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Autor Thema: Hej hej, Stockholm  (Gelesen 8587 mal)

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Hej hej, Stockholm
« am: 01.06.2014, 23:25 Uhr »
Kein Marathon in Stockholm

April 2013. Ich habe mich läuferisch auf etwa 40 km pro Woche hochgearbeitet und bekomme Höhenflüge. Ein Marathon, das wär's. Nach einem Testlauf von sage und schreibe 16,8 km beschließe ich in einem Jahr so weit zu sein auch die 42,195 zu schaffen.

Dazu bedarf es aber eines angemessenen Rahmens, also muss eine schöne Stadt her.

Ende Mai 2014, am Himmelfahrtswochenende, ist Marathon in Stockholm, eine schöne Stadt.

Oh, Stockholm ist eine schöne Stadt, findet auch K. und beschließt mitzukommen um mich mit seinem Jubelgeschrei über die Ziellinie zu tragen.

Tickets mit SAS und das Rex Hotel mitten in der Stadt sind schnell gebucht.

Aber so einfach ist das alles nicht. Es geht aufwärts mit den gelaufenen Strecken, noch im Sommer schaffe ich es auf über 25 km. Aber dann kommt die Flaute: Sommerhitze, Erkältung, Urlaub in Indien können mich nur vorübergehend vom Rennen abhalten. Nur deutlich länger werden die langen Läufe nicht. Aber immerhin habe ich mich Anfang 2014 auf 30 Kilometer hochgearbeitet.

Im März, in der heißen Trainingsphase, nimmt mich eine heftige Erkältung buchstäblich für drei Wochen aus dem Rennen, und auch anschließend läufts nicht mehr.

Also gut, dann eben kein Marathon in Stockholm, seufz, dafür Schiff fahren, Eis essen, Shopping und durch die Stadt laufen... äh gehen. Mal sehen, vielleicht sehen wir uns den Zieleinlauf am Samstag an und tragen eben mit unserem Jubel die verbleibenden 21.999 Läufer über die Ziellinie.


Mi, 28.5.2014

Noch ein bisschen schuften und dann soll es schon mal nach Frankfurt gehen. Zwar geht der Flug am Donnerstag erst mittags, aber man weiß ja nie. Wir fahren mit meinem Auto. Äääääh, nee, irgendwie sieht der Reifen vorne rechts komisch aus, um genau zu sein: Er ist platt. Also fahren wir dann doch nicht mit meinem Auto. Nur gut, dass es nun auffällt und nicht erst nach 100 km Fahrt. Und mein Auto steht erstmal gut auf dem Firmenparkplatz, Montag muss ich mich darum kümmern.

Wir kommen gut am Flughafenhotel an. Hier bleibt K.s Auto die nächsten Tage stehen. Wir machen uns schnell wieder auf die Socken, haben Hunger und wollen Äbbelwoi trinken.

'Leib und Seele' versorgt uns mit allem Notwendigen. Ich spiele noch eine Runde Quizduell mit Silke. Mein Tischnachbar will wissen, welchen Nick ich habe, und ich habe das nächste Duell an der Backe. Dafür darf K. von dessen Schnitzel probieren.


RainerS.

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #1 am: 02.06.2014, 07:42 Uhr »
Kein Marathon in Stockholm

.......
Also gut, dann eben kein Marathon in Stockholm, seufz, dafür Schiff fahren, Eis essen, Shopping und durch die Stadt laufen... äh gehen. Mal sehen, vielleicht sehen wir uns den Zieleinlauf am Samstag an und tragen eben mit unserem Jubel die verbleibenden 21.999 Läufer über die Ziellinie.


....
Vllt. wäre ein Halbmarathon für den Anfang ....
Aber ich bin schon gespannt ob das Eis in Schweden auch so gut schmeckt wie in Dänemark ...
gruß aussem Ruhrpott ~ Rainer

Tipprunde BuLi 16/17

decowoman

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #2 am: 02.06.2014, 08:24 Uhr »
Ich will natürlich auch verfolgen, was du in Stockholm so erlebt hast. Schließlich hab ich immer deinen Countdown mitverfolgt  :wink:


LG
Ariane
2010- Irland
2011- Schottland
2012- Texas Part I
2013- Südengland / Cornwall
2014- Texas Part II

Saguaro

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #3 am: 02.06.2014, 08:44 Uhr »
Für einen Stadtbummel bin ich immer zu haben, doch beim Marathon kneife ich. Also komm, lass uns ein Eis essen gehen  :groove:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #4 am: 02.06.2014, 21:55 Uhr »
Hej zusammen, ihr seid herzlich eingeladen, egal ob auf ein Eis oder eines der sauteuren Bier dort ;)

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #5 am: 02.06.2014, 21:55 Uhr »
DO, 29.5.2014

Ich habe wieder unschlagbare Argumente trotz eines nur 15-minütigen Weges zum Check-In zu Fuß und per Skyline das Hotel bereits 3,5 Stunden vor Abflug zu verlassen. Und K. hat volles Verständis für meine Airport-Affinität und rollt nur ein kleines bisschen mit den Augen, ich werde dafür dann morgen Geduld in Sachen Schiff-Affinität beweisen müssen. Auf dem kurzen Fußweg mache ich etwa zehn Mal darauf aufmerksam, dass gerade ein Flugzeug über uns hinwegfliegt, interessiert ihn auch wirklich sehr.

Wo sind nun die Schalter von SAS? Auf dem Weg durch das Terminal wendet K. sich an den Baggage Drop off von Lufthansa um zu fragen. Und siehe da, was hier bei Lufthansa selbst nur möglich wäre, wenn man am Automaten bereits eine Bordkarte gezogen hätte, geht mit einem SAS-Ticket hier wider Erwarten. Wir bekommen unsere Bordkarten und sind in 112 Sekunden eingecheckt.

Und nun haben wir unser Frühstück verdient. Käfer im Terminal 1 bietet Ausblick auf die Flugzeuge, ein "Frühstück New York". (K.s Muffin und mein Spiegelei wechseln den Besitzer) und einen wirklich netten und gut gelaunten Kellner.

Pappsatt rollen wir anschließend zum Gate und werden nach einer weiteren Stunde Wartezeit dort hochgeladen in die Cloud, wie es der Nerd an meiner Seite formuliert.





Wir sitzen auf supercoolen Plätzen am Notausgang in einer Zweierreihe. Nette schwedische Mädels - allesamt blond - zwischen 22 und 66 Jahren grüßen mit 'hej hej".

Die Wolken lichten sich, irgendwann sind wir über der Ostsee, unter uns eine Menge netter Inseln im strahlend blauen Wasser, Schweden eben!

Bei strahlender Sonne landen wir, ziehen schwedische Kronen, ziehen gekonnt an einem der vielen hier stehenden Automaten Tickets für den Flygbuss, denn der Flygbuyss ist nur unwesentlich länger unterwegs als der Arlanda-Express und nur halb so teuer und sitzen nach wenigen Minuten im Bus.

Das Hotel 'Rex' ist schnell gefunden, nur 10 Minuten Weg entfernt von der Haltestelle. Auf dem Weg kommen wir an jeder Menge Kneipen und Cafés vorbei, und was da an Preisen zu lesen ist, ist nun wider Erwarten auch nicht sooooo dramatisch.

Wir checken ein. Das Rex Hotel ist ein Partnerhotel des gegenüber liegenden Hotel Hellsten, das im Reiseführer als zentrumsnah und ruhig gelegenes Wohlfühlhotel beschrieben wird. Das trifft auch auf dieses Hotel zu. Es ist kein und individuell mit sehr kleinen Zimmern und sehr, sehr kleinen Bädern. Das WIFI ist stabil. Wir werfen unsere Taschen ab und machen uns wieder auf die Socken.

Aber: Mist! Mein kleines schwarzes Portemonnaie, das ich immer für Fremdwährung nehme, ist futsch. Es war im hinteren Fach meiner Tasche. Da habe ich es im Bus noch gesehen. Ich muss es aus Versehen mit rausgezogen haben, als ich meine Ausdrucke sortiert habe wegen des Weges zum Hotel. Schon zum wiederholten Mal ist etwas weg, weil ich es im Urlaub anders mache als sonst. Also ist das Extraportemonnaie wohl die falsche Strategie.

Also führt unser erster Weg uns zum Bahnhof, wo der Flygbuss das Büro hat, aber leider hält man uns das Portemonnaie nicht entgegen. Wir können morgen nochmals nachfragen, aber ich rechne mir nur wenige Chancen aus. Na ja, Haken dran, war schließlich nichts anderes als Bargeld. Ausweis weg, Kreditkarte weg, das wäre schlimmer gewesen!

Jedenfalls sehen die Punschrollen im 7-11 genau so aus wie beim IKEA, nur größer, und mit neu gezogenem Geld (grummel grummel) kann ich mir die auch leisten.

Wir gehen den Weg zur Insel Gamla Stan, auf der das Schloss steht, beeilen müssen wir uns jedenfalls nicht, die Sonne geht heute ja ohnehin erst um 21.45 Uhr unter.

Stockholm wirkt zunächst nicht sehr anheimelnd, aber auf Gamla Stan gibt es außer dem Schloss auch nette Gässchen, bunte Häuschen, Schiffe und Ausblicke über das Wasser. Eine Menge Leute sitzen draußen und genießen bei einem Bier die Abendsonne.

























So langsam bekommen wir Kohldampf, es ist inzwischen etwa 19 Uhr. Da um das Hotel herum eine Menge auch gar nicht touristisch wirkender Kneipen und Lokale ist, machen wir uns auf den Weg, zurück durch die nun leere Einkaufsstraße, auf der vor ein paar Stunden auf dem Hinweg noch das Leben tobte.

Wir landen in der Nähe des Hotels in einem winzigen und sehr einfachen koreanischen Lokal, in dem es günstig etwas zu essen gibt, ganz lecker und mit wenig Fett sicher auch sehr gesund, wird aber nicht Lieblingsessen. Tee und Wasser und eine Art Brühe vorne weg gibt es umsonst.

Die beiden Gin Tonic anschließend in der Kneipe machen uns fast arm, aber macht nichts, ist ja schließlich Himmelfahrt, und so mancher Vater hat heute in Deutschland den Gegenwert eines dieser Gin Tonics in Form eines Kastens Bier vertilgt.



Unsere Füße tragen uns nach mehr als 20.000 Schritten zurück ins Hotel.

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #6 am: 03.06.2014, 19:19 Uhr »
FR, 30.05.2014

Der Wetterbericht hat es geahnt. Heute ist nicht gerade das Wetter, das die Helden meiner Jugend, nämlich Eva-Lotte Lisander aus 'Kalle Blomqvist' und die Kinder aus Bullerbü, durchgehend erleben durften. Heute ist es schon beim Aufstehen trüb, und während wir frühstücken, beginnt es zu regnen.

Das Frühstück übrigens ein kontinentales Frühstück, also kein Rührei, dafür bei der insgesamt etwas langweiligen Auswahl sehr gute Zutaten, vor allem sehr leckeres Brot.

Wir ziehen los, die Stimmung ein wenig gemischt, denn eigentlich sah der Plan vor von einem netten Blick auf in der Sonne dümpelnde Boote zum nächsten zu spazieren.

Statt dessen spazieren wir durch die Einkaufsstraße, denn dort ist man zumindest ab und zu im  Trockenen.





Ein Schirm wird einem Ladenregal entnommen und seinem tatsächlichen Zweck zugeführt, und ich trage wenig später für den Rest des Tages (erst in der Tasche über der Schulter, abends an den Füßen) ein neues Paar Schuhe mit mir herum. Der Tag ist gerettet!

Die Schweden sind für meinen Geschmack viel zu dünn angezogen, ich auch. Es sind nämlich nur 11 Grad, also nicht sehr viel, kalte und nasse Füße tragen nicht zum Wohlbefinden bei.

Irgendwann landen wir am Strandvägen, an der Promenade am Wasser. Hier ist die Brücke, die uns zur Insel mit dem Vasa-Museum und dem Djurgarden bringen soll.











Trotz ewig langer Schlange stellen wir uns hin und warten geduldig im Regen, der uns in wechselnder Intensität bespaßt.

K. geht anschließend ganz darin auf die Vasa von allen Seiten, von oben, unten, hinten und vorne zu betrachten. Die Vasa nämlich sank 1628, sie kippte nach 20 Minuten Fahrt einfach so um und ward 333 Jahre nicht mehr gesehen. Und nun steht sie hier und lässt sich bestaunen, die traurige Heldin.

Ich mache ein paar Fotos und bin froh, dass die nassen Füße nicht mehr ganz so kalt sind.

















Wir versuchen den Djurgarden zu besuchen, aber so richtig macht es bei dem immer noch nieseligen Wetter keinen Spaß.







Also drehen wir nach einem Foto wieder um und machen uns auf Richtung Stadt. Nass UND durstig UND hungrig UND müde ist bisschen viel, und so kehren wir ein in eine Pizzeria, die eher Lieferservice zu sein scheint, aber eine so gute Pizza Hawaii macht, dass sich die vielen Italiener in Erfurt davon wirklich allesamt etwas abgucken können.

Eher durch Zufall kommen wir an einer Markthalle vorbei. Gut, dass wir nur noch nass und müde sind, Hunger und Durst aber gestillt sind. Herrliche Köstlichkeiten gibt es hier, und ich weiß gar nicht, warum mir zum Thema Essen in Schweden immer nur Köttböllar einfallen. Man könnte hier bei den Preisen tatsächlich arm werden, aber ganz, ganz sicher findet sich für jeden Geschmack etwas Gutes, beginnend bei toll aussehendem Brot über ganze Lachsseiten bis hin zu herrlichen herzhaften und süßen Kleinigkeiten, nur Köttböllar entdecken wir nicht.











Bleiben noch die Attribute 'nass' und 'müde'. Formulieren wir es positiv: Irgendwann zwischen Museum und Pizza hörte es immer wieder auf zu regnen, irgendwann dann ganz. Nass sind wir also nicht mehr sehr. Bleibt noch müde. Da helfen zwei Stunden Pause im Hotel.

Zum Abendessen geht es zum Inder um die Ecke. Man kann es nicht oft genug betonen: Viele interessante und untouristische Restaurants,  Kneipen, Bars und Cafés sind in der Nähe des Hotels. Wir werden auch heute wieder satt und rollen zu unserem Abendspaziergang noch ein wenig durchs Viertel. Auch heute haben wir wieder 20.000 Schritte geschafft.

Chrissie

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #7 am: 04.06.2014, 08:17 Uhr »
Stockholm steht auch noch auf meiner Wunschliste - da komme ich gern mit - zum Glück für mich, dass es mit dem Marathon nicht geklappt hat, denn da hätte ich nicht mithalten können.  :wink:
Gruß Chrissie
___________

DVD USA-Südwest
Afrika-DVDs

Saguaro

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #8 am: 04.06.2014, 08:37 Uhr »
Wir machen einfach das Beste aus dem Regentag: Wir ziehen die neuen Schuhe an  :groove: und futtern uns durchs leckere Angebot  :essen:.

LG,

Ilona
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Ilona

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #9 am: 04.06.2014, 21:56 Uhr »
SA, 31.05.2014:

Ein neugieriger Blick aus dem Fenster: Leider ist es wieder bewölkt, und ähnlich wie gestern beginnt es wieder zu regnen, aber nicht so dolle und vor allem nicht durchgehend, sondern nur immer mal wieder.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Der Marathon, den ich bis vor einigen Monaten noch laufen wollte, wird nun aus der Sicht der Nichtbeteiligten zum Hindernislauf. Um 12 Uhr geht es los, wir wollen daher nicht durch die Stadt laufen, sondern haben uns entschieden, einen Ausflug per Schiff ins "richtige" Schweden zu machen.

Wir nehmen den Umweg über den Bahnhof, aber an der Information kann man uns nicht mit der Nachricht beglücken, dass mein Portemonnaie wieder aufgetaucht ist und verweist uns an "Lost and Found". "Lost and Found" ist am Samstag nicht geöffnet. Na gut, also nun wirklich einen Haken dran.

Unterwegs begegnen uns fitte Läufer, an der letzten Banane vor dem Start kauend. Ich wünsche "good luck" und muss ein bisschen schlucken.

Auf dem weiteren Weg werden wir ein bisschen eingeweicht, auf dem Schiff gießt es noch einmal kurz und heftig, aber wir sitzen unter Deck im Trockenen. Paaah, bei solchem Wetter will sowieso kein Mensch einen Marathon laufen, oder?

Auf dem Schiff kann man brunchen. Wir wollen nicht, schließlich liegt das Frühstück erst zwei Stunden zurück. Aber es sieht verdammt lecker aus. Keine Ahnung, was es kostet, aber es ist sicherlich empfehlenswert.

Wir verbringen die Fahrt teilweise unter Deck und teilweise im Freien: Felsiges Ufer, viel Grün, rote Häuschen, gelbe Häuschen, weiße Villen, Stege mit blauen Liegestühlen drauf, Boote und zwei tolle Segelschiffe fangen unsere Blicke ein. Superschön, wie wir finden, nur Pippi Langstrumpf fehlt noch mit ihrem Äffchen und dem Pferd und ihrem Vater, dem Negerkönig, der in den neueren Ausgaben nicht mehr "Negerkönig" heißen darf, sondern nun ein "Südseekönig" ist.

Auf Vaxholm halten wir kurz. Wir könnten aussteigen und ein späteres Boot zurück nehmen, doch bei dem wechselhaften Wetter lieber nicht.



























Auf dem Rückweg bietet sich Stockholm im Sonnenlicht dar. Ich fotografiere die vielen Eindrücke der Stadt: Den Freizeitpark, das Vasamuseum, die Häuser am Ufer.















Gegen 15 Uhr kommen wir wieder am Strandvägen an. Hier laufen gerade eine Menge Menschen vorbei. Die haben mittlerweile fast 30 Kilometer in den Beinen und werden hier mit Wasser versorgt, während die ganz Fixen schon im Ziel angekommen sind. Der 4:15-Pacer läuft gerade vorbei, vielleicht wäre ich genau jetzt auch hier angekommen, wäre es denn gut gelaufen.

Pah, dem rein äußerlichen Eindruck anderer nach hätte ich vor einigen Monaten, als ich noch 'richtig' gelaufen bin, da mithalten können. Ob es ein Fehler war den Mut zu verlieren? Jedenfalls sind alle, deren Startnummer ich im Nachhinein auf meinen Bildern entziffern konnte, mit einer Zeit von 4:00 bis 4.30 Stunden heile im Ziel angekommen.



Bisschen traurig gehe ich weiter. Wir kommen nach Södermalm, hier soll es nett sein, und außerdem eine In-Gegend mit netten Shops und Kneipen. Na ja, mag sein, ganz nett, aber sooooo sehr vom Hocker reißt es uns nicht.

Aber ein paar coole Galerien und Möbelgeschäfte gibt es hier. Die ziemlich günstigen und superschönen Möbel würden die Grenzen des Freigepäcks sprengen und der Druck eines Wolfes aus einem Geschäft, das Kunst und Kunstbände verkauft, will nach anfänglichem Flirt mit K. doch nicht mit, also sind wir hier sparsam.

Wir laufen ein paar Straßenzüge ab, ein Café bietet Sonnenplätze und sieht nett aus, wir trinken etwas und ruhen die müden Füße aus.











Wir machen uns auf den ziemlich langen Weg zurück, Abendbrotzeit! Heute wird es malaysisches Essen, nur leider schmeckt es lange nicht so gut wie dort. Na gut, man kann nicht immer Glück haben, und das Ziel, ausschließlich schlecht und teuer zu essen, wie es einem sonst bei Reisen in unbekannte Städte ergeht, weil man eben fast unweigerlich in Tourist Traps landet, haben wir bisher immerhin in Sachen 'schlecht' durchgehend verfehlt, während 'teuer' wohl eher dem allgemein höheren Preisniveau geschuldet ist.

Anmerkung: In den Restaurants, die wir besucht haben, kostete Essen meistens zwischen 150 und 250 schwedische Kronen, ein Mittagssnack, beispielsweise in der eher lieferserviceähnlichen Pizzeria, kostet etwa 100 Kronen. Ziehe eine Null ab und runde etwas auf, und du hast annähernd den Preis in Euro. Das Teure am Essengehen ist vor allem das Bier dazu. Wettmachen kann man es, indem man sich sonst zum Essen mit dem wie in den USA dazu gereichten Leitungswasser begnügt,

Uns begegen auf dem Weg zum Hotel Menschen, die sich sehr komisch bewegen, breitbeinig wie Seemänner oder wie auf Eiern gehend. Die haben heute wohl nicht nur wie wir 20.000 Schritte, sondern 42 Kilometer hinter sich gebracht. Im Internet ist zu erfahren, dass 17.000 von den 22.000 Angemeldeten gestartet und davon etwa 16.000 angekommen sind, also gibt es wohl noch 5.999 andere außer mir, die nicht angetreten oder nicht angekommen sind. OK, so bin ich immerhin nicht allein.

lurvig

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #10 am: 04.06.2014, 22:03 Uhr »
ach... fein :)
Ich war ja über Himmelfahrt auch in Skandinavien. Cocktails gabs keine, Städte auch kaum, dafür Natur ohne Ende. Ich lese trotzdem mal mit... und - ganz vielleicht - inspiriert mich das zu einem Norwegen-Reisebericht. Das Rohmaterial dafür schlummert noch auf Speicherkarten und auf dem Voice Recorder. Bin ja eben erst zurück. Mal sehen....

Lurvig

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #11 am: 04.06.2014, 22:14 Uhr »
Zitat
ganz vielleicht - inspiriert mich das zu einem Norwegen-Reisebericht

Oh ja, bitte, da will ich mir alle Mühe geben, wobei morgen schon wieder Abreise ist!

Obwohl oder gerade weil das Bier da NOCH ein paar Kronen teurer ist, würde ich mich freuen Norwegen wenigstens virtuell mal wieder zu bereisen.

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #12 am: 05.06.2014, 09:12 Uhr »
SO, 01.06.2014

Abreisetage sind immer doof. Wir haben eigentlich noch unendlich viel Zeit, es geht erst am späten Nachmittag los. Aber wir trödeln morgens herum und wissen nicht so recht, was wir machen sollen. So richtig Zielstrebige hätten heute noch drei Museen auf dem Plan, wir nicht. Aber die Sonne scheint, es ist mild.

Wir zicken uns ein bisschen an und beschließen einfach mit der U-Bahn in eine weiter entfernte Ecke der Stadt ans Wasser zu fahren und von da aus langsam zurück zu laufen.

Nahe der Vasastan-Brücke führt ein Weg durch ein Erholungsgebiet immer am Wasser entlang. Mensch und Tier genießt das milde Wetter heute am Sonntag. Wir schlendern hier entlang, kommen irgendwann am Stadshus an und sitzen in der Sonne, beobachten die Touristen und Einheimischen hier.



















Gegen Mittag machen wir uns auf die letzte Etappe zurück zum Hotel, wo unsere Köfferchen noch stehen. In einem Café unterwegs gibt es noch wider Erwarten ordentliche Spaghetti für K. und leckeren Kuchen für mich. Wir verabschieden uns von dem hübschen Hotel. Hier das einzige Bild, der Frühstücksraum:



Dann machen wir uns auf zum Flygbuss, der uns in einer dreiviertel Stunde zum Terminal 5 bringt. In wenigen Minuten sind wir eingecheckt und landen gerade mal eine Stunde nach Verlassen des Hotels am Gate, wo wir mit Surfen und Reiseberichtschreiben und Sichten der Fotos noch eine ganze Zeit überbrücken müssen.

Der Rückflug ist unspektakulär und der kurze Weg zum Auto schnell bewältigt. Nochmals ebenso lange wie im Flugzeug sitzen wir dann nochmals im Auto.

Als wir in Erfurt ankommen, ist es stockdunkel, in Stockholm ist es noch hell.

Was bleibt? Hej hej, noch Tage nach der Ankunft grüße ich gerne mit „hej“ oder „hej hej“, fällt gar nicht auf, und nur von schlecht Gelaunten bekomme ich ein steifes „guten Morgen“ zurück.

Stockholm ist nordisch, hanseatisch anmutend, auf ruhige Art lebendig, liebenswert und hat Lebensqualität. Ein paar Tage hier waren genau richtig und haben Lust gemacht auf weitere Ausflüge in den hohen Norden - wer weiß, vielleicht nach Oslo? Oder nach Riga?

Saguaro

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Re: Hej hej, Stockholm
« Antwort #13 am: 05.06.2014, 10:30 Uhr »
Hej, hej Birgit,

zwischendurch hat sich wenigstens die :sun: gezeigt. Hielt das über den gesamten Marathon?

Ich kann mir vorstellen, dass dich die Nichtteilnahme traurig gemacht hat. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und bestimmt ergibt sich irgendwann noch die Gelegenheit.

 :dankeschoen:, dass du uns mit nach Stockholm genommen hast. Scheint auf jeden Fall eine interessante Stadt zu sein.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

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