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Autor Thema: Belfast und Nordirland Crashkurs mit Giants Causeway  (Gelesen 6660 mal)

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MisterB

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18.07. - 22.07.2013 - Belfast und Nordirland Crashkurs mit Giants Causeway

18.07.2013 - Anreise und Titanic
  
Belfast. Hm. Da hat man doch schon von gehört. Meist zwar immer nur im Zusammenhang mit Unruhen und Bombenanschlägen, aber immerhin. Da ja jetzt da offensichtlich schon ne ganze Zeit Ruhe ist, der Bruce sich auch sicher genug fühlt um dort zu spielen und auch eigentlich jeder sagt das Nordirland ziemlich schön ist, habe ich mich dem Springsteen Tourtross angeschlossen und mich nach Belfast verfrachtet.

 Das war allerdings garnicht mal so einfach. Belfast ist jetzt nicht unbedingt so im Fokus der Billigflieger und so bin ich mit der englischen Linie flybe mit Stopp in Birmingham ab Düsseldorf geflogen.

 Flybe ist sowas wie ein englisches Germanwings wenn ich das richtig mitgekriegt habe. Die fliegen bevorzugt mit kleinen Cityhüpfern in abgelegene Städte. Deren Hubs sind Birmingham und Manchester. Eigentlich jeder Flug von irgendwoher zu einer Stadt in England oder Irland geht mit Stopp in einer der beiden Städte.

 Es ging leidlich pünktlich los. Flieger war ein kleiner Cityhüpfer mit 2*2 Sitze Konfiguration. Wir sind dann noch länger aufm Feld stehen geblieben, weil zwei Leute nicht gekommen waren und deren Gepäck jetzt wieder ausgeladen werden musste. Arrgh. Jetzt doch mit Verspätung ging es los nach Birmingham. Ich hatte dort aber genug Zeit zwischen den Flügen, so dass das jetzt nicht schlimm war.

 In Birmingham habe ich nach der Immigration keine Möglichkeit gesehen, einen Transfer zu machen. So bin ich zum normalen Ausgang raus, und zum Abflug marschiert und hab da wieder eingecheckt. Ich vermute mal, das es eine Transfermöglichkeit gegeben hätte, ich habe sie wohl nur übersehen. Ab Birmingham ging es mit einer kleinen Dash 8 Propellermaschine dann weiter nach Belfast City Airport. Und City Airport bedeutet genau das. Der Flughafen ist im Hafengelände direkt bei der Stadt, die eine Landebahn wurde scheinbar ins Wasser reingebaut. Der Flieger ist gelandet, hat gebremst, auf der Rollbahn gedreht und diese wieder zurück zum Flughafengebäude gefahren. Cool.

 Beim Anflug, der einmal quer über die Stadt ging, konnte ich auch schon einen Blick auf die Springsteen Bühne erhaschen. Sehr nett.

 Aus dem Flughafen raus gings super schnell. Taxi stand direkt davor. Der Taximann war total nett. Ich musste ihn fast abwehren so enthusiastisch war er, mir irgendwelche Sightseeingtips zu geben. Und ich hab ihn sogar garnicht mal schlecht verstanden. Der nächste positive Punkt.

 Mein Hotel war das Ramada Encore Hotel in der Talbot Street. Irgendwie hatte ich nicht viele bezahlbare Zimmer gefunden und so war es diesmal ein drei Sterne Laden geworden. Im Zimmer bin ich von der Hitze fast erschlagen worden. Ach so, es war draußen ja schließlich bestes Sommerwetter und in der Stadt waren es auch tagsüber fast 30 Grad. Leider war am Fenster was kaputt, das ging nicht auf. Ich habe mich an der Rezeption beschwert und wollte ein anderes Zimmer haben. Das war offensichtlich nicht so einfach. Ich solle später am Abend nochmal nachfragen. Als kleine „Entschädigung“ hat mir der Mann erst mal nen Ventilator in die Hand gedrückt. Ich vermute, vor Zimmerwechsel wollten die erst mal versuchen das Fenster zu reparieren. Deshalb sollte ich später nochmal fragen. Da ich jetzt eh in die Stadt wollte war ich damit auch einverstanden.

 Zuerst bin ich vom Hotel aus mal nach rechts die Talbot Street hoch. Hier steht man eigentlich fast direkt vor der St. Anne's Cathedral. Diese hat einen prägnanten „Stachel“ im Dach stecken. Das wollte ich mir morgen noch genauer anschauen.
 


Ich bin die angrenzenden Straßen noch ein wenig rumgegangen, bis ich einen offenen Supermarkt gefunden hatte. Dort habe ich ein paar Pullen Wasser gekauft und diese direkt ins Hotel verfrachtet. Von hier aus bin ich dann los in Richtung Titanic Quarter. In Belfast wird an jeder Ecke mit Titanic geworben und im Hafengebiet wurde ein riesiges Stück Land neu entwickelt mit neuen Wohnungen, Hotels und der niegelnagelneuen Titanic Ausstellung. Das ganze Areal hat man Titanic Quarter getauft.

 Weil das jetzt nicht allzu weit aussah, dachte ich ich, geh mal eben zu Fuß dahin. Hmmm. Bis ans Ufer des Flusses mit der großen Keramikforelle wars nicht weit. Das stimmte schon mal. Der restliche Weg über den Fluss, dann an dem riesigen Komplex des Odyssee mit der großen Halle Odyssee Arena vorbei und weiter um die Ecken an ein paar Hotels und Apartmenthäusern vorbei war aber schon weiter.



Dann um die Ecke ragt plötzlich diese Titanic Ausstellung auf. Das ist schon sehr imposant. Wie ich später erfahren habe, sollen die vier ääh Zacken den Bug der Titanic symbolisieren und sind von der Höhe her exakt so hoch, wie die Titanic damals war.

 An der Kasse konnte man Kombitickets kaufen für die Ausstellung und das sog.  Pumphouse. Das Pumphouse ist das Trockendock wo damals die Titanic mal gelegen hat mit der zugehörigen Pumpstation.

 Wegen der doofen Öffnungszeiten bin ich aber zuerst zum Pumphouse gegangen. Die Ausstellung wollte ich dann auf dem Rückweg sehen. Wegbeschreibung : Immer der Straße folgen. Und hier gehen dann die Schätzungen auf einmal auseinander. Die Frau an der Kasse sagt : 12 Minuten Fußweg. Das Prospekt sagt : 15 Minuten Fußweg. Ein Schild sagt : Kurzer Fußweg. Meine Aua Füße haben hinterher gesagt : eine halbe Stunde strammer Gang. Wenn ich gewusst hätte, das ich in der Hitze so weit latschen musste hätte ich es sein lassen.



Am Pumphouse angekommen habe ich dann die Gelegenheit genutzt eine kleine Führung zu buchen mit einem Typen der sich selbst als ein „Titaniac“ bezeichnet. Ein wandelndes Lexikon mit Titanic Details und Titanic Anekdoten. Mit ihm ist man erst draußen ein wenig rum und dann später runter ins Dock marschiert. Immer sehr unterhaltsam erklärt und erzählt vom Titaniac. Man hat ihm auf jeden Fall zu jeder Zeit abgenommen, das er wusste was er da sagt. Und die Ausmaße dieses Docks von unten wenn man selbst dringestanden hat waren schon riesig. Der Typ hatte einen großen Bogen mit alten Bildern dabei, anhand derer man sich das riesige Schiff fast vor seinen Augen hier im Dock vorstellen konnte.

 Ich war hinterher recht froh das ich die letzte Tour des Tages noch mitgekriegt habe. Das hatte sich gelohnt.

 Nur leider musste ich den ganzen Weg zur Ausstellung wieder zurücklatschen. Dort war ich dann vollends groggy und musste erst mal Pause machen. Da hab ich dann gesehen das die auf einmal die Rolltreppen absperrten und ich bin mal schnell hingespurtet und gefragt ob jetzt zu sei. Kritisch wurde mein Ticket begutachtet und mit einem Hinweis, das ja nicht mehr viel Zeit wäre und ich mich ja nicht am Anfang zu sehr aufhalten solle sonst wäre am Ende keine Zeit mehr wurde ich noch nach oben gelassen.

 Die Ermahnung auf die Zeit zu achten habe ich dann auf dem weiteren Weg noch ein paar Mal bekommen. Dabei waren es noch 1,5 Stunden bis zum offiziellen Toresschluss.



Ich habe jetzt die genaue Reihenfolge nicht mehr im Kopf, aber die einzelnen Abteilungen der Ausstellung widmen sich verschiedenen Stationen der Geschichte der Titanic. Ganz am Anfang startet es mit der Zeit in Belfast vor dem Schiffsbau und wie sich alles verändert hat mit Bau der Schiffe in der Harlan & Wolf – Werft. Dann geht es weiter über den Bau, der Stapellauf, Inneneinrichtungen, berühmte und weniger berühmte Personen an Bord, Unterschiede erste Klasse und dritte Klasse, Kollision, Sinken, das Wrack und die Zeit danach.

 Zwischendurch gibt es noch eine Art „Ride“ wo man in eine Art Gondel einsteigt und damit an verschiedenen Stationen des Baus vorbeifährt als sei man gerade selbst im Bauch des Schiffes drin. Das war der überflüssigste Teil der ganzen Ausstellung, das kann man getrost umgehen. Ansonsten ist die Route von Anfang bis zum Ende mehr oder weniger vorgegeben.

 Am Ende wurde es mit der Zeit auch wirklich etwas knapp, aber am Ende hat meine Aufmerksamkeit auch merklich nachgelassen, das war dann irgendwann zu viel Information zum Aufnehmen. Ich hab mir noch die Aufnahmen vom Wrack in dem großen Kinosaal am Ende angeschaut, den Rest aber eher nur im Vorbeigehen mitgenommen. 5 vor 7 war ich draußen an der frischen Luft. Hier könnte man durchaus auch nochmal hinkommen. Genug zu sehen und genug Informationen zum Aufnehmen wäre auch bei einem Zweitbesuch vorhanden.

 Jetzt taten mir die Quanten endgültig weh und ich bin mit aua Füßen langsam wieder in Richtung Hotel geschlichen. Im Hotel an der Rezeption wurde mir dann gesagt, das sie vergeblich versucht hätten das Fenster zu reparieren und ich in ein anderes Zimmer umziehen könnte. Bei dem Umzug hab ich dann auch den Ventilator den ich am Tag früher schon bekommen hatte mitgenommen. Der hat mir für die nächsten Tage noch gute Dienste geleistet. Denn ohne Klimaanlage war es in dem Zimmer auch mit offenem Fenster sehr warm, so das ich Nachts immer den Ventilator angemacht habe.

 Ich hab dann noch ganz kurz die Füße hochgelegt und mich dann aber recht schnell aufgemacht zum Essenfassen. Die Wahl fiel für heute auf die McHughs Bar. Ich hatte gelesen, das man dort gut essen könnte. Und nebenbei war der Laden garnicht so weit weg, nämlich einmal über die Hauptstraße und quer über den Custom House Square. Bei der Gelegenheit konnte ich auch noch den Uhrenturm der Albert Memorial Clock in Augenschein nehmen.

 Beim McHughs vor der Türe war jetzt gegen 20 Uhr recht viel los. Sehr viele biertrinkende Leute vor der Türe. Oben eine Treppe hoch im Restaurant war aber nicht viel los. Aus irgendeinem Grund konnte ich aber nicht von der reichhaltigen Karte bestellen, sondern nur aus einer handvoll Sachen von einer speziellen Dinnerkarte wählen. Komisch. Habe auch nicht mehr rausgefunden, warum es heute (oder war das immer so?) nicht die komplette Karte gab.

 Ich hatte ein Steak welches auf einem heißen Stein bruzzelte, was auch ganz gut war. Allerdings auch recht bescheiden klein. Irgendwie fühlte ich mich nach dem Essen nicht so ganz ausgefüllt. Ich glaub ich muss noch einen anderen Laden heute ausprobieren. Wenn man vom Platz zur Hauptstraße Victoria Street geht, kann man geradeaus in die High Street gehen. Dieser gefolgt, zweigt nach kurzer Zeit ein ganz kleines Ministräßchen nach links ab die sich „Pottingers Entry“ nennt. Sowas gibt’s in Belfast oft. Ganz kleine Minigässchen, wo man niemals noch was drin vermuten würde. Hier beim Pottinger ist der Pub „The Morning Star“, welcher noch ganz einladend aussah.



Eigentlich nur für ein Bier dort (Belfast Lager) habe ich dann doch noch einen Blick auf die Karte riskiert und noch was zu futtern bestellt. Ein paar Brotsorten mit Dip und irgendwas mit Chicken in zig verschiedenen scharfen Saucen. Das war echt gut. War echt billig und die hatten auch kein Problem damit das es jetzt schon fast 22 Uhr waren. Bei uns hätte man bestimmt um die Zeit nix mehr zu essen bekommen. Noch ein oder zwei Belfast Lager später habe ich mich in Richtung Hotel aufgemacht, nicht ohne das Morning Star für die nächsten Tage nochmal vorzumerken. Die hatten nämlich auch riesige Steaks auf der Karte.

 Aus der Pottingers Entry raus kann man quer über die Kreuzung in die Bridge Street einbiegen. Dort kommt man auf der Ecke zur Donegall Street am „Northern Whig“ vorbei. Auch noch ne Alternative für was zu Essen hier in der Gegend. Ambiente und Ausrichtung ist glaube ich aber eher osteuropäisch oder russisch. Hab das irgendwo gelesen, drinnen war ich nicht.



In der Donegall Street stößt man dann schnell auf die „The John Hewitt Bar“. Dort schallte mir schon draußen Livemusik entgegen. Wenn ich so nett eingeladen werde, dann muss ich doch mal vorbeischauen. Die Live Musik war übrigens ziemlich jazzig, aber garnicht mal schlecht. Und hier in der Bude (ist nicht allzu groß, man steht sich ziemlich gegenseitig auf den Füßen) war richtig Stimmung. Die Leute haben getanzt und waren alle gut drauf. Da bin ich auch noch ein wenig länger hängen geblieben und erst wieder so gegen 1 Uhr auf der Straße gewesen.

 Zum Hotel wars jetzt nicht mehr weit, war nur um die Ecke. Im warmen Zimmer noch schnell den Ventilator angeschmissen und noch ein paar Pläne für morgen rausgelegt und dann bin ich zügig die Kiste.

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Re: Belfast und Nordirland Crashkurs mit Giants Causeway
« Antwort #1 am: 16.06.2014, 13:47 Uhr »
19.07.2013 - Belfast erkunden zu Fuß und per Bus, und noch kurz in Gefängnis
 
Den heutigen Tag habe ich mit „Stadt angucken“ begonnen. Allerdings war die erste Station direkt um die Ecke vom Hotel die St. Annes Cathedral. Das Haus mit dem großen Celtic Cross.

 Als ich reinkam wurde ich direkt von einem redseligen Herrn in Empfang genommen, der mir sofort irgendwelche Broschüren in die Hand gedrückt hat und mich zugetextet hat ich solle mich doch direkt mal ins Gästebuch eintragen, und wenn ich einmal dabei wäre, könnte ich ja auch noch ne Spende da lassen. Aha. Darum gings hier.

 Die Kirche ist ganz OK, die verschiedenen Eckchen und Seitenräume sehenswert. Der silberne Stachel der durch das Dach in den Raum hängt wurde damals nach dem 11. September dort installiert. Was da jetzt genau damit zu tun hat weiß ich zwar nicht, aber man hat sich das damals wohl einiges kosten lassen.
 



Von der Kirche aus bin ich der Donegall Street zur High Street gefolgt. Diese wird dann nach kurzer Zeit zum Castle Place (ist nur Pl abgekürzt, ich vermute mal das Pl Place heißen soll). Dort wurden die Geschäfte größer und die Häuser feudaler. Ich fand die Architektur entlang des Castle Place, runter die Royal Av und hoch die Donegall Pl recht schön. Alte feudale Häuser, schöne Fassaden. Hier sah es richtig nett aus.

 Hier in der Donegall Pl gibt’s auch das Belfast Visitor Center (heißt auch glaube ich Welcome Center). Dort bin ich mal rein und habe nach einem Ticket gefragt, mit dem ich alles fahren kann. Bus, Bahn etc. alles was Räder hat. Hm. Da hatte ich die gute Frau auf dem falschen Fuß erwischt. Nach ein wenig Beratung haben wir uns darauf geeinigt, das sich die Stadt sehr gut per Bus erfahren lässt und ich habe mir eine 10er Karte für den Bus gekauft. Eine Smartcard, die man bei Antritt der Fahrt auf so ein Sensorfeld legt und wo dann die Fahrt abgebucht wird. War auch ein guter Kompromiss fürs Portemonnaie, weil das jetzt nicht allzu teuer war.



Es hätte noch einen Belfast Visitor Pass oder so ähnlich gegeben, der wäre aber deutlich teurer gewesen und hätte noch ein paar Sachen mit drin gehabt, die ich eh nicht genutzt hätte. Den hab ich mir gespart.

 Weiter die Donegall Pl hoch läuft man schnurstracks auf das feudale Rathaus zu. Auf den Wiesen davor waren recht viele Leute die auf der dort installierten Großbildleinwand Golf kuckten! Ich glaube bei uns hätte das nicht 10 Leute hinterm Ofen hervorgeholt. Scheinbar ist Golf in Schottland recht populär.



Die Straßen hier heißen alle irgendwas mit Donegall. Bei der teilweisen Umrundung des Rathauses bin ich so von der Donegall Pl in Donegall Square North zu Donegall Square West und so weiter gekommen. Die Donegall Square South mündet direkt auf die Great Victoria Street, die zum einen sehr bekannt ist in Belfast und zum anderen auch (zumindest in Teilen) sehr sehenswert ist. Alsda zu nennen wäre das alte Opera House, das Hotel Europa oder die älteste Kneipe  Crown Liquor Room.



Direkt neben dem Hotel Europa ist noch ein größeres Einkaufszentrum und dort hindurch gelangt man direkt zum Bahnhof Great Victoria Street. Hier konnte ich direkt mal sehen, wo der Zug für das Springsteen Konzert abfahren wird. Um den Springsteen Zug nutzen zu können, musste man ein extra Ticket für den „Bruce Springsteen Event Train“ kaufen. Als ich am Schalter danach fragte, meinte der Mann nur er wüsste nix von einem speziellen Zug und Springsteen, der würde nicht spielen. Kenne ich nicht, hat er gesagt. Ich hab mir dann ziemlich einen abgebrochen ihm begreiflich zu machen, was genau ich wollte und als ich endlich mit meinem Latein, oder besser gesagt mit meinem Englisch, am Ende war habe ich nur noch mitgekriegt, das der Typ und ein ebenfalls anwesender zweiter Verkäufer sich in ihrer Bude vor Lachen gerade noch auf den Sitzen halten können. Also da haben die mich aber sauber verarscht ! Als die Sache aufgeklärt war und ich mein Ticket bekomme hatte, hat sich noch eine nette Plauderei über Springsteen, das Konzert und noch über ein paar Standardsachen (where are you from) entwickelt. War echt sehr nett.



Den Rückweg habe ich dann angetreten wieder am Rathaus vorbei, dann die Chechester Street hoch und abgebogen in die Fußgängerzone entlang der riesigen Mall „Victoria Square Shopping Center“. Hier hab ich aber nur mal nen halben Blick riskiert. Sah aber schonmal echt feudal aus. Der Fußgängerzone gefolgt landet man wieder auf dem Castle Pl ziemlich genau da wo die offenen  Sightseeingbusse abfahren. Diesmal wollte ich ausnahmsweise mal so einen Bus nehmen. Hier kostete das Ticket für diesen Sightseeeingbus welches nebenbei 2 Tage gültig ist schlappe 9 Pfund, was ich jetzt für wie schon gesagt zwei Tage geschenkt finde.

 Das Ticket hatte ich schon vorher im Internet gekauft und konnte den Voucher auch ohne Probleme beim Fahrer einlösen. Es wäre nicht nötig gewesen das Ticket vorher zu kaufen, im Bus war genug Platz für viele weitere Kurzentschlossene.

 Hier vom Castle Pl (der offizielle Anfang der Tour) fährt der Bus erst mal ein wenig durch die Ecken um dann über den Fluss zum Titanic-Haus zu fahren. Dann geht’s weiter zum Pumphouse und von dort wieder zurück und auf die Stadtautobahn zum  Parlamentsgebäude in Stormont. Wenn ich das richtig verstanden habe, tagt dort aber gar kein Parlament (mehr), sondern das riesige Gebäude ist für öffentliche Anlässe zu mieten. Zumindest sah es ziemlich klasse aus, dort eingebettet in eine riesige Parklandschaft mit diversen schnurgeraden Prachtalleen.



Zuerst hatte ich geplant hier mal auszusteigen, hab mir dann aber doch gedacht das ich erst mal noch einen Teil der Tour mitfahren will.

 Eine der nächsten Stationen war dann wieder zurück in der Stadt das Crumlin Road Gaol. Dieses Gefängnis war bis vor garnicht so langer Zeit noch in Betrieb und hier wurden auch diverse Todesurteile vollstreckt. Heute kann man es besichtigen. Das habe ich auch getan. Praktischerweise ging fast direkt nachdem ich mein Ticket gekauft hatte eine Führung los. Die Führung dauert eine gute Stunde bis eineinviertel Stunde und führt in so ziemlich die meisten Bereiche des Gefängnisses. Interessant fand ich die Zellentrakte mit den alten gusseisernen (?) Treppen und Umgängen (sah so ähnlich aus wie das Gefängnis in Dublin was ich gesehen hab) und den Todestrakt mit original Galgen. Allerdings muss ich zugeben, das ich vieles was die Frau, die die Tour geleitet hat, gesagt hat nicht verstanden habe. Sie hatte leider einen ziemlich komischen Dialekt drauf.



Wieder zurück im Bus hätten die nächsten Stationen eigentlich die Peace Wall, Shankhill Road und Falls Road sein sollen mit den bekannten „Murals“, öffentliche Wandbilder, die bestimmte Szenen darstellen. Nur leider war es in Belfast mal wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen und der Bus ist am Stück durchgefahren ohne zu halten, bzw. durfte zum Beispiel die Falls Road garnicht befahren weil da Straßensperren der Polizei waren.

 Daher bin ich bei der Queens University raus und habe mir diese, bzw. das schöne alte Hauptgebäude an der Straße angeschaut und mich dann in den nahen  Botanischen Garten verdrückt. Dort bin ich ein wenig rumgewandert, hab mir die alten Gewächshäuser/Palmenhäuser angeschaut und dann auf der großen Liegeweise mal ne Pause eingelegt.




Später bin ich dann mit so ziemlich dem letzten Bus (dieser Hop On Hop Off Bus fährt nur bis 17 Uhr) wieder ins Zentrum zum Rathaus gefahren.

 Da ich jetzt auch keine Lust mehr hatte, mir für heute Abend noch was neues zu suchen wo ich noch hingehen könnte, habe ich nochmal das Morning Star von gestern Abend angesteuert und ein amtliches 500gr Steak und das eine oder andere Belfast Lager verdrückt. Hm. Satt.

 Auf dem Weg zum Hotel hab ich noch kurz beim John Hewitt vorbeigeschaut. Da war aber heute keine Musik, also bin ich hier auch nicht lange geblieben. Später habe ich im Hotel in der Bar noch ein wenig gesurft und noch ein Bierchen getrunken, dann war für heute aber auch finish.

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Re: Belfast und Nordirland Crashkurs mit Giants Causeway
« Antwort #2 am: 16.06.2014, 13:51 Uhr »
20.07.2013 - Castle, Fortsetzung Bustour und Springsteen
 
Heute war Springsteen Tag. Aber erst wollte ich die Sightseeing-Tour fortsetzen. Zu allererst habe ich aber mal vergeblich nach nem schönen Cafe Laden gesucht fürs Frühstück. Fündig geworden bin ich dann schließlich fast am Rathaus bei einem Nero. Nächste Amtshandlung : Ne Sonnenrille finden. Meine hatte ich nämlich gestern bei der University im Sightseeingbus liegen lassen. Schussel. Ich bin nun in ein paar Nippesläden gewesen und sogar in nem 1-Pfund-Shop. Aber irgendwie hatten die alles nix. Fündig geworden bin ich dann in einer Roots-Drogerie. Die hatten nen ganzen Gang voll Sonnebrillen. Und da sogar noch irgendein super sonder Ausverkaufsrabatt abgezogen wurde, wars noch richtig billig.

So. Bewaffnet mit meiner neuen Rundumverglasung gings jetzt zum Belfast Castle. Laut Busapp (die fand ich mittlerweile sogar richtig gut, wenn man mal geschnallt hatte wie das zu bedienen war) fuhren die Busse zum Castle in der Royal Avenue ab. Das war nicht sehr weit von der Townhall weg.

Dieses  Belfast Castle liegt jetzt nicht direkt in der Stadt mittendrin und man kann auch nicht mit dem Bus direkt vor die Türe fahren. Das ist definitiv ein Ziel, was man sich erarbeiten muss. Zuerst muss man mit dem Bus dort in die Nähe fahren (das ist nur eine oder zwei Stationen vor dem Zoo und der liegt am Arsch der Welt von der Innenstadt aus gesehen). Wie gesagt direkt hin geht nicht, von der Bushaltestelle muss man erst noch ein Stück durch die Wohngebiete latschen und dann am Rande des Park lang auf nem Wanderweg den Berg hoch wandern. Man könnte hier auch der geteerten Zufahrtsstraße folgen, aber durch den Park durchs Grüne is schöner. Und bergauf geht beides.

Oben angekommen war ich schon ziemlich groggy, so das ich mich erst mal unweit des Pförtnerhäuschens auf ner Bank ausgeruht habe. Als die Luft wieder da war, habe ich mir das Castle mal angeschaut. Das kostet keinen Eintritt und die Türen standen auf, so das ich mal einfach aufs Geradewohl durch die Zimmer marschiert bin. Nirgendwo war einer zu sehen. In einem großen Saal war alles ganz feudal für ne Hochzeit eingedeckt.
 


Ob das wirklich so richtig war, das ich da ungehindert durch das Haus schlendern konnte ? Keine Ahnung. Anschließend bin ich draußen noch durch den Garten gegangen und habe dort mit schöner Aussicht auf Belfast ne Pause gemacht.

Zurück gings dann wieder zu Fuß. Diesmal wars aber alles bergrunter, somit nicht zu schlimm. Mit dem Bus gings zurück in die Stadt. Ich hatte nen Logenplatz in der oberen Etage in der ersten Reihe. Wieder in der Royal Av. wars nur einen Katzensprung zur Abfahrtsstelle des Sightseeing Busses. Das Ticket dafür galt ja zwei Tage und so konnte ich heute die Tour nochmal machen. Mit dem Sightseeingbus bin ich dann nochmal zum Parlamentsgebäude in Stormont gefahren. Heute bin ich da aber mal ausgestiegen und großräumig mal drumherumgelaufen. Die Anlagen und die ewig langen Prachtstraßen, die alle sternförmig auf den Kreisel vor dem Haus zulaufen sehen schon wirklich sehr schön und edel aus.

Als ich später in der Sonne gesessen habe und auf den nächsten Bus gewartet habe, ist doch glatt so ein Typ aufm Fahrrad mehrmals an mir vorbeigekommen. Zuerst isser in wilder Fahrt den Berg runter und die lange Straße bis unten zum Ende und dann wieder den Berg ganz nach oben gestrampelt um wieder in wilder Fahrt runterzudüsen. Das hat er in der Zeit wo ich da saß bestimmt 3 oder 4 Mal gemacht. Mir war ja schon zu warm als ich da saß. Und der fahrt den ganzen Tag Berge hoch. Der muss Kondition gehabt haben.



Mit dem nächsten Bus bin ich dann wieder in die Stadt und hier am  St. Georges Market raus. Leider war hier schon das große Aufräumen im Gang. Von den angebotenen Waren lag nur noch der intensive Fischgeruch in der Luft. Schade, zu spät. Na egal.

Von hier bin ich nun ganz locker wieder zur City Hall geschlendert und in der "The Washington Bar" eingekehrt. Da war gerade große Essenszeit und ich hab sowas wie ein Eckseparee für mich alleine bekommen wo ich feudal in plüschigen Sesseln gespeist habe. War echt gut, hat mir sehr gut gefallen hier und geschmeckt hats auch gut.



Nach dem Essen war dann so langsam Anreise zu Springsteen angesagt. Dafür musste ich egal wie ich reisen wollte, per Bus oder Zug, zum Hotel Europa gehen. Da ich noch Zeit hatte, habe ich noch ne halbe bis dreiviertelstunde im Robinsons bei nem Cider und nem Bierchen totgeschlagen. Nebenan im  Crown Liquor Room wars mir zu voll, da kam man fast garnicht an die Theke. Hier wars OK. Auch viel Betrieb aber noch erträglich.

So, jetzt aber Springsteen. Ganz spontan habe ich mich für den Bus entschieden. Der stand auch schon parat. Und damit ging es auch recht angenehm locker zur Kings Hall Arena. Dieses Gelände der Kings Hall ist glaube ich sowas wie das Messegelände von Belfast. Das stehen diverse Hallen rum und auf der größten Wiese zwischen zwei der Hallen hatte man das Konzertgelände eingerichtet. War schon etwas kurios. Aber auf jeden Falls wars gut organisiert, da kann man nicht wirklich meckern. Der Bereich fürs Essen und Trinken war hinter einer anderen Halle versteckt und getrennt vom Konzert bereich. So viele Bierstände und lange Schlangen vor diesen Bierständen habe ich auch noch nicht gesehen. Der Nordire muss scheinbar bei so nem Konzert ganz dringend mit allen Armen voll Bierbechern bewaffnet durch die Gegend laufen.



Konzert war gut und lang wie immer. Manchmal hat man allerdings ziemlich extrem einen Hall von einer der hinteren Hallen im Ohr gehabt. Nicht immer, scheinbar wie der Wind gerade stand.


Später bei der Abreise hatte ich ja schon gedacht das es da Chaos geben würde, aber irgendwie garnicht. Das lief aller ziemlich gesittet ab. Eigentlich hatte ich vor mit dem Bus zurückzufahren. Allerdings habe ich mich von der Beschilderung missleiten lassen. Da standen große Schilder mit "Richtung Belfast rechts halten" "Richtung von Belfast weg links halten". Ich bin daraufhin rechts abgebogen. Allerdings gehört die Schilder wie ich später festgestellt habe nicht zur Konzertbeschilderung sondern zu den normalen Straßenschildern für die Autofahrer. War aber nicht wirklich schlimm. Auf diesem Weg habe ich dann nämlich die Warteschlange der Leute gefunden die für den Zug anstanden. Ich da ich ja eh ne Fahrkarte für diesen Zug hatte, dachte ich mir dann "Zum Bus zurücklatschen tust du jetzt nicht, nutze deine Springsteen-Sonderzug Karte".

So lange hab ich dann auch garnicht für den Zug anstehen müssen. Hey, die haben aber schöne Züge hier. Modern, hell, bequem, sauber, alles noch ganz. Da sollten wir mal ein paar Leute von der Deutschen Bahn hinschicken für nen Lehrgang.

Zurück in der Stadt wars eigentlich noch fürs Wochenende ganz erträglich früh. Da dachte ich mir, geh nochmal bei der Washington Bar vorbei für ein Abendbier. Da hat man mich allerdings nicht reingelassen. Der Türsteher hat mir freundlich aber bestimmt bedeutet das ich "no way" hier mit der kurzen Hose reinkomme. Tja. Und da ich ja nun nichts zum Wechseln da hatte, bin ich halt weitergezogen. Hab mich höflich bei ihm bedankt und bin meines Weges gegangen.

Ich hab ich später im Hotel dann noch in die Hotelbar gesetzt. Denen wars egal ob kurze Hose oder nicht. Als ich da so saß trudelten im Laufe der Zeit immer mehr Springsteen-Konzert-Gänger ein. Offensichtlich war das Hotel hier auch gut mit Springsteen Fans bebucht. Wahrscheinlich habe ich deshalb nichts vernünftig bezahlbares mehr an Hotels gefunden, weil das alles schon ausgebucht war von Springsteen Leuten.

So richtig lang habe ich allerdings dann auch nicht mehr gemacht, morgen sollte es recht früh losgehen zur Inseltour zum Giants Causeway.

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Re: Belfast und Nordirland Crashkurs mit Giants Causeway
« Antwort #3 am: 16.06.2014, 13:57 Uhr »
21.07.2013 - Tagestour durch den Norden der Insel und zum Giants Causeway 

Heute gings mal aus der Stadt raus für ne ausgedehnte Tour über einen großen Teil des Nordens der Insel. Hauptteil der Tour bzw. Ziel des Tages war der sogenannte Giants Causeway, eine interessante Basaltsteinformation auf den nördlichsten Zipfel der Insel.

Gebucht hatte ich die Tour bei Belfast City Sightseeing, da wo ich auch den Touri hop on hop off - Bus gebucht hatte. Abfahrt sollte um 9 Uhr 30 beim Hotel Europa vor der Türe sein. Da hinzukommen hatte ich ja schon Routine. Ich hatte bei der Buchung zwar auch gebeten mich am Hotel abzuholen (das war als Option mit angeboten), hatte da aber nie irgendeine Antwort drauf bekommen. So bin ich dann an diesem Morgen zu Fuß zum Abfahrtspunkt gegangen.

Vor Ort musste ich dann feststellen, das die Tour mit anderen Gruppen zusammen in einem großen fetten Reisebus stattfand. Die hatten kurzerhand die Buchungen von diversen Anbietern zusammengeworfen und fuhren mit einem großen Bus. Naja. Hatte ja auch nirgendwo gestanden, das es eine kleine Gruppe und ein kleiner Bus sein sollte. Ich hatte eine Bustour mit einem "knowledged" Guide gebucht und genau das hatte ich bekommen.
 


Als ich "eincheckte" meinte der Typ plötzlich "Ach hier ist der Kunde vom Ramada Encore" und das sie schon da gewesen wären mich abzuholen. Toll. Daraufhin habe ich nur gesagt, das ich nicht wissen konnte das die mich da abholen, wenn ich auf die Anfrage nie eine Antwort bekommen habe. Also da war irgendwie was aneinander vorbei gelaufen.

Egal. Es ging pünktlich los. Aber erst wurde jetzt noch in der Stadt ein zwei drei Ecken noch weitere Leute aufgegabelt. Ich denke mal so um 10 rum waren wir dann schließlich wirklich auf dem Weg.

Er erste Stopp des Tages war für eine Pinkelpause am  Carrickfergus Castle. Der Fahrer meinte, das dies die letzte Gelegenheit sei vor der jetzt folgenden längeren Fahretappe noch aufs Klöchen zu gehen, was auch dann rege genutzt wurde. Die Burg ist nebenbei übrigens auch sehenswert. Wenn man sich allerdings das Innere auch ansehen will muss man Eintritt bezahlen.



Jetzt folgte für den Rest des Vormittags erst mal Fahren. Der Fahrer hat dann noch Tickets für die Seilbrücke in Carrick-a-Rede und für den Giants Causeway verkauft. Beides zusammen bei ihm jetzt und hier im Bus zum Super-Duper Kombi Sparpreis. Er hat zwar alles ausführlichst erklärt, und für die Seilbrücke stimmte das auch alles (da kommt man ohne Ticket nicht am Wärterhäuschen vorbei) aber beim Giants Causeway hatte ich es durchaus schon so verstanden, das der Zugang zu dem Causeway selbst Eintritt kostet. Das stellte sich vor Ort später aber ganz anders dar. Der Eintritt wurde nur für das Betreten des neuen feudalen Visitor Centers fällig. Zum Causeway konnte man so gehen. Wenn ich das gewusst hätte oder das aus den Erklärungen des Fahrers hervorgegangen wäre, dann hätte ich mir das Geld dafür nämlich gespart. Nun ja, jetzt isses auch egal.



Nächster Halt nach ner ganzen Ecke Fahrt durch diverse Käffer an der Küste war dann die schon erwähnte Carrick-a-Rede Rope Bridge. Hier ist es so. Man kommt auf einem überfüllten Parkplatz an, muss von dort zwei Kilometer durch die Wallachei bergauf und bergrunter wandern um dann in einer Warteschlange zu stehen um über eine kurze Hängebrücke marschieren zu dürfen, die auf eine kleine vorgelagerte Insel hinüberführt. Und dann steht man auf dieser kleinen Insel im Wind und fragt sich warum man das eigentlich gemacht hat weil der Spaßfaktor zum einen nicht wirklich hoch ist und die Belohnung für die Anstrengung zum anderen auch nicht der Hammer ist. Gut, der Rundumblick die Steilküste entlang und übers Wasser war jetzt nicht so schlecht. Aber warum muss ich dafür über so ne Hängebrücke irgendwo hinmarschieren ?

Wieder zurück am Bus mussten wir dann noch auf eine Person warten, für den die angesagte Zeit wann man wieder im Bus sein sollte offenbar nicht galt. Idiot.

Nächster Stopp war ein reiner Fotostopp an der Straße bei  Dunluce Castle. Die große Ruine ist sehr schön anzusehen. Es gab ein Zufahrtsstraße dahin. Ob man die Ruine auch von innen besichtigen kann konnte ich aber nicht herausfinden.


Nun gings weiter zur Hauptsache, zum Giants Causeway. Das war jetzt nicht mehr so weit von hier. Als wir dort ankamen hat der Fahrer noch ein paar Tips mitgegeben, wie man am besten dorthinkommt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die sich im Prinzip in der Länge des Weges unterscheiden. Leute die sich nicht anstrengen wollen können mit dem Bus hinfahren, ganz Verwegene können aber auch eine Wanderung von etlichen Kilometern daraus machen.

Ich habe mich für ein Zwischending entschieden. Wenn man die lange Wanderroute angeht, dann kann man nach einer ganzen Zeit (2 Kilometer oder so denke ich) eine Abkürzung nehmen. Von oben vom Rand des Steilhanges bis nach unten auf Meereshöhe hat man eine Treppe in den Fels gehauen. Diese Stiege kann man runter nehmen. Ich denke mal das dieser Weg dann insgesamt so 3 oder 4 Kilometer ist. Das war für den Nachmittag völlig ausreichend und von der Zeit her absolut passend.





Es gab auch ein paar Mutige, die die Strecke andersrum gingen und die Steiltreppe hoch kraxelten. Hui. Da muss man eine gute Kondition für haben.

Die ganze Steilküste ist sehr sehenswert und die Basaltformationen des Causeway sind da dann ein schöner Abschluss des Weges. Nun, was kann man hier machen. Man kann auf den Basaltsäulen rumkraxeln oder sich einfach irgendwo hinsetzen und alles auf sich wirken lassen. Beides habe ich ausgiebig getan. Da wo die Basaltkegel ins Wasser reingehen stand eine Art "Ranger" der aufgepasst hat, das die Flut keinen wegschwemmt. Der hat den Leuten die vorbeikamen auch immer noch ein paar Infos gegeben. Eine Zeit lang hab ich ihm noch zugehört.

Eigentlich hätte ich nun auch wieder zu Fuß zurück zum Visitor Center gehen müssen. Da hat aber das Faultier in mir drin gesiegt und ich hab mir für den Rückweg den Bus genommen. Da ich ja nun auch die Eintrittskarte für das Visitor Center gekauft hatte, hab ich da auch noch kurz durchgeschaut. Aus meiner Sicht hielt sich der Interessantheitsgrad allerdings doch sehr in Grenzen. Also wenn man irgendwo sparen will, das hier ist der beste Kandidat dafür.




Jetzt ging es an den Rückweg. Einen Stopp gabs allerdings noch und zwar in der Bushmills Whiskey Destille. Hier kriegte man auch was zum Essen (Anstell-Buffet). Hauptzweck hier bei diesem "Verkaufsstopp" war aber schon ganz klar den Leuten Whiskypullen anzudrehen. Die hatten auch ne Sitzecke mit WLAN. In der Zeit in der die Herde am Buffet stand und etwas überteuertes zum Futtern gekauft hat hab ich mich um die Neuigkeiten aus dem weltweiten Netz gekümmert.

Der Rest des Tages oder jetzt fast schon Abends war dann nur noch Rückfahrt. War ein wenig langweilig und jetzt wurde es auch wirklich irgendwie lang. Gegen 19 Uhr waren wir wieder in der Stadt. Reichte jetzt auch mit Busfahren.



Fazit : Eigentlich war die Tour recht gut. Man war den Tag über beschäftigt, die Gegend wo man durchkam war nicht wirklich unattraktiv. Der Fahrer hat immer gut moderiert ohne das es zuviel wurde oder nervte. Die Stopps waren vernünftig gelegt. Einzig diese Whiskey Destille hätte nicht unbedingt sein müssen. Für 25 Pfund kann man meiner Meinung nach nichts dagegen haben. Wer allerdings etwas gegen einen ganzen Tag im Bus hat der sollte was anderes machen.

Als erste Aktion nachdem ich aus dem Bus raus war bin ich mal direkt beim Crown Liquor Room rein und das erste Bier ist schon quasi in der Mundhöhle verdampft. Man hatte ich nen Brand. Eigentlich wollte ich ja dann zur nahen Washington Bar gehen, da musste ich aber feststellen, das die zu hatten ! Und da ist mir das erste Mal für den Tag eingefallen, das ja heute Sonntag war. Interessanterweise hatten jetzt am Sonntag Abend recht viele Kneipen und Restaurants zu. Ich würde auch mal vermuten, das den Tag über auch viele Läden nicht wirklich auf hatten. Da war es ja gut, das ich heute den ganzen Tag über Beschäftigung hatte. In der Stadt wäre der Tag heute wohl recht langweilig gewesen.

Und so bin ich denn auch jetzt zum dritten Mal in der Morning Star Bar gelandet. Die hatten offen und ein nettes Abendessen und das eine oder andere Belfast Lager später war die Welt wieder in Ordnung.

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MisterB

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Re: Belfast und Nordirland Crashkurs mit Giants Causeway
« Antwort #4 am: 16.06.2014, 14:00 Uhr »
22.07.2013 - Und dann ging Pickeldi mit Frederick nach Hause
 
Home Sweet Home. Ja heute gings zurück in die Heimat. Und zwar irgendwann so gegen 14 Uhr irgendwas wenn ich das richtig im Kopf habe. Da reicht die Zeit für ein Late Check out und noch nen Zug durch die Stadt.



Das große Victoria Square Shopping Center mit der markanten Glaskuppel oben drauf und den lustigen Aussichtsturm innendrin mussten unbedingt noch einen Besuch abkriegen. Ich war vorgestern schon mal kurz da, da war aber der Aufzug nach oben in die Aussichtskuppel geschlossen, so das ich schnell wieder gegangen bin. Heute wars auf und ich bin noch oben gefahren und habe den Rundumblick auf Belfast ausgiebig gerundumblickt.



Die Mall hat noch ne ganze Abteilung alle möglichen (Ketten-)Restaurants eingebaut und natürlich unzählige Klamotten und sonstwas - Geschäfte. Da habe ich nach dem Besuch das Turmes nur mal am Rande reingeschaut. Bei Timberland war ich mal noch drin, die Preise waren jetzt aber auch nicht wirkliche Geldbeutelöffner. Also Shopping fiel schonmal flach.

Den restlichen Vormittag habe ich dann noch bei einem Costa um die Ecke bei Kaffe und Croissants verbracht und mich danach gegen 13 Uhr bei der schiefen Albert Memorial Clock für den Flughafenbus eingefunden.



Der Rest ist schnell erzählt. Im Miniflughafen gings recht zügig vonstatten und das kleine Propellerflugzeug ist auch recht pünktlich abgehoben. Der Rückflug ging diesmal über Manchester. Und hier hab ich sogar nen Transit gefunden, musste also nicht erst raus und vorne wieder einchecken. Allerdings fand ich hier alles recht überfüllt und auch schlecht ausgeschildert. Aber mein Gate für den Weiterflug hab ich trotzdem noch gefunden.

Am Abend hatte ich dann wieder in Düsseldorf festen Boden unter den Füßen. Vom Flieger nach draußen und mit diesem Airtrain zum Parkhaus ging sogar sehr schnell, so das ich zügig auf der Autobahn war.

So und das wars jetzt auch für dieses Jahr mit Konzerten im Allgemeinen und Springsteen im Speziellen. Mal schauen war 2014 an Tourneen noch so bringt ......... U2 könnt ich langsam nochmal aufs Konzert gehen ........


The End
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