Sonntag , 31.05.2015 AlhambraHeute ist unser großer Besichtigungstag in Granada, wo mit der Alhambra Spaniens meist besuchte Sehenswürdigkeit steht.
Die Chancen auf gut Glück hinzufahren und Einlass zu finden, sind gleich Null. Deshalb wir uns unsere Tickets gut zwei Monate vorher im Internet reserviert.
Der Zugang zur Alhambra ist genau festgelegt. Es gibt zwei Zeitfenster – vormittags und nachmittags – an denen man die zentralen Teile der Anlage, nämlich die Alcazaba, die Partal-Gärten,den Generalife und natürlich den Nasridenpalast besichtigen kann. Innerhalb dieser Zeitfenster ist der Eintritt in den Nasridenpalast dann noch einmal genau terminiert. Wer zu spät kommt, der kommt dann auch nicht mehr in diesen Königspalast. Der Eintritt zu anderen nicht so interessanten Bereichen der Alhambra ist dagegen frei.
Unser Eintritt in den Nasridenpalast war auf 14.00 Uhr festgelegt. Trotzdem waren wir schon um 11.00 Uhr am Parkplatz.
An einem Ticketschalter lösten wir unseren Reservierungscode ein und erhielten unsere Tickets. Außerdem bekamen wir an der Information einen Plan der Alhambra sowie einen Stadtplan von Granada. Im Shop kauften wir den Mädchen erstmal ein tollen aufgemachten, sehr informativen Kinderführer, der auf einfache und verständliche Art Infos zu den Dingen gab, derer wir harrten. Zunächst erkundeten wir den frei zugänglichen Bereich, der aber nicht so viel hergab, so dass wir uns bald entschlossen, in die Stadt hinunter zu laufen.
Unser Ziel war der Mirador de San Niclás:
Hier versammeln sich zu jederzeit Massen von Leuten, denn vor dort hat man den berühmten Blick auf die Alhambra mit der Sierra Nevada im Hintergrund.
Schnell waren wir unten und bannten uns unseren Weg durch die engen Sträßchen und Treppen des Albaicín, dem ursprünglichen Maurenviertel der Stadt. Auf dem Weg zum und vom Aussichtspunkt ging es durch einsame verlassene und durch orientalisch anmutende, touristisch- folkloristisch geprägten Gassen.
Am Mirador angekommen beobachten wir das Treiben der Musiker,das Wirrwarr Leute ,das Hochzeitspaar beim Foto-Shooting und natürlich machten wir auch unsere Aufnahmen.
Nach einem Mittagsimbiss ging es wieder runter in die Stadt. Diesmal kamen wir auf Höhe der zweitwichtigsten Sehenswürdigkeit Granadas, der Kathedrale, heraus. Da wir aber nicht wussten, wie viel Zeit wir in eine Besichtigung investierten mussten, verzichteten wir lieber darauf.
Zufälligerweise kamen wir an der Buslinie hoch zur Alhambra vorbei, erwischten auch gleich einen Bus und ließen uns wieder hochchauffieren.
Oben war es dann auch schon Zeit, sich für den Eintritt in den Nasridenpalast anzustellen.
Am Eingangsbereich findet man zwar schon viele der bekannten Ornamente, ansonsten kommen die ersten Räume noch ziemlich unspektakulär daher:
Richtig schön wird’s dann im Patio de los Arrayanas, dem „Myrtenhof“.
Hier beginnt dann auch der Zauber der Alhambra der in dem später folgenden Patio de los Leones, dem „Löwenhof“ mit seinen angrenzenden Sälen seinen Höhepunkt findet. Die Eindrücke sind schwer zu schildern, bei mir pendeln sie zwischen zwei eigentlich gegensätzlichen Polen und treffen da irgendwie genau die Mitte: Verspieltheit und geometrische Strenge, schlichte Anmut und überbordende Detailverliebtheit. Hier eine mit Zedernholz verkleidete Kuppeldecke, dort ein Koranvers an der Wand, hier ein verspieltes Fenster, das den Blick auf wieder eine andere Schönheit preisgibt, dort eine Arabeske. Hier die Löwen vom Löwenbrunnen, dort die tropfsteinartigen Kuppelvordächer, irgendwann weiß man gar nicht mehr, wo man hinschauen soll. Einziger Wermutstropfen ist natürlich, dass immer wieder Leute um einen herumschwirren und man kaum Momente der Ruhe findet. Trotzdem natürlich absoluter must-see (finden wir Erwachsenen, die Kinder bleiben da schon etwas gelassener, fotografieren aber trotzdem wie die Wilden.) Hier eine Auswahl:
Nach dem Löwenhof verstreuen sich die Leute, und man findet Zeit zum Durchatmen. Deswegen legen wir in den Partalgärten eine Rast ein.
Danach gehen wir durch zur Alcazaba, der vorgelagerten Festung. Sie bietet schöne Ausblick auf die Stadt, kann uns aber nach dem Nasridenpalast nicht mehr so recht begeistern.
Zum Schluss steigen wir noch hoch in den Generalife, dem Sommersitz der Nasriden. Mit seinen Wasserspielen bildet er einen gelungenen Abschluss unseres Besuches. Außerdem bieten sich auch noch einmal schönen Seitenansichten der Alhambra.
Insgesamt haben wir für die Besichtigung gut drei Stunden gebraucht. Am Abend sortieren wir noch Bilder aus (ganz schön schwierig!), schmökern im Kinderreiseführer über die Alhambra und versuchen, die vielen Eindrücke sacken zu lassen.
Das waren jetzt hoffentlich nicht zu viele Bilder.
Harald