsauce auf die Kanaren schicken könnte.

danke für dein Angebot, falls wirklich alle Stricke reißen.
Mir ist eingefallen, dass wir Ende Juli 2012, von Hawai'i kommend, 2 volle Tage in Frankfurt sind. Ich denke, dort hätte ich die größte Chance, muss ich halt ein wenig mit dem Nachkochen warten, aber das ist ja kein Problem.

Ich muss aber selbst auch nochmal schauen. Es gibt bei der Fischsauce anscheinend ganz schöne Qualitätsunterschiede. Die "gute" schmeckt wohl aromatisch, im fertigen Essen aber nicht nach Fisch.

Interessant. Wenn du - oder auch jemand anderer, der hier mitliest - demnächst eine Fischsauce kauft und gute Erfahrung damit macht, fände ich es toll, die Marke zu wissen, dann weiß ich gleich, wonach ich suchen muss.

So, und jetzt führe ich mir den heutigen Reisebericht-Tag zu Gemüte :lesend:


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 26.11.2011, 21:22 Uhr

Uihhhhhh, die Halong Bucht ist aber wirklich toll!! Diese senkrecht abfallenden Kalksteinfelsen, die haben etwas :D

Halbkomatös von was bist du dann im Bett gelegen? :wink: Vom Bier? :wink:


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 26.11.2011, 22:54 Uhr
Hi Angie, das mit dem "d" habe ich zu spät gemerkt  :oops: Ist mir aber durchaus bekannt  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 26.11.2011, 23:18 Uhr

Hi Andrea,


ok, alles klar :D Aber weißt du, dass wirklich viele Leute "Grand Canaria" schreiben, ich vermute, dass im Hinterstübchen an den Grand Canyon gedacht wird :wink:


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 26.11.2011, 23:20 Uhr
Oder von "grandios"?? :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 26.11.2011, 23:21 Uhr

Das wäre fast noch plausibler :hand:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 27.11.2011, 12:06 Uhr
So, die ersten Plätzchen sind gebacken - und natürlich schon zum Teil verspeist  :oops: - und den Adventskranz habe ich auch schon eingeweiht. Zeit, mal wieder einen Blick in die Halongbucht zu werfen.  :wink:


Die Bilder aus der Halong Bucht gefallen mir sehr gut.

Da will ich auch mal hin.  :D

So, wie du schreibst, liege ich gerade tief entspannt am Strand neben dir, erfrischt durch eine Runde Schwimmen. Herrlich!

Tolle Fotos, da müssen wir wirklich unbedingt mal hinfahren. Wie sieht es eigentlich preislich aus, was kostet eine durchschnittliche Hotelübernachtung in einem Mittelklassehotel?

Freut mich, dass mein Reisebericht Lust auf Vietnam macht

Zum Thema Kosten: In "meinem" Hotel in Hanoi, im "Golden Sun Legend" hatte ich für ein Deluxe-Zimmer (etwas teurer als das standardmäßige Superior-Zimmer) inkl. Frühstück durchschnittlich knapp über 40 Euro pro Nacht gezahlt. Das wäre nach meiner Erinnerung auch der Zimmerpreis bei Zweier-Belegung gewesen. Die teuerste Nacht, nämlich 60 Dollar, hatte ich bei einer Buchung über booking.com, die günstigeren waren über ebookers mit Nutzung eines 10%-Codes. Das Hotel liegt gut am Rande der Altstadt, relativ nahe am Hoan-Kiem-See und wird bei Tripadvisor hoch gelobt. Ich würde auch jederzeit wieder dort übernachten. Ähnliche Hotels mit ähnlichen Preisen gibt es allerdings noch dutzende im Innenstadtbereich.

Laut Reiseführer findet man auch für 10 - 15 Dollar ein sauberes Bett - ich hatte aber nicht wirklich Lust, das auszuprobieren.


Ungeziefer im Bett ist ja ein Alptraum, das hatten wir zum Glück nicht :shock:
Warst du mit dem Anti-Brumm zufrieden? Wir hatten Autan dabei aber selten Bedarf es einzusetzen, ich kann daher nicht sagen ob es gegen vietnamesische Mücken hilft.

Kajaks hatten wir keine gesehen, das hat man uns auch nicht angeboten. Wie weit seid ihr denn gefahren? Dieser Wald aus Felsen ist doch total verwirrend, hast du keine Angst gehabt nicht mehr zum Boot zu finden?

Ich mache mich ja froh mit dem Gedanken, dass das Ungeziefer bestimmt "nur" auf dem Nachttisch war und nicht im Bett...  :(

Was das Anti-Brumm betrifft kann ich zumindest sagen, dass ich im Urlaub nur selten gestochen worden bin, und ich bin normalerweise jemand, den die Stechmücken lieben. Aber ob es ohne Anti-Brumm schlimmer oder mit einem anderen Mittel besser gewesen wäre, weiß ich halt nicht.

Und ja, ich hatte einmal echt Angst, dass wir uns in der Halongbucht "verpaddelt" haben. Gerade dort wo das Schiff geankert hat, gab es viele relativ kleine Inseln, und einmal wären die Australierin und ich beinahe falsch abgebogen, als wir alleine herumgepaddelt sind.  :shock: Da war ich heilfroh, als wir dann hinter der nächsten Biegung doch wieder das Boot sahen.  :rollen:



Und das habe ich nun davon: Nun trage ich mich seit deinem Kochkurs mit dem Gedanken, dass so eine schöne vietnamesische Suppe, die an jeder Stelle, an der man den Löffel hineintaucht, ein bisschen anders schmeckt, mal wieder etwas Feines wäre, und schon macht der Vietnamese Umsatz mit einer umfangreichen Bestellung für zwei Personen. Zum Nachtisch gibt es übrigens Klebreisbällchen.

Hoffe, das mit der Online-Bestellung klappt und der Koch dort hat dazu gelernt, denn wie in Asien schmeckt es dort leider nicht. Ich werde berichten :)

Und? Wurde geliefert und hat es geschmeckt?  :D

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich seit meiner Rückkehr nur einmal asiatisch gegessen habe und stattdessen mit Genuss überbackene Pasta und Wurstbrote in mich hineinstopfe.



Uihhhhhh, die Halong Bucht ist aber wirklich toll!! Diese senkrecht abfallenden Kalksteinfelsen, die haben etwas :D

Halbkomatös von was bist du dann im Bett gelegen? :wink: Vom Bier? :wink:


Ich wills mal so sagen: Die Australierinnen haben beim Abendessen ganz schön was weggebechert. Da musste ich schon mithalten  :bier:  :drink:  Aber komatös war ich natürlich vom vielen Paddeln!  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 27.11.2011, 20:33 Uhr
Laut Reiseführer findet man auch für 10 - 15 Dollar ein sauberes Bett - ich hatte aber nicht wirklich Lust, das auszuprobieren.


Nach unserer Erfahrung bekam man zumindest im Februar 2010 für 15 - 25 € ein brauchbares Doppelzimmer. Nichts Besonderes, aber sauber und ausreichend.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: navajo_girl am 28.11.2011, 14:45 Uhr
Von den Halong-Bucht-Aufnahmen bin ich auch total begeistert  :eckig:
Ein Asientrip mit einem Vietnam-Aufenthalt wäre schon eine coole Sache.

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 28.11.2011, 19:16 Uhr
Laut Reiseführer findet man auch für 10 - 15 Dollar ein sauberes Bett - ich hatte aber nicht wirklich Lust, das auszuprobieren.


Nach unserer Erfahrung bekam man zumindest im Februar 2010 für 15 - 25 € ein brauchbares Doppelzimmer. Nichts Besonderes, aber sauber und ausreichend.

Sorry, ich meinte eigentlich "ein Zimmer mit sauberen Betten". Für 25 Euro pro Zimmer hatte ich beim Stöbern auf den Hotelbuchungsseiten auch einiges mit ordentlichen Kritiken gesehen. Insgesamt hatte ich aber schon den Eindruck, dass die Preise in den letzten ein bis zwei Jahren angezogen haben. Was in meinem Reiseführer an Preisbeispielen genannt war, war vor Ort oft merklich teurer. Kann aber auch daran liegen, dass ich nicht gerade die Königin des Feilschens bin.  :oops:

Von den Halong-Bucht-Aufnahmen bin ich auch total begeistert  :eckig:
Ein Asientrip mit einem Vietnam-Aufenthalt wäre schon eine coole Sache.


Finde ich auch. ;-)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 28.11.2011, 19:40 Uhr
Hm, ich habe gerade gemerkt, dass in den letzten Tagen das Bildereinfügen irgendwie schiefgegangen war und ich nicht das Bild in höchster Auflösung eingefügt hatte. Die Hochkant-Bilder kamen mir auch zu klein vor. Aber egal, jetzt funktioniert es hoffentlich:


Sonntag, 6. November


Als der Wecker um halb sechs klingelt, schaffe ich es immerhin, den Vorhang beiseite zu schieben und rauszuschauen. Nein, der Himmels ist bewölkt, also stehe ich nicht zum Sonnenaufgang auf, sondern bleibe noch eine Stunde im Bett liegen.

Heute ist der letzte Tag an Bord, und nach dem Aufstehen packe ich schon mal meine Sachen zusammen, bevor ich zum Frühstück gehe. Heute morgen setze ich mich mit einem kleinen Teller Toast und Croissants aufs Sonnendeck und schaue auf die Händlerinnen hinunter, die uns laut rufend ihre Waren anbieten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060730.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060742.jpg)


Um acht steigen wir dann auf ein kleines Boot um und fahren zur Besichtigung der Sung Sot Cave, auch Amazing Cave genannt. Die Paloma hat werbewirksam die Segel gesetzt, als wir uns mit dem Boot auf den Weg machen.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060801.jpg)

An der Höhle sind Heerscharen von Menschen unterwegs. Anscheinend steht sie auf dem Programm jeder Schiffsfahrt. Man muss die Treppen zur Höhle hinauf regelrecht Schlange stehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060842.jpg)


Die Höhle selbst finde ich ganz nett, aber nicht atemberaubend. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass die Tropfsteine in unterschiedlichen Farben angestrahlt werden. Aber das ist wahrscheinlich asiatischer Geschmack.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060919.jpg)


Berühmt ist die Höhle für einen ganz besonderen Stalagmiten, und unser Reiseleiter „Lucky“ teilt uns kichernd mit, dass der Stalagmit an einen Finger erinnert oder ein Schwert oder....? Na ja, ratet selbst. ;-)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060904.jpg)


Nach dem Höhlenbesuch hat man noch einen schönen Blick in die Halongbucht. Das Wetter spielt allerdings bei der Aussicht nicht wirklich mit. Ab und zu kommt landet ein Regentropfen auf der Kamera.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060924.jpg)


Eine Stunde später checke ich schon aus meiner Kabine aus. Es gibt ein letztes Mittagessen, während wir wieder zurück nach Halong City schippern. Zum Abschied wird das Essen noch besonders dekoriert: Garnelen, die über Gläserränder drapiert sind, dekorativ geschnittenes Obst. Während des Essen erfahre ich von den Australierinnen, dass ich nicht die einzige bin, die Erfahrungen mit Insekten gemacht hat: Ein Paar aus Kanada hat angeblich auf dem Schiff eine handgroße Spinne gesehen, eine der Australierinnen hatte eine riesige Kakerlake in der Kabine.

Während ich mich noch innerlich schüttele, kommt die Stunde der Wahrheit: Die Getränkerechnung. Ich halte mich mit 23 Dollar plus 7 Dollar vom Ausflug gestern noch ganz gut. Hm, sollte ich verraten, dass ein Bier 2 Dollar gekostet hat? Aber ich habe ja nicht nur Bier getrunken. Und über die Rechnung der Australierinnen bewahre ich Stillschweigen.  :D

Es ist Zeit für ein paar letzte Fotos von Halong-City. Immer noch versteckt sich die Sonne hinter den Wolken, und ich bin froh, dass wir gestern bei unserem Relax-Tag besseres Wetter hatten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/061158.jpg)


Dann werden wir wieder an Land gebracht, und gegen halb eins klettern wir dann wieder in den Minibus und fahren zurück nach Hanoi. Unterwegs mache ich aus dem Bus noch ein paar Fotos. Es gibt villenartige Häuser zu sehen, aber auch kleine Essensstände und Geschäfte. Außerdem ist die Ernte im Gang. Der geerntete Reis wird anschließend auf allen verfügbaren Flächen zum Trocknen ausgebreitet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/061344.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/061445.jpg)


Ab und zu überholen wir abenteuerlich beladene Mopeds. Leider habe ich gerade den Fotoapparat nicht zur Hand, als wir an den Highlights des Tages vorbeikommen: Ein Fahrer hat tatsächlich ein kleines Rind hinter sich auf dem Moped liegen, ein anderer transportiert mehrere Käfige, aus denen Gänse herausschauen. Ansonsten gibt es kaum einen, der alleine auf seiner Maschine sitzt. Meistens fahren mindestens zwei Erwachsene zusammen, manchmal sitzt auch ein Kind vor oder hinter dem Erwachsenen, manchmal zwischen zwei Erwachsenen, und manchmal finden auch zwei Erwachsene samt zwei Kindern Platz.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/061621.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/061624.jpg)


Um halb sechs bin ich dann wieder im Hotel, wo man mich schon wie eine alte Bekannte empfängt. Mein Koffer wartet schon im Zimmer auf mich, der Mitarbeiter an der Rezeption überreicht mir den Schlüssel und teilt mir mit, dass er leider kein Ticket für das Wasserpuppentheater für mich buchen konnte. Ich bitte ihn, für den nächsten Donnerstag nochmal zu probieren und buche auch gleich für den Freitag eine Tagestour zur Parfüm-Pagode. Im Zimmer angekommen hänge ich dann erst mal alle Akku-Ladegeräte an die Steckdosen, schreibe E-mails nach Hause, suche mein "Rei in der Tube" heraus und mache erst mal eine kleine Wäsche.

Den Tag lasse ich mit einem Besuch des Nachtmarkts ausklingen. Er findet in einer Straße der Altstadt statt, die heute abend für den Verkehr gesperrt ist. Im Hotel hat man mich vor Taschendieben gewarnt, so dass ich nur ein paar 100.000 Dong einstecke und ohne Kameras und Taschen unterwegs bin. Der Markt gefällt mir richtig gut. Es sind hier kaum Touristen unterwegs, sondern fast nur Vietnamesen, die sich für den Marktgang offenbar richtig aufgebretzelt haben. Viele Mädels staksen an der Hand ihres Freundes in High Heels durch die Straßen, und ich komme mir mit meiner Dreiviertelhose und den Turnschuhen ziemlich underdressed vor.

Auf dem Markt gibt es vor allem Handyzubehör und (gefälschte) Markenklamotten, aber auch viele andere Sachen, vom Kinderspielzeug über Klebetattoos, Seidentücher, Taschen, Schuhe bis zum mobilen Internet-Café mit zwei Computern. Ich finde es klasse und spaziere fast zwei Stunden die Straße hinauf und hinunter, bis ich schließlich zwei witzige Stofftaschen und einen Seidentischläufer kaufe und mich an einem Essensstand mit einem Pizzateil und einem Stück Schokoladenkuchen eindecke. Dabei hatte ich mir doch vorhin noch geschworen, heute abend mal nichts zu essen. ;-)

Im Hotel mache ich ein Picknick im Bett, und es dürfte ja jedem klar sein, womit ich die Pizza hinunterspüle. ;-)

Als ich kurz vor dem Einschlafen das erste mal seit drei Tagen meine Eltern anrufe, um zu melden, dass ich in der Halong-Bucht nicht ertrunken bin, fragt mich meine Mutter als erstes: „Und? Bist du wieder daheim?“. Ich antworte unwillkürlich mit „Ja“ und merke, dass ich mich hier in Hanoi in meinem netten Hotel schon richtig heimisch fühle.

Morgen will ich es mal ruhig angehen lassen und stelle keinen Wecker. Bisher bin ich an keinem Tag nach halb sieben aufgestanden, also will ich morgen mal ausschlafen. Und dann gehe ich Onkel Ho besuchen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 28.11.2011, 20:49 Uhr
Ob die Australier mit den Briten verwandt sind? Den Bierdurst haben sie scheinbar von ihren Vorfahren... :wink:

Eine bunt angestrahlte Höhle ist in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man im Urlaub ist, lässt man sich ja auch auf andere Kulturen ein. Und wenn´s den Vietnamesen gefällt...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 28.11.2011, 21:10 Uhr
Ob die Australier mit den Briten verwandt sind? Den Bierdurst haben sie scheinbar von ihren Vorfahren... :wink:


Ich hoffe doch sehr, dass das Bier in Australien besser ist als das in London. Schließlich will ich nächstes Jahr drei Wochen in Australien verbringen. Aber wenn ich so darüber nachdenke: Vielleicht habe die Australierinnen ja so viel getrunken, weil das Bier daheim so schlecht ist.  :shock:

O nein, ich muss meine Reisepläne überdenken! Vielleicht fliege ich doch nach Hawaii.... Nein, nach Hawaii kann ich ja auch nicht!!! Denn wie heißt es so schön: "Es gibt kein Bier auf Hawaii, es gibt kein Bier..."  :shock: :zuberge:  :flennen2:

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: navajo_girl am 28.11.2011, 21:36 Uhr
Vielleicht fliege ich doch nach Hawaii.... Nein, nach Hawaii kann ich ja auch nicht!!! Denn wie heißt es so schön: "Es gibt kein Bier auf Hawaii, es gibt kein Bier..."  :shock: :zuberge:  :flennen2:



Nach Hawaii würde ich sofort fliegen - allerdings ohne Bier zu trinken - Whiskey und Ginger Ale wäre mir lieber.

 :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 28.11.2011, 22:20 Uhr
Ob die Australier mit den Briten verwandt sind? Den Bierdurst haben sie scheinbar von ihren Vorfahren... :wink:

Yip!!! :dozent: Man schrieb das Jahr 1788, als die ersten Sträflinge aus England dauerhaft angesiedelt wurden.

Ich hoffe doch sehr, dass das Bier in Australien besser ist als das in London. Schließlich will ich nächstes Jahr drei Wochen in Australien verbringen.

Keine Ahnung, wie das Bier in London schmeckt, aber in Australien solltest du ein VB probieren (steht für Victorian Bitter).

O nein, ich muss meine Reisepläne überdenken! Vielleicht fliege ich doch nach Hawaii.... Nein, nach Hawaii kann ich ja auch nicht!!! Denn wie heißt es so schön: "Es gibt kein Bier auf Hawaii, es gibt kein Bier..."  :shock: :zuberge:  :flennen2:

Auf Hawai'i gibt es Bier  :bier: In Honolulu am Hafen gibt es sogar eine Brauerei mit (mittlerweile kostenpflichtigen) Verkostungen.

Doch zurück zum Wesentlichen, nämlich diesem Reisebericht :wink:

Ich könnte mir gut vorstellen, dass mir die angestrahlte Höhle gefällt, die Fotos tun es auf jeden Fall :daumen:


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 29.11.2011, 09:32 Uhr


Ich könnte mir gut vorstellen, dass mir die angestrahlte Höhle gefällt, die Fotos tun es auf jeden Fall :daumen:


Uns hat sie super gefallen. Ist mal was völlig Anderes und meiner Meinung nach gut gemacht. Bei uns war sie aber zum Glück auch nicht so voll und unser Reiseleiter ließ uns genug Zeit.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 29.11.2011, 12:51 Uhr

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/060904.jpg)


Hallo Flicka,

das ist echt zum piepen, genau das gleiche Foto hab ich auch gemacht, es karren wohl wirklich alle Schiffe ihre Besucher in diese Höhle   :D

ich war mal in Mallorca in einer großen Tropfsteinhöhle, die war genauso bunt angestrahlt und noch kitschiger: es fuhr ein Mann mit einem kleinen Boot über einen See so a la Gondoliere und dazu hat kitschige Musik gespielt, da war das hier noch dezent.

Warst du auch nicht in der sogenanten trockenen Halong Bucht? Das muss da ganz in der Nähe sein, da ragen genau solche Felsen wie im Wasser aus der Erde, leider war mein Freund einen Tag krank, da haben wir diesen Punkt ausfallen lassen.
Auf dem Nachtmarkt waren wir auch und haben T-Shirts gekauft und im Wasserpuppentheater waren wir auch (alle Touris machen irgendwie alle das gleiche), ich hoffe du hast noch ein Ticket bekommen, das war nämlich total klasse!

Und ich erinnere mich mit Schrecken an unsere Gertränkerechnung an Bord, wir haben sie einfach mit unserem guten Namen bezahlt, das ging zum Glück  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.11.2011, 12:57 Uhr
ich war mal in Mallorca in einer großen Tropfsteinhöhle, die war genauso bunt angestrahlt und noch kitschiger: es fuhr ein Mann mit einem kleinen Boot über einen See so a la Gondoliere und dazu hat kitschige Musik gespielt, da war das hier noch dezent.
Das waren dann sicher die Cuevas del Drach bei Portochristo  :P
So schlecht fand ich die Führung gar nicht und so ein bisschen Kitsch darf es im Urlaub ruhig auch sein.  :lol:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 29.11.2011, 13:19 Uhr
ich war mal in Mallorca in einer großen Tropfsteinhöhle, die war genauso bunt angestrahlt und noch kitschiger: es fuhr ein Mann mit einem kleinen Boot über einen See so a la Gondoliere und dazu hat kitschige Musik gespielt, da war das hier noch dezent.
Das waren dann sicher die Cuevas del Drach bei Portochristo  :P
So schlecht fand ich die Führung gar nicht und so ein bisschen Kitsch darf es im Urlaub ruhig auch sein.  :lol:

ja fand ich auch in Ordnung obwohl die Höhle "pur" bestimmt auch sehr schön gewesen wäre. Wollte nur konstatieren, dass Asiaten nicht kitschiger sind als Europäer  :roll:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 29.11.2011, 17:55 Uhr

Ich könnte mir gut vorstellen, dass mir die angestrahlte Höhle gefällt, die Fotos tun es auf jeden Fall :daumen:




Uns hat sie super gefallen. Ist mal was völlig Anderes und meiner Meinung nach gut gemacht. Bei uns war sie aber zum Glück auch nicht so voll und unser Reiseleiter ließ uns genug Zeit.


Bei uns wars halt eher der Herdenauftrieb. ;-) Ich glaube, zwei Stunden später hätte man die Höhle völlig für sich gehabt.

Was Höhlen angeht, bin ich allerdings auch nicht mehr so leicht zu beeindrucken. Wir waren mal in Südafrika in einer sehr schönen Tropfsteinhöhle, und letztes Jahr hatten wir das Kontrastprogramm zum buntangestrahlten Herdenauftrieb, nämlich eine Führung in den Kartchner Caverns in Arizona. Dort ist ja eine "lebende" Tropfsteinhöhle, und man betritt die Höhle in einer Gruppe mit Guide durch ein Schleusensystem.

Was meine Meinung über den kitschigen asiatischen Geschmack betrifft: Das nehme ich mit größtem Bedauern zurück, denn Gondeln und Musikuntermalung gab es in der Höhle definitiv nicht. ;-)


Ansonsten freue ich mich natürlich, dass so viele von euch mit mir zurück nach Hanoi gefahren sind und mich weiter auf der Reise begleiten. Morgen gehts dann auch mit einem Tag in Hanoi weiter.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 30.11.2011, 18:44 Uhr
Montag, 7. November


Leider wache ich heute morgen doch schon um sechs Uhr auf, aber ich verbringe einfach noch zweieinhalb Stunden im Bett mit Reiseführerlesen, Deutsche Welle im Fernsehen schauen und Internetsurfen. Leider meldet Wetter.com für heute und morgen Regenwetter. Hm, mal sehen. Gestern auf der Rückfahrt hat es auch ab und zu heftig geregnet, aber ein paar Kilometer weiter war es schon wieder trocken. Ich hoffe also einfach das beste.

Nach einem Frühstück mit Mango-Bananen-Saft, Toast und einem Früchteteller steige ich dann mal wieder in ein Taxi und fahre für 30.000 Dong zum Ho-Chi-Minh-Mausoleum. Laut Reiseführer wollte „Onkel Ho“, der ein „bescheidener Mensch war, der den Verlockungen und Privilegien der  Macht gegenüber unempfindlich war“ eigentlich keinen Personenkult und verfügte in seinem Testament, er solle verbrannt und seine Asche in allen Teilen Vietnams verstreut werden. Irgendwie wurde das vom Politbüro nach seinem Tod aber falsch verstanden – um anderen Interpretationen vorzubeugen, wurde die Passage auch gleich aus seinem Testament gestrichen – und stattdessen ein Mausoleum gebaut, in dem Onkel Ho seit 1975 ähnlich wie Lenin einbalsamiert in einem gekühlten Raum liegt und täglich von andächtigen Landeskindern besucht wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/070952.jpg)


Auf meinen Besuch muss Onkel Ho allerdings verzichten. Zwar ist seine alljährliche Generalüberholung inzwischen abgeschlossen, aber anscheinend hat er montags frei, denn da ist das Mausoleum geschlossen, und weil heute Montag ist, spaziere ich weiter, um wenigstens Onkel Hos Haus zu besuchen. Einer meiner Reiseführer behauptet, das Haus sei täglich geöffnet, der andere behauptet, es sei montags geschlossen. Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte, denn das Haus ist montags geöffnet, aber nur am Vormittag. Für 25.000 Dong Eintritt darf man zuerst einen Blick auf den Präsidentenpalast werfen, der noch von den Franzosen errichtet worden war, der Onkel Ho aber zu protzig war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/071005.jpg)


Dann geht man weiter zu einem kleinen Anwesen im Park des Präsidentenpalastes, in dem Ho von 1954 – 1958 wohnte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/071009.jpg)


Mir hätte es dort ja gut gefallen, aber für Onkel Ho war es offenbar immer noch eine Spur zu dekadent. Also wohnte er ab 1958 in diesem Stelzenhaus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/071020.jpg)

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Am Ende des Rundgangs kann man dann noch ein paar Ho-Chi-Minh-Devotionalien erwerben. Doch vor der Tür lauern schon die Verlockungen des Kapitalismus ;-)

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Als nächstes schaue ich mir die Chua Mot Cot, die Ein-Säulen-Pagode, an. Auf dem Weg dorthin laufen mir noch ein paar Soldaten über den Weg.

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Aber zurück zur Ein-Säulen-Pagode: Sie wurde ursprünglich bereits 1049 gebaut, nachdem der damalige Kaiser, kinderlos und darüber offenbar nicht sehr erfreut, angeblich nachts im Schlaf von der Göttin Quan Am, die auf einer Lotosblüte saß, eine göttliche Eingebung erhielt, sich eine neue, natürliche jüngere Frau nahm und nach der Geburt des ersehnten Sohnes die Pagode bauen ließ, die an eine Lotosblüte erinnern soll. Die Pagode ist seitdem mehrfach zerstört und wieder aufgebaut worden, zuletzt nach 1954, als sie von den Franzosen zerstört wurde. Die Göttin Quan Am wird dort heute noch angebetet.

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An der Pagode verbringe ich ein wenig Zeit. Zuerst, um abzuwarten, dass die große Reisegruppe, die gerade aus einem Bus gespuckt wurde, die Treppe zur Pagode wieder räumt. Und dann, weil es inzwischen schon kurz nach zwölf ist und ich an der Pagode einen Stand mit frischen Kokosnüssen erspäht habe. Ich mache also eine kurze Rast an der Pagode und trinke dabei eine Kokosnuss leer, dann spaziere ich die Dien-Bien-Phu-Allee entlang, am Lenin-Denkmal und an der Zitadelle vorbei. (Davon gibts mal ausnahmsweise keine Bilder, der Tag heute ist mit Bildern sowieso schon über die Grenze des "Erlaubten" befüllt  :oops: )

Schließlich komme ich an der Chua Quan Su, der Botschafter-Pagode an, die laut Reiseführer das offizielle Zentrum des Buddhismus in Hanoi ist. Die Nonnen und Mönche, die der Reiseführer mir versprochen hat, erspähe ich allerdings nicht. Aber vielleicht sitzen sie ja gerade beim Mittagessen.

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Ich bin inzwischen ziemlich erledigt. Der vorhergesagte Regen ist zwar bisher ausgeblieben, aber es ist drückend schwül. Also muss ich mal wieder etwas für meinen Flüssigkeits-Haushalt tun und lande im nächsten Restaurant, wo zwar die Speisekarte teilweise auf englisch verfasst ist, ich das Straußenfleisch mit Zitronengras aber quasi mit Händen und Füßen bestellen muss. Tiger Beer versteht der Kellner allerdings sofort. ;-) Danach schleppe ich mich ins Hotel zurück und halte erst einmal eine eineinhalbstündige Mittagspause, die aber leider dadurch gestört wird, dass das Zimmermädchen gerade im Nachbarzimmer werkelt.

So bin ich immer noch ziemlich müde, als ich gegen halb vier Richtung Altstadt marschiere. Auf dem Weg dorthin schaue ich ein wenig nach Tischläufern und bekomme den gleichen, den ich gestern auf dem Markt gekauft habe, sofort für 20.000 Dong weniger angeboten als ich gestern bezahlt habe. Dabei hatte ich mir doch eingebildet, die Verkäuferin so gut heruntergehandelt zu haben. Wahrscheinlich bin ich der Traum aller vietnamesischer Souvenirverkäufer. Die Verkäuferin, die mir wenig später im Dong Xuan Markt für 60.000 Dong eine Holzfigur verkauft, macht jedenfalls auch einen sehr fröhlichen Eindruck. Ich schaue mich noch ein wenig in der Markthalle um, die von oben bis unten mit Waren, vor allem Textilien vollgestopft ist.

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Dann erforsche ich noch ein wenig die Altstadt. Die Straßen dort tragen Namen, die zumindest früher die Ware angaben, die in der jeweiligen Straße verkauft wurde. Beim Durchfahren mit dem Taxi habe ich schon Straßen mit Bambusleitern, mit Farbeimern und mit Särgen gesehen. Heute sehe ich unter anderem Papier-Opfergaben, Teppiche und Süßigkeiten. Und natürlich ist auch in der Altstadt Essen und Trinken ein Thema.

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Am Bach-Ma-Tempel angekommen, in dem ein Weißes Pferd angebetet wird, stelle ich fest, dass sich ausnahmsweise beide Reiseführer irren. Der Tempel ist nicht täglich geöffnet, sondern montags geschlossen. Stattdessen schaue ich eine Straße weiter in eine kleine Pagode, in der die Mopeds im Vorraum vor einem Altar geparkt sind. Sozusagen eine Drive-In-Pagode.

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Langsam wird es dunkel, und in den Garküchen auf den Straßen wird das Feuer fürs Abendessen geschürt.

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Ich spaziere nach einem Abstecher zum Supermarkt zurück ins Hotel und bin kaum im Zimmer, als der vorhergesagte Regen plötzlich losbricht. Es ist zwar nur ein kurzer Schauer, aber später fängt es mehrfach nochmals zu regnen an. So mache ich das, was ich am besten kann: Picknick im Bett. Wetter.com meldet auch für morgen Regenwetter. Schade, denn morgen früh breche ich zu einer Zweitagestour auf, bei der auch Fahrradfahren und Wandern auf dem Programm steht. Ich packe also das Regencape in meine kleine Tasche und hoffe für die nächstes zwei Tage einfach darauf, dass sich meine 50.000-Dong-Spende in der Botschafter-Pagode bezahlt machen wird. ;-)

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: rookie am 30.11.2011, 19:57 Uhr
Hi Flicka,

ich finde deine Art des Schreibens total amüsant, muss halt immer wieder schmunzeln :wink:

Freu mich schon, wenn's wieder weiter geht...

LG Rookie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 30.11.2011, 20:57 Uhr
Ich kann mich rookie nur anschließen. Allerdings kommt schon fast der Verdacht auf, dass der Urlaub so schön war, weil es Tiger Beer gab... :wink: :wink: :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 30.11.2011, 21:08 Uhr
Ja, ich muss zugeben, dass ich selbst schon kritisch hinterfragt habe, warum ich mich eigentlich im Urlaub so wohl gefühlt habe.

Es könnte zwar an der gelungenen Mischung zwischen Exotik und westlicher Bequemlichkeit oder zwischen Unterhaltung und Zeit zum Relaxen liegen oder an den netten Menschen, den Sehenswürdigkeiten, den schönen Zimmern und Kabinen oder dem leckeren Essen oder daran, dass ich an Ort und Stelle so erleichtert war, dass alles gut geklappt hat, nachdem ich mir vor dem Abflug doch solche Sorgen gemacht hatte.

Es könnte aber auch schlicht und ergreifend daran liegen, dass ich öfters leicht besäuselt war. ;-)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 30.11.2011, 23:25 Uhr

Was man in deinem Reisebericht für tolle Hintergrundinformationen gleich mitgeliefert bekommt, ist Spitzenklasse :D :daumen:

Und Rookie muss ich zustimmen: Auch ich schmunzle immer wieder, dein Schreibstil ist echt köstlich :lol:

Nun wird es spannend, wie das Wetter sich entwickelt, denn wandern bei Regen ist nicht gerade das Gelbe vom Ei - außer, du hast genügend Tiger Beer dabei :wink: (ach, dichten kann ich auch? :wink:).


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: navajo_girl am 01.12.2011, 02:03 Uhr
Klasse Bilder, gut geschriebener Bericht, da geht einem doch das Herz auf.

 :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 01.12.2011, 09:23 Uhr
Hallo Flicka,

wieder ein klasse Tag! Man merkt wie wohl du dich gefühlt hast, uns ging es damals genauso. Ich finde Vietnam ist genau die richtige Mischung aus Asien und -bedingt durch die Kolonialzeit- westlichen Einflüssen, dass man sich als Touri da wohl fühlt. Irgendwie haben es die Vietnamesen geschafft sich aus beiden Welten die besten Seiten zu nehmen.
Im Mausoleum hast du nicht viel verpaßt: man geht im Gänsemarsch durch eine protzige Halle, wird von Soldaten ermahnt sich ja sittsam zu benehmen und wirft einen Blick auf eine Leiche in einem Glassarg, das sieht aus wie Madame Toussauds Wachsfigurenkabinett.
ich freue mich auf die Fortsetzung  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 01.12.2011, 23:25 Uhr
Nachdem ich durch euer Lob hochmotiviert bin, den nächsten Teil des Reiseberichts einzustellen und ich morgen nicht dazu kommen werde, gibts für die Schlaflosen unter euch schon heute die Fortsetzung. Viel Spaß!


Dienstag, 8. November


Es ist wieder einmal frühes Aufstehen angesagt, denn ich werde heute zwischen halb acht und acht für meinen Ausflug ins Mai-Chau-Tal abgeholt. Um kurz nach sieben genehmige ich mir noch ein kleines Frühstück, dann wuchte ich meinen Koffer mal wieder hinunter in die Hotel-Lobby und gebe ihn dort zur Aufbewahrung ab. Und schon um kurz nach halb acht holt mich der Reiseleiter Son ab, bringt mich zum wartenden Auto und erklärt mir, dass wir noch drei weitere Leute abholen. Ich bin erleichtert, dass wir wie bei der Buchung versprochen nur eine kleine Gruppe sind.

In der nächsten halben Stunde steigen noch ein junges britisch-spanisches Paar und eine Kanadierin ein, dann machen wir uns auf den Weg ins etwa vier Stunden entfernte Mai-Chau-Tal. Zunächst durchqueren wir das moderne Süd-Hanoi, und als wir den Stadtrand erreichen, hat die mitteilungsbedürftige Kanadierin mir schon ihre halbe Lebensgeschichte offenbart. Bereits in den ersten fünf Minuten der Fahrt hatte ich ungefragt erfahren, dass sie aus Calgary kommt, dass Calgary eine Flugstunde von Vancouver entfernt liegt, dass Calgary die Olympischen Spiele hatte und dass Calgary als einziger Austragungsort Gewinn erzielt hat. Aha.

Na ja, wir biegen jedenfalls auf eine Autobahn ab, auf der tatsächlich fast nur Autos fahren. Son erklärt uns, dass das Tempolimit auf der Straße zunächst auf 100 km/h festgesetzt wurde, aber nachdem die Bevölkerung die Autobahn weiterhin auch für Mopeds, Fußgänger, und Waren aller Art inklusive dem Treiben von Viehherden nutzte und es zu mehrfachen Unfällen kam, musste das Tempolimit dann auf 80 km/h herabgesetzt werden. Für vietnamesische Verhältnisse kommt man da aber immer noch schnell voran.

Irgendwann endet die Autobahn im Nichts, wir biegen auf eine Landstraße ab und fahren durch Dörfer und hügelige Landschaften immer weiter nach Südwesten. Unterwegs halten wir an einer Raststätte, dann gibt es die ersten grünen Hügel und Kalksteinfelsen. Und schließlich können wir einen ersten Blick auf das Ziel unserer Reise werfen: Das Mai-Chau-Tal, ca. 150 km südwestlich von Hanoi. Leider bestätigen sich die Wetterprognosen, und es ist dicht bewölkt.

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Zur Mittagszeit erreichen wir dann eine kleine Siedlung nahe dem Ort Mai Chau. Dort wollen wir in einem typischen Stelzenhaus übernachten. Im Tal leben vor allem Weiße Thai, eine der vielen Minderheiten Vietnams. Die Lodge in der wir übernachten, genannt „Mai Chau Nature Place“ liegt mitten im Dorf. Der kleine Affe, der an dem Schild festgekettet ist, wurde angeblich vom Besitzer der Lodge aus Tierliebe vor einem Jäger gerettet, dem er in die Falle gegangen war. Ich hinterfrage das mal lieber nicht.

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Ich habe mich entschieden, nicht im Schlafsaal im "ersten Stock" zu übernachten, sondern habe ein dekadentes Privatzimmer gebucht. Als ich sehe, dass es ebenerdig direkt neben der Küche liegt und zwischen Zimmertür und Boden ein handbreiter Spalt vorhanden ist, wird mir dann doch etwas mulmig, zumal Son uns schon erzählt hat, dass die Bevölkerung hier auch Schlangen jagt und isst.

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Aber jetzt bekommen erst mal wir unser Futter und starten dann zu einem ersten Erkundungsgang durchs Dorf.

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Das posierende Mädel ist übrigens keine Weiße Thai, sondern gehört zu einer Gruppe kichernder junger Frauen, die nach Mai Chau zu einem Ausflug gekommen sind und die nun in geliehenen Gewändern durchs Dorf stakseln. Überhaupt gibt es im ganzen Dorf praktisch kein Haus, an dem keine Souvenirs für Touristen verkauft werden. Da kann man sich natürlich schon fragen, wie authentisch das ganze überhaupt ist. Andererseits arbeiten die Leute, die hier leben, in den Reisfeldern rings umher, halten Vieh, trocknen die Ernte.

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Wir bekommen einen Einblick in das Leben, als wir am Nachmittag zu einer Radtour aufbrechen. Ausgerechnet jetzt setzt der angekündigte Regen ein, aber wir machen uns trotzdem auf den Weg und radeln durch Reisfelder, Dörfer und an Viehweiden vorbei. Manchmal treffen wir das Vieh auch auf der Straße.

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Unterwegs kehren wir in einem Stelzenhaus zum Tee ein. Son erklärt uns, dass es im Dorf kaum noch junge Menschen gibt, weil sie in die Städte gezogen sind. Das kann ich nachvollziehen, denn außer Feldarbeit, Tücherweben und Souvenirverkauf gibt es hier vermutlich wenig Arbeit. Allerdings kann man sich die Zeit hier offenbar auch anders vertreiben - auch die kleinste Hütte hat hier eine Satellitenschüssel. Auch in dem Stelzenhaus in dem wir Tee trinken, steht als einziges Möbelstück eine Fernsehkonsole.

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Das ist übrigens die Gastgeberin unserer "Teeparty":

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Wir erreichen schließlich am späten Nachmittag wieder leicht durchnässt die Lodge. Nach einem letzten Spaziergang in der Dämmerung gibt es dann gegen 6 Uhr Abendessen, und spätestens jetzt ist es schon stockdunkel. Heute übernachten in der Lodge noch ein dänisches Paar, zwei deutsche Mädels und ein deutsche Paar. Wir schauen nach dem Abendessen noch in einem Nachbarhaus vorbei, wo eine belgische Reisegruppe übernachtet, für die eine Tanzgruppe auftritt. Irgendwie fühle ich mich da an Mallorca erinnert - auch wenn ich noch nie dort war. ;-)

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Wieder an unserer Lodge angekommen, fühlt sich offenbar auch der auf Mallorca lebende Spanier an Mallorca erinnert und zieht mal schnell einen mallorquinischen Likör aus dem Gepäck. Einer der Deutschen geht noch Knabberkram kaufen, und wir verbringen noch ein paar Stunden Stunden zusammen an den Tischen im offenen „Erdgeschoss“ des Stelzenhauses, bevor wir dann doch einer nach dem anderen ins Bett bzw. auf die Schlafmatten verschwinden. Ich drapiere kunstvoll mein Moskitonetz übers Bett und stecke es gut unter der Matratze fest, damit sich bloß kein Moskito Zutritt verschafft – und möglichst auch keine Ratte oder Schlange. Gut, dass ich, die Prinzessin auf der Erbse, mir vorm Urlaub auch noch einen Seidenschlafsack gekauft habe, denn mit den leicht siffigen Leintüchern mag ich lieber nicht direkt in Berührung kommen. Nachdem ich alles, was ich heute nacht evtl. brauchen könnte, inklusive Taschenlampe, neben mir im Bett bereitgelegt und mir noch mal den Weg zur Toilette neben dem Haus eingeprägt habe, mache ich das Licht aus und dämmere langsam weg. Die deutschen Mädels haben erzählt, letzte Nacht habe der Hahn ab kurz nach drei unaufhörlich gekräht. Ich hoffe, dass er das morgen früh bleiben lässt.


Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 01.12.2011, 23:36 Uhr

Auch wenn ich mich nicht zu den Schlaflosen zähle - schließlich hinken wir der MEZ 1 Stunde nach :wink: - habe ich jetzt sofort deinen neuen Reiseberichttag lesen müssen, das geht nicht anders :wink:

Die Fahrradtour war toll! Ok, es hätte nicht regnen müssen, aber was ihr auf der Tour wieder alles zu Gesicht bekommen habt, ist fantastisch :D

Was mich natürlich jetzt noch interessieren würde ist, wie die Nacht verläuft: Mit oder ohne Schlangen? :think:


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 02.12.2011, 08:14 Uhr
So über´s Land zu radeln ist wirklich nett. Stell dir vor, du hättest dich in Hanoi damit fortbewegen wollen.... Zu Fuß oder mit dem Rad bekommt man doch einen viel intensiveren Eindruck von Land und Leuten, finde ich.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 02.12.2011, 19:40 Uhr
Es ist faszinierend, diese Eindrücke aus einem vollkommen unbekannten Land zu verfolgen.
Auch interessant geschildert, auch die Paddeltour und das Leben auf dem Boot.

Bei den Speisen wäre ich wohl etwas skeptischer ...

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: frontloop33 am 02.12.2011, 20:23 Uhr
Ist euch eigentlich auch die Ähnlichkeit (Absicht?  :oops: )  zwischen Onkel Ho und dem "KFC-Mann" aufgefallen?


Die "Hühnchen im Ei" waren mir damals zu krass.
Spinne musste reichen.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 03.12.2011, 00:23 Uhr
Ist euch eigentlich auch die Ähnlichkeit (Absicht?  :oops: )  zwischen Onkel Ho und dem "KFC-Mann" aufgefallen?

Bis jetzt nicht, aber die Bilder haben eine verblüffende Ähnlichkeit :think:

Spinne musste reichen.

Jetzt sag' nicht, dass du die Spinne gegessen hast :shock: Und nein, ich bin alles andere als Vegetarierin, aber das ginge mir um einiges zu weit :lol:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: frontloop33 am 03.12.2011, 00:38 Uhr
Jetzt sag' nicht, dass du die Spinne gegessen hast :shock:

Ja doch klar. Keine Kultur ohne Schock ;-)


Schmeckt übrigens teilweise knusprig (Beine) und wie eine Krokette (Körper)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 03.12.2011, 00:45 Uhr
Ja doch klar. Keine Kultur ohne Schock ;-)


Schmeckt übrigens teilweise knusprig (Beine) und wie eine Krokette (Körper)

Deine Beschreibung, wie das Tierchen geschmeckt hat, liest sich sehr gut, aber..... Ich denke, ich sollte nicht so voreingenommen sein :lol:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 03.12.2011, 16:35 Uhr
Nach dem Bild mit der Spinne bin ich jetzt leider nicht mehr in der Lage, mich auf die Frage nach Ähnlichkeiten zwischen Onkel Ho und dem Kentucky-Mann zu konzentrieren. Aber vielleicht sollten wir daraus einfach eine nette Verschwörungstheorie basteln und sie bei Wikipedia einstellen? Frei nach dem Motto: "Nach außen war Onkel Ho ein bescheidener Mann, der den Verlockungen von Macht und Reichtum widerstand, heimlich jedoch baute er ein Restaurant-Imperium in den USA auf".  :wink:

Wer aber weniger auf Verschwörungstheorien und mehr auf Reiseberichte steht, für den stelle ich jetzt den nächsten Reisetag hier ein. Bis gleich!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 03.12.2011, 17:06 Uhr
Mittwoch, 9. November


Auf die Fragen heute Morgen, ob ich gut geschlafen hätte, kann ich immer nur antworten „to many barking dogs and to much kikeriki“, worauf ich jeweils ein Nicken ernte, bis auf die Engländerin und die Kanadierin, die mit „kikeriki“ nichts anfangen können und mich belehren, das hieße „cockadoodledoo“ - oder so ähnlich.

Jedenfalls gab es heute nacht offensichtlich einen Hundekampf in den Straßen, bei dem möglicherweise auch der Hahn mitgemischt hat, und als ich mich um sieben Uhr aus dem Bett schwinge und am Waschbecken neben den Toiletten eine Katzenwäsche veranstalte, fühle ich mich noch nicht wirklich fit. Verschlafen stolpere ich morgens mit dem Fotoapparat durchs Dorf und mache schon mal ein paar Bilder.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/090727.jpg)


Gegen halb neun gibt es Frühstück, dann brechen wir zu einem Rundgang über den Markt in Mai Chau auf. Auf dem Weg dorthin treffen wir im Dorf auf drei Männer, die gerade fröhlich einen Hund braten.

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In dieser Sitation bin ich hin und hergerissen. Einerseits mag ich Hunde sehr und bin geschockt. Im ganzen Dorf laufen nette Hunde herum, die freundlich behandelt werden und die ich bisher nicht als Fleischlieferanten eingestuft hätte. Andererseits: Wenn ich überlege, dass man hier Maden, Frösche, Schlangen und ähnliches isst, kommt einem ein knuspriger Hundebraten schon fast wieder normal vor.

Er hier sieht übrigens aus, als könnte ihm ein ähnliches Schicksal bevorstehen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/090920.jpg)


Es gibt aber auch schöne Fotomotive, wie die Teiche voller Blüten, an denen wir vorbeikommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/090918.jpg)


Beim Spaziergang durch die Felder fällt uns auf, dass fast überall die Frauen die Feldarbeit erledigen. Na ja, die Männer sind wahrscheinlich um diese Zeit mit Hunde-BBQ beschäftigt...

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Im Markt fällt dann natürlich wieder das viele Fleisch ins Auge. Daneben gibt es hier – ähnlich wie auf dem Markt in Hanoi, den ich schon besucht hatte, auch wieder lebende Tiere wie Raupen und Frösche. Auch ein paar Hühner warten zusammengepfercht auf ihr weiteres Schicksal.

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Nach dem Marktgang nehmen wir die 1000-Steps-Cave in Angriff. Ich hoffe ja noch, dass 1000 Stufen einfach nur „sehr viele Stufen“ heißt, aber als ich Son frage, erklärt er mir, dass es tatsächlich sogar 1.200 Stufen wären. Wir arbeiten uns langsam den Berg hinauf und machen Bilder vom Tal.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/091138.jpg)


An der Höhle angekommen, bin ich doch enttäuscht, denn der anstrengende Aufstieg hat sich nicht so recht gelohnt. Doch als wir gerade darüber sprechen, ob wir weiter in die Höhle hineinklettern sollten, hören wir plötzlich aus der Höhle ein verzweifeltes Heulen. Wir sind uns zuerst nicht sicher, aber es muss ein Hund sein, und so wie er klingt, ist er wahrscheinlich verletzt. Son und der Spanier klettern also hinunter, während wir Mädels oben warten und immer wieder das Heulen hören. Schließlich kommen die beiden zurück und haben wirklich eine kleine halbverhungerte Hündin dabei.

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Die arme Hündin ist völlig verstört und zittert am ganzen Körper. Son und der Spanier tragen sie abwechselnd, und so klettern wir mit der Hündin die 1.200 Stufen wieder hinunter und fragen unten am Fuß der Treppe nach, ob sie dorthin gehört, denn sie läuft direkt zum ersten Haus und legt sich neben die Tür. Aber dort kennt man den Hund nicht, und so nehmen wir ihn schließlich mit ins Dorf und zur Lodge, wo er begeistert aufgenommen und gleich mal mit Schokomilch gefüttert wird. Ich habe ja so meine Zweifel, ob das die richtige Behandlung für die arme kleine Hündin ist, aber irgendwann fängt sie dann doch an zu schlabbern und macht auch keinen so verängstigten Eindruck mehr. Ich hoffe ja bloß, dass sie nicht mit Schokomilch gemästet und irgendwann gegrillt und gegessen wird.

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Währenddessen wird auch unser Mittagessen serviert, wobei unserer Gastgeberin mehrfach betont, dass sie uns Schweinefleisch serviert und kein Hundefleisch.

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Gegen halb drei machen wir uns schließlich auf den Rückweg nach Hanoi. Ich bin sozusagen hundemüde und kann kaum die Augen offenhalten. In Hanoi geraten wir dann auch noch in die Rush-Hour. Um sieben Uhr komme ich endlich im Hotel an, und weil ich mir heute gar keine Illusionen darüber mache, ob ich heute abend noch essen gehe, kaufe ich mir gleich noch gegenüber ein paar leckere Schokoteilchen. Als ich dann im Hotel ankomme, sofort meinen Schlüssel erhalte und in meinem neuen Zimmer eine mit frischen Blüten geschmückte Bettdecke vorfinde, bin ich froh, wieder „daheim“ zu sein. Der Ausflug nach Mai Chau hat sich sicher gelohnt, und trotz der Tatsache, dass im Dorf mindestens noch vier weitere Gästehäuser waren, hatte ich den Eindruck, zumindest ein wenig echtes Landleben mitzubekommen.

Die nächsten drei Nächte darf ich aber in meinem hygienisch einwandfreien Bett im Golden Sun Legend  verbringen. Ich schreibe den Reisebericht der letzten zwei Tage, wasche meine Klamotten aus, schreibe E-mails nach Hause, versichere meiner Mutter telefonisch, dass ich nicht von einer Schlange gefressen wurde und trinke – natürlich – auf meine wohlbehaltene Rückkehr ein Tiger Beer.

Morgen früh mache ich wieder einen Ausflug ins ländliche Vietnam – zumindest im Museum.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 04.12.2011, 00:58 Uhr

Andere Länder, andere Sitten - ich könnte kein Hundefleisch essen. Abgesehen vom Hunde-BBQ ist es schön, das wahre Landleben ein bisschen kennen zu lernen.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 04.12.2011, 09:17 Uhr
Verkehrte Welt: Rinder werden Gassi geführt (erstes Bild) und Hunde laufen frei herum und werden zum BBQ...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 04.12.2011, 10:46 Uhr

Andere Länder, andere Sitten - ich könnte kein Hundefleisch essen. Abgesehen vom Hunde-BBQ ist es schön, das wahre Landleben ein bisschen kennen zu lernen.


Ich hätte es auch nicht probieren können. Zu der Lodge gehörte auch eine ganz liebe Hündin, die ab und zu "höflich" um Essen gebettelt hat. Wenn man einmal in diese dunklen Augen geschaut hat, dann kann man doch hinterher kein Hunde-Steak mehr essen. Na ja, zumindest ich kann das nicht.


Verkehrte Welt: Rinder werden Gassi geführt (erstes Bild) und Hunde laufen frei herum und werden zum BBQ...

Ja, da gibts bestimmt immer Streit, wer heute mit dem Ochsen raus muss. ;-)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 05.12.2011, 08:49 Uhr
dass Rinder Gassi geführt werden haben wir in Hoi An (weiter in Süden auch gesehen). Das lag wohl daran, dass sie nur das Gras auf dem schmalen Streifen zwischen den Reisfeldern essen sollten. Ich denke mal wenn man sie frei rumlaufen läßt würden sie auch die Reispflanzen fressen...

Dass Hund gegrillt wird haben wir zum Glück nicht gesehen, dann hätten wir wohl nicht mehr so unbefangen alles mögliche an Suppen in Straßenrestaurants probiert  :shock:

und im Nachinein bin ich doch froh, dass wir immer im Hotel geschlafen haben und die Behausungen der verschiedenen Völker (auch Stelzenhäuser) nur im Völkerkundemuseum besichtigt haben. Falls wir mal wieder nach Vietnam fahren, werde ich mir merken im Zweifelsfall immer im ersten Stock eines solchen Gebäudes zu nächtigen, damit des Nachts kein Kriechtier naht...

dein Bericht ist weiterhin klasse Flicka! Freue mich mich auf die Fortsetzung  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Simmo am 05.12.2011, 17:32 Uhr
Toll, den Bericht seh ich ja jetzt erst - da bin ich auch dabei!
War im Juni auch für einen Monat in der Ecke unterwegs, da werden schöne Erinnerungen wach.

Zum Thema Verkehr:

Ich habe in Hanoi einem Australier für 100$ ein Motorrad abgekauft (eine uralte Minsk, klasse Gefährt war das) und bin damit den Duong Ho Chi Minh runter gefahren bis nach Hoi An, da musste ich es aus Zeitgründen leider wieder verkaufen :(

Unterwegs hab ich, (abgesehen davon, dass ich etliche Male fast selber überfahren worden wäre von Bussen die einen, einen LKW überholenden, Bus überholten :D) jede Menge Unfälle gesehen. Ich hatte im Leben noch nie einen toten Menschen gesehn, hier innerhalb von 3 Tagen gleich 2 bei verschiedenen Unfällen. Einer hatte sich mit seinem Moped zerlegt und lag direkt auf der Strasse, die Polizei hat nichts abgesperrt oder abgedeckt und ich musste ca. 50cm neben seinem zermatschten Kopf herfahren   :?

Ich habe auch sehr viele Farangs kennengelernt die sich Roller o.Ä. geliehen haben und teils ganz schlimme Unfälle hatten.
In Hanoi vorm Krankenhaus hängt eine Tafel mit Fotos von Verletzungen die bei Verkehrsunfällen enstanden sind, da kommt einem das kot***.

Der Verkehr ist echt der reine Wahnsinn und ich war froh als ich mich wieder auf deutsche Regeln und deren Einhaltung verlassen konnte...

Hund durfte ich auch (unwissentlich) probieren und war angenehm überrascht vom guten Geschmack der "Special-Spring-Rolls". Die Freude hielt allerdings nicht lange an, als ich auf Nachfrage, was denn so "Special" an den Frühlingsrollen sei, vom Koch angebellt wurde :D

Trotzdem war die Reise ein unbeschreiblich tolles Erlebnis!

So, und jetzt freu ich mich auf die Fortsetzung!

Grüße, Simmo
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 05.12.2011, 18:11 Uhr

dein Bericht ist weiterhin klasse Flicka! Freue mich mich auf die Fortsetzung  :D


So, und jetzt freu ich mich auf die Fortsetzung!


Na, dann muss ich heute abend ja wohl noch nachlegen! Ich freue mich, dass ihr euch freut, und für den todesmutigen Simmo habe ich gerade noch ein Tiger Beer in den Kühlschrank gestellt. Willkommen an Bord!  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 05.12.2011, 18:53 Uhr
Es ist wirklich ein völlig anderes Land und da meine ich nicht nur die Ess Gewohnheiten.

Wahrscheinlich werde ich da wohl nie hinkommmen - aber ein wenig lerne ich diese Länder durch Dich kennen.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 05.12.2011, 19:06 Uhr
Es ist wirklich ein völlig anderes Land und da meine ich nicht nur die Ess Gewohnheiten.

Wahrscheinlich werde ich da wohl nie hinkommmen - aber ein wenig lerne ich diese Länder durch Dich kennen.

Ich hätte vor einem Jahr auch noch nicht gedacht, dass ich jemals eine selbst geplante Reise nach Vietnam unternehmen würde - man soll also nie nie sagen. ;-)

Aber jetzt gehts erst mal weiter:


Donnerstag, 10. November

Als ich heute morgen gegen sieben Uhr aufwache, habe ich Kopfschmerzen, was ein ziemlich sicheres Zeichen dafür ist, dass ich zu viel Bier getrunken habe oder dass das Wetter sich gebessert hat. Und tatsächlich: Als ich nach draußen schaue, sehe ich strahlend blauen Himmel.

Zwei Stunden und zwei Aspirintabletten später sitze ich dann beim Frühstück. Die Kopfschmerzen sind weg, dafür habe ich plötzlich einen unglaublichen Appetit auf Wurstbrote und bastele mir eins aus Baguette und den gebratenen Würstchen vom Buffet. So gestärkt fahre ich mit dem Taxi zum Ethnologischen Museum, das etwa 7 km außerhalb des Stadtzentrums liegt.

Das Museum wird in meinen beiden Reiseführern wärmstens empfohlen. Zurecht. Es ist richtig gut gemacht, und ich bekomme sogar einen Flyer auf deutsch, der die wichtigsten Ausstellungsstücke erklärt. Etwa 84 % der in Vietnam lebenden Menschen gehören zur ethnischen Gruppe der Viet. Die restliche Bevölkerung teilt sich in über 50 ethnische Gruppen auf. Im Museum sind verschiedene Gegenstände und Trachten ausgestellt und man bekommt einen Einblick in das Alltagsleben der Gruppen.

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Ein Highlight ist der Garten des Museum, wo verschiedene Häuser und Begräbnisstätten in Originalgröße nachgebaut sind.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/101149.jpg)


Anschließend gönne ich mir noch ein Mittagessen im Restaurant im Museumsgarten, dann fahre ich mit dem Taxi zurück zum Hotel und gerate dabei dann doch an einen betrügerischen Taxifahrer. Auf dem Hinweg habe ich 110.000 Dong bezahlt, ca. 4 Euro. Jetzt soll ich plötzlich 215.000 Dong bezahlen, und der Fahrer behauptet frech, ich müsse ja seinen Rückweg zum Museum bezahlen. Ich bezahle erst mal gar nichts, steige aus und winke zum Hotel hinüber, wo auch schon einer der Mitarbeiter aufmerksam geworden ist und zu uns kommt. Das Fazit der Diskussion: Auf dem Taxi steht außen ein doppelt so hoher Preis wie normal, was ich ja grundsätzlich auch hätte lesen können, als ich eingestiegen bin, so dass ich das ganze unter Lehrgeld verbuche und die 200.000 Dong bezahle, die der Fahrer letztlich fordert. Pech gehabt. Aber in der Gesamtbilanz des Urlaubs wird sich dieses Geld sicher nicht bemerkbar machen.

Nachdem ich mich im Hotelzimmer ausgiebig mit Sonnencreme eingecremt habe, gehe ich zum Wasserpuppentheater, das am Hoan-Kiem-See und an der Altstadt liegt und versuche, doch noch ein Ticket für eine Vorstellung heute oder morgen zu ergattern. Das Hotel hatte keinen Erfolg bei der Buchung und hat mir empfohlen, nach zurückgegebenen Tickets zu fragen. Aber ich habe nochmal Pech: Alle Vorstellungen sind ausgebucht.

Hm, das Wasserpuppentheater wurde in einem meiner Reiseführer als Teil des "Pflichtprogramms" für Hanoi aufgeführt. Ein anderer Pflichtpunkt war eine Cyclofahrt durch die Altstadt. Ich beschließe also, mich bei dem schönem Wetter durch die Altstadt radeln zu lassen. Im Reiseführer wird der Tarif für eine Stunde mit "ab 20.000 Dong" angegeben - ich schaffe es immerhin, den Fahrer von 300.000 Dong auf 80.000 Dong herunterzuhandeln. ;-) Ich habe zwar deshalb den leisen Verdacht, dass ich wieder mal das mehrfache des Normalpreises bezahlt habe, aber eigentlich ist das ja auch egal. Ich finde es sehr entspannend, mich mal nicht zu Fuß durch die verkehrsreichen Straßen zu bewegen, sondern langsam an den Häusern und Geschäften vorbeizugleiten. Ein paar Fotos gelingen dabei auch.

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Nach der Tour durch die Altstadt spaziere ich nochmal zum Bach Ma Tempel, der bei meinem letzten Besuch geschlossen war. Auf dem Weg dorthin sehe ich einen kleinen Laden, der selbstgeschnitzte Stempel verkauft. Ich will schon vorbeigehen, als mir einfällt, dass das ein schönes Mitbringsel wäre, zumal es auch Stempel mit vietnamesischen Motiven gibt und man sich die Namen hineinschnitzen lassen kann. Heute fließt mir das Geld geradezu aus den Händen, und ich bestelle vier Stempel für insgesamt 500.000 Dong, die ich auch gleich bezahlen muss. Aber ich habe bei dem Handwerker irgendwie ein gutes Gefühl, und eigentlich ist er auch der einzige, der in diesem Teil der Altstadt überhaupt etwas verkauft, das er selbst herstellt und das nicht offensichtlich in großem Stil für den Touristenbedarf produziert wurde. Nachdem wir mit Händen und Füßen vereinbart haben, dass ich die Stempel morgen abend abhole, lasse ich mir noch in meinem Straßenplan einzeichnen, wo sein Geschäft ist. Wäre ja blöd, wenn ich es morgen nicht wiederfinde.

Am Bach Ma Tempel angekommen merke ich, dass es schon halb fünf ist, aber der Tempel ist noch eine halbe Stunde geöffnet. Vorbei an einem Schild, das die werten Touristen auf englisch ermahnt, sich anständig zu benehmen, geht man in den Tempel hinein und sieht sich dem weißen Pferd gegenüber. Es wird in Hanoi schon seit 1000 Jahren angebetet. Als man nämlich im Jahr 1010 die neu gegründete Stadt, die damals noch Thang Long (Aufsteigender Drache) hieß, mit einer Stadtmauer umgeben wollte, stürzten die Mauern immer wieder ein, bis schließlich ein weißes Pferd erschien und dem dankbaren Herrscher zeigte, wo die Mauern errichtet werden sollten. Dafür bekam das Pferd einen eigenen Tempel und erhält noch heute vielfältige Opfergaben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/101623.jpg)


Wer genau hingeschaut hat, erkennt, dass man dem Pferd auch Bier geopfert hat, was ich sehr sympatisch finde. Ich bekomme dadurch auch gleich wieder Bierdurst und kehre in einem Café am Hoan-Kiem-See ein. Während ich dort sitze, dämmert es, und wenig später kann ich noch ein Foto des Schildkrötenturms machen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/101737.jpg)


Schließlich kehre ich noch im Supermarkt meines Vertrauens ein, wo ich nach einigem Suchen auch ein paar vietnamesische Produkte finde und meine Beute stolz ins Hotel zurückbringe. Nach einer kurzen Rast gehe ich endlich mal wieder abends essen. Allerdings habe ich heute einfach keine Lust auf vietnamesisch. Fast wäre ich am Hoan-Kiem-See ja schon im Kentucky Fried Chicken eingekehrt, aber so weit lasse ich es dann doch nicht kommen. Stattdessen esse ich in einem nahen Restaurant, wo es auch „westliche“ Gerichte gibt und gönne mir Pasta mit Chorizo. Als Nachtisch probiere ich im Hotelzimmer einen Teil meiner Einkäufe: Chips mit Peking-Ente-Geschmack - sehr lecker!, Die Chips mit Algengeschmack, die Cracker mit BBQ-Geschmack und die Snacks aus „Green Bean Paste“ hebe ich mir für morgen auf.

Heute war ausnahmsweise mal ein teurer Tag: 310.000 Dong fürs Taxifahren, 80.000 Dong fürs Cyclofahren, 120.000 Dong fürs Mittagessen, 200.000 Dong fürs Abendessen, 75.000 Dong inkl. Fototicket fürs Museum, 200.000 Dong für Souvenirs im Museumsshop und 500.000 Dong für die Stempel, die ich morgen abhole. Macht insgesamt fast 1,5 Millionen Dong – über 50 Euro. Gut, dass ich heute morgen im Hotel noch 50 Euro gewechselt hatte.

Morgen um acht gehe ich wieder auf Tour, aber diesmal komme ich am Abend wieder ins Hotel zurück.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 05.12.2011, 20:22 Uhr
Diese Moped Kolonne ... :D :D

Das sind ja Taxi Manieren  :roll:  Ich sollte an meinen Wagen einfach auch mal den doppelten Preis schreiben  :lol: :lol:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 05.12.2011, 22:36 Uhr
Also das mit den Kopfschmerzen kenne ich auch. Vor allem, wenn ich zu wenig getrunken habe... :wink: (Aber das bezieht sich eher auf Mineralwasser... Funktioniert aber auch mit Bier  :grins:)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 05.12.2011, 23:01 Uhr

Ich kann auf dem Foto mit dem weißen Pferd nichts mit Bier entdecken :think: :kratzen:

Meine Güte, du wirfst im Urlaub vielleicht viel Geld hinaus und das nur an einem einzigen Tag - 1,5 Millionen Dong!! Hört sich echt schlimm an, aber nach deiner Umrechnung sind es rund 50 Euro, das klingt schon besser :lol:

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 06.12.2011, 06:53 Uhr


Ich kann auf dem Foto mit dem weißen Pferd nichts mit Bier entdecken :think: :kratzen:



Ein Tipp: In den Getränkedosen, die links und rechts hübsch in Pyramidenform aufgebaut und mit Folie überzogen wurden, ist KEINE Cola! ;-)


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/101623.jpg)

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 06.12.2011, 10:40 Uhr

Ein Highlight ist der Garten des Museum, wo verschiedene Häuser und Begräbnisstätten in Originalgröße nachgebaut sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/101139.jpg)


Hallo Flicka,

in diesem Museum waren wir auch. Unser Guide hat uns erzählt, dass die Figuren die "Taten" des Verstorbenen darstellen, dazu gehört wohl das Zeugen vieler Kinder  :wink: Hat uns sehr gewundert, da die Vietnamesen uns eher prüde erschienen, sie waren z.B. ziemlich entsetzt über nackte 4-5 jährige Kinder europäischer Touristen am Strand. Aber es gibt halt ganz viele verschiedene Völker dort und die haben wohl auch ganz unterschiedliche Moralvorstellungen.

Den Tempel mit dem Pferd haben wir leider nicht gesehen, aber ich glaube wir waren auch nur 3 Tage in Hanoi, aber eine Rikscha Fahrt durch Altstadt mit den Handwerkergassen haben wir auch gemacht. Schade dass du keine Karten für das Wasserpuppentheater bekommen hast, das war wirklich total nett, aber vielleicht nächstes Mal  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 06.12.2011, 21:57 Uhr

Hallo Flicka,

in diesem Museum waren wir auch. Unser Guide hat uns erzählt, dass die Figuren die "Taten" des Verstorbenen darstellen, dazu gehört wohl das Zeugen vieler Kinder  :wink:

...

Schade dass du keine Karten für das Wasserpuppentheater bekommen hast, das war wirklich total nett, aber vielleicht nächstes Mal  :D

Ja, das ist doch ein Grund, nochmal nach Vietnam zu fliegen! :D

Die Erklärung mit den Figuren ist ja klasse. Ich hatte mich gefragt, was die Figuren bedeuten sollen und dachte, es wäre vielleicht so etwas wie Familienleben, damit sich die Toten nicht so einsam fühlen.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 06.12.2011, 22:08 Uhr


Ich kann auf dem Foto mit dem weißen Pferd nichts mit Bier entdecken :think: :kratzen:



Ein Tipp: In den Getränkedosen, die links und rechts hübsch in Pyramidenform aufgebaut und mit Folie überzogen wurden, ist KEINE Cola! ;-)

Jetzt habe ich trotz deiner Beschreibung eine ganze Minute gebraucht, bis ich die Dosen endlich entdeckt habe :lol:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 07.12.2011, 20:01 Uhr
Leider schlägt der "Vorweihnachtsstress" gerade bei mir zu. Heute und morgen schaffe ich es nicht, den Reisebericht fortzusetzen, aber am Freitag gehts weiter!

Um die Wartezeit zu versüßen, gibts hier noch schnell das Rezept für geröstete Bananen in Kokosmilch aus meinem Kochkurs:


Banana Che

6 bananas
400ml coconut milk
1/4 cup sugar
2 teaspoons sesame reeds, toasted
2 teaspoons peanuts, roasted

Peel the bananas and cut in half lengthways. Place under a hot grill until golden. Meanwhile heat the coconut milk and sugar on a gentle heat unteil the sugar has dissolved. Add the grilled banana and simmer until bananas have softened.

Serve in individual bowls sprinkled with the sesame seeds and peanuts.


Anmerkung: Im Kochkurs wurden die Bananen nicht im Ofen geröstet sondern mit einem Bunsenbrenner. Wer also so ein Ding zur Zubereitung für Crème brûlée im Haus hat, der kann ihn für dieses Rezept zweckentfremden. Die Bananen, die wir verwendet haben, waren übrigens ziemlich klein. Ich würde mal behaupten, drei bis vier "deutsche" Bananen reichen für die angegebene Menge Kokosmilch auch.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 07.12.2011, 20:53 Uhr

Kein Problem, wenn du erst am Freitag zum Weiterschreiben kommst, mein Verständnis hast du.

Danke für das Rezept, das liest sich köstlich!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 09.12.2011, 19:27 Uhr
Freitag, 11. November

Als ich heute morgen gegen 7 Uhr frühstücken gehe, hat mein Hunger auf „westliches“ Essen nicht nachgelassen, und so bastele ich mir aus Baguette und Frühstücksspeck ein Schinkenbrot. Eine Stunde später werde ich dann zu meinem Ausflug zur Parfüm-Pagode, etwa 60 km südlich von Hanoi abgeholt.

Der Tour-Guide holt mich in der Lobby ab, öffnet die Autotür und ich staune nicht schlecht: Dort sitzen zwei Kanadier aus Québec, Vater und Sohn, die ich schon auf der Paloma in der Halongbucht kennengelernt habe und mit denen ich mich nett unterhalten habe. Unglaublich! Es gibt so viele Tourveranstalter in Hanoi, und außerdem wollten die beiden doch eigentlich nach Mittelvietnam. Dort waren sie auch, erzählen sie mir, als wir losfahren, aber teilweise standen die Straßen hüfttief unter Wasser und das Hotel am Strand, in dem sie ein paar Tage verbringen wollten, hatte keinen Strand mehr. So sind sie nach Hanoi zurückgeflogen. Ich bin froh, dass ich den Abstecher nach Hue und Hoi An, den ich zwischendurch auch mal in Erwägung gezogen hatte, doch ausgelassen habe, während die zwei Schweizerinnen, die heute ebenfalls am Ausflug teilnehmen, nicht gerade begeistert aus der Wäsche schauen, denn sie wollen morgen nach Mittelvietnam weiterreisen.

Der Guide stellt sich uns vor und behauptet, sein Name bedeute „King“ und wir seien jetzt seine Royal Family. Okay, warum nicht? Wir fahren etwa zwei Stunden nach Süden, dann halten wir in der Nähe der Parfüm-Pagode an. Die Parfüm-Pagode (oder Duftpagode) ist kein einzelnes Bauwerk, sondern besteht aus mehreren Grotten und Pagoden am Huong Tich, dem "Berg der duftenden Spuren". Die Pagode kann nur übers Wasser erreicht werden, und so steigen wir in ein Ruderboot um und gleiten in der nächsten knappen Stunde durch die sogenannte trockene Halongbucht und an Lotosblüten, Bananenbäumen und kleinen Altären vorbei.

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In der Nähe der Pagoden angekommen, gibt es erst einmal ein kleines Mittagessen. Leider merken wir jetzt, dass wir mit „King“ nicht gerade den idealen Guide erwischt haben. Er gibt uns 15 Minuten Zeit, um zu essen, dann gibt er uns weitere 15 Minuten Zeit, um die Thien Tru Pagode am Fuß des Berges zu erkunden, während er selbst sich währenddessen einen Nachschlag genehmigt. Aber die Pagode ist auch ohne Führer sehr fotogen. Laut einem meiner Reiseführer heißt sie übersetzt "Pagode der Himmlischen Küche" und stammt aus dem 18. Jahrhundert, der andere Reiseführer datiert sie ins 15. Jahrhundert. Egal welches Jahrhundert stimmt, eine Küche finde ich dort jedenfalls nicht.

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Als wir zum Restaurant zurückkommen, beginnt King aus einem Grund, den ich nicht nachvollziehen kann, eine Diskussion mit uns, ob es Sinn macht, mit der im Jahr 2006 gebauten Seilbahn auf den Berg zu fahren. Ich hatte die Seilbahnfahrt ursprünglich schon bei der Buchung des Ausflugs dazugebucht und bezahlt, weil auf dem Weg nach oben 1.500 Stufen erklommen werden müssen und ich nach den 1.200 Stufen in Mai Chau Knieschmerzen hatte. Die anderen vier sind einer Seilbahnfahrt auch nicht abgeneigt, aber King behauptet, die nächste Seilbahn würde erst dann fahren, wenn eine größere Gruppe hinaufwollte, und zwar frühestens in 40 Minuten. Außerdem seien die 1.500 Stufen kein Problem, das ginge auch mit Knieschmerzen. Dann schwenkt er plötzlich um, rät uns dringend, doch mit der Seibahn zu fahren, weil der Weg hinauf sonst so anstrengend sei, und weil wir alle zustimmen, sammelt er das Geld ein und wir marschieren zur Seilbahn, wo wir sofort in eine der kleinen Gondeln einsteigen können. Aha, das waren aber kurze 40 Minuten.

Die Fahrt bringt uns hinauf auf den Gipfel, von wo aus wir eine 120stufige Treppe wieder hinuntersteigen müssen: Die Hung Tich Grotte, sozusagen das Highlight des Pagodenkomplexes und Ziel einer jährlich stattfindenden Wallfahrt, liegt in einer Tropfsteinhöhle. An den Altären in der Grotte wird die Göttin Quan Am verehrt.

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Nach dem Besuch der Höhle machen wir uns wieder auf den Weg ins Tal. Ich bin erleichtert, als ich merke, dass der Weg zwar aus vielen Stufen besteht, aber dazwischen immer wieder ebene Wege sind. Das halten meine Knie aus. Und weil gerade keine Wallfahrtssaison ist, sind wir fast alleine auf dem Weg ins Tal unterwegs. Alles könnte so schön sein, wenn wir keinen Reiseleiter wie King hätten.

Nach einer Viertelstunde halten wir an einer kleinen Pagode, und dort eröffnet uns King, wir müssten der Frau, die das Boot rudert, später noch ein Trinkgeld geben. Es sei aber besser, wir würden das Geld jetzt ihm geben, denn die Frau würde sicher immer noch mehr fordern. Wir sind einverstanden, und ich frage ihn, wie viel wir ihm denn geben sollten, was er mit 40.000 Dong beantwortet. Ich denke erst, er meint von allen zusammen, aber dann sammelt er bei uns fünf insgesamt 200.000 Dong ein. Das sind 10 Dollar, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die rudernde Frau, die ja schließlich für das Rudern bezahlt wurde, in einem Land wie Vietnam noch 10 Dollar Trinkgeld bekommen soll. So bin ich mehr als skeptisch.

Auf dem Weg ins Tal versucht King, uns an weiteren Pagoden einfach vorbeizuschleusen, was wir ignorieren und uns die Pagoden trotzdem anschauen. Unten angekommen gönne ich mir dann noch eine frische Kokosnuss. Mmmmhhh, lecker. Kokosmilch ist doch mal eine Alternative zu Wasser, Bier und Cola light.

In der Nachmittagssonne fahren wir dann auf dem Fluß langsam zurück zur Anlegestelle.

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Dort angekommen wollen die Kanadier und ich es ja doch wissen: Gibt King das Geld weiter oder behält er es ein? Besonders misstrauisch bin ich, weil er mehrfach wiederholt, wir sollten schon mal oben am Shop die „Restrooms“ aufsuchen, er werde der Frau in der Zwischenzeit das Geld geben. Ich bleibe einfach am Boot stehen, worauf er mich ein paar mal auffordert, ich solle zum Restroom gehen. Irgendwann frage ich dann einfach „Why?“, worauf ihm nichts mehr einfällt. Er kramt dann seinen Geldbeutel heraus und sucht umständlich nach Geld. Hm, warum hat er das Geld denn überhaupt in den Geldbeutel gesteckt, wenn er es von vorneherein nur als Trinkgeld für die rudernde Frau eingesammelt hat? Im Rahmen einer langen Diskussion gibt er der Frau dann immerhin, das kann ich erkennen, 100.000 Dong. Aber als ich danach gehe, dauert es mehrere Minuten, bis er nachkommt. Ich habe keine Ahnung, ob er der Frau wenigstens die 100.000 Dong gelassen hat. Die anderen 100.000 Dong hat er ja anscheinend sowieso eingesteckt.

Ich bin jedenfalls inzwischen derart giftig, dass ich auf seinen Vorschlag, auf dem Rückweg einen anderen Weg zu fahren und einen ganz besonderen Foto-Stopp zu machen, nur antworte: „Yes. But not at a shop“. Damit habe ich offenbar ins Schwarze getroffen, denn wir machen dann doch keinen Foto-Stopp, sondern fahren, was uns allen ganz recht ist, ohne Pause nach Hanoi zurück. Lustig ist, dass sich die Schweizerinnen hinter mir darüber unterhalten, was „Schlitzohr“ auf englisch heißt, und weil „King“ von vorne die Ohren spitzt, versuche ich den Kanadiern auf französisch zu erklären, worüber sich die Schweizerinnen unterhalten. ;-)

In Hanoi angekommen, steige ich mit den zwei Schweizerinnen in der Altstadt aus, gebe guten Gewissens kein Trinkgeld und marschiere stattdessen zu dem kleinen Laden, wo ich gestern die Stempel bestellt habe. Zuerst befürchte ich schon, dass ich ihn nicht wiederfinde, aber irgendwann stehe ich doch davor. Der tüchtige Handwerker isst gerade Nudelsuppe, aber seine Frau überreicht mir nach einigen Verständigungsproblemen die fertigen Stempel, die wirklich schön geworden sind.

Nach einer Verschnaufpause im Hotel breche ich dann zu meinem letzten Abend in Hanoi auf. Eigentlich will ich ja noch nochmal über den Nachtmarkt schlendern, denn ich habe vorhin gesehen, dass die Stände schon aufgebaut werden. Aber als ich gegen neun Uhr nach einem Chicken Curry aus dem Restaurant stolpere, bin ich einfach müde. Ob es nur an der langen Tour liegt oder auch am Hanoi-Bier zum Abendessen? ;-)

Jedenfalls spaziere ich dann doch direkt ins Hotel zurück und verbringe noch zwei Stunden damit, im Internet nach Angkor-Touren, -Guides und -Fahrern zu recherchieren, die gestern gekauften Cracker mit BBQ-Geschmack zu probieren (ganz okay) und den Lieben daheim telefonisch zu versichern, dass ich immer noch bei bester Gesundheit bin.

Vor neun Tagen bin ich hier in Hanoi angekommen und hatte ein wenig Angst vor dem, was auf  mich warten könnte. Jetzt kann ich mir schon fast nicht mehr vorstellen, dass es eine Zeit gab, in der ich Hanoi nicht kannte. Und in einem anderen Hotel zu wohnen als in meinem schönen Golden Sun Legend ist ja ohnehin kaum vorstellbar. Wo die sich doch auch immer so fleißig darum kümmern, dass ich immer frisches Bier im Kühlschrank habe. ;-)

Morgen will ich in aller Ruhe meinen Koffer neu packen und eine letzte Runde um den Hoan-Kiem-See drehen. Dann geht’s um zwölf Uhr zum Flughafen. Angkor Wat, ich komme!

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 09.12.2011, 21:23 Uhr
Und? Was heißt nun Schlitzohr auf Englisch?

Überhaupt wollte ich dich mal fragen, mit welcher Sprache man in Vietnam am besten weiter kommt: Englisch oder französisch? Aber nachdem du mit den Kanadiern auf französisch sozusagen gelästert hast, ist wohl englisch mehr verbreitet... :wink:

Fazit: Das Trinkgeld am besten dem Empfänger direkt überreichen.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 09.12.2011, 22:10 Uhr
Und? Was heißt nun Schlitzohr auf Englisch?


Keine Ahnung. Wir waren uns nur einig, dass es wohl nicht slit ear heißt. ;-)



Überhaupt wollte ich dich mal fragen, mit welcher Sprache man in Vietnam am besten weiter kommt: Englisch oder französisch? Aber nachdem du mit den Kanadiern auf französisch sozusagen gelästert hast, ist wohl englisch mehr verbreitet... :wink:


Nach meinem Eindruck kommt man gut mit englisch weiter. Ich muss allerdings sagen, dass ich auf englisch das ganze "Touri-Vokabular" locker draufhabe, während mein französisch ziemlich eingerostet ist. Von daher war nicht so in Versuchung, es auch mal mit französisch zu probieren.

Und das Fazit des Tages: Selbst bei Tagesausflügen besser vorher informieren, statt einfach den erst besten Ausflug über das Hotel zu buchen!  :dozent: Andererseits: Auf ein "Slit Ear" kann man immer treffen. ;-)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 10.12.2011, 14:23 Uhr

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/111118.jpg)


Hallo Flicka,

Dieses Foto gefällt mir besonders gut, weißt du vielleicht wie die Blumen heißen? sie sehen eigentlich weder wie Wasserrosen noch wie Hyazinthen aus, Wasserhyazinthen haben wir auf dem Mekong gesehen, die waren aber Blau bis Lila. Das hier sieht jedenfalls total hübsch aus!
Die Parfümpagode und die Höhlenpagoden haben mir auch total gut gefallen, da will ich auch mal hin  :D
Schade dass du nicht nach Hue und Hoi An könntest, da hat es uns sehr gut gefallen, vor allem in
Hoi An, da kann man sich ganz billig Kleidung nähen lassen, die Altstadt ist sehr schön renoviert und es gibt auch einen tollen Strand. Aber wenn das Wetter nicht mitspielt hat das natürlich keinen Sinn.

Schade dass ihr so viel Pech mit dem Guide hattet, ich würde mich an deiner stelle beim Veranstalter beschweren, wenn das mehr Touris tun wird er vielleicht diszipliniert oder rausgeschmissen und bleibt anderen Touristen erspart.

jetzt freue ich mich auf Angkor  :D



Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 11.12.2011, 09:41 Uhr
Ich habe jetzt doch mal mein dickes Wörterbuch heraus geholt. Dort steht:

schlitzohrig, adj. with slit ears; cunning; roguish.

War "slit ear" wohl richtig! Manchmal ist der erste Gedanke doch richtig, auch wenn man es kaum fassen kann!  :wink: :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 11.12.2011, 10:06 Uhr
Ich habe jetzt doch mal mein dickes Wörterbuch heraus geholt. Dort steht:

schlitzohrig, adj. with slit ears; cunning; roguish.

War "slit ear" wohl richtig! Manchmal ist der erste Gedanke doch richtig, auch wenn man es kaum fassen kann!  :wink: :D

Wow!!! Das hätte ich jetzt nicht für möglich gehalten!

Aber ich wusste ja schon immer: My english makes me nobody after! ;-)
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 11.12.2011, 10:18 Uhr

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/111118.jpg)


Hallo Flicka,

Dieses Foto gefällt mir besonders gut, weißt du vielleicht wie die Blumen heißen? sie sehen eigentlich weder wie Wasserrosen noch wie Hyazinthen aus, Wasserhyazinthen haben wir auf dem Mekong gesehen, die waren aber Blau bis Lila. Das hier sieht jedenfalls total hübsch aus!


Wir haben uns einfach ganz frech darauf geeinigt, dass es Lotosblüten sind - sind es aber wohl nicht. Seerosen vielleicht? Bei Wikipedia sind ein paar Pflanzen aufgezählt, die ähnlich aussehen, aber wir waren nicht nahe genug dran, als dass ich die Blüten einordnen könnte. Auffällig war, dass sie nur vormittags offen waren. Als wir am späten Nachmittag zurückgefahren sind, waren sie alle zu.



An alle Mitreisenden:
Ich hoffe, ihr seid nicht in tiefer Meditation umgeben von Weihrauchdüften in der Parfümpagode zurückgeblieben, denn wir wollen ja weiter nach Kambodscha!

Ich gehe jetzt erst mal zum Plätzchenbacken mit drei Freundinnen und vier Kindern, und falls ich es schaffe, mich irgendwann im Laufe des Nachmittags von Teig, Mehl und Schokoguss zu befreien, gibts heute abend die Fortsetzung.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 11.12.2011, 18:59 Uhr
Hm, eigentlich sollte es ja jetzt weitergehen, aber irgendwie kann ich mich derzeit nicht anmelden, um Bilder hochzuladen. Sobald ich auf Galerie wechsele, bin ich wieder ausgeloggt, und wenn ich da anmelde, lande ich wieder im Forum.

Ich habe gestern die Interneteinstellungen geändert. Könnte es an den geänderten Einstellungen zu Cookies liegen? Bin etwas ratlos.  :?
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 11.12.2011, 20:31 Uhr
An alle Mitreisenden:[/b] Ich hoffe, ihr seid nicht in tiefer Meditation umgeben von Weihrauchdüften in der Parfümpagode zurückgeblieben, denn wir wollen ja weiter nach Kambodscha!

Nö, wir sind ganz gespannt auf die Fortsetzung.
In der Parfümpagode waren wir auch, allerdings fanden wir die nicht soooo toll. Die Landschaft auf dem Weg dorthin während der Bootsfahrt hat uns besser gefallen. Wir sind übrigens hoch gelaufen, nach meiner Zählung waren es 920 Stufen.
Wir hatten auch einen nicht besonders guten Guide, der hat zwar nicht versucht, Geld zusätzlich zu bekommen, hatte aber irgendwie Probleme mit der Organisation. Erst brauchte er ewig, bis er uns die Ruderboote organisiert hatte, dann hatten wir auf dem Rückweg zu wenig Zeit, um die Pagode am Fuß des Berges zu erkunden, nur um dann ein Stück weiter ca. eine halbe Stunde rumzustehen, um wieder auf die Boote zu warten.
Naja, ich weiß schon, warum ich keine organisierten Touren mag. Aber dorthin kommt man ja allein recht schwierig.

Schade, dass du nicht in Mittelvietnam warst. Ist echt eine Reise wert. Vor allem gab es in Hue und Hoi An die Möglichkeit, Motorroller auszuleihen, und selbst ein wenig durch die Gegend zu fahren. Die Möglichkeit hat uns in Hanoi gefehlt.

Dann bin ich mal gespannt auf Angkor.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Smartdriver76 am 11.12.2011, 21:46 Uhr
Hallo Flicka!

Habe Deinen Reisebericht gerade in einem Rutsch gelesen und bin begeistert über Vietnam und den Wortwitz, mit dem Du Deine Erlebnisse schilderst.

Und aus irgendeinem Grund habe ich jetzt total Bock auf ein Bier.  :lol: :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 12.12.2011, 12:06 Uhr
Dieser "King" war wohl ein besonderes Schlitzohr ... :D

Solche Tempel/Pagoden Besuche würden mir gut gefallen.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 12.12.2011, 18:27 Uhr
Hallo liebe Mitreisenden,

leider stecken wir nach wie vor in Hanoi fest. Beim Versuch, mich unter der Rubrik Galerie anzumelden, um Bilder hochzuladen, lande ich immer wieder im Forum, und das Anmelden im Forum klappt auch nur bei jedem etwa fünften Versuch. Habe am Samstag auf Firefox 8 aktualisiert. Seitdem klappt einiges nicht mehr so, wie es sollte.  :(

Ich werde mal weiter probieren, aber wenn jemand einen Ratschlag parat hat, dann können wir umso schneller nach Kambodscha fliegen!  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 12.12.2011, 18:54 Uhr
Jetzt hat es doch geklappt. Die Lösung war wohl "Cookies von Drittanbietern akzeptieren"  :?


Schön, dass ihr noch auf mich wartet und nicht schon alleine weitergeflogen seid!!!

@Motorradsilke: Ja, ich habe es auch bedauert, dass ich Mittelvietnam nicht angeschaut hatte, aber da habe ich ja einen Grund, um wiederzukommen. Ins Wasserpuppentheater in Hanoi hatte ich es ja auch nicht geschafft. Aber selbst Motorroller fahren, das würde ich mich wohl nicht trauen.

und @all: Ich sortiere jetzt mal Text und Bilder, und dann geht es auch gleich weiter!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 12.12.2011, 19:14 Uhr
Samstag, 12. November


Heute morgen wache ich natürlich wieder pünktlich um halb sieben auf, dabei habe ich mir vorgenommen, auszuschlafen, und dann in aller Ruhe zu packen und die letzten Stunden zu vertrödeln. Andererseits stelle ich eine Stunde später, als ich mich dann doch meinem Koffer widme, fest, dass er sich in den letzten zehn Tagen in eine Rumpelkammer verwandelt hat. Ich packe erst mal alles aus und verteile es auf dem Bett, das bald aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Souvenirs packe ich in einen erstaunlich schwere Beutel zusammen und lege ihn zuunterst in den Koffer, und dann muss ja auch noch alles hinein, was sich in den letzten Tagen in Zweittaschen und Rucksäcken breit gemacht hat. Aber immerhin passt alles hinein, und ich bin sehr sehr froh, dass ich bei Vietnam Air 30 kg Freigepäck habe.

Nach einem letzten Frühstück spaziere ich gegen neun Uhr durch die Straßen zum Hoan-Kiem-See. Leider ist das Wetter heute morgen wieder sehr dunstig, und die Fotos vor strahlend blauem Himmel, auf die ich gehofft habe, fallen aus. Aber ein Bild vom Eingang zum Jadebergtempel gibts immerhin:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/120952.jpg)

Die kleinen Parkanlagen an der Ostseite des Sees fallen mir heute auch zum ersten mal auf:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121002.jpg)


Heute morgen, am Samstag, ist der See offenbar Treffpunkte für die Hanoier, die am Wasser entlang defilieren. Ich treffe auf drei vietnamesische Mädchen, die mir verlegen kichernd erklären, sie würden eine Umfrage zu Shopping in Vietnam machen und fragen, ob sie mich interviewen dürften. Eigentlich bin ich ja bei solchen Sachen eher misstrauisch, aber die drei machen einen so aufgeregten Eindruck, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass etwas anderes dahintersteckt. Tatsächlich haben sie ein paar Fragen vorbereitet, und zwei von ihnen filmen mich, während die dritte mir Fragen dazu stellt, wie ich das Preisniveau in Vietnam finde, wo ich eingekauft habe, wie ich den Verkehr finde und ob ich Angst habe, die Straße zu überqueren. Zum Schluss will noch jede von ihnen ein Foto mit mir, dann mache ich noch ein Foto von ihnen und verabschiede mich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121016.jpg)

Ein Stück ist ein kleiner Platz vor einem Denkmal, das den Kaiser zeigt, der Hanoi gründete. Hier sind Hanoier mit ihren Kindern unterwegs, die schön herausgeputzt herumlaufen und miteinander spielen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121020.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121022.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121030.jpg)


Ich schaue dem Treiben noch eine Weile zu, dann kehre ich noch in mein Lieblingscafé am Hoan-Kiem-See ein und trinke dort eine letzte Kokosnuss.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121056.jpg)


Dann wird es Zeit, die Sachen zu packen und aufzubrechen. Als ich im Hotelzimmer meinen Koffer geschlossen habe und ihn mit der Kofferwaage wiege, bekomme ich einen Schreck: Jetzt wiegt er schon über 28 kg. Damit ist klar, dass es in Kambodscha kein weiteres Shopping mehr geben wird. Die 30-kg-Grenze will ich sicher nicht sprengen – und meinen Koffer auch nicht. ;-)

Weil im Hotel alle so nett waren, schreibe ich zum Dank noch ein paar Zeilen an das Hotel-Team und gebe den Umschlag mit meinem Schreiben und meinem Trinkgeld beim Auschecken an der Rezeption ab. Ein Fahrer bringt mich anschließend zum Airport, ich finde auch relativ schnell den Schalter und bin erleichtert, dass es kein Problem mit meinem schweren Gepäck gibt. Stattdessen fragt die Mitarbeiterin hinterm Schalter nur „One piece of luggage?“ Ich sage ja, und spaziere wenig später schon durch die Passkontrolle.

An der Sicherheitskontrolle bin ich zuerst auch noch entspannt. Auch als mein Rucksack beiseite genommen wird, denke ich noch, dass es wahrscheinlich an meinem Laptop liegt. Dann fragt der Mitarbeiter allerdings, ob ich ein Messer dabei hätte, und mir fällt es siedend heiß ein: Natürlich. Ich habe mein teures, mit allen Extras ausgestattetes Schweizer Taschenmesser, das ich mir erst vor ein paar Wochen gekauft habe, schon seit Tagen nicht mehr gesehen und es völlig vergessen. Es muss im Rucksack sein. Und natürlich ist es im Rucksack.

Das Personal reicht mein Messer von Hand zu Hand, natürlich kann ich es nicht mitnehmen, und dann fragt einer doch, ob ich es behalten wollte. Ich sage, natürlich, wenn das geht. Es geht, erklärt er mir. Ich soll mein Laptop und die Kamera aus dem Rucksack nehmen, nochmal zum Check-In gehen und den Rucksack als Gepäckstück aufgeben. Ich zögere und überlege, ob ich das Messer nicht doch einfach hierlassen soll, versuche es dann aber doch und bereue es schnell. Als ich durch die Passkontrolle zurückgehe, werde ich natürlich sofort gestoppt. Ich erkläre die Situation, der Sicherheitsbeamte schnappt sich meinen Pass und erklärt mir, ich solle zum Schalter gehen und bekäme den Pass erst wieder, wenn ich zurück bin. Super, jetzt laufe ich ohne Pass durch den Flughafen, hoffentlich finde ich den Beamten mit meinem Pass gleich wieder.

Am Schalter fällt mir dann auf, dass ich mein Handy nicht mehr finde. Das wird doch hoffentlich nicht bei der Sicherheitskontrolle verloren gegangen sein. Und außerdem: Ich habe weder ein Namensschild noch ein Schloss am Rucksack, das kann doch nicht gutgehen. Bevor ich am Schalter ankomme, will ich schon fast wieder umdrehen, außerdem  habe ich ja schon 28,5 kilo Gepäck aufgegeben, da werden die doch nicht noch meinen Rucksack als checked baggage mitnehmen. So wichtig ist das Taschenmesser nun auch wieder nicht, dann kaufe ich halt ein neues, was soll das ganze überhaupt. Ich will jetzt lieber in Ruhe nach meinem Handy suchen.

Da bin ich aber schon am Schalter angekommen und erkläre, warum ich meinen Rucksack auch noch aufgeben will. Die Mitarbeiterin versichert mir nach kurzer Nachfrage, es sei okay, mein Rucksack bekommt einen Gepäckanhänger und verschwindet in einer Plastikbox, und ich bekomme bei der Passkontrolle auch anstandslos meinen Pass wieder zurück. Diesmal bin ich schnell durch die Sicherheitskontrolle durch. Und hinterher so fix und fertig, dass ich erst mal eine halbe Stunde ziellos durch die Shops laufe. Natürlich ist im Rucksack dann doch meine kleine Lumix zurückgeblieben, und mein Handy ist sicher geklaut worden, und dann denke ich auch noch an die netten Warnungen, mir bloß keine Drogen ins Gepäck schmuggeln zu lassen, und ein kaum befüllter Rucksack, der unverschlossen durch den Flughafen wandert ist doch sicher ganz toll geeignet, um noch ein paar Drogen hineinzupacken. Ich könnte mich schwarzärgern, ich bin doch kein Anfänger, warum habe ich meinen Rucksack nicht nochmal beim Packen ausgeräumt, ich hatte doch alle Zeit der Welt!

In einer solchen emotionalen Notfallsituation hilft natürlich nur Nervennahrung. Mit einer sündhaft teuren Tafel Rittersport setze ich mich erst mal und sortiere meine Gedanken. Ja, es war einfach nur dämlich, das Messer im Rucksack zu lassen, aber ansonsten kann ich mich nicht beschweren. Das Personal hat ja wirklich alles getan, damit ich blöde Touristen dadurch keine Nachteile habe. Das Handy wird sich nach der Ankunft sicher wieder im Rucksack finden, die kleine Lumix ist in ihrer Hülle gut verpackt, außerdem habe ich eine Fleeceweste im Rucksack, die Stürze sicher abdämpfen wird. Und warum um alles in der Welt sollte jemand im Flughafen mir Drogen ins Gepäck schmuggeln? Also versuche ich, ruhig durchzuatmen und schreibe schon mal mein Reisetagebuch weiter. Alles wird gut.

Der Flug startet dann überpünktlich, das Flugzeug ist halbleer und ich habe eine Dreier-Reihe für mich alleine. Im Flughafen habe ich mir noch schnell einen Kugelschreiber gekauft, weil mir eingefallen war, dass Arrival- und Departure-Cards und die Zollerklärung auszufüllen sind, und mein Kugelschreiber ist ja in meinem Rucksack. Der eineinhalbstündige Flug vergeht dann tatsächlich wie im Flug. Und als ob Vietnam Airlines ahnen würden, dass ich gerade eine Seelenmassage brauche, bekomme ich auf Nachfrage die kuscheligste Decke, die ich je in einem Flugzeug gesehen habe und als Snack wird ein Brötchen mit Salami serviert. Salami! Wurst! Jaaaa......

Außerdem reisst bald die Wolkendecke auf und ich kann ein paar Fotos machen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121628.jpg)


Als wir uns dann Siem Reap nähern, bin ich erst mal geschockt. Wasser wohin man schaut. Ich habe keine Ahnung, ob das der normale Wasserstand des Tonle-Sap-Sees nach der Regenzeit ist, denn der See tritt in dieser Zeit weit über die Ufer, oder ob es sich doch um Überschwemmungen handelt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/121644.jpg)


Wir landen überpünktlich in Siem Reap, und weil ich schon im Internet ein E-Visa bekommen habe, kann ich direkt zum Officer gehen. Und dort läuft alles plötzlich sehr vertraut ab. „Four fingers right hand“, heißt es plötzlich, und ich drücke brav die Finger, den Daumen und dann die linke Hand auf das Display. Hm, haben die hier ihre Einreisekontrolle von den USA übernommen? Zum Glück wird das ganze nicht von einer peinlichen Befragung begleitet, und so kann ich zwei Minuten später schon am Gepäckband auf meinen Koffer und meinen Rucksack warten.

Und da kommt er auch schon: Mein Rucksack. Er ist hier, er ist unbeschädigt, die Lumix ist drin und beim ersten Nachschauen finde ich auch sofort mein Handy. Glück gehabt. Der Koffer kommt auch schon bald, und so passiere ich schon um fünf Uhr, fünf Minuten vor der geplanten Landezeit, den Zoll, gehe durch die Tür und sehe auch sofort ein Schild mit meinem Namen und den dazugehörenden Fahrer des Empress Angkor Hotels, wo ich die nächsten 5 Nächte residieren werde.

Ein ganzer Kleinbus nur für mich, und ein paar Minuten später kommen wir auch schon im Hotel an. Wow! Ein Palast in dunklem Holz mit Kronleuchter über der Lobby und vielen dienstbaren Geistern, die mir Erfrischungstücher und Willkommens-Drinks bringen, für mich die Eincheck-Prozedur erledigen, mich auf einen ersten Rundgang zum Hotelpool führen, mir das Zimmer erklären und schließlich den Koffer bringen. Wow.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/122039.jpg)

Ich überlege, ob ich gleich mal in den Pool springe, aber es dämmert schon, und außerdem habe ich gerade beschlossen, den Rest des Tages faul zu sein. So schreibe ich ein paar E-mails nach Hause und gehe schließlich um sieben Uhr in das hoteleigene Restaurant. Auf den Schreck von heute nachmittag bin ich entschlossen, mich zu verwöhnen und viel viel Geld auszugeben. Verwöhnen kann ich mich beim Abendessen wirklich. Es gibt ein Buffet für 16 Dollar, das von leckeren Salaten und Suppen über Khmer-Gerichte, eine Pasta-Station bis hin zum Früchte- und Kuchenbüffet alles bietet. Und alles, was ich probiere, schmeckt richtig gut. Besonders das Nachtisch-Büffet hat es mir angetan. Die Kuchen und Cremes sind nicht zu süß, sondern genau mein Geschmack.

Was allerdings etwas gespenstisch ist, ist die Tatsache, dass ich etwa eine halbe Stunde lang, nachdem eine größere Gruppe das Restaurant verlassen hat, mit etwa 15 Kellnern und Köchen alleine im Restaurant bin, und immer wieder gefragt werden, ob es denn gut schmecke, und ob ich noch etwas wollte, und wo ich denn herkäme und ob ich schon gesehen habe, dass es auch noch Chicken gibt etc. Der Restaurantchef höchstselbst streut mir den Parmesan über die Pasta. Ich fühle mich ja schon fast verpflichtet, alles zu probieren, aber ich merke sowieso schon, dass ich fast platze. Als schließlich noch eine Gruppe ins Restaurant kommt, bin ich erleichtert, zahle meine 19,60 Dollar inkl. Tiger-Beer und wanke noch kurz hinaus zum Pool, bevor ich mich aufs Bett wuchte und mich frage, wie viel ich schon zugenommen habe und wie viel ich wohl noch zunehmen werde.

Vielleicht kann ich wenigstens morgen meine Kalorienbilanz etwas aufhübschen. Denn morgen wird geradelt.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 12.12.2011, 21:26 Uhr
Ins Wasserpuppentheater in Hanoi hatte ich es ja auch nicht geschafft.

Wir leider auch nicht, haben auch keine Karten bekommen.

Zitat
Aber selbst Motorroller fahren, das würde ich mich wohl nicht trauen.


Alles halb so schlimm, zumindest, wenn man Roller oder Motorrad fahren kann. Einfach mit dem Strom mitschwimmen, dann geht das ganz gut.

Ansonsten toller Bericht, ich hab grad Tränen gelacht, als ich die Story mit dem Messer gelesen habe. Ist meinem Mann so ähnlich passiert, nur hat er es noch gemerkt, bevor wir durch die Sicherheitskontrolle durch waren. Aber auch er konnte es mit unserem Tagesrucksack aufgeben, im dem sonst nicht weiter drin war (den restlichen Inhalt haben wir schnell in zwei herumstehende Papiertüten gepackt). In der Hinsicht könnten sich viele andere ein Beispiel an den Vietnamesen nehmen. Überhaupt fanden wir die Menschen dort toll.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 12.12.2011, 22:32 Uhr
Ein Glück, es geht weiter! Da bin ich ja froh, dass du den Fehler gefunden hast. Aber der Tag war dafür auch ganz schön nervenaufreibend. Puh! Aber schön, dass wir nun alle in Kambodscha angekommen sind...  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 12.12.2011, 23:16 Uhr

Na lieber Himmel, jetzt habe ich aber mindestens genauso gezittert wie du vor Ort und das alles wegen eines ollen Taschenmessers. Ich hatte ebenfalls unwissend mal mein Taschenmesser im Rucksack, als wir von Teneriffa nach Lanzarote flogen und kam logischerweise nicht durch die Sicherheitskontrolle. Es wurde mir angeboten, das Taschenmesser bei der Information zu hinterlegen und wenn wir zurück kommen, könnte ich es wieder abholen. Hat tatsächlich wunderbar geklappt, aber das funktioniert natürlich nur dann, wenn man, so wie wir, wieder zum Ausgangsflughafen zurück kommt.

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Inspired am 12.12.2011, 23:35 Uhr
Hi Flicka,

auf Angkor freue ich mich schon wahnsinnig und hoffe, dass du so schreiben wirst, dass ich wieder den irren Buchungsblick bekomme. Also gib dir bloß Mühe ;)

Schließlich liebäugele ich ja mit einer Kombination aus Laos, Bangkok oder evtl. auch mal Hong Kong und Angkor Wat käme mir da auch sehr entgegen, bei der Beschreibung des Buffets lief mir jedenfalls schon mal das Wasser im Mund zusammen.

So ein Taschenmesserproblem hatte ich auch mal, das allerdings hatte wirklich nur eine winzige Klinge von vielleicht 3 cm. Das kleine Scheißerchen hatte sich schon vor dem Hinflug in meiner Tasche verschanzt und durfte unbeanstandet nach Rom fliegen, nur eben nicht zurück. Ich habe einen mittelgroßen Aufstand an der Security gemacht (these are NOT 6 centimeters mit der immer wieder wiederholten Antwort, das Messer sei aber doch spitz), bis Chefin persönlich kam, mich aufgrund eines Blickes in meine blauen Augen und meinen Boardingpass für harmlos befand und mich samt Taschenmesser durchließ, Schwein gehabt!

Und ja, der Gedanke "hier ist dein Koffer, und alles Wichtige ist da drin und bestimmt schmuggelt dir jetzt auch noch einer Drogen rein", der kommt mir echt bekannt vor!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 13.12.2011, 09:03 Uhr
Hallo Flicka,

ich glaube das Thema mit dem Messer hatte jeder schon mal. Wobei ich wirklich nicht verstehe warum das so ein Theater sein muss. Wir konnten das Messer damals bei der Besatzung abgeben und haben es nach dem Flug zurück bekommen (ich glaube das war Lufthansa bin mir aber nicht sicher), eigentlich total albern das ganze...

in Hue sind wir übrigens auch von 2 jungen Mädels angesprochen worden die eine Umfrage zum Tourismus gemacht haben. Wir haben uns nett mit den beiden unterhalten und haben sie spontan zum Kaffee eingeladen, sie wollten ein paar Worte deutsch lernen, das war wirklich lustig, wir haben uns alle sehr amüsiert. Am Schluß meinten sie dann sie seien überrascht weil wir so nett sind, das sei für Deutsche untypisch -schluck-  :shock: da haben wir wohl was für unseren guten Ruf getan...

schön dass du gut in Angkor angeommen bist, das Hotel schaut ja echt klasse aus, das merk ich mir schon mal  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 13.12.2011, 12:22 Uhr
Bisher dachte ich immer, dass es nicht so vielen Reisenden passiert, die nicht an irgendein Messer in irgendeinem Gepäckstück denken.
Mir ist das in Vancouver passiert und ich wollte mein Messer (aus dem schönen Alpenland  :lol: ) auch gern behalten.
Dort hat eine nettte Angestellte mir einen gaaaanz kleinen Karton besorgt (Rucksack u.ä. wollte ich gern als Handgepäck mit an Bord nehmen), da kam das Messer rein und das Päckchen wurde dann aufgegeben.
Ich dachte dann:"das sehe ich nicht wieder, irgendwo in der riesigen Maschine wird das kleine Kartönchen besimmt verschwinden..."
Nein, es kam in Hannover an. Allerdings mußte ich mir das Lachen verbeissen, als dieses kleine Ding ganz normal auf dem Kofferband seine Runden drehte - die erstaunten Augen anderer Passagiere hätte man fotografieren sollen  :D *grins*

Hi, da hast Du aber ein tolles Hotel gebucht. Gefällt mir.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 13.12.2011, 17:20 Uhr
Da bin ich aber echt froh, wie viele von euch eine "Messer im Handgepäck"-Geschichte auf Lager haben. Ich bin mir echt vorgekommen wie der letzte Dussel und dachte, es liegt vielleicht in der Familie, denn mein Vater ist schon auf zwei Flughäfen und bei der Besichtigung des Reichstags mit einem Messer "erwischt" worden.  :D

Das Hotel in Angkor hat mir gut gefallen, es liegt allerdings etwa 4 km außerhalb des Ortszentrums von Siem Reap. Aber mit dem Tuk-Tuk ist man schnell dort. Ich habs über Expedia gebucht, und weil die gerade irgendein Spezialangebot hatten, habe ich knapp 150 Euro für 5 Übernachtungen mit Frühstück im Deluxe-Zimmer bezahlt.  :D Ohne Angebot hätte es ca. 100 Euro mehr gekostet.

Ach, ich werde schon ganz wehmütig bei diesen Preisen. Wenn ich da an die gerade laufende Reiseplanung für Australien denke.... Da wäre man ja in manchen Gegenden schon froh, für 150 Euro pro Nacht ein Zimmer mit eigenem Bad zu kriegen.  :shock:

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 14.12.2011, 00:41 Uhr

Hallo Flicka,


Wenn ich da an die gerade laufende Reiseplanung für Australien denke....

darf ich fragen, wohin es in Australien geht? Immerhin habe ich dort schon 15 Wochen insgesamt verbracht und daher interessiert es mich ein bisschen :wink:

Und jetzt noch eine Frage zu Vietnam: Du weißt schon, die Nachbarn, die jetzt nach Teneriffa, statt nach Vietnam fliegen.
Da ich ja fleißig deinen Reisebericht in ausgedruckter Form hinüber bringe, sind jetzt sogar ihre Zähne länger geworden und seine noch länger als zuvor :lol: 2012 ist deren Urlaub im August, aber ist das ideal für Vietnam? Ich weiß, ich könnte Klimatabellen suchen usw., aber bei deinen Reisevorbereitungen bist du vermutlich auf halbwegs verlässliche Quellen gestoßen, was die Reisezeit angeht, darum wäre ich dir für eine ganz kurze Antwort sehr dankbar.


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 14.12.2011, 17:53 Uhr

darf ich fragen, wohin es in Australien geht? Immerhin habe ich dort schon 15 Wochen insgesamt verbracht und daher interessiert es mich ein bisschen :wink:

...

Da ich ja fleißig deinen Reisebericht in ausgedruckter Form hinüber bringe, sind jetzt sogar ihre Zähne länger geworden und seine noch länger als zuvor :lol: 2012 ist deren Urlaub im August, aber ist das ideal für Vietnam?


Als ideal würde ich es nicht gerade bezeichnen. Nach der Reisezeit habe ich zwar vor meiner Reise zwar nicht speziell geschaut, aber der Sommer ist grundsätzlich Regenzeit. Laut meinem Reiseführer kann es in der Zeit auch zu Taifunen kommen. Allerdings liegt Vietnam in verschiedenen Klimazonen, von daher müsste man mal im Detail schauen, was sie überhaupt machen wollten.

Zu Australien: Da denke ich im Moment an das klassische Reef, Rock & Opera, aber vielleicht schicke ich dir da lieber mal eine PN, wenn ich darf. Für Tipps wäre ich nämlich durchaus dankbar!  :D


Und @ all: Ich schaue mir jetzt noch die Fotos an, und dann gehts nachher weiter. Ich muss euch allerdings warnen: Es wird anstrengend!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 14.12.2011, 18:41 Uhr

Hallo Flicka,


Als ideal würde ich es nicht gerade bezeichnen. Nach der Reisezeit habe ich zwar vor meiner Reise zwar nicht speziell geschaut, aber der Sommer ist grundsätzlich Regenzeit. Laut meinem Reiseführer kann es in der Zeit auch zu Taifunen kommen. Allerdings liegt Vietnam in verschiedenen Klimazonen, von daher müsste man mal im Detail schauen, was sie überhaupt machen wollten.

ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, das wussten sie selbst nicht. Üblicherweise gehen sie ins Reisebüro und sagen, sie wollen nach xyz fliegen, gibt es eine Gruppenreise dorthin. Sagt das Reisebüro "ja" und sind Plätze frei, wird gebucht. Sie holen sich auch zuvor keinerlei Infos ein (für mich völlig undenkbar), sondern steigen in den Flieger und warten, was kommt.

Zu Australien: Da denke ich im Moment an das klassische Reef, Rock & Opera, aber vielleicht schicke ich dir da lieber mal eine PN, wenn ich darf. Für Tipps wäre ich nämlich durchaus dankbar!  :D

Du kannst mir gerne eine PN schicken.


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 14.12.2011, 19:10 Uhr
Speziell für Birgit (Inspired) werde ich jetzt versuchen, so zu schreiben, dass sie den irren Buchungsblick bekommt  :D  Ich bin mir aber nicht sicher, ob der heutige Tag unbedingt geeignet ist, Buchungsreflexe auszulösen.  :wink:


Sonntag, 13. November


Heute morgen stehe ich mal wieder zu meiner Standard-Weckzeit um halb sieben auf und gehe frühstücken. Das Frühstück ist ähnlich variantenreich wie das gestrige Büffet, und ich gönne mir Pfannkuchen mit Ahornsirup und ein paar kleine Croissants und andere süße Teilchen. Schließlich brauche ich jetzt erst mal Kohlenhydrate. Am Hotelpool werfe ich noch einen sehnsüchtigen Blick auf das frische Nass. Hier in Kambodscha ist es deutlich heißer als in Hanoi.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/130758.jpg)

Pünktlich um acht Uhr holt mich dann Markus von der "KKO", der "Khmer for Khmer Organisation" ab, bei dem ich vor ein paar Wochen eine Fahrradtour über das Tempelgelände gebucht habe. Die Organisation verdient mit den Touren Geld, mit dem sie unter anderem Englischunterricht für Kinder bzw. Näherinnen- oder Motorradwerkstattkurse für Erwachsene finanziert und damit die Bewohner der umliegenden bitterarmen Dörfer unterstützt. Während Markus mich zu dem Treffpunkt in Siem Reap fährt, erzählt er mir, dass die Radtouren wegen der mehrfachen Überschwemmungen in Siem Reap in den letzten Wochen teilweise gar nicht stattfinden konnten, aber inzwischen ist das Wasser überall in den Tempelbezirken wieder zurückgegangen.

Die Radtour wird von einem kambodschanischen Guide geführt, den wir im Siem Reap treffen, und eigentlich sollten wir hier auch noch eine andere Teilnehmerin treffen. Wie sich jetzt erst herausstellt, hat sie allerdings heute nacht per E-mail abgesagt, und so bekomme ich eine Privattour. Der Guide und ich schwingen uns auf die Mountainbikes, dann geht es erst einmal quer durch Siem Reap und dann auf die Straße auf Angkor. Unterwegs kaufe ich mir noch ein Wochenticket für 60 Dollar, und der Guide erklärt mir auf einer großen Karte des Tempelgeländes, wohin wir fahren, dann radeln wir weiter, bis wir die Wasserbecken erreichen, die Angkor Wat umgegeben.

Hier erzählt mir der Guide, für die Strecke von wenigen Kilometern am Wasser vorbei habe er mit der letzten Gruppe über eine halbe Stunde gebraucht, weil die Leute ständig vom Fahrrad gefallen seien. Ich denke mir zwar mittlerweile, dass die Strecke doch etwas anspruchsvoller ist als im Internet beschrieben, aber in der Gefahr vom Rad zu fallen war ich bisher wirklich nicht. Und so fahren wir weiter an einem kleinen Dorf vorbei und durch die Reisfelder.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/130936.jpg)

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Dann erreichen wir das Südtor von Angkor Thom.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/130954.jpg)


Von hier aus radeln ab hier ein Stück auf der Mauer weiter, die Angkor Thom umgibt. Auf einer Ecke steht ein kleiner Tempel, wo wir eine erste kurze Rast einlegen. Durch das Westtor fahren wir dann in das Gelände von Angkor Thom hinein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/131024.jpg)


Dort haben wir ein frühes Mittagessen. Ich bestelle Spicy Beef und lade auch meinen Guide zum Essen ein. Mit 4 Dollar pro Gericht ist das Essen nicht gerade teuer. Dass es allerdings noch billiger geht, stelle ich fest, als es ans Zahlen geht und ich für beide Essen und Getränke nur 7 Dollar hinblättern muss. Der Guide erklärt mir, sie hätten mir nicht den Touristenpreis berechnet, weil er ja dabeigewesen sei. Das passt mir irgendwie gar nicht, und so lege ich einen Dollar Trinkgeld hin mit dem Erfolg, dass sie mir noch eine Flasche Wasser kostenlos mitgeben.

Na gut, das Wasser kann ich echt brauchen. Ich schwitze derart, dass mir die Sonnencreme in die Augen läuft und habe das Gefühl, dass ich gar nicht so viel trinken kann wie ich herausschwitze. Ich hoffe, dass ich mir heute keinen schlimmen Sonnenbrand hole und ziehe lieber mal meinen Hut an, den ich eigentlich ziemlich albern finde. Dann fahren wir weiter zu einigen kleineren Tempeln nördlich von Angkor Thom.

Zwischendurch müssen wir immer wieder absteigen und die Räder über kleine Gräben tragen. Die Wege sind teilweise nicht breiter als die Fahrräder und schlängeln sich zwischen den Bäumen hindurch. Irgendwann ist es dann doch so weit: Ich bleibe mit einem Pedal an einem Baumstamm hängen und falle samt Fahrrad ins Gebüsch. Weh tue ich mir zum Glück nicht. Ich bin bloß richtig dreckig, außerdem fahre ich jetzt noch vorsichtiger und steige immer öfter ab. Aber schließlich erreichen wir den    Preah-Khan-Tempel, der ähnlich wie der bekanntere Ta-Prohm-Tempel teilweise von Bäumen überwuchert ist.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/131231.jpg)



Dann geht es an einem weiteren Dorf vorbei nach Ta Keo, einem der ältesten Tempel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/131337.jpg)

Als ich die Stufen erklommen und auch den Weg nach unten wieder bewältigt habe, zittern mir die Knie. Zwischenzeitlich ist es fast zwei, und eigentlich soll die Tour noch eineinhalb Stunden dauern. Ich überlege aber schon die ganze Zeit, ob ich nachfragen soll, ob wir die Tour vielleicht abkürzen könnten. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich mich trotz Hut, viel Wasser und Sonnencreme Faktor 30 langsam aber sicher auf einen Hitzschlag zubewege. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, die Radtour ausgerechnet für den ersten Tag in Kambodscha zu buchen. Wetter.com hat für heute 34 Grad vorhergesagt, und bei diesem Wetter würde ich zuhause ja auch keine Radtour von über 40 km veranstalten.

So bin ich sehr erleichtert, als der Guide nachfragt ob ich denn „tired“ wäre und ob wir von hier aus direkt zurückfahren sollen. Ich überlege nicht lange und bekenne mich zum „tired“ sein. Ich mache noch ein letztes Bild von einer Buddha-Statue, dann machen wir uns auf den Rückweg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/131357.jpg)

Ich merke bald, dass es die richtige Entscheidung war, die Tour hier zu beenden. In den 40 Minuten, die wir von hier aus noch zurück nach Siem Reap brauchen, bekomme ich sogar langsam Angst, ob ich es überhaupt noch zurückschaffe, aber irgendwann ist dann doch der Treffpunkt wieder erreicht. Der Guide fährt mich noch mit seinem Motorbike ins Hotel, und dort drehe ich erst mal die Klimaanlage voll auf, lege mich flach aufs Bett und bewege ich die nächste halbe Stunde nicht mehr von der Stelle. Immerhin, den größten Teil der Tour habe ich trotz der Hitze bewältigt, die ersten Fotos von Angkor sind im Kasten.

Beim anschließenden Relaxen am Hotelpool, wo ich einen leckeren Cocktail für 3,50 Dollar trinke, lerne ich dann noch einen Engländer kennen, mit dem ich am Abend mit dem Tuk-Tuk zum Essen nach Siem Reap fahre. Dort wird mir auch klar, warum das Hotel-Restaurant gestern abend so leer war. Im Zentrum von Siem Reap gibt es Dutzende von Restaurants, viele werben mit Bierpreisen von 50 Cent, und auch das Essen kostet selten mehr als drei oder vier Dollar. Klar, dass ich meinen Flüssigkeitshaushalt teilweise auch mit Bier wiederauffülle.

Als ich gegen halb elf wieder ins Zimmer komme, untersuche ich erst mal meine Wunden. Ich sehe aus, als wäre ich verprügelt worden, und an der Schulter, auf die ich gefallen bin, habe ich zwei merkwürdige große Schwellungen. Wahrscheinlich bin ich in irgendeiner Giftpflanze gelandet. Vor dem Schlafengehen stelle ich noch schnell den Wecker auf sechs Uhr, denn morgen geht es wieder nach Angkor. Aber diesmal lasse ich mich fahren.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 14.12.2011, 19:19 Uhr
Ich weiß gar nicht, was mich mehr beeindruckt: Die Bäume, die mit ihren Wurzeln die Gebäude umschlingen oder die Tempel, die dieses Gewicht tragen... Unglaublich!

Hoffentlich sind es nur Prellungen, die du dir bei dem Sturz zugezogen hast. Giftpflanzen - nee, das muss jetzt nicht sein!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 14.12.2011, 20:22 Uhr
Toller Bericht, wer da nicht den irren Buchungsblick bekommt....Ich bekomme jedenfalls schon wieder Sehnsucht, da nochmal hinzufahren.

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 15.12.2011, 12:56 Uhr
Hallo Flicka,

die Bilder von den Tempeln sind wirklich super. Und dass ich da eher nicht hinradeln werde weiß ich jetzt auch  :wink:
Hättest du eine ähnliche Tour auch motorisiert machen können? Oder habt ihr Tempel besucht, die so abgelegen sind, dass man nur mit dem Rad auf kleinsten Pfaden hinkommt?
Ich hoffe du hast dich nicht ernstlich verletzt  :shock:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 15.12.2011, 20:33 Uhr
Ich kann euch schon mal beruhigen - ich habe keine bleibenden Schäden davongetragen. Die blauen Flecke habe ich allerdings noch mit nach Hause genommen. Was ich an der Schulter hatte, weiß ich nicht, aber es war jedenfalls etwas anderes als eine Prellung. Ist aber auch weggegangen.

Ich bin froh, dass ich die Fahrradtour unternommen habe - ich war aber auch froh, als sie vorbei war.  :D


Hallo Flicka,

Hättest du eine ähnliche Tour auch motorisiert machen können? Oder habt ihr Tempel besucht, die so abgelegen sind, dass man nur mit dem Rad auf kleinsten Pfaden hinkommt?


Die Tempel, die wir besucht haben, waren nicht so abgelegen, als dass man sie nicht auch mit dem Auto / Tuk-Tuk / Motorroller hätte besuchen können, nur die Wege dazwischen führten halt durch den Dschungel, an Feldern vorbei und auch durch kleine Dörfer. Die Fahrt auf der Mauer rund um Angkor Thom wäre ohne Fahrrad nicht gegangen, da haben wir aber auch ein paar Fußgänger getroffen. Die Straßen durch den archäologischen Park sind aber so angelegt, dass die verschienen Tempelgelände auch alle erreichbar sind. Ich fand die Tour schön, um einen ersten Überblick zu bekommen, und wir waren auch an ein paar kleinen einsamen Ruinen, die zu unbedeutend oder zu weit ab von den Straßen sind, als dass sich die anderen Touris dort hinverirren würden. Dort zu sitzen und die alten Steine ganz für uns zu haben, fand ich auch sehr reizvoll.


Und an alle Mitreisenden: Heute schaffe ich es nicht mehr, euch auf die nächste Tour nach Angkor mitzunehmen, und morgen ist mal wieder Weihnachtsfeier angesagt. Aber am Wochenende gehts weiter, damit ich euch bis Heiligabend auch alle wohlbehalten wieder nach Hause bringen kann.  :D

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 17.12.2011, 11:45 Uhr
Seid ihr startklar? Dann gehts jetzt weiter! Die Zahl der zulässigen Fotos pro Reisetag überschreiten wir heute allerdings locker.  :oops: Beschwerden bitte an die Forenleitung.  :wink:

Montag, 14. November

Nach einem schnellen Frühstück werde ich heute morgen um halb acht von einem Tuk-Tuk abgeholt, das ich gestern abend noch über das Tour Desk im Hotel gebucht habe. Das Gefährt samt Fahrer kostet auf der „kleinen“ Runde durch Angkor 15 Dollar für den ganzen Tag. Ich habe nicht gut geschlafen und bin immer wieder hochgeschreckt und schließlich morgens um drei mit Kopfschmerzen aufgewacht. Aber Aspirin sei Dank bin ich heute morgen wieder fit.

Wir fahren in den archälogischen Park, und zwar zunächst nach Angkor Thom. Das bedeutet „Große Hauptstadt“, und entsprechend dieses Namens lebten hier 1 Million Menschen, die meisten allerdings außerhalb der Mauern.

In Angkor Thom schaue ich mir zuerst den Bayon an, ein ehemals buddhistisches Heiligtum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140812.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140818.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140834.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140902.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140910.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140919.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140926.jpg)


Danach erklimme ich Baphuon, einen Tempelberg, der schon zur Bauzeit zusammenbrach, weil das Gewicht der Steine schließlich zu groß wurde.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140938.jpg)


Mittlerweile ist es zwar erst kurz nach zehn, aber ich bin schon wieder schweißgebadet. Tapfer folge ich dem Weg an einem kleinen Tempel vorbei bis zur Terrasse der Elefanten und der Terrasse des Leprakönigs. Hier warten an den Wänden teilweise schon leicht verwitterte, teilweise aber noch sehr gute erhaltene Figuren. Und zum Schluss darf man dem Lepra-König gegenübertreten, der züchtig mit einem Tuch verhüllt ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141033.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141045.jpg)


Nach dem Besuch der Terrassen wartet mein Tuk-Tuk-Fahrer schon auf mich, aber ich genehmige mir erst mal ein frühes Mittagessen und trinke gierig Cola und Wasser literweise in mich hinein. Dann fahren wir weiter zum „Dschungeltempel“ Ta Prohm, der bekannt ist für die vielen Bäume, deren Wurzeln die Tempelmauern überwuchern. Allerdings suche ich einen ganz bestimmten Baum, von dessen Wurzeln ich schon mehrfach Fotos im Internet gesehen habe, vergeblich. Vergeblich. Vielleicht liegt er in dem Teil des Tempels der zur Zeit gesperrt ist. Aber es gibt ja auch noch andere Bäume.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141151.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141241.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141259.jpg)


Der Tempel ist ziemlich verwinkelt, und es ist schon viertel nach eins, als ich am „Hinterausgang“ meinen Fahrer wieder treffe. Jetzt bringt er mich zum „Hintereingang“ von Angkor Wat, dem Tempel, unter dessen Namen heute das gesamte Tempelgelände bekannt ist.

Eigentlich war ich den ganzen Tag schon auf die „Tempelkinder“ vorbereitet, die laut Reiseführer unvermeidlich an jedem größeren Tempel auf die Neuankömmlinge zustürzen, billige Souvenirs anbieten und sich durch nichts abwimmeln lassen. Bisher sind mir aber nur recht halbherzige Verkaufsversuche begegnet, und erstaunlicherweise ist es auch hier auf dem Angkor-Gelände nicht anders. Im Gegenteil: Auf meinem Weg rechts am Tempel vorbei begegne ich auch kaum anderen Touristen. Die – und die Tempelkinder und Verkäuferinnen – halten sich fast alle auf der linken Tempelseite auf, vermutlich weil sich dort Angkor Wat im Wasser spiegelt. Und auch dort hat man nach einem netten „No thank you“ relativ schnell seine Ruhe.

Leider trüben die Restaurierungsarbeiten ein wenig die Foto-Freude. Ich beschließe jedenfalls, dass ich in den nächsten Tag nicht morgens um halb fünf das Hotel verlassen werde, um den Sonnenaufgang hinter Angkor Wat mit Gerüsten zu erleben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141340.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141415.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141458.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141518.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141537.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141548.jpg)


Gegen vier Uhr verlasse ich dann das Tempelgelände und lasse mich zum Phnom Bakeng fahren, einem Tempel, der auf einem natürlichen Hügel liegt. Laut Reiseführer „der“ Sunset-Spot, und inzwischen auch so beliebt, dass zum Sonnenuntergang nur 300 Leute zugelassen sind. Ich bin frühzeitig dort und komme noch problemlos „hinein“ bzw. „hinauf“.

Der Sonnenuntergang ist dann zwar ganz schön, aber nach Beschreibungen wie „Hunderte kommen jeden abend, um die Sonne über dem Tonle-Sap-See untergehen zu sehen“ hätte ich schon erwartet, dass man den See nicht nur ausschnittsweise am Horizont ausmachen kann. Ich fotografiere also „Sonnenuntergang über Bäumen“.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/141728.jpg)

Nach dem Sonnenuntergang wird es so schnell dunkel, dass ich kaum noch den Weg erkenne, als ich zusammen mit den anderen 300 Leuten wieder den Hügel hinuntermarschiere. Die Taschenlampe liegt natürlich hübsch im Koffer eingepackt im Hotel. Zum Glück erkennt mich mein Fahrer sofort und kommt mit seinem Tuk-Tuk. Ich hätte ihn vermutlich in diesem Getümmel nie wiedergefunden.

Gegen viertel nach sechs bin ich schließlich wieder im Hotel, mache noch schnell eine Buchung für morgen klar und treffe mich dann wieder mit dem Engländer zum Abendessen. Gestern war er ja ganz nett, aber heute abend empfinde ich ihn zunehmend als aufdringlich. Als wir nach dem Abendessen wieder im Hotel angekommen und er vorschlägt, dass wir uns morgen wieder treffen, erkläre ich ihm, dass ich noch nicht weiß, was ich morgen mache. Er schaut ziemlich enttäuscht, aber ich bin froh, dass ich ihn los bin.

Und morgen früh gehe ich erst mal in die Luft.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 17.12.2011, 13:51 Uhr
Ööhm, so langsam muss ich dann doch mal fragen: Was habe ich mir genau unter einem Tuk-Tuk vorzustellen?  :oops: :oops: Gehört habe ich das Wort ja schon einmal...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 17.12.2011, 14:17 Uhr
Ööhm, so langsam muss ich dann doch mal fragen: Was habe ich mir genau unter einem Tuk-Tuk vorzustellen?  :oops: :oops: Gehört habe ich das Wort ja schon einmal...

Es ist ein Motorbike mit Anhänger. Ich habe mal gerade das Foto rausgesucht von der "heutigen" Fahrt zum Tempelbezirk, wo uns ein anderes Tuk-Tuk entgegenkommt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/140736.jpg)

Hoffentlich erkennt man es halbwegs. Ich wollte übrigens zuerst ein Auto samt Fahrer mieten, weil ich keine richtige Vorstellung davon hatte, wie bequem / unbequem so ein Tuk-Tuk ist, aber auf der Fahrradtour vom ersten Tag habe ich ja ein paar Tuk-Tuks gesehen und habe mich umentschieden. Im geschlossenen Auto wäre ich mir wahrscheinlich eingesperrt vorgekommen. Dafür hatte ich nach ein paar Tagen Tuk-Tuk-Fahren vom Fahrtwind schon leicht entzündete Augen. Es gibt halt immer Vor- und Nachteile.  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 17.12.2011, 16:15 Uhr
Große Klasse, was Du zeigst und berichtest. :daumen:

Würde ich eigentlich auch mal besuchen, aber wie schon mal erwähnt ...wird wohl nichts werden.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 17.12.2011, 18:35 Uhr
Ich habe es mir schon fast gedacht, dass das so eine Art motorisierte Rikscha ist. So eine Fahrt hätte ich mir vermutlich auch nicht entgehen lassen. Und als Motorrollerfahrerin lasse ich mir gern auch mal Wind um die Nase wehen... :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 17.12.2011, 19:33 Uhr
Ich hab auch mal ne Frage:
Als wir 2007 in Angkor waren, waren die grad dabei, einen Tempel komplett neu aufzubauen. Einen Teil hatten sie schon geschafft, von dem Rest lagen alle noch vorhandenen Steine nummeriert davor. Hast du das gesehen? Sind die schon fertig damit?

Ansonsten wieder tolle Bilder. Den Baum, den du nicht gefunden hast, konnten wir sehen. Allerdings wollten dort alle Touris hin und es war nie leer. Viel schöner fanden wir, dass es viele Ecken gab, wo man fast allein war, die eigentlich viel schöner waren. Und dass man überall in die letzte Ecke rumklettern konnte.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 18.12.2011, 13:43 Uhr
Ich hab auch mal ne Frage:
Als wir 2007 in Angkor waren, waren die grad dabei, einen Tempel komplett neu aufzubauen. Einen Teil hatten sie schon geschafft, von dem Rest lagen alle noch vorhandenen Steine nummeriert davor. Hast du das gesehen? Sind die schon fertig damit?

Ansonsten wieder tolle Bilder. Den Baum, den du nicht gefunden hast, konnten wir sehen. Allerdings wollten dort alle Touris hin und es war nie leer. Viel schöner fanden wir, dass es viele Ecken gab, wo man fast allein war, die eigentlich viel schöner waren. Und dass man überall in die letzte Ecke rumklettern konnte.

Hm, an einen Tempel im Neuaufbau habe ich leider gar keine Erinnerungen. Ob mir das einfach nicht aufgefallen ist oder ob sie schon fertig waren, kann ich nicht sagen. Weißt du noch, wo das war?

Ta Prohm fand ich tatsächlich auch ohne "den" Baum klasse. Von außen sieht der Tempel ja ziemlich klein aus, aber innen gibt es so viele unterschiedliche Räume, Höfe und Durchgänge, dass man sich dort stundenlang aufhalten kann.


Ich freue mich, dass ihr noch mit an Bord seid und dass euch die Fotos gefallen. Die Bilder für den nächsten Tag sind schon hochgeladen, ich mache mich jetzt an die Feinarbeit, und dann geht es nachher auch gleich weiter.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 18.12.2011, 14:13 Uhr
Dienstag, 15. November


Heute morgen ist mal wieder die Standard-Weckzeit um halb sieben angesagt, und kaum bin ich aus dem Bett, da fange ich schon verzweifelt an, meine Eintages-Kontaktlinsen zu suchen. Die hatte ich in Hanoi noch in der Hand, aber jetzt sind sie nicht mehr aufzutreiben, und ich brauche sie, weil ich keine Ahnung habe, ob ich ohne weiteres meine Brille auflassen kann. Heute fliege ich nämlich das erste mal mit einem Ultraleicht-Flieger. Die Firma habe ich bei Tripadvisor aufgegabelt, und die Kommentare haben sich so gut angehört, dass ich beschlossen habe, 120 Dollar in dieses Vergnügen zu investieren.

Um 8.30 Uhr soll mein 45minütiger Flug stattfinden, und pünktlich um acht holt mich der von der Firma vermittelte Tuk-Tuk-Fahrer ab. Wir fahren durch Siem Reap hindurch und kommen schließlich zu einem Flugplatz, der letztlich aus einer Hütte und einer Schotterpiste besteht. Hm, und hier soll ein Flugzeug starten?

Aber da landet gerade der Micro-Flyer, und nachdem ich noch unterschrieben habe, dass ich niemanden verklagen werde, wenn etwas schief geht, geht es auch schon los. Ich klettere in das Fluggerät, werde festgeschnallt, bekomme meine Kamera wieder umgehängt und Kopfhörer und Helm auf den Kopf, dann steigt der Pilot in den Sitz vor mir, und innerhalb von ein paar Sekunden sind wir auch schon auf der Piste und heben ab. Das Flugzeug fliegt ca. 100 – 120 km/h schnell, erklärt mir der Pilot, während wir zuerst zum Tonle-Sap-See fliegen. Ich erfahre auch, dass der See derzeit doppelt so stark angestiegen ist wie sonst nach der Regenzeit und dass hier – ähnlich wie in Thailand – die schlimmsten Überflutungen der letzten Jahrzehnte stattgefunden haben. Auch viele Reisfelder stehen komplett unter Wasser und die Pflanzen sind abgestorben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/150847.jpg)

Am See fliegen wir über eine Siedlung. Ich denke zuerst, dass es sich um ein Floating Village, ein schwimmendes Dorf, handelt, aber der Pilot erklärt mir, dass es sich eigentlich um Stelzenhäuser handelt, dass das Wasser aber so hoch steht, dass es die Häuser fast erreicht hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/150840.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/150841.jpg)


Dann drehen wir ab und überfliegen einige Tempel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/150849.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/150858.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/150859.jpg)


Und schließlich kommen wir als krönenden Abschluss auch zu Angkor Wat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/150902.jpg)


Ich knipse jeweils wild darauf los und hoffe, dass wenigstens einige der Fotos auch die jeweiligen Tempel zeigen und nicht bloß Bäume oder Teile des Flugzeugs. Und dann nähern wir uns auch schon wieder dem Flugplatz und landen. Schade, dass die Zeit schon vorüber ist. Ich bin froh, dass ich nicht nur die 30minütige Tour gebucht habe. Und der Frau, die schon am Rande der Piste auf ihren Einsatz wartet und die mich ängstlich fragt, wie es war, kann ich nur versichern, dass es großartig war.

Als der Tuk-Tuk-Fahrer mich nach einem dringend erforderlichen Zwischenstopp an einem Geldautomaten wieder zum Hotel zurückbringt und mich fragt, was ich morgen unternehmen würde, engagiere ich ihn spontan, mich morgen zu den Tempeln auf dem „Grand Circuit“ zu bringen.

Dann buche ich am Tour Desk in der Hotel-Lobby einen Ausflug für heute nachmittag: Eine Fahrt zum Tonle-Sap-See, Besuch der schwimmenden Dörfer, Sonnenuntergang auf dem See, danach Abendessen in Siem Reap mit Vorführung von Apsara-Tänzen. Der Preis von 36 Dollar kommt mir zwar ziemlich hoch vor, aber ich hatte auch gestern noch einen Prospekt einer Apsara-Tanzshow in der Hand, bei der die Tickets zwischen 40 und 50 Dollar gekostet haben. Also gehe ich mal davon aus, dass mir nach dem Ausflug zum See etwas ähnliches in „abgespeckter“ Form geboten wird.

Die nächsten Stunden verbringe ich damit, am Pool in der Sonne zu liegen, im Pool zu schwimmen, Cocktails zu schlürfen und zu lesen. Als ich schließlich kurz vor halb vier in der Lobby erscheine, um den Ausflug anzutreten, werde ich schon vom Guide erwartet. Ich frage mich noch kurz, wo denn die anderen Teilnehmer des Ausflugs sind, dann sitze ich schon alleine mit dem Guide in einem Kleinbus. Okay, dann ist das hier einfach nur der Hotel-Pickup, und wir fahren jetzt zum See, wo wir auf den Rest der Gruppe treffen, denke ich noch. Bis mir dann langsam klar wird, dass ich die Gruppe bin, der Guide nur für mich da ist und die 36 Dollar vermutlich nicht für eine teure Tanzshow draufgehen werden, sondern für meine Privatbespaßung.

Der Ausflug selbst erinnert mich dann ein wenig an einen Loriot-Sketch. Ich will eigentlich bloß im Auto sitzen und später auf dem Boot sitzen und aus dem Fenster bzw. aufs Wasser schauen. Der Guide glaubt, erkunden zu müssen, was ich so denke und redet fast pausenlos auf mich ein. Zuerst erzählt er mir von den vielen anderen tollen Ausflügen, die ich bei seiner Firma noch buchen könne, obwohl ich ihm mehrfach erkläre, dass ich keine Zeit für weitere Ausflüge habe. Irgendwann erklärt er mir dann mehrfach, ich würde ja heute zahlen, also sei ich sein Boss. Ich habe keine Lust, Boss zu sein, ich will ja einfach nur hier sitzen. Außerdem entpuppt sich das ganze Tourprogramm nicht gerade als touristische Offenbarung, da würde es auch nichts nützen, wenn ich anfangen würde, das Kommando zu übernehmen.

Die Fahrt bis zum See führt über unglaublich schlechte Straßen und dauert fast eine Stunde, dann steigen wir in ein ca. 20sitziges Boot um, dass der Guide und ich für uns alleine haben. Die Fahrt durch das schwimmende Dorf ist kurz, dann halten wir an der versprochenen Krokodilfarm, die sich aber als schwimmendes Souvenirgeschäft entpuppt, in dem ein paar Krokodile gehalten werden und wo schätzungsweise fünfjährige Kinder mit Würgeschlangen herumlaufen, um sich gegen einen Dollar fotografieren zu lassen. Ich kaufe mir weder Krokodilleder, noch gebe ich irgendeinem Kind Geld. Ein Schlangenbild mache ich zwar, aber beim Betrachten des Fotos in höchster Auflösung sehe ich dann links und rechts am Maul der Schlange rosa Schnüre wegstehen, was vermutlich bedeutet, dass man der armen Schlange das Maul zugenäht hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/151641.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/151655.jpg)


Aber immerhin gelingen dann noch ein paar nette Fotos von den schwimmenden Häusern und dem Sonnenuntergang überm See.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/151711.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/151715.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/151732.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/151750.jpg)


Danach bringt uns das Boot wieder zurück an Land, und weil es merkwürdigerweise nicht dort angelegt, wo es abgelegt hat, habe ich die Wahl, zwanzig Minuten im Dunkeln auf den Guide und das Auto zu warten oder mit ihm zum Auto zurückzugehen. Der Guide hätte gerne, dass ich warte, ich laufe aber lieber, und schließlich bin ich ja der Boss. Dann steigen wir wieder ins Auto und fahren eine Stunde lang zurück nach Siem Reap. Das Abendessen mit Tanz-Show ist dann natürlich auch nicht das, was ich mir so vorgestellt habe. Das Essen in Büffet-Form ist so ziemlich das schlechteste, das ich in den letzten zwei Wochen gegessen habe, und ich finde in ausnahmslos jedem Gericht, das ich probiere, Knochen. Igitt. Und die Tänze haben kaum etwas mit den in den Tempel dargestellten Apsara-Tänzen zu tun. Nur einmal wird zumindest etwas ähnliches geboten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/151951.jpg)


Als mir der Kellner dann um kurz nach acht eine für Siem Reap unglaublich hohe Rechnung über 3,50 Dollar für das bestellte Bier präsentiert, obwohl in der Tourbeschreibung davon die Rede war, Essen und Getränke seien im Preis enthalten, mag ich nicht mehr, greife meinen Rucksack und teile meinem draußen wartenden Guide mit, dass ich doch sehr überrascht gewesen sei, dass ich mein Getränk zahlen musste. Immerhin erklärt er mir dann sofort, dass er das Geld vom Tourpreis abziehen würde, und so bezahle ich dann bei der Ankunft am Hotel noch 32 Dollar.

Letztlich waren dieser Ausflug und der über das Hotel in Hanoi gebuchte Ausflug zur Parfüm-Pagode die schlechtesten Ausflüge, die ich bisher im Urlaub erlebt habe, und ich schwöre mir, künftig nie mehr unreflektiert irgendetwas zu buchen, bloß weil man es so bequem direkt im Hotel angeboten bekommt.

Aber ich habe nicht vor, mich zu ärgern. Seit dem Flug heute morgen bin ich sowieso in guter Stimmung und irgendwie hatte die Tour auch etwas unfreiwillig komisches an sich. Außerdem warten morgen wieder die Tempel auf mich. Also stelle ich mir den Wecker – ausnahmsweise mal erst für sieben Uhr, man will im Urlaub ja auch mal ausschlafen – und freue mich auf meinen letzten vollen Urlaubstag.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 18.12.2011, 15:33 Uhr
Na wenigstens war der Rundflug gigantisch! Also kein komplett verkorkster Tag.

A propos Flüge: Du hattest da was geschrieben von einer Einreiseprozedur wie in den USA. Gestern habe ich in der Zeitung (Neue Westfälische) gelesen, dass auch Südkorea zum 1.1.12 Fingerabdrücke nimmt, um der illegalen Einwanderung Herr zu werden.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 18.12.2011, 16:08 Uhr
Hm, an einen Tempel im Neuaufbau habe ich leider gar keine Erinnerungen. Ob mir das einfach nicht aufgefallen ist oder ob sie schon fertig waren, kann ich nicht sagen. Weißt du noch, wo das war?


Nein, leider nicht so genau. Ich erinner mich nur noch, dass es ziemlich zentral war und dass es kein großer Tempel war. Ich hab damals noch keine Reiseberichte geschrieben und kann mir die Namen immer nicht so gut merken (deshalb ja auch jetzt Reiseberichte :wink:). Aber ist ja auch nicht so wichtig, hätte mich nur interessiert. Irgendwann komm ich da nochmal hin und dann such ich ihn :wink:.

Das mit den Überflutungen ist schon tragisch. Die ohnehin schon extrem armen Menschen haben nun noch ihre Ernten verloren. Und trotzdem sind sie (waren sie jedenfalls bei uns) überwiegend so gut drauf. Wenn man sich dann überlegt, worüber wir hier jammern....
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 19.12.2011, 16:58 Uhr
Hallo Flicka,

ja es klappt halt nicht alles in einem Urlaub gell? Aber da soll man sich wirklich nicht ärgern! Und der Flug über die Tempel war doch toll! Ein Kollege von mir der auch dort unten in Urlaub war ist mit einem Ballon aufgestiegen um die Tempel aus der Luft zu sehen, allerdings war der Ballom am Boden angebunden, es war also mehr wie die Aussicht von einem Turm aus. Das mit dem Flieger werd ich mir merken!
Die Bilder sind einfache genial, unglaublich diese Tempelanlagen.
Übrigens haben wir solche Bäume, die über Mauern etc wuchern in Hoi An und Saigon auch gesehen, diese Wurzeln sind extrem beeindruckend. Man muss sich wundern, dass überhaupt jemand die Tempel gefunden hat.
Ich freue mich schon auf den Rest der Reise  :D
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 19.12.2011, 18:01 Uhr
Na wenigstens war der Rundflug gigantisch! Also kein komplett verkorkster Tag.

A propos Flüge: Du hattest da was geschrieben von einer Einreiseprozedur wie in den USA. Gestern habe ich in der Zeitung (Neue Westfälische) gelesen, dass auch Südkorea zum 1.1.12 Fingerabdrücke nimmt, um der illegalen Einwanderung Herr zu werden.

Ich weiß nicht, wie sie es in Südkorea machen, aber in Kambodscha haben sie auch ganz genau kontrolliert, wer wieder ausreist. Da musste ich nämlich auch bei der Ausreise wieder Fingerabdrücke abgeben.

Der Urlaubstag war tatsächlich nicht komplett verkorkst, auch der Ausflug nicht, sondern teilweise schon irgendwie amüsant. Erst als ich das Bier bezahlen sollte, war ich am Ende mit meiner Duldsamkeit. :koch:


Hallo Flicka,

ja es klappt halt nicht alles in einem Urlaub gell? Aber da soll man sich wirklich nicht ärgern! Und der Flug über die Tempel war doch toll! Ein Kollege von mir der auch dort unten in Urlaub war ist mit einem Ballon aufgestiegen um die Tempel aus der Luft zu sehen, allerdings war der Ballom am Boden angebunden, es war also mehr wie die Aussicht von einem Turm aus. Das mit dem Flieger werd ich mir merken!
Die Bilder sind einfache genial, unglaublich diese Tempelanlagen.
Übrigens haben wir solche Bäume, die über Mauern etc wuchern in Hoi An und Saigon auch gesehen, diese Wurzeln sind extrem beeindruckend. Man muss sich wundern, dass überhaupt jemand die Tempel gefunden hat.
Ich freue mich schon auf den Rest der Reise  :D


An eine Ballon"fahrt" hatte ich auch erst gedacht, aber ich hatte mal einen Beitrag im Fernsehen gesehen, wo die Leute tatsächlich mit dem Ballon über das ganze Tempelgelände gefahren sind. Also ich mitbekommen habe, dass man "nur" in die Luft steigt und an derselben Stelle wieder runter muss, hatte ich darauf aber keine große Lust mehr.

Falls jemand sich für die Flugtouren interessiert: Sie werden unter skyventure.org angeboten. Dort ist auch der Micro-Flyer abgebildet.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 19.12.2011, 18:12 Uhr

Das mit den Überflutungen ist schon tragisch. Die ohnehin schon extrem armen Menschen haben nun noch ihre Ernten verloren. Und trotzdem sind sie (waren sie jedenfalls bei uns) überwiegend so gut drauf. Wenn man sich dann überlegt, worüber wir hier jammern....

Ja, man muss sich wirklich mal bewusst haben, wie gut man es es trotz aller "Probleme" in Mitteleuropa hat. Nach meinem Indienurlaub vor ein paar Jahren hatte ich mir fest vorgenommen, nie mehr über irgendwelchen Blödsinn zu jammern. Der gute Vorsatz hat damals aber auch nur ein paar Tage gehalten... Na ja, und jetzt lese ich gerade, dass ich mich in meinem letzten Beitrag über die Bierpreise beschwere...

Bei uns kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass eine Missernte zu Hunger und Tod führen kann. In Kambodscha ist das traurige Realität. Ein paar Tage vor meiner Reise hatte ich irgendwo auf einer asiatischen Nachrichtenseite gelesen, dass in Siem Reap an einem Tag bewusst das falsche Gerücht in die Welt gesetzt wurde, eine Flutwelle käme auf die Region zu, um die Reispreise weiter in die Höhe zu treiben. Wenn ich mir dann vorstelle, dass Leute, deren eigene Ernte vernichtet wurde, verzweifelt ihr letztes Geld zusammenkratzen, um sich noch einen Essensvorrat anzulegen, bevor auch alles andere vernichtet wird, läuft es mir doch kalt den Rücken herunter.  :(
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 20.12.2011, 01:00 Uhr

Hallo Flicka,


der Flug mit dem Leichtflugzeug würde auch mir gefallen. Die Tour am Nachmittag war dann wohl eher grenzwertig, ich kann mir vorstellen, dass du ganz froh warst, als sie schließlich zu Ende war.

Und nun folgt schon der letzte ganze Urlaubstag? Leute, wie die Zeit vergeht :?


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 20.12.2011, 18:36 Uhr

Und nun folgt schon der letzte ganze Urlaubstag? Leute, wie die Zeit vergeht :?


Ja, nur noch einmal schlafen, dann müssen wir wieder zurückfliegen.  :( Aber jetzt gehts erst nochmal zu den Tempeln:



Mittwoch, 16. November

Als ich heute morgen das Hotel verlasse, wartet „mein“ Tuk-Tuk-Fahrer Da schon auf mich. Ich zeige ihm auf der Karte, welche Tempel ich mir heute gerne anschauen will und klettere ins Tuk-Tuk, wo ich dann schon gleich auf den ersten Unterschied treffe zu dem vorgestern über das Hotel gebuchten Tuk-Tuk: Vorgestern musste ich selbst unterwegs regelmäßig Nachschub an Getränken kaufen. Heute steht schon eine gefüllte Kühlbox bereit.

Eigentlich wollte ich Preah Khan auslassen, weil ich diesen Tempel schon auf der Fahrradtour besucht hatte, aber als wir dort ankommen, gehe ich doch ein zweites mal durch den Tempel und bereue es nicht. Es ist doch ein Unterschied, ob man dreckig, verschwitzt und mit ca. 20 km in den Beinen durch einen Tempel stolpert und ein paar „Pflichtbilder“ macht oder ob man ausgeruht und mit kaltem Wasser versorgt hindurchspaziert. Beim Fotografieren spricht mich dann einer der Tempelpolizisten an, zeigt mir eifrig Fotostandorte und schließt die kleine Privatführung mit den Worten, wenn ich „kind“ wäre, könne ich ja eine kleine „Donation“ machen. Ich frage zurück „Donation for you?“, und klar, natürlich ist es eine Spende für ihn. Hm, von einem Polizisten um Trinkgeld gebeten zu werden ist natürlich nichts, was das Vertrauen in die Staatsgewalt stärkt.

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Als nächstes fahren wir zum Neak-Pean-Tempel, der inmitten von einigen Wasserbecken liegt. Schon der Weg dorthin führt über einen langen Holzsteg übers Wasser. Leider gibt es derzeit wohl zu viel Wasser um den Tempel herum, und so kann man nicht um und durch den Tempel gehen. Also marschiere ich zurück zu Da und seinem Tuk-Tuk und wir fahren nach Ta Som. Hier gibt es einige Gesichter wie am Bayon, und einige Bäume wie in Ta Prohm.

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Danach kommen wir auf dem Weg zu den nächsten Tempeln an leuchtend grünen Reisfeldern vorbei. Da, der Tuk-Tuk-Fahrer kann anscheinend nicht verstehen, was ich an Reisfeldern und Palmen so besonders finde, und ich versuche ihm zu erklären, dass es zu dieser Jahreszeit in Deutschland ziemlich grau, regnerisch und dunkel ist.

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Anschließend kommen wir am Östlichen Mebon an. Der Tempel bietet ein paar Steinelefanten, die von den Ecken hinunterschauen. Ansonsten ist er aber nicht so fotogen.

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Inzwischen ist es dann doch schon fast ein Uhr, und bevor ich die beiden letzten Tempel für heute besuche, will ich eine Kleinigkeit essen und lade auch Da dazu ein. Ich bestelle mir ein typisch kambodschanisches Essen, nämlich Amok, eine Art Curry mit Kokosmilch und scharfen Gewürzen und er bestellt sich Spiegelei und Pommes Frites. ;-) Beim Essen fragt er mich dann nochmals zum Thema Wetter, und als ich von den Schneefällen von letztem Jahr erzähle, schaut er mich an, als würde ich gerade von der Eroberung des Südpols erzählen. Schnee gibt es in Kambodscha nicht, und heute ist mit nur knapp über 30 Grad nach kambodschanischen Maßstäben ein eher kühler Tag. Er selbst erzählt von seiner Mutter, die mit seiner Schwester in seinem Heimatdorf lebt, etwa 100 km von Siem Reap entfernt. Er selbst ist nach Siem Reap gekommen, weil es in seiner Heimat keine Arbeit für ihn gibt. Durch die Hochwasser der letzten Wochen, berichtet er weiter, wurde ein großer Teil der Reisernte vernichtet, so dass die Bauern nicht nur keinen Reis verkaufen, sondern ihn selbst zukaufen müssen, und wer dafür kein Geld hat, hat nichts zu essen. Mein Fahrer erzählt, er wolle einmal Guide werden, und dafür lernt er eifrig Englisch, während ich durch die Tempel spaziere und liest in einem Führer über die Tempel. Ich drücke ihm die Daumen, dass er es schafft.

Pre Rup, der nächste Tempel, ist eine „bessere“ Version des Östlichen Mebon. Dort werde ich von einem Mönch – oder zumindest jemandem, der sich als Mönch ausgibt, genötigt, der Buddha-Statue ein paar Räucherstäbchen zu spenden, dann erfolgt die Anweisung „Here Money“, und ich stopfe einen Dollar in die Donation-Box, und zwar möglichst so, dass er sie nicht wieder herausfischen kann, was natürlich nichts bringt, falls er abends ohnehin die Spendenkasse mit heimnimmt.

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Der letzte Tempel, Banteay Kdei, bietet dann wieder eine schöne Mischung aus Gesichtern, Bäumen und Steinschnitzereien.

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Auf dem Rückweg nach Siem Reap legen wir noch einen Stopp ein, und zwar an einer Gedenkstätte für ein Killing Field. Im ganzen Land, auch hier bei Siem Reap, wurden Ende der 70er Jahre unter der Herrschaft des Polpot-Regimes Menschen auf solchen Killing Fields brutal umgebracht. Etwa 2 Millionen Menschen, ein Drittel des kambodschanischen Volks, starb durch diese Morde oder aufgrund von Mangelernährung.

In der Gedenkstätte gibt es zwei Tafeln mit Fotos von Getöteten, und in einer Stupa mit Glaswänden sind Schädel von Opfern aufgeschichtet.

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Nebenan steht auch ein buddhistischer Tempel, in den ich auch kurz hineinschaue und nochmal einen Dollar in eine Donation-Box stopfe.

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Schließlich bringt mich Da zurück zum Hotel. Es ist vier Uhr, und so verbringe ich noch eine gute Stunde am Hotelpool, bevor ich es dann gerade noch rechtzeitig zum Shuttle-Bus schaffe, der um 18.00 Uhr ins Zentrum von Siem Reap fährt. Heute ist der letzte Urlaubsabend, und ich begehe ihn mit Erdbeer-Margaritas und leckerem mexikanischen Essen. Vielleicht nicht ganz stilecht, aber Da hat heute mittag ja auch nicht gerade typisch kambodschanisch gegessen. Ich bummele dann noch durch ein paar Souvenirgeschäfte und kaufe ein paar Mitbringsel, schaue noch in einen Supermarkt und nehme dann ein Tuk-Tuk zurück zum Hotel. Um neun Uhr im Bett zu liegen ist auch nicht gerade standesgemäß für den letzten Urlaubsabend, aber ich bin hundemüde und ich will morgen ja noch etwas unternehmen und stelle mir den Wecker – seufz – auf sechs Uhr. Dann steht zum Abschluss noch der Besuch eines besonderen Juwels auf dem Plan: Die „Zitadelle der Frauen“.

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 20.12.2011, 19:55 Uhr
Warst du denn "kind" zu dem Polizisten? Da denkt man, der Mensch ist einfach nur freundlich und dann... :umherschau:

Deine Beschreibung von Amok klingt lecker (gibt es bestimmt auch für Veggies  :D). Bist du denn anschließend Amok gelaufen oder war es nicht so scharf?  :grins: Oder verträgst du das Essen recht gut? Ich esse ja gerne scharf. An einem Chinaimbiss habe ich mal zur Soße mit dem Roten Deckel (sehen fast aus wie eine Nuckelflasche) gegriffen und ordentlich was auf meine Nudeln gemacht. Die nette Asiatin konnte gar nicht schnell genug halt rufen um mich zu warnen. Dann erntete ich aber ein anerkennendes Grinsen, als ich erwiderte, dass ich dieselbe Soße zu Hause im Kühlschrank habe und genüsslich die Nudeln verschlang. Aber die können dort, glaube ich, noch mehr Schärfe ab...
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 20.12.2011, 20:50 Uhr
Dann steht zum Abschluss noch der Besuch eines besonderen Juwels auf dem Plan: Die „Zitadelle der Frauen“.


Also das Beste zum Schluss. Der in meinen Augen Schönste der Tempel. Ich hatte schon befürchtet, den hast du nicht gesehen.
Und bin gespannt, wie du es empfunden hast.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Matze am 20.12.2011, 21:27 Uhr
Wieder zwei interessante Tage ...
Die Luftaufnahmen gefallen mir sehr, ich selber würde allerdings niemals in so ein Fluggerät steigen ...

Diese Tempelanlagen sind unwahrscheinlich beeindruckend - was haben Menschen vor langer Zeit da erschaffen :daumen:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 20.12.2011, 22:06 Uhr

Wirklich beeindruckende Bauwerke präsentierst du uns wieder einmal mehr.

Die Beschreibung, woraus Amok besteht, sagt mir nicht recht zu, aber sag' mal, Flicka, hat es dir auch wirklich geschmeckt? Scharf mag ich auch sehr gerne, aber der Rest sollte halt auch stimmen :wink:

Auf die Zitadelle der Frauen bin ich schon sehr gespannt!


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 22.12.2011, 19:23 Uhr
Warst du denn "kind" zu dem Polizisten? Da denkt man, der Mensch ist einfach nur freundlich und dann... :umherschau:

Deine Beschreibung von Amok klingt lecker (gibt es bestimmt auch für Veggies  :D).

Ja, ich war "kind" zu dem Polizisten. Hinterher habe ich es bereut, dass ich nicht einfach weggegangen bin, aber im ersten Moment war ich so geplättet, dass ich automatisch in die Tasche gegriffen habe und einen Dollarschein rausgezogen habe.

Amok bin ich aber trotzdem nicht gelaufen. ;-) Amok ist übrigens wohl traditionell ein Fischgericht, zumindest habe ich es so im Reiseführer verstanden, wurde aber im Restaurant auch mit verschiedenen Fleischsorten angeboten. Es kann durchaus sein, dass es auch vegetarische Varianten gibt. Scharf war es wirklich, aber ich mag ja scharfe Gerichte und esse auch gerne die thailändischen süß-scharfen Currys.


An alle Mitreisenden:

Den letzten Reisetag haben wir noch vor uns, und dann liefere ich euch wie versprochen rechtzeitig zu Weihnachten zuhause ab.

Und wie Silke schon richtig angemerkt hat: Das Beste kommt zum Schluss:



Donnerstag, 17. November


Der letzte Tag ist angebrochen. Um kurz vor sieben verlasse ich das Hotel, wo Da schon mit seinem Tuk-Tuk auf mich wartet. Die Fahrt zum Banteay-Srei-Tempel dauert von meinem Hotel aus mit dem Tuk-Tuk eine gute Stunde, und unterwegs kann ich nochmals einen Blick auf die anderen Tempel werfen. Leider kann ich die Aussicht nicht wirklich genießen, denn gestern abend hatte sich meine Unterlippe plötzlich ganz entzündet angefühlt, und jetzt ist sie halb taub. Statt mich zu freuen, dass sie sich wenigstens nicht mehr entzündet anfühlt und dass ich mir in zweieinhalb Wochen keine schlimmeren Beschwerden als eine lädierte Unterlippe zugezogen habe, beschließe ich aus irgendeinem Grund, den ich später nicht mehr ganz nachvollziehen kann, dass ich die Tollwut habe. Und wenn es nicht die Tollwut ist, dann sind es wahrscheinlich irgendwelche Killerbakterien, die innerhalb eines halben Tages sämtliche Nerven in meinem Körper auffressen.

Zum Glück erreichen wir den Tempel, bevor ich auf die Idee kommen kann, mich sofort in das Internationale Hospital bringen zu lassen, dass nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt liegt. Und zum Glück ist der Tempel so schön, dass ich sofort abgelenkt bin. Über 1000 Jahre ist er schon alt und zählt trotzdem zu den am besten erhaltenen Tempeln im archäologischen Park. Da probiert sich schon als Guide und erklärt mir, der Tempel werde Banteay Srei, also "Zitadelle der Frauen" genannt, weil er von Frauen erbaut worden wäre. Na ja, das stimmt jetzt nicht so ganz, aber ich bringe es nicht übers Herz, Da zu korrigieren. Allerdings sind sich meine beiden Reiseführer anscheind nicht so einig darüber, ob der Name wegen der "üppigen Devatas in den Blendnischen" entstand oder einfach wegen der feinen Steinschnitzerein.

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Vor dem blauen Himmel leuchten die goldene Steine in der Sonne, und zumindest eine Viertelstunde lang habe ich den Tempel mit seinen fantastischen Steinschnitzerein auch noch fast für mich alleine. Dann rollt die erste große Reisegruppe an, und ab diesem Zeitpunkt quellen im Fünfminutentakt die nächsten Reisegruppen in das kleine Tempelgelände. Ich bin froh, dass ich früh genug da war, dass ich wenigstens in den ersten Minuten noch Ruhe und Frieden vorgefunden habe, bevor französische, italienische, deutsche und vor allem chinesische Reiseleiter lautstark ihre Schäfchen durch die Anlage schleusen. Als ich schließlich zum Parkplatz zurückkomme, finde ich Da mit seinem Tuk-Tuk zwischen den Reisebussen kaum wieder. Auf meine fassungslose Frage, ob hier jeden Morgen solch ein Betrieb sei, erklärt er mir, das ginge ab jetzt den ganzen Tag so weiter.

Auf dem Rückweg legen wir dann noch einen Stopp ein, um Palmzucker zu kaufen.

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Dann besuche ich noch eine Schmetterlingsfarm, wo ich 4 Dollar Eintritt bezahle und dann von zwei enthusiastischen Westlerinnen in Empfang genommen werde. Von ihnen erfahre ich alles, was ich schon immer über Schmetterlinge wissen oder auch nicht wissen wollte. Eigentlich will ich ja nur ein paar Fotos machen. Stattdessen darf ich mir Eier, Raupen und an die zwanzig verschiedene Schmetterlingspuppen ansehen, davon eine, von denen beide nicht wissen, was für eine Art es ist. Als ich scherze, dass da bestimmt ein Vampir-Schmetterling schlüpft, verziehen beide keine Miene. Ich versuche noch, von ihnen zu erfahren, auf welchen verschlungenen Wegen sie dazu gekommen sind, 6 Monate auf einer kambodschanischen Schmetterlingsfarm zu verbringen, aber außer dass eine von ihnen Grafikdesignerin ist, aber keine Lust hatte, ihr Leben hinterm Computer zu verbringen, bleiben ihre Motive ziemlich im Dunkeln. Immerhin kann ich dann doch noch ein paar nette Schmetterlingsfotos machen.

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Gegen zwölf Uhr komme ich dann schließlich wieder im Hotel an, verabschiede mich von Da und werfe mich in meine Badesachen, um noch ein wenig Zeit am Hotelpool zu verbringen.

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Gegen drei Uhr checke ich dann aus, entschuldige mich mehrfach beim Personal für meinen schweren Koffer, der leider auch in Kambodscha noch leicht zugelegt hat und werde dann zum Flughafen gebracht. Ich habe einen richtigen Kloß im Hals. Einerseits freue ich mich darauf, wieder nach Hause zu kommen, andererseits habe ich mich auch hier in Kambodscha sehr wohl gefühlt.

Die Wartezeit am Flughafen vergeht zum Glück schnell. Als ich schließlich um kurz vor halb sechs über das Rollfeld zum Flugzeug gehe, geht gerade die Sonne unter.

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Und während wir auf den Start und den Flug nach Hanoi warten, wird es langsam dunkel. Der Tag ist vorbei, und mein Urlaub ist es auch. Auf Wiedersehen, Kambodscha, Machs gut Hanoi, jetzt muss ein anderer das viele Bier trinken!

Aber hebt mir ein paar Flaschen auf, denn ich werde wiederkommen! ;-)

Gute Nacht!
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Smartdriver76 am 22.12.2011, 21:04 Uhr
Leider kann ich die Aussicht nicht wirklich genießen, denn gestern abend hatte sich meine Unterlippe plötzlich ganz entzündet angefühlt, und jetzt ist sie halb taub. Statt mich zu freuen, dass sie sich wenigstens nicht mehr entzündet anfühlt und dass ich mir in zweieinhalb Wochen keine schlimmeren Beschwerden als eine lädierte Unterlippe zugezogen habe, beschließe ich aus irgendeinem Grund, den ich später nicht mehr ganz nachvollziehen kann, dass ich die Tollwut habe. Und wenn es nicht die Tollwut ist, dann sind es wahrscheinlich irgendwelche Killerbakterien, die innerhalb eines halben Tages sämtliche Nerven in meinem Körper auffressen.

Ich lach' mich gerade schlapp. Das könnte original 1:1 von meiner Frau stammen. Die bekommt zuweilen auch ganz obskure Phantomerkrankungen und macht sich "'nen Kopp", was sie sich da wohl wieder gefangen hat. Bisher entpuppte es sich zum Glück immer als harmlos bis eingebildet.  :roll:

Bin auch froh, dass ich noch nie in Kambodscha war, weil so viele Tempel... nee, das wär' nix für mich.  :shock:

Ob der geneigte Leser zum Abschluss der Reise und des tollen Berichts die unerschrockene Biertrinkerin wohl mal zu Gesicht bekommt?  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 22.12.2011, 21:26 Uhr

Ob der geneigte Leser zum Abschluss der Reise und des tollen Berichts die unerschrockene Biertrinkerin wohl mal zu Gesicht bekommt?  :wink:

Nö. Manches muss der Phantasie überlassen bleiben.  :wink:

Das Kompliment für den tollen Bericht nehme ich aber trotzdem gerne entgegen.  :D

Ich bin übrigens von meiner tauben Unterlippe schon während der Rückreise wieder vollends genesen. Keine Ahnung, was das war. Bis jetzt habe ich auch weder Malaria noch eine Japanische Enzephalitis bekommen. Obwohl - letztere verläuft laut Internet, der Informationsquelle Nummer 1 für Hypochonder, bei der Mehrzahl der Infizierten so milde, dass die Symptome sich auf leichte Kopfschmerzen beschränken. Kopfschmerzen hatte ich nach der Rückkehr öfter. Vielleicht lags aber auch am Alkoholentzug.  :wink:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Smartdriver76 am 22.12.2011, 21:47 Uhr

Ob der geneigte Leser zum Abschluss der Reise und des tollen Berichts die unerschrockene Biertrinkerin wohl mal zu Gesicht bekommt?  :wink:

Nö. Manches muss der Phantasie überlassen bleiben.  :wink:


Schade. :( Aber im Sinne der Mythenbildung natürlich verständlich.  :wink:

Und so freuen wir uns bereits jetzt auf den nächsten Band der "Reisetagebücher der geheimnisvollen, unerschrockenen Biertrinkerin: Terra Australis Incognita".  :lol:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 22.12.2011, 21:51 Uhr

Hallo Flicka,


war doch gut, dass du dich nicht ins Internationale Hospital hast fahren lassen, sonst wäre dir (und somit uns) die Zitadelle der Frauen entgangen und das wäre echt schade gewesen.

Das war jetzt zum Schluss nochmal ein schöner Leckerbissen :D Schon gewaltig, welche Bauwerke entstanden sind.

Schade, dass der Reisebericht nun vorbei ist, ich wäre noch gerne weiter mitgefahren, das mache ich dann beim nächsten Mal :D

Ganz herzlichen Dank für deinen abwechslungsreichen, sehr informativen und mit wunderschönen Bildern geschmückten Reisebericht :dankeschoen: Umgehend vergebe ich deinem Reisebericht den "Daumen hooooooooooooch" :D :D


Liebe Grüße,
Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 22.12.2011, 21:59 Uhr
Schönen Dank für deinen tollen Bericht.
Hat wieder Erinnerungen geweckt.
Wir hatten damals gesagt, wir fahren in 10 Jahren wieder hin, um mal zu sehen, wie es sich entwickelt hat. Das wäre 2017.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 22.12.2011, 22:08 Uhr

Schade, dass der Reisebericht nun vorbei ist, ich wäre noch gerne weiter mitgefahren, das mache ich dann beim nächsten Mal :D


Gerne. Ihr werdet den Reisebericht dann unter folgendem Namen hier im Forum finden:


"Reisetagebücher der geheimnisvollen, unerschrockenen Biertrinkerin: Terra Australis Incognita".  :lol:

Ich befürchte allerdings, dass sich in Australien die ein oder andere Weinflasche ins Gepäck verirren wird. Ach, immer dieses Durcheinandertrinken. Ich sehe schwere Zeiten auf mich zukommen. ;-)

Schönen Dank für deinen tollen Bericht.
Hat wieder Erinnerungen geweckt.
Wir hatten damals gesagt, wir fahren in 10 Jahren wieder hin, um mal zu sehen, wie es sich entwickelt hat. Das wäre 2017.

Schön, dass du mitgefahren bist. Wenn ihr nochmal im "realen Leben" nach Vietnam und Kambodscha wollt, solltet ihr aber vielleicht doch nicht mehr so lange warten. Ich selbst kann es ja nicht so beurteilen, aber ich hatte mich in der Halong-Bucht mit jemandem unterhalten, der in den letzten Jahren zweimal in Vietnam war und der den Eindruck hatte, dass die "Geschäftstüchtigkeit" in dieser Zeit schon deutlich zugenommen hat.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Angie am 22.12.2011, 22:51 Uhr
Gerne. Ihr werdet den Reisebericht dann unter folgendem Namen hier im Forum finden:


"Reisetagebücher der geheimnisvollen, unerschrockenen Biertrinkerin: Terra Australis Incognita".  :lol:

:lachroll: :lachroll:

Ich befürchte allerdings, dass sich in Australien die ein oder andere Weinflasche ins Gepäck verirren wird. Ach, immer dieses Durcheinandertrinken. Ich sehe schwere Zeiten auf mich zukommen. ;-)

Keine geöffneten alkoholischen Flaschen im Auto mitführen, damit kannst du ernsthafte Probleme bekommen. Ansonsten sehe auch ich sehr, sehr schwere Zeiten auf dich zukommen :wink:

Im übrigen kam dein letzter Tag deines Reiseberichtes nicht nur wegen der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage auf den Punkt genau: Unsere Nachbarn (du weißt schon, diejenigen, die sich morgen Früh nach Teneriffa begeben :wink:) waren gerade herüben und so konnte ich ihnen die letzten Bilder zeigen und den Bericht ein bisschen übersetzen. Eine Selbstfahrertour kommt zwar nicht in Frage (das war mir ohnehin klar), aber eine Gruppenreise wird für 2012 ernsthaft in Erwägung gezogen :D Wenn das dann noch Realität wird, ist das einzig und allein deinem Resiebericht zu verdanken! :D :D


LG, Angie
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Anti am 22.12.2011, 22:53 Uhr
Hallo Flicka!

Vielen Dank, dass du mich in das für mich völlig fremde Asien mitgenommen hast. Der letzte Tag hat mir auch sehr gefallen und ich bin froh, dass deine Lippe scheinbar nur ein Schmollen andeuten wollte, weil sie sich vom Tiger Beer verabschieden muss. :wink:

Ich bin gerne mitgefahren, allerdings muss ich zugeben, dass Asien trotzdem noch länger auf mich warten muss. Aber wenn du noch mal in der Ecke unterwegs bist, bin ich wieder dabei. Bis dahin alles Gute und zunächst erst mal schöne Feiertage.

Andrea

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: motorradsilke am 23.12.2011, 11:08 Uhr

Schön, dass du mitgefahren bist. Wenn ihr nochmal im "realen Leben" nach Vietnam und Kambodscha wollt, solltet ihr aber vielleicht doch nicht mehr so lange warten. Ich selbst kann es ja nicht so beurteilen, aber ich hatte mich in der Halong-Bucht mit jemandem unterhalten, der in den letzten Jahren zweimal in Vietnam war und der den Eindruck hatte, dass die "Geschäftstüchtigkeit" in dieser Zeit schon deutlich zugenommen hat.

Da hast du sicher Recht. Nur: der Urlaub ist begrenzt und es gibt soooo viele Länder, die uns interessieren. Und wir sind ja schon fast jedes Jahr in Asien, waren im August grade in China, jetzt im Februar geht´s wieder nach Thailand (zum 4. Mal), 2013 wieder nach Indien zur Kumbh Mela. Und in die USA wollen wir ja auch hin und wieder...Vietnam wird sicher auch mal wieder auf der Liste stehen, vielleicht auch vor 2017. Aber da stehen auch noch Laos und Myanmar drauf...
Wir mögen es nur mehr, nur ein Land zu bereisen und das lieber intensiver.
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: paula2 am 23.12.2011, 15:09 Uhr
Hallo Flicka,

jetzt habe ich es geschafft die letzten beiden Tage zu lesen (bei mir in der Arbeit tobt Ende des Jahres der Bär)
Die Tempel sind einfach genial, danke für die tollen Bilder...
ich bin froh zu hören, das es dir nach wie vor gut geht, krank werden muss man im Urlaub echt nicht! Warst du mit dem Anti-Brumm zufrieden? Hat es die Mücken wirksam abgewehrt? Ich nehme das Zeug eventuell nach Sri-Lanka mit.

Auf den Australien Bericht freue ich mich auch schon, bei den alkoholischen Getränken bin ich pflegeleicht, ich reise mit egal ob Wein oder Bier serviert mit  :D  :prost:
bisher steht dieser Kontinent noch gar nicht auf unserer Urlaubsliste, mal sehen ob sich das nach deinem Bericht ändert!

Jetzt wünsche ich dir ein ganz schönes Weihnachtsfest  :mrgreen:
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 24.12.2011, 09:05 Uhr
Tja, bei so vielen Vorschusslorbeeren will ich mich bemühen, einen anständigen Australien-Urlaub auf die Beine zu stellen, damit ich hinterher hier im Forum einen ansprechenden Bericht schreiben kann.  :wink: Sehr zum Bedauern meiner bescheidenen bier- und weintrinkenden Wenigkeit steht der Australienurlaub aber erst im Herbst an.  :(



Vielen Dank, dass du mich in das für mich völlig fremde Asien mitgenommen hast. Der letzte Tag hat mir auch sehr gefallen und ich bin froh, dass deine Lippe scheinbar nur ein Schmollen andeuten wollte, weil sie sich vom Tiger Beer verabschieden muss. :wink:


Auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Es waren also psychosomatische Beschwerden angesichts des bevorstehenden Urlaubsendes und Alkoholentzugs.



Warst du mit dem Anti-Brumm zufrieden? Hat es die Mücken wirksam abgewehrt? Ich nehme das Zeug eventuell nach Sri-Lanka mit.


Ich hatte es bisher auf mehreren Urlauben dabei und war zufrieden damit. Normalerweise fallen die Stechmücken immer in Horden über mich her, aber in diesem Urlaub bin ich ziemlich selten gestochen worden. Allerdings hilft nur das härtere Zeug in der roten Flasche, nicht das kindergeeignete in der grünen.



Schön, dass du mitgefahren bist. Wenn ihr nochmal im "realen Leben" nach Vietnam und Kambodscha wollt, solltet ihr aber vielleicht doch nicht mehr so lange warten. Ich selbst kann es ja nicht so beurteilen, aber ich hatte mich in der Halong-Bucht mit jemandem unterhalten, der in den letzten Jahren zweimal in Vietnam war und der den Eindruck hatte, dass die "Geschäftstüchtigkeit" in dieser Zeit schon deutlich zugenommen hat.

Da hast du sicher Recht. Nur: der Urlaub ist begrenzt und es gibt soooo viele Länder, die uns interessieren. Und wir sind ja schon fast jedes Jahr in Asien...


Du hast recht, es gibt so viele interssante Reiseziele weltweit, und ich würde es auch nichts Knie brechen wollen, unbedingt in den nächsten Jahren wieder nach Vietnam zu fahren, wenn es ansonsten von den Reiseplanungen nicht "passt". Ich habe auch keine Ahnung, ob die Einschätzung des anderen Urlaubers zutrifft.



Unsere Nachbarn (du weißt schon, diejenigen, die sich morgen Früh nach Teneriffa begeben :wink:) waren gerade herüben und so konnte ich ihnen die letzten Bilder zeigen und den Bericht ein bisschen übersetzen. Eine Selbstfahrertour kommt zwar nicht in Frage (das war mir ohnehin klar), aber eine Gruppenreise wird für 2012 ernsthaft in Erwägung gezogen :D Wenn das dann noch Realität wird, ist das einzig und allein deinem Resiebericht zu verdanken! :D :D


Na, dann freue ich mich doch, dass ich Vietnam hier ein wenig präsentieren und empfehlen konnte.

Insgesamt kann ich denjenigen, die mit dem Gedanken spielen, auch dorthin zu reisen, nur dringend dazu raten. Ich fand die Mischung aus asiatischer Exotik und westlichem Standard sehr schön, und im Endeffekt kann jeder selbst wählen, wieviel Komfort und vieviel Abenteuer es denn sein sollen. Und auch als Alleinreisende bin ich prima zurechtgekommen.

Inzwischen lässt sich ein Vietnam-Urlaub dank World Wide Web ähnlich problemlos von zu Hause aus planen und zusammenstellen wie eine Reise in die USA. Nur wenn Anzahlungen erforderlich sind, ist es ganz hilfreich, über ein Paypal-Konto zu verfügen. Das gilt aber auch nur, wenn man direkt beim vietnamesischen Anbieter bucht. Hotelbuchungen sind problemlos über die üblichen Hotelbuchungsseiten möglich. Da lohnt es sich allerdings, verschiedene Anbieter zu durchforsten. Mein Hotel in Hanoi war beispielsweise bei Expedia nicht gelistet, konnte aber über Ebookers gebucht werden. Ansonsten fand ich auch Tripadvisor wieder mal sehr hilfreich, um mir über Hotels, Sehenswürdigkeiten und Touren ein näheres Bild zu machen. Und wer nicht zur Vorbucher-Fraktion gehört, der findet nach meinem Eindruck auch vor Ort eine große Zahl von günstigen Hotels, Touranbietern usw.


So, nachdem ich euch Vietnam nochmals mit warmen Worten ans Herz gelegt habe (und nein, ich bekomme dafür keine Provision ;-) ) wünsche ich euch allen ein schönes und friedliches Weihnachtsfest.  :)

Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Parrothead am 23.03.2012, 23:17 Uhr
Hallo Flicka

Nachdem ich hier im USA- Reiseforum seit einiger Zeit immer wieder geschmökert habe gab dein toll geschriebener Reisebericht den Impuls mich hier anzumelden.
Ich wollte dir danken dafür dass du mir den Feierabend eines eher mühsamen Freitags so versüsst hast.

Ein wirklich amüsant geschriebener und mit guten Bildern illustrierter Reisebericht! Ich denke Vietnam und Kambodscha könnten mich auch reizen zu bereisen, nach deinen Schilderungen.

Liebe Grüsse aus der Schweiz

der Parrothead
Titel: Re: Allein in einem fremden Land - Vietnam und Kambodscha im November 2011
Beitrag von: Flicka am 25.03.2012, 08:49 Uhr
Vielen Dank und willkommen im Forum!  :D