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Autor Thema: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer  (Gelesen 10835 mal)

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Utah

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #60 am: 01.11.2009, 12:22 Uhr »
Nach einer schöpferischen Pause gehts jetzt weiter:

18.07.09    Ich bin kein Killer!
 
Heute waren wir wieder erst um 9.00 Uhr beim Frühstück. Scheinbar setzte die senile Bettflucht bei uns immer später ein. Wir verabschiedeten uns und fuhren wieder Richtung Küste. Dort fotografierte Heide noch mal das Dunluce Castle, die Sonne stand jetzt besser als gestern Nachmittag.



Um 10.00 Uhr trafen wir am Parkplatz zu Rope Bridge ein, bezahlten 4 Pfund und liefen 1,5 km an einer wunderschönen, leicht hügeligen Steilküste entlang bis zur Brücke. 



Diese Hängebrücke verbindet das Festland mit der winzigen Insel Carrick. Man glaubt, dass Lachsfischer diese vor über 300 Jahren erstmals erbauten. Heute ist sie eine Touristenattraktion, wird aber von den Fischern immer noch genutzt, um die Insel zu erreichen. Die Brücke spannt sich 20 m über einen 30 m tiefen Abgrund.
Trotz Höhenangst lief Heide über die Brücke. Es hat sie aber sehr viel Überwindung gekostet, umso glücklicher war sie, es geschafft zu haben.  :D





Von der kleinen Insel hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Küste, angeblich kann man bei gutem Wetter sogar Schottland sehen. Wir hatten gutes Wetter, aber scheinbar wollte Schottland uns nicht sehen.  8) Wir bummelten über die wirklich kleine Insel und liefen dann zurück.





Von Vorteil war es sicher auch, dass wir zur Öffnung der Brücke um 10.00 Uhr gleich da waren, da schaukeln noch nicht so viele Leute über die Brücke. Die Vögel mussten halt auf eine spätere Fütterung hoffen, wenn sich vielleicht so mancher Tourist sein Frühstück noch mal durch den Kopf gehen lässt.  :lol:

Wir fuhren weiter und kamen um 12.30 Uhr am Glenariff Forest Park an. Schnell waren unsere Sachen gepackt und wir liefen den über 5 km lang Waterfalls Walk. Zunächst ging es steil bergab über Treppen und Stiegen.



Wir kamen in ein herrliches Tal mit einem Fluss. In saftigem Grün plätscherte es überall, kleine und größere Wasserfälle konnten wir bestaunen.



Per Zufall entdeckte ich dann noch einen gesuchten Wasserfall, das Wetter war perfekt. Wanderherz, was wolltest du mehr!  :D



Der lange Aufstieg blieb uns leider nicht erspart und war bei der Wärme anstrengend.
Zur Belohnung gab es oben im angrenzenden Café Latte, Kuchen und Eis und anschließend ließen wir einfach die Seele baumeln.



Kurz vor 16.00 Uhr ging es weiter, der erste Regen des Tages setzte ein. Ein halbe Stunde später fuhren wir auf einer Autobahn durch Belfast. Plötzlich flatterten von links zwei Tauben auf uns zu und ich konnte nicht ausweichen. Was soll ich sagen? Die eine Taube hat es geschafft, ihr Kumpel nicht.  :? Ob die Taube taub war?  8) Jedenfalls schlug sie an der Stoßstange an und ein anschließendes, dumpfes Gepolter unter dem Auto verhieß nichts Gutes. Sie ist jetzt im Taubenhimmel.  :wink: Heide meinte, sie hätte Selbstmord begangen.  :think:  :wink: Ich hielt gleich an, unser Auto hatte keine weiteren Schäden zu verzeichnen.  :D



Um 17.15 Uhr kamen wir in Downpatrick im B&B, der Swan Lodge an. Wir bezogen unser Zimmer, sehr klein und kitschig.



Der Vermieter machte ein grimmiges Gesicht, scheinbar hatte er sich dem inzwischen einsetzenden Regen angepasst.  :think: Wir aßen etwas, sicherten die Bilder und duschten. Leider stanken die Handtücher nach Kuhstall, dort wurden sie scheinbar getrocknet.  :? Dann schwatzten und lasen wir noch etwas und glitten schließlich ins Reich der Träume ab.
Viele Grüße
Utah



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Katja

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #61 am: 01.11.2009, 12:33 Uhr »
Das wäre auch wieder ein Tag für uns - klasse!

Katja
Viele Grüße
Katja

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Easy Going

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #62 am: 02.11.2009, 10:21 Uhr »
Hallo Heiko,
wieder ganz starke Bilder von einer tollen Gegend ! :D

Die Küstenbilder und der Glenariff Forest Park machen wirklcih Lust auf Irland. :D


Ich dachte mit Volgelflugschäden ist nur in höheren Regionen zu rechnen. :shock:
Aber schon Hans Hartz wusste "die Weißen Tauben sind müde .." so eine habt ihr wohl erwischt.  :wink:
Gruß Easy


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Angie

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #63 am: 02.11.2009, 22:50 Uhr »

Ach, Heiko, was tust du mir nur an? :wink:

Es ist so schön, mit euch virtuell mitzufahren und zu wandern. Deine Bilder sind auch nicht gerade geeignet, einem das Land unschmackhaft zu machen :wink:, im Gegenteil: Sie sind toll anzusehen :D.

Wie gerne würde ich auch mal nach Irland reisen, aber Michael brauche ich im Moment nicht mit Vorschlägen in ein etwas nördlicher gelegenes Land kommen :cry: :wink:. Er hat vor 2 Wochen anscheinend einen A-D-Schaden bekommen :wink:.

LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Utah

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #64 am: 04.11.2009, 16:23 Uhr »

Wie gerne würde ich auch mal nach Irland reisen, aber Michael brauche ich im Moment nicht mit Vorschlägen in ein etwas nördlicher gelegenes Land kommen :cry: :wink:. Er hat vor 2 Wochen anscheinend einen A-D-Schaden bekommen :wink:.

LG, Angie

Das bisschen Regen bei uns... ;-)

Weiter gehts:

19.07.09    Dolmen, fast nichts als Dolmen
 
Um 8.30 Uhr gingen wir zum Frühstück. Das Essen war o.k., die Vermieter selbst hatten scheinbar Zitronen zum Frühstück gegessen oder eine Zange im Allerwertesten.  8) Man hatte den Eindruck, als wären wir nicht willkommen, so unfreundlich, wie sie waren. Was soll’s, nach 20 Minuten waren wir wieder unterwegs und wir die beiden los. Die einzig negative Erfahrung in dieser Richtung.

Dolmen Nr. 1 hieß heute Legananny Dolmen, die Anfahrt glich einer Berg- und Talfahrt, so ging es über etliche Hügel rauf und runter. Die Ausschilderung war gut und wir standen kurz vor 10.00 Uhr auf einer Anhöhe vor dem Portal Tomb. Wie alle Stativdolmen besteht der Legananny Dolmen aus drei Tragsteinen und einem Deckstein. Die Portalsteine sind 1,9 m und der hintere Tragstein ist 1,25 m hoch. Der glatte Deckstein aus Granit ist 3,45 m lang. Die Sonne lachte und wir schossen unsere Bilder.  :D



Weiter ging die Fahrt zum Tollymore Forest Park.



In diesem schönen, grünen Tal fühlten wir uns pudelwohl. Hier liefen wir zu Foleys Bridge und zu den Stepping Stones.









Wir fotografierten und genossen in Ruhe die Natur. Der Park hat uns sehr gut gefallen. Bei der Rückkehr am Auto gab es den ersten Regenguss des Tages, bis dahin hatte die Sonne gelacht.



In Newry probierten wir dann den ortsansässigen McDonald’s aus und fuhren weiter zum Dolmen Nr. 2, dem Ballykeel Dolmen. Nach einiger Sucherei fanden wir ihn, warteten aber erstmal wieder einen Regenguss ab. Dann ging es raus aus dem Auto und wir konnten unsere Fotos machen. Dieser elegante Dolmen steht auf einer von Hügeln umgebenen Ebene. Die massive Grabkammer steht am äußersten südlichen Ende eines längst verschwundenen Erdhügels, unter dem sie einst verborgen lag.



Der letzte Dolmen des Tages, der Proleek Dolmen, ließ sich wieder nicht so einfach finden. Die Wegbeschreibung war leider falsch. In einer anderen Beschreibung las ich, dass er auf dem Gelände eines Hotels stehen soll. Das Ballymascalon Hotel fanden wir und zum Glück auch einen Hinweis zum Dolmen. Der Weg zu ihm führte mitten über einen Golfplatz. Der Dolmen war ganz nett, aber nichts Besonderes.



Heide meinte, sie baut sich daheim selbst so einen Dolmen aus Steinen vom Steinbruch und den "Heide-Dolmen" will sie dann groß vermarkten.  :lol:

Gegen 17.00 Uhr waren wir am Hotel, dem Crown Plaza in Dundalk.





Wir checken ein, bekamen ein großes Zimmer mit Kingsizebett. Bis 19.30 Uhr ruhten wir uns aus und gingen dann in die Hotelbar, die sehr schön war und eine ruhige, angenehme Atmosphäre verströmte. In einer Nische konnten wir schön quatschen und unser Guinness genießen. Ein Steak Sirloin und ein Latte Macchiato rundeten den schönen Abend ab.  :dance:



Bild des Tages:

 :grins: :grins:
Viele Grüße
Utah



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Susan26

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #65 am: 04.11.2009, 16:35 Uhr »
Boah, das Steak sieht lecker aus ... wie gern würde ich DAS JETZT futtern :-)
Toll Heiko :-(
Susan
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Calamity Jane

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #66 am: 04.11.2009, 16:57 Uhr »

Bild des Tages:

 :grins: :grins:


Das brauch ich vor der Haustür ;-)

Klasse Bericht, Heiko und richtig tolle Photos!!! Bin schon gespannt auf das Bild vom heimischen Dolmen ;-)

Liebe Grüße und ab jetzt ist dann aber Schluß mit den schöpferischen Pausen, ja?!
Petra

Sedona

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #67 am: 04.11.2009, 23:00 Uhr »
Hallo Heiko,

da ich langsam richtig urlaubsreif bin, komm ich jetzt auch mal mit Steakessen!  :wink: :D
Aber das Guinness lass ich mal lieber bleiben und suche mit Susan eine Cocktailbar...  :lol:

Die "Elderly People" Schilder erinnern mich übrigens an das "Land in der Ferne, das Euch nicht sehen wollte".  :lol:
Dort gibt es die ebenfalls und auch Deine Strandfotos erinnern mich sehr stark an jenes Land!
 
Und apropos Schlechtwetter: davon merkt man bei Deinen/Euren superschönen Fotos überhaupt nichts!   :sun: :respekt:

Viele LG,
Isa


PS (bzw. Kleinigkeiten die mir so auffallen):
Sag Heiko, kann das sein, dass da ein Sachse in den letzten Jahren zuviel mit "Ösis" zusammen war?!??  :lol:  :nixwieweg:

Danke.  :D Heide hat heuer erstmals mit fotografiert, sie schönsten Bilder kommen von mir...  :nixwieweg:  :wink:


dashy

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #68 am: 05.11.2009, 07:36 Uhr »
Hallo Heiko

ich fahre natürlich auch noch mit und gerade die Tage vom 16.07-18.07 wecken bei mir wieder sehr schöne Erinnerungen.
Wirklich klasse Fotos, die Landschaft ist super getroffen, genauso sah es dort aus :clap:

Momentan gibt es ja wieder eine Aktion bei Aer Lingus und mich juckt es schon wieder in den Fingern..... :lol:

Bin gespannt wie es weitergeht!


Utah

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #69 am: 06.11.2009, 16:32 Uhr »
PS (bzw. Kleinigkeiten die mir so auffallen):
Sag Heiko, kann das sein, dass da ein Sachse in den letzten Jahren zuviel mit "Ösis" zusammen war?!??  :lol:  :nixwieweg:

Das muss so sein, sonst würde die Sprache nicht abfärben.  :wink:  :D

Liebe Grüße und ab jetzt ist dann aber Schluß mit den schöpferischen Pausen, ja?!
Petra


Leider ist gleich ganz Schluss, nur noch 2 Tage.  :?
Viele Grüße
Utah



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Utah

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #70 am: 06.11.2009, 16:42 Uhr »
20.07.09   Eine Pleite
 
Gegen 8.30 Uhr saßen wir in der obersten Etage im Hotel zum Frühstück. Wir hatten einen schönen Blick in die Umgebung. Der Speiseraum war sehr vornehm und sauber. Das Frühstück war das Beste in unserem Urlaub: Tolles Essen und große Auswahl in ruhiger Atmosphäre. Das Hotel war spitze!  :daumen:

Nach einer Dreiviertelstunde fuhren wir zum Monasterboice und waren nach 30 Minuten dort. Die Hauptattraktion von Monasterboice ist das Muiredach’s Cross, das sich auf dem Friedhof der Klosterruine zusammen mit weiteren Hochkreuzen erhebt. Das Kreuz ist 5,30 m hoch und aus einem einzigen Stein hergestellt.





Nahe der Nordkirche steht das Westkreuz. Mit seinen fast 7 m Höhe ist es das Größte aller irischen Hochkreuze. Es ist leider stark beschädigt. Einerseits durch die Verwitterung, zum anderen, weil von seinem Schaft immer wieder kleine Stückchen abgeschlagen wurden. Man sagt dem Kreuz eine besondere Heilkraft nach. Es war alles in allem ganz nett anzusehen, aber zum Ende unseres Urlaubs war bei uns doch eine gewisse Sättigung an solchen Ruinen eingetreten und dauernd auf Friedhöfen rumlaufen, bis man vielleicht selbst nach Erde riecht, ist dann doch nicht so gut.  8)

Dann folgten wir den Schildern Richtung Newgrange. Dort angekommen, schickte man uns zum 17 km entfernten Visitorcenter, um die Eintrittskarten zu kaufen.
Auf dem Parkplatz vor dem Visitorcenter standen viele Autos. Wir liefen zum Eingang und bekamen Eintrifftskarten für die Bustour um 11.45 Uhr. Da wir noch Zeit hatten, gingen wir ins Café und tranken mal wieder einen Latte Macchiato.



Im Souvenirshop setzen wir ein paar Euro um und liefen dann zur kleinen Busstation. Pünktlich fuhr der Bus zur Grabanlage, genau dorthin, wo wir heute mit dem Auto schon mal waren.  :roll: Ein Tourguide führte unsere Gruppe zum Grab und erzählte einiges darüber.
Die Grabanlage besteht aus einem Stein- und Erdhügel von über 90 m Durchmesser und fast 11 m Höhe. Der Eingang, markiert durch einen spiralverzierten Steinblock, leitet hin zu einem Raum der Hauptkammer mit einem Gewölbe von etwa 6 m Höhe. Über dem Eingang ist ein kleines Fenster, durch das am 20., 21. und 22. Dezember kurz nach Sonnenaufgang die Sonne bis in die Grabkammer scheint.





Dann durften wir auch in das Grab hinein, in dessen Inneren man allerdings keine Fotos machen darf. In meinen Augen eine Touristenverarsche!  :( Zumal es innen nicht wirklich so viel Interessantes zu sehen gibt, würden ein paar Fotos keinem weh tun. Heide und ich hatten mehr von Newgrange erwartet, es wird in wirklich jedem Reiseführer angepriesen, ist groß aufgezogen mit Pendelbussen und Visitorcenter und dann war die Enttäuschung so groß.
 
Um 13.00 Uhr waren wir zurück im Visitorcenter und machten mit gefüllten Pellkartoffeln eine gemütliche Mittagspause.
Gegen 14.00 Uhr fuhren wir zum Hill of Slane.





Hier schossen wir ein paar Fotos und starteten weiter durch zum Navan Visitorcenter. In dem großen Einkaufszentrum blieben wir über zwei Stunden und brachten etliche Euros in Umlauf.  :shock:



Das heutige B&B war schnell gefunden, leider war das Zimmer sehr klein. Hier packten wir unsere Reisetaschen komplett um, aller Müll flog raus, denn morgen war unser Rückflug. Ich checkte vorsichtshalber noch die morgigen Flugzeiten. Später vernichteten wir die restlichen Lidlbestände, machten eine Bilderschau unserer Urlaubsfotos und schliefen spät ein.
Viele Grüße
Utah



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aa_muc

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #71 am: 06.11.2009, 17:26 Uhr »
Zitat
Heide und ich hatten mehr von Newgrange erwartet, es wird in wirklich jedem Reiseführer angepriesen, ist groß aufgezogen mit Pendelbussen und Visitorcenter und dann war die Enttäuschung so groß.

Dann hattet ihr einen schlechten Führer bei der Tour oder die Sättigung an alten Trümmern war wirklich schon weit fortgeschritten  :grins:

Immerhin steht man nicht jeden Tag in einem Raum, der älter als die Pyramiden von Gizeh ist (also einer Zeit, von der man lange glaubte, dass man in Europa noch auf den Bäumen hauste) und in einer Anlage, die zudem offenbar mit großem Planungsaufwand errichtet wurde und nicht einfach aus einem Haufen aufgeschütteter Steine besteht
Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Bildsprache der Erbauer mit ihren ganzen unförmigen Kringeln auch nix sagt und der Aufwand bei den Besichtigungen nur damit zu erklären ist, dass ohne Führer das Innere von Newgrange oder Knowth wohl in kürzester Zeit voller moderner Graffitis und anderer Hinterlassenschaften wäre.

Katja

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #72 am: 06.11.2009, 19:00 Uhr »
Ich bin jetzt auch nicht so der Fan von Grabanlagen und geführten Touren, aber zu erfahren, dass diese Ganggräber älter sind als die Pyramiden in Afrika und als im Grab von Newgrange das Licht ausgeschaltet wurde und dann demonstriert wurde, wie das Licht zur Sonnenwende genau in die Mitte hereinscheint, fand ich schon sehr beeindruckend.
Auch die Kombi von Newgrange mit Knowth fand ich ganz gut, weil beide Gräber sehr unterschiedlich sind.

Monasterboice hatte für uns eine sehr mystische und fast schon gespenstische Atmosphäre. Wir waren ganz alleine dort und die Krähen flogen um den Turm...

Gruß
Katja
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Utah

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #73 am: 08.11.2009, 12:25 Uhr »
Dann hattet ihr einen schlechten Führer bei der Tour oder die Sättigung an alten Trümmern war wirklich schon weit fortgeschritten  :grins:

Sicher ist an beiden was dran, aber so unterschiedlich können die Eindrücke sein.  :zuck:
Viele Grüße
Utah



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Utah

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Re: Eine Reise durch ein Land voller Falschfahrer
« Antwort #74 am: 08.11.2009, 12:32 Uhr »
21.07.09    Klopfen an der Himmelstür

Um 8.30 Uhr frühstückten wir mit Cerealien, Toast, Marmelade, Tee und einem großen Teller Obst. Letztmalig checkte ich die Abflugzeiten im Internet und dann waren wir schon auf der Piste. Das Trim Castle sollte der Abschluss unserer Rundreise durch Irland werden. Sollte! Wir waren auch gegen 10.00 Uhr dort, aber es regnete eimerweise. So ein Mist, ich hatte mich so darauf gefreut!  :wut33:
Trim Castle ist ein normannisches Kastell aus dem 12. Jahrhundert und wird als das ursprünglich größte Kastell in Europa angesehen. Heute sind nur noch die Ruinen der ehemaligen Burg vorhanden. Berühmt wurde es durch den Film Braveheart.



Aber bei Dauerregen ist auch Trim Castle trostlos, wir machten 2-3 Bilder und verzogen uns ins Auto. Was soll’s! So wir fuhren gleich weiter zum Flughafen. Dadurch hatten wir aber viel mehr Zeit als geplant, die wir nun am Flughafen totschlagen mussten. An einer Kreuzung kurz vor dem Flughafen verkaufte ein Mann Zeitungen, Schlagzeile: 2009 The wettest Summer.  :doh:

Die Suche nach der Autovermietung war kein Problem, wir sahen einen Shuttlebus und fuhren einfach hinterher. Bei der Autorückgabe habe ich natürlich von unserem Malheur mit dem Reifen und der Felge berichtet, der Mann nahm es zur Kenntnis und das war’s. Ich war perplex, dass es ohne weitere Fragen und Kosten ablief.



Kurz vor 13.00 Uhr waren wir im Flughafengebäude und mussten nun die Zeit bis 18.00 Uhr rumbekommen. Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen und holten unsere Bücher raus. Um 15.30 Uhr gaben wir unsere Reisetaschen beim Lufthansa-Schalter ab, gingen zur Kontrolle und bummelten durch die Geschäfte an den Gates. Um 16.30 Uhr waren wir an unserem Gate. Leider gab es viel zu wenige Sitzplätze und so setzten wir uns zum Nachbargate. Eine heiße Schokolade verkürzte die Zeit bis zum Boarding um 18.00 Uhr.



Weil der Flugkapitän nicht sofort eine Startfreigabe erhielt, konnten wir erst mit 20 Minuten Verspätung in Richtung Frankfurt starten. Super, wir hatten dort eine Stunde Umsteigezeit. Laut Kapitän sollten wir aber schneller fliegen als geplant, so wir die Verspätung wieder rausgeholt hätten.
Der Flug verlief insgesamt unruhig, Heide rutschte ihr Herz öfters in die Hosentasche.
Dann kam der Landeanflug, kurz vorm Aufsetzen startete das Flugzeug aber wieder durch.  :zuberge: Wir wurden in die Sitze gepresst und guckten hilflos. Das Flugzeug stieg wieder sehr hoch und begann zu kreisen. Nach zehn Minuten meldete sich endlich der Kapitän und teilte mit, dass er die Landeklappen nicht ausfahren konnte. Sie würden jetzt im Cockpit Checklisten wälzen und mit einer anderen Methode versuchen zu landen.  :shock:
Was Heide durch den Kopf ging, konnte ich deutlich auf ihrer Stirn lesen, meine rechte Hand wurde durch ihren Druck blutleer.  8) Das Erreichen des Anschlussfluges war momentan kein Thema mehr, Heide zitterte vor Angst und mir war auch mehr als mulmig.

Nach 20 Minuten ging Landeanflug Nr. 2 los und verlief super. Erstmals klatschte ich nach einer Landung innig mit. Das Flugzeug fuhr zum Terminal, wir konnten sehen, dass viele Krankenwagen und Feuerwehren mit Rundumleuchten am Anfang unserer Landebahn standen, um ein Haar wären wir wohl in den Abendnachrichten gewesen.  :?

Nachdem wir unsere Gedanken wieder sortiert hatten, ging unser Blick zur Uhr, noch 25 Minuten blieben uns. Wir sollten am Gate 21 ankommen, der Anschlussflieger von Gate 1 starten. Das sollte zu schaffen sein. Dumm nur, dass wir tatsächlich am Gate 64 ankamen. Wir rannten die langen Gänge entlang und kamen dann irgendwann zum Ende eines Ganges. Hier zeigte ein Schild nach unten zu den Gates 1-45. Links und rechts eine schmale Rolltreppe, in der Mitte eine größere Rolltreppe. Wir nahmen die goldene Mitte, ein Fehler. Diese Rolltreppe führte nach ganz unten zum Gepäckband, die linke und rechte Rolltreppe auf die Zwischenetage zu den weiteren Gates. Das konnten wir aber erst auf der Hälfte der Rolltreppe sehen, die Beschriftung hier war das letzte.  :wut33:

Durch die Gepäckausgabe rannten wir raus und mussten jetzt erneut durch die Sicherheitskontrolle. Dort wurde Heide innig kontrolliert und wir rannten weiter. Am Gate wurden wir schon freudig empfangen und zu unserem Flieger gebracht. Wir hatten es gerade so geschafft. Unser Gepäck hatten wir abgeschrieben, die Zeit war sicher zu knapp.
Völlig durchgeschwitzt betraten wie unser Flugzeug. Der Flug verlief sehr ruhig, wir hatten durch den Stress gar keine Zeit, uns über die letzte Landung groß Gedanken zu machen und an die Nächste zu denken.



Nach 40 Minuten landeten wir in Leipzig und siehe da, unser Gepäck war dabei. Im Parkhaus starteten wir unseren schwarzen Blitz und fuhren nach Hause, wo wir gegen 0.30 Uhr ankamen und der Urlaub nun endgültig vorbei war.
Viele Grüße
Utah



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