Donnerstag, 29.10.2009 Canyons im OmanMountain Goats (naja fast... )Wir starten heute unseren Trip in die Grand Canyons des Omans. Diesmal werden wir pünktlich mit Geländewagen vor dem Hotel abgeholt. Wieder sind es insgesamt nur zwei Autos. Unser Fahrer ist heute der äußerst gesprächige James aus Kenia.
Nachdem wir von der Autobahn aus schon ein einsames Dromedar auf dem "Camel Racing Track" bei dieser Hitze hatten trainieren sehen, besuchen wir heute mal wieder eine kleine Kamelfarm. Die Kamelbabys sind laut James für Rennen vorgesehen.
Mittlerweile nähern wir uns der Grenze zum Oman. Am Grenzübergang stehen schwerbewaffnete Soldaten, die einen skeptischen Blick in unsere Pässe werfen und uns dann aber ohne Stempel passieren lassen. Wir fahren an der Küste des Indischen Ozeans vorbei, wo überall am Strand Krebse aus ihre Höhlen schauen.
Durch ein paar kleine Ortschaften geht es Richtung Hatta-Gebirge. Wir verlassen schließlich die geteerte Straße und legen bald unseren ersten Stopp ein. James sagt uns, dass auf den Felsen oft Ziegen zu sehen sind und hält ganz gebannt danach Ausschau.
Tatsächlich entdeckt er einige, eine davon ist fast ganz oben auf einem riesigen Felsen. Von unten sieht man sie kaum, aber mit Teleobjektiv lässt sich eindeutig der Beweis erbringen, dass der schwarze Punkt in dem roten Kringel eine Ziege ist. Wahnsinn, wie gut so stinknormale Hausziegen klettern können.
Die Ziegen laufen dort komplett frei herum und gehen wohl nur abends immer zu ihren Besitzern zurück.
Weiter geht es auf der Schotterstraße...
... und schließlich immer mehr in die Canyons hinein. Wir halten mehrfach an und sehen uns ein bisschen um. Weit und breit ist kein Mensch sonst zu sehen.
Je weiter wir fahren, desto steiler wird es. Es geht nun richtig hinauf auf die Berge. Wir kommen an einer winzigen Hütte aus Steinen vorbei und James erzählt uns, dass das so eine Art Supermarkt ist für die paar Leutchen, die hier wohnen
. Auf dem Bergkamm sieht man auch noch eine Hütte, es wohnt also wirklich jemand in dieser verlassenen Gegend.
Als wir weiterfahren plärrt plötzlich eine unserer Mitfahrerinnen "There is a goat... in the tree!!". Ich denke erst nur 'Wat is los?', aber tatsächlich... wusste gar nicht, dass Ziegen auch auf Bäumen leben
. Die omanischen Ziegen sind echt coole Viehcher.
Nachdem wir ganz oben auf der Spitze des Gebirges sind, legen wir eine Rast mit tollen Blick in die Grand Canyons ein. Die omanische Variante ist zwar nicht ganz so gigantisch wie der Grand Canyon in den USA, aber kann sich durchaus sehen lassen. James und sein Kollege tischen uns ein einwandfreies Picknick auf und wir essen bei dieser Traumkulisse Mittagessen.
Langsam geht es nun wieder auf den Heimweg. Wenn man über diese trockenen Schotterwege fährt, zieht man eine endlose Staubwolke hinter sich her. Als wir wieder unten im Canyon sind, kommen uns zum ersten Mal Autos entgegen. Wir sind also doch nicht ganz allein.
Wie wir da so entlang fahren, hält James' Kollege plötzlich an. Mir ist erst nicht ganz klar, warum er stehen bleibt, aber bei einem Blick auf den Hinterreifen des anderen Autos wird es mir klar. Der ist so platt, platter geht's nicht. Wir legen also einen unfreiwilligen Stopp ein und die beiden Fahrer machen sich an den Reifenwechsel. Das sieht ganz so aus, als würden sie das öfter machen und so ist die Sache nach wenigen Minuten erledigt
.
Auf dem Rückweg läuft James quasseltechnisch noch mal zur Höchstform auf und erzählt z.B. dass er sogar schon mal zum Oktoberfest in Deutschland war und schon Promis wie Janet Jackson und David Beckham bei ihm im Auto saßen und diese Tour gemacht haben.
Nachdem wir wieder die Grenze zu den VAE passiert haben, statten wir schließlich noch dem sogenannten "Friday Market" einen Besuch ab, der trotz des Namens mittlerweile jeden Tag stattfindet. Ganz interessant, aber mir sind wieder alle Verkäufer zu aufdringlich.
Nach diesem erlebnisreichen Tag geht es zurück ins Hotel.