Prima, dass sich zwei Mitreisende gefunden haben- wird eine Privatreise
Die langweilige Anreise habt ihr überstanden, jetzt wird es interessanter und fotoreicher.
20.04. Grootfontein – DivunduDie erste Nacht im Zelt haben wir gut überstanden.
Um 4:15 Uhr fängt der Hahn an zu krähen, aber wir weigern uns schon aufzustehen und bleiben noch bis 5:45 Uhr liegen. Auch danach lassen wir es ruhig angehen, trinken Tee bzw. Kaffee, und Christian braucht schon eine Stärkung in Form eines Brötchens.
Es erwärmt sich schnell: um 07:00 h sind es 17° C. In der Sonne reicht selbst mir schon ein T-Shirt.
Gegen 7:30 Uhr verlassen wir den Campingplatz.
An einem Kontrollpunkt werden wir gefragt, ob wir jemanden bis Rundu mitnehmen können. Da es eine einzelne junge Frau ist, willigen wir ein. Leider ergibt sich kein richtiges Gespräch, da wir das Gefühl haben, dass sie nicht übermäßig an einer Unterhaltung interessiert ist.
Dafür ist die Strecke nach Rundu interessant: ein kleines Dorf scheint sich ans nächste zu reihen. Das liegt vermutlich u.a. daran, dass die Vegetation hier üppig ist: viele Palmen, Bäume, Büsche, alles wirkt grün. Und wo menschliche Ansiedlungen sind, sind Ziegen, Kühe und Esel nicht weit.
Wir lassen die junge Frau in Rundu an einer Tankstelle aussteigen, wo wir auch tanken. Danach fahren wir ein Stück nach Rundu hinein
Wir wollen zu Shoprite. Irgendwie sagt uns der Laden von außen nicht zu und auch die Parksituation ist unübersichtlich, also entscheiden wir uns, doch lieber zu Spar zu fahren. Von diesem haben wir am Kreisverkehr eine große Reklametafel gesehen und so nehmen wir an, dass sich Spar dort in der Nähe befindet. Es stellt sich jedoch heraus, dass Spar um die Ecke von Shoprite liegt.
Da wir im Vorfeld entsprechende Hinweise gelesen hatten, das Auto in Rundu beim Einkaufen besser nicht unbewacht zu lassen, bleibe ich im Auto, während Christian in den bottle Shop geht. Anschließend gehe ich zu Spar. Die Auswahl bei Spar ist nicht besonders groß.
Da die Blase drückt, Kaffeedurst und Hunger sich anmelden, halten wir an einer anderen Tankstelle, um diese Bedürfnisse zu befriedigen. Bei Spar hatte ich einen Kartoffelsalat gekauft, den wir sicherheitshalber gleich entsorgen, da mir im Nachhinein bewusst wird, dass er nicht gekühlt war.
Auch auf der Weiterfahrt ist es sehr grün und besiedelt: wir sehen kleine Hütten und viele Kinder. Mehrfach besteht die Möglichkeit, Feuerholz zu kaufen.
Um 13:40 Uhr bzw. 14:40 Uhr Caprivizeit erreichen wir die Mobola Lodge. Die letzten Meter zur Rezeption sind sehr holprig. Wir werden nett von Maja empfangen und da wir vom gutem Fleisch der Lodge gehört haben, wird heute Abend Kudufleisch auf unserem Grill liegen.
Außerdem buchen wir eine Bootstour für heute Nachmittag. Campsite Nummer eins und Nummer drei sind bereits belegt. Campsite Nummer eins liegt am nächsten zur Toilette, während drei und vier am nächsten zum Wasser liegen. Wir entscheiden uns für die Campsite Nummer vier. Die Toiletten sind zwar etwas entfernt, aber dafür haben wir freien Blick auf den Fluss. Wir trinken in Ruhe einen Kaffee, und ich mache ein paar Fotos, bevor wir unser Zelt aufbauen. Ein Angestellter bringt uns in der Zwischenzeit Holz.
Christian stellt verwundert fest, dass fast alle Euroscheine und ein Großteil der südafrikanischen Rand aus der Brieftasche fehlen. Dass wir es verloren haben, schließen wir aus, da unsere Reisepässe, die Kreditkarten und die Postsparkarten noch da sind. Diese Tasche hütet Christian wie seinen Augapfel und schleppt sie immer mit sich mit. Stopp, mit einer Ausnahme: sollte etwa ausgerechnet während wir in Joes Beerhouse Essen waren …..?
Nein, kann ja nicht sein, die Zimmertür war ja nicht aufgebrochen, wie sollte sonst jemand in unser Zimmer eingedrungen sein? Wir beschließen, bei Gelegenheit noch mal in Ruhe unser ganzes Gepäck zu durchsuchen. Vielleicht kann Christian sich nur nicht mehr erinnern, dass er es woanders hingelegt hat.
Um 16:45 Uhr gehen wir zum Bootsanleger vor. Augustino ist unser Bootsführer.
Ungefähr anderthalb Stunden dauert die Bootsfahrt, für die wir pro Person 170 N$ zahlen.
die Bar
Leider sehen wir keine Hippos und nur Christian kann zumindest einen kurzen Blick auf ein Krokodil erhaschen. Auch von der Vogelwelt (Seidenreiher, viele Kapturteltauben und einen Goliath Reiher) hatten wir uns mehr erwartet. Erfreut sind wir über einen Monitor Lizard, auch wenn ich ihn leider nicht auf den Speicherchip festhalten kann.
Dafür glüht der Auslöser beim Sonnenuntergang
Als wir fast am Bootssteg wieder angelangt sind, meint Augustino, wir hätten ein Problem. Da Christian und ich es für einen Scherz halten, dauert es einen Moment, bis wir realisieren, dass es ernst gemeint ist.
Augustino kann das Boot nicht mehr manövrieren. Christian und Augustino versuchen das Boot an der Hängebrücke in eine stabile Lage zu bringen. Dann steigt Augustino aus und holt Alexander, den Eigner. Alexander kann kein Problem feststellen, das Boot lässt sich wieder manövrieren, und wir können am Bootsanleger aussteigen.
Gegen 18:45 Uhr kehren wir zur Campsite zurück. Endlich, das erste Mal wieder grillen. Leider funktioniert die Beleuchtung nicht. Als Christians neue Stirnlampe auch nicht funktioniert, ist er genervt. Dennoch lassen wir es uns schmecken und beenden den Abend für afrikanische Verhältnisse recht spät.
Kilometer: 427
ÜN: Mobola Campsite