Hi!
Auch wenn es nur 3 Tage waren, ein kleiner "Reisebericht".
Wie jedes Jahr ging es auch heuer wieder Anfang Oktober nach Österreich. Im Burgenland gibt es einfach zu gute Weine.
Außerdem lieben wir den Dialekt und die Menschen sind einfach toll. Kein Wunder das meine beste Freundin aus dem Land des letzten Fußball-Europameisters, äh Gastgebers kommt.
Auch unsere niedrigen Bestände im Weinkeller machten die Tour zwingend notwendig. Leider ist dieser Trip immer sehr kilometerlastig, genau 730 an der Zahl.
Durch den Feiertag am Freitag, dem 3.10.08, fuhren wir bereits um 7.00 Uhr los, Kadda und Michi im Schlepptau. Der Rest unserer Truppe war bereits einen Tag früher aufgebrochen, das sind die mit dem ganz großen Durst
Bis Passau lief alles ganz gut, da ja Feiertag war hielt sich die LKW-Dichte in Grenzen. Kaum hatten wir deutschen Boden verlassen und Österreich unter den Rädern, wurde es richtig dicke. Viele Deutsche nutzten das verlängerte Wochenende zum Kurzurlaub, wie kommt man nur auf so einen Gedanken?
1,5 Stunden standen wir im Stau
Um 15.00 Uhr kamen wir bei Nieselregen in Rust an, wo der Rest unserer Truppe schon auf uns wartete. In Rust haben wir vor 3 Jahren einen Weinbauer gefunden, welcher einen Chardonnay hat, der einfach grandios ist. Wir kosteten bei ihm den neuen Jahrgang und wir 12 Leute bestellten zusammen 12 Kisten a 12 Flaschen, diese kommen Ende Oktober per Spedition zu uns. Heide fand noch einen tollen Rotwein und so musste eine Kiste davon gleich mit.
In einem Cafe am Markt gab es dann erstmal leckeren Kaffee, Torte und für mich ein Eis. Alles hat gut geschmeckt, nur die Bedienung war leicht überfordert. Aber was soll's, wir haben (Kurz)urlaub.
Anschließend stiegen wir in unsere Autos und gegen 17.00 Uhr trafen wir in unserem Hauptquartier, in Podersdorf, ein. Unsere Pension wurde geentert und wir machten eine kleine Pause.
Um 18.00 Uhr fuhren wir zu einem Heurigen und schafften eine gute Grundlage für die Weinverkostung.
Da sich aber nur 2 Fahrer freiwillig meldeten, der Rest wollte Vino in der Gaststätte trinken, musste unsere Jugend in den Kofferraum.
Mit vollen Mägen fuhren wir dann zum Weinbauer unseres Vertrauens. Die Weinverkostung bei Mike und Resi läuft immer anders ab als bei vielen Weinverkostungen üblich. Da wir sehr gute Kunden sind, werden die Gläser immer fast voll gemacht und wir müssen nicht aus Schnapsgläsern trinken.
Nachdem wir alle Weine auf der Karte probiert hatten, bestellten wir unsere Lieblingssorten und tranken weiter.
Mike's Opa ist ein Urgestein. Er ist noch jeden Tag im Einsatz der Rebstöcke unterwegs und natürlich auch viel im Weinkeller. Er ist das Beispiel, das man ein Leben lang Wein trinken kann und trotzdem fit bleibt. Er wird im November 80 Jahre alt. Mit ihm konnten wir uns wieder sehr schön unterhalten und zusammen haben wir viel gelacht.
Mein Sohn Kevin, 15 Jahre, war leider etwas unbeobachtet. Heide musste die Weinverkostung bei ihm nach einiger Zeit unterbinden, er fing ganz langsam an zu lallen. Die Eltern möchte ich mal kennenlernen...
Um 22.30 Uhr war endgültig Finale, mit runden Füssen liefen wir in unsere Pension, zum Glück nur 50 Meter entfernt.
Die Nacht verlief normal, nur Heide und Kevin konnten nicht gut schlafen, Vater hatte zuviel Wein intus und sägte ganze Wälder platt.
Am Samstag gab es um 8.30 Uhr Frühstück. Alle sahen etwas zerknittert aus und mussten die Falten aus den Gesichtern rausbügeln. Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts gutes, durchgehend bedeckt, so blieb es leider auch den ganzen Tag.
Nach dem ausgiebigen Frühstück fuhren wir nach Wien, immer wieder eine bezaubernde Stadt. Ich weiß gar nicht wie oft wir Wien schon besucht haben, aber sie ist jederzeit eine Reise wert!
Im Parkhaus am Karlsplatz fanden unsere Autos ein vorübergehendes Zuhause.
Karlsplatz
Wir liefen dann gleich zum Naschmarkt. Der Besuch dort hat Tradition.
2 Stunden liefen wir zwischen den engen Verkaufsbuden herum. Da sich auch langsam der Hunger meldete, musste ein Dürüm-Döner für Ruhe sorgen. Der Erste in meinem Leben und er war sehr lecker!
Die Einkäufe brachten wir anschließend zu den Autos und liefen danach weiter Richtung Innenstadt.
Wiener Oper
Überall Leute, Leute, Leute. Vor dem Stephansdom bildete sich eine kleine Schlange, alle wollten einen auf Kultur machen.
Stephansdom
Nach dem Kurzbesuch im Stephansdom machten wir uns gegen 13.00 Uhr auf die Suche nach einem Cafe. Gar nicht einfach, die Cafedichte in Wien ist sicher eine der Größten der Welt, aber trotzdem waren viele Plätze belegt. In einer Nebenstrasse fanden wir das Cafe Oberlaa. Im Außenbereich gab es noch genug freie Plätze. Es war zwar nicht sehr warm, aber man konnte es draußen sitzend aushalten. Die Bedienung nahm unsere Wünsche entgegen und relativ zügig konnten wir unseren Hunger und Durst stillen.
Klingt ja eigentlich alles harmlos, trotzdem schaffte es die Bedienung sich auf ewig ins Gedächtnis einzuprägen. Als die Rechnung kam und sie diese für jede Familie auseinanderbröseln musste, versagte sie gänzlich. Wir rechneten für sie die einzelnen Posten zusammen!!! Sie war dazu einfach nicht in der Lage und meinte sie müsse einen Taschenrechner holen. Peinlich, peinlich. In der letzten Pisastudie hat die Dame sicher den Durchschnitt für Österreich gewaltig nach unten gedrückt.
Gegen 15.00 Uhr fuhren wir wieder nach Podersdorf zu unserem Weinbauer. Fünf Autos hieß es jetzt beladen, also Spaß macht das nicht. Aber wer trinken will...
Nachdem unsere Autos alle tiefer gelegt waren, ging es wieder in den Weinkeller. Bezahlen macht ja am wenigsten Spaß, aber gehört halt dazu.
Natürlich "mussten" wir wieder mittrinken, aber um 18.00 Uhr verabschiedeten wir uns und gingen auf die Pirsch nach einem Restaurant.
Ein schon mehrfach von uns besuchter Heuriger hatte aber keine Leberknödelsuppe, keine Knoblauchsuppe und auch keine Rippchen. Also zog die Karawane 50 Meter weiter und siehe da, beim Italiener waren alle gewünschten Speisen vorhanden.
Das Essen war vorzüglich, ebenso der Wein.
Fein aufgegessen.
Es wurde ein sehr schöner Abend. Die Jungs spielten viel Billard und ein paar Junggebliebene von uns Erwachsenen zeigten Deutschlands Nachwuchs wo der Hammer hängt, äh wie die Kugel richtig rollt
Gegen 22.30 Uhr hatten alle genug und die Karawane zog in Richtung Pension.
Am nächsten Morgen waren wir um 8.00 Uhr zum Frühstück und eine Stunde später wieder auf der Autobahn. Wir wurden bis nach Hause von strahlendem Sonnenschein begleitet, typisch für uns, aber was soll's, dieses Jahr hatten wir in Florida auch nicht das schöne Wetter gepachtet.
Daheim angekommen trugen wir unsere Schätze in den Keller und mal wieder ging mir der Spruch durch den Kopf: Nicht das Trinken von Alkohol macht uns kaputt, das Schleppen von Alkohol macht uns alle.
Podersdorf am See