Sonntag, 25.10.2009 Modernes Dubai und ein Abend in der WüsteSchnee und Wüste an einem TagHeute werden wir zeitig abgeholt um das neue Dubai zu erkunden. Wie kann es anders sein als das der erste Anlaufpunkt heute das mit 828 Metern höchste Gebäude der Welt ist: der Burdsch Chalifa (damals vor der Einweihung noch Burj Dubai). Absolut beeindruckendes Gebäude und diese Höhe! Als Größenvergleich mal links drei "normale" Hochhäuser (die sind ja auch schon nicht gerade niedrig) und rechts die drei im Vergleich zum höchsten Haus der Welt:
Rund um den Turm werden tolle Poolanlagen gebaut und die Bauarbeiter sind trotz der Hitze mächtig am Schaffen.
Nachdem wir den Turm ausgiebig bestaunt und noch ein paar der neuen Einkaufszentren außenherum bewundert haben, geht es weiter zum nächsten Wunder Dubais: die künstliche Insel "The Palm, Jumeirah". Wir fahren auf die Palme und in regelmäßigen Abständen zweigen links und rechts Straßen ab, das sind die Palmwedel. Wir fahren bis ganz vorne an die Spitze und bestaunen das bekannte Atlantis Hotel.
Als wir außen alles angesehen haben, begeben wir uns ins Innere des Luxushotels. Es gibt hier eine riesige Aquariumlandschaft mit tollen Fischen und Haien. Alles vom Feinsten.
Nach diesen tollen Eindrücken verlassen wir die Palme wieder. Wenn man nicht wüsste, dass es eine Palme ist und die Insel von Menschenhand geschaffen wurde, ist es gar nicht so spektakulär darüber zu fahren.
Wir fahren wieder Richtung Stadt und treffen auf Gebäude von Microsoft, Siemens und IBM; wer was auf sich hält muss wohl hier eine Filiale haben.
Der nächste Programmpunkt ist das Dubai Marina. Hier liegen die Luxusyachten zwischen den Hochhäusern. Man will das Bootchen ja direkt vor der Haustür liegen haben...
Wir lassen das Marina hinter uns und begeben uns zur "Mall of the Emirates", einem der größten Einkaufszentren des Mittleren Ostens. Nobel, nobel kann ich nur sagen und natürlich alles voll klimatisiert.
In der "Mall of the Emirates" befindet sich auch die Skihalle von Dubai, ein weiteres Superlativ in dieser Stadt. Mitten in der Wüste stehen wir Skifahrern und viel, viel Schnee bei -4°C nur durch eine Scheibe getrennt gegenüber. Jetzt 'ne Runde Ski fahren, das wäre doch was.
Über den Mittag werden wir wieder ins Hotel gebracht. Am späten Nachmittag werden wir dann von Geländewagen abgeholt und erstmal geht es raus aus der Stadt Richtung Wüste. Ich liebe Wüsten!! Es dauert nicht lang und uns kommen die ersten Wüstenbewohner entgegen, Dromedare, die hier schlicht Camels heißen. Unser Fahrer erzählt, dass es hier zwar keine wildlebenden Dromedare mehr gibt und die Tiere alle Besitzer haben, dennoch können die sich hier komplett frei bewegen. Nur um die Autobahnen herum wurden Zäune aufgestellt, weil es früher häufig Unfälle mit den Camels gab.
Bevor es endgültig in die Wüste geht, gibt's noch einen kurzen Pit-Stop und die Fahrer lassen einen Teil der Luft aus den Reifen, damit wir auf dem Sand besser fahren können. Unser Gefährt, ein Toyota Land Cruiser, geiles Teil:
Nach einer Weile begegnet uns eine Herde Arabischer Oryx-Antilopen. Sie stehen in der Nähe eines Zauns, ich bin mir erst nicht sicher, ob der Zaun die Tiere ein- oder uns aussperren soll. Wahrscheinlich sind es keine komplett wilden Oryx, obwohl das Gehege -sofern es denn eines ist- so groß ist, dass man die Begrenzungen nicht mit einem Blick erfassen kann. Der Weiße Oryx war in den 70ern in freier Wildbahn komplett ausgerottet und alle heute lebenden Tieren stammen dank eines Arterhaltungsprogramms von gerade mal 12 Elterntieren ab. Umso schöner zu sehen, dass diese Herde auch ein Junges dabei hat. Vielleicht wurden die ja ausgewildert oder werden es noch.
Als nächstes machen wir einen Stopp bei meinen geliebten Dromedaren. Die sind total zahm, lassen sich gar nicht aus der Ruhe bringen und geduldig beschmusen. Die haben eine äußerst kuriose Art auf einen zuzukommen; die sprinten regelrecht heran, dass man denkt, man wird gleich umgerannt, halten dann aber in letzter Sekunde vor einem an und wollen gestreichelt werden. So süß.
Unsere Wüstentour geht nun weiter und tiefer in die Wüste hinein. Es ist der Wahnsinn, wie die Fahrer fahren können. Die Dünen hoch und wieder runter in halsbrecherischen Manövern. Das kann man gar nicht beschreiben, das muss man erlebt haben. Wir fahren einmal eine riesen Düne hoch, der Fahrer wendet Fahrpraktiken an, sowas habe ich noch nie gesehen; beim Hochfahren pumpt er das Gaspedel im ständigen Wechsel runter und wieder hoch bis wir oben sind. Das Lenkrad und das halbe Auto zittern wie irre, der Motor jault, Sand fliegt über das Auto und auf die Windschutzscheibe und wir "surfen" die Düne runter. Meine Güte. Mein Magen meldet sich - als Kind wurde mir im Auto immer schlecht, eigentlich heute nicht mehr, aber bei dem Hin und Her *schluck*. Ich konzentriere mich darauf, mich nicht zu übergeben. Der Fahrer macht etwas langsamer, puh. Wie ich im Nachhinein feststelle, habe ich von der Fahrt selbst kaum Fotos - ein eindeutiges Zeichen, dass es mir echt schlecht ging.
Wir halten an und ich knipse noch ein paar Bilder von den Dünen und schließlich vom wunderschönen Sonnenuntergang, auch wenn ich es nicht so richtig genießen kann.
Schließlich kommen wir in unserem Lager an. Die Leute haben sich echt eine wahnsinnige Mühe gemacht, es gibt ein riesiges Buffet, Musik, Snowboards, Dromedarreiten, man kann Wasserpfeife rauchen und vieles mehr. Wir sitzen den ganzen Abend gemütlich auf Kissen und nachdem sich mein Magen einigermaßen beruhigt hat, wage ich mich doch ans Buffet. Ich esse so eine Art gefülltes Röllchen, eine Mischung aus Wrap und Frühlingsrolle, wirklich sehr lecker.
Zum Abschluss gibt es dann noch eine Bauchtanzeinlage.
Am späten Abend machen wir uns auf den Weg zurück, wieder meldet sich mein Magen, aber der Weg ist nicht ganz so holprig diesmal. Bei Nacht durch die Wüste zu fahren ist auch faszinierend, man sieht immer nur die Düne direkt vor einem, bei allem anderen muss man sich überraschen lassen. Bevor wir wieder auf die Straße einbiegen werden noch schnell die Reifen aufgepumpt und es geht zurück ins Hotel. Ich bin fix und fertig und penne erstmal eine halbe Stunde. Irgendwann überkommt es mich doch und ich muss mich schlaftrunken nun doch über die Kloschlüssel hängen. Das kann ja heiter werden, wenn wir am Dienstag einen kompletten Tag auf Wüstensafari sind.
Trotz des unschönen Abschlusses war es wieder ein Hammertag heute.