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Autor Thema: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York  (Gelesen 2677 mal)

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Kresljedos

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Das hier wird mein erster Reisebericht in diesem Forum :) Ich war mir nicht ganz sicher, in welchem Unterforum ich diesen Bericht veröffentlichen sollte, da die USA zwar auch eine Rolle darin spielt, aber eben nur die Hälfte meiner Reise abdeckt. Daher hab ich mich für die Rubrik "Bunte Reisewelt" entschieden. (Sollte das falsch sein, darf ein Moderator diesen Thread aber auch gerne verschieben)

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Ich träumte schon lange von der USA. Nicht von einem Leben dort, aber zumindest das Land mal sehen, als Tourist. So um das Jahr 2018 herum wurde es dann zum ersten Mal wirklich konkret. Da ich damals aber noch mitten in meinem Studium steckte, war das finanziell schlicht noch nicht möglich. Dennoch hab ich seither immer wieder recherchiert und bin seither auch hier in diesem Forum registriert - meist aber nur als stiller Mitleser aktiv.

Als ich dann für 2020 endlich meine erste USA-Reise planen wollte (ein paar Tage New York oder Miami), kam Covid dazwischen. Also wieder nix. Doch drei Jahre später sollte es dann endlich soweit sein! Unter allen Möglichkeiten entschied ich dann auch: Es sollte nach New York gehen. Das sollte meine allererste Station in den USA sein.

Doch letztendlich sollte sich das alles noch ein wenig anders zusammenfügen als gedacht, denn irgendwann zu Beginn des Jahres 2023 ergab sich eine Möglichkeit, das ganze noch besonders auszuschmücken. Ich bin großer Fan der britischen Musikband „Depeche Mode“, und als im März ihre Tourdaten für Nordamerika preisgegeben wurden, waren - neben USA und Kanada - auch drei Konzerte in Mexiko-Stadt angekündigt. Und ich hab mir nur gedacht: Wieso an dieser Stelle nicht was ganz verrücktes machen, und zu einem Konzert nach Mexiko fliegen?

Das hab ich getan, für das 1. und 2. Konzert gab es keinerlei Chancen für mich, an Karten zu kommen, aber für das dritte Konzert in Mexiko-Stadt am 25. September hab ich tatsächlich ein Ticket ergattern können! Und somit konnten sämtliche Planungen losgehen. Da das Konzertticket vor Ort (!) ausgedruckt (!) werden musste (Willkommen im 21. Jahrhundert) und die Frist dafür max. 48 Stunden vor Eventbeginn betrug (🤡), musste ich die Reise so planen, dass ich mal mindestens 3 Tage im Voraus in Mexiko-Stadt sein müsste. Um noch Puffer zu haben, falls etwas schiefläuft, wollte ich am Besten 4 Tage vorher schon dort sein. Genau so buchte ich dann auch - eine weise Entscheidung, wie sich noch herausstellen sollte.

Leider gab es zum damaligen Zeitpunkt noch keine Direktflüge von München nach Mexiko-Stadt zu buchen, diese Linie wurde von der Lufthansa erst im September wieder aufgenommen. Das hätte zwar zeitlich in meine Reise gepasst, aber im Mai, als ich die Flüge gebucht hatte, war noch nicht klar, wann die Lufthansa diese Linie wieder bedienen würde (erst hieß es ab Juli, am Ende wurde es der 1. September) - dementsprechend gab es da auch nix zu buchen. Also bin ich bei Air France gelandet - MUC-CDG-MEX am 21. September.

Ich hatte mich bewusst gegen den LH Direktflug ab Frankfurt entschieden, da dieser erheblich teurer gewesen wäre als AF mit Umstieg, außerdem hätte ich dann schon einen Tag früher in Frankfurt anreisen müssen, was ich vermeiden wollte.

Als das gebonkt war, hab ich gecheckt, welche Verbindungen es dann am 26. September von MEX zu einem der New Yorker Flughäfen gibt, und bin letztendlich beim United-Flug nach Newark am 26.09. um 12:45 Uhr gelandet. Zurück sollte es dann - geizig, wie ich bin - mit Norse Atlantic gehen (N0602). Die fliegen ja nicht nach München, sondern nur nach Berlin. Also würde ich nach der Landung in Berlin am 1. Oktober noch einen ICE nach München benötigen. Aber was tut man nicht alles dafür, um ein paar Euronen zu sparen? 😅

Aber so kam eins zum anderen. Flüge gebucht, Hotels gebucht - zack, alles erledigt. Und ich konnte es bereits jetzt nicht glauben, was ich da mache 😁

Hier nochmal eine Übersicht der Flüge:

21.09.: AF1723 MUC-CDG
21.09.: AF174 CDG-MEX
26.09. UA2252 MEX-EWR
30.09. N0602 JFK-BER

Bei der Buchung des Tickets für MUC-MEX bin ich dann jedoch Opfer meiner eigenen Unerfahrenheit mit Flugbuchungen geworden: Ich hatte auf meinem Ticket nur 65 Minuten Umsteigezeit bei CDG - damit wird zwar offiziell die MCT eingehalten, aber ist der Zubringer zu spät, gibt es da keine Chance mehr, den Anschlussflug zu erreichen. Dem wurde ich mir aber erst Wochen nach dem Buchen bewusst. Heute würde ich solche Verbindungen auf jeden Fall NICHT mehr buchen.

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Tag 1 - 21.09.2023:


Knappe 4 Monate lang habe ich auf Tag X gewartet. Am 21. September war es dann endlich soweit. Ich stand frühzeitig im MUC auf der Matte - viel zu früh, zumal die gesamte Reise nur mit Handgepäck erfolgte. Somit hatte ich also auch da nichts mehr am Flughafen einzuchecken diesbezüglich. Nur den Boarding Pass gab‘s tatsächlich erst dort, aber das ging schnell, genau wie die Siko, denn in MUC sind bereits beide Terminals mit den Alles-bleibt-drin-Scannern ausgestattet (sprich man darf sogar Flüssigkeiten in der 1-Liter-Flasche mit ins Handgepäck nehmen).

Am Gate angekommen dann die ernüchternde Nachricht: Mein Zubringer MUC-CDG wird tatsächlich mit 25 Minuten Verspätung losfliegen. Und wie es das Schicksal so will, war es überhaupt der einzige auf der Anzeige angezeigte Flug mit Verspätung, alle anderen Flüge von MUC aus in den kommenden 2-3 Stunden waren pünktlich. Na toll, dachte ich mir. Hab aber weiterhin auf das Beste gehofft. Zumal mir eine Air-France-Mitarbeiterin noch Hoffnung machte, AF würde in ihrem Computersystem sehen, wenn Anschlussreisende aus einem anderen Flieger zu spät wären, und der Flieger würde dann unter Umständen noch auf diese warten. Wirklich vertraut habe ich dem Ganzen trotzdem nicht.



Das Boarding begann dementsprechend auch mit Verzögerung, doch nach dem Boarden hat man keine weitere Zeit mehr verloren, und der Airbus A320 hob mit exakt 25 Minuten Verspätung gen Paris ab. Der Flug verlief kurz und schmerzlos, es wurden sogar 10 Minuten der Verspätung aufgeholt. Nach der Landung kamen jedoch weitere 20 hinzu, da unsere Parkposition noch blockiert war (etwas, was ich als jemand, der bisher nur selten geflogen ist, zum ersten Mal erlebt hatte). Mit nun 35 Minuten Verspätung war der Anschluss natürlich nicht mehr zu schaffen. Ich bin zwar um mein Leben gerannt, und auch die Passkontrolle ging sehr schnell (es standen kaum Leute vor mir). Und der Flieger nach Mexiko war auch noch am Gate, als ich dort ankam. Jedoch war das Boarding schon zu, und ich wurde abgewiesen. Geht ja gut los, meine erste Überseereise, dachte ich mir...

Wir wurden allesamt zum Air France Schalter geschickt - neben mir waren es noch 8 weitere Gestrandete, die genau dieselbe Verbindung gebucht hatten. Aber das hatte durchaus auch was positives: Man stand dann gemeinsam am Air France Schalter zwecks Umbuchung und kam dann miteinander ins Gespräch und hat sich teilweise sogar angefreundet (dass es sich bei den Gestrandeten ausnahmslos um jüngere Leute in meinem Alter (Mitte-Ende 20) gehandelt hatte, hat hier natürlich auch geholfen 😉 ). Da wir auch alle im selben Hotel genächtigt haben, konnten wir uns auch gemeinsam auf den Weg machen.



Die Umbuchung seitens AF wurde übrigens vollautomatisch vollzogen, in der App wurde mir der neue Flug schon angezeigt, bevor ich am Schalter an der Reihe war. Am Schalter bekam ich dann lediglich nur noch meinen neuen Boarding Pass. Wir wurden allesamt einfach auf den nächsten AF-Flug nach MEX umgebucht, welcher glücklicherweise am nächsten Tag zur selben Uhrzeit ging (AF174 fliegt nicht täglich, sondern nur vier oder fünfmal die Woche).

Ich war jetzt zwar einerseits frustriert, andererseits hat es schon auch viel geholfen, mit den anderen Gestrandeten ins Gespräch zu kommen, und sich dann gemeinsam auf dem Weg ins Flughafenhotel zu machen.

Doch dann wurde es erstmal so richtig lustig: Wir waren nun auf der Suche nach besagtem Hotel. Aber wie verwirrend ist dieser Flughafen CDG bitte? Hier wurde ich tatsächlich durch die Tatsache gerettet, dass ich nicht der einzige Gestrandete des Fluges war. Ich hätte mich sonst komplett verlaufen, wenn ich das Hotel alleine hätte suchen müssen.

Uns wurde das Hotel Ibis Paris CDG Roissy zugewiesen. Dorthin fährt von CDG ein Shuttlebus. Doch erstmal die große Frage: Von wo fährt dieser ab? Wir haben uns diverse Male durchgefragt, und hier und da war wohl auch mal Fake News dabei. Denn bis wir überhaupt mal den Bus erreicht hatten, waren fast zwei Stunden vergangen. Was auch daran lag, dass wir zwischendurch sogar kurz aus dem Flughafen draußen waren und dann wieder rein geleitet wurden, wodurch eine weitere Sicherheitskontrolle notwendig wurde, da wir einen Air Train zum Shuttle nehmen mussten - und die Air Trains kommen erst nach der Siko. Das war sicher nicht vorgesehen, also an irgendeinem Punkt wurden wir da sicher fehlgeleitet. Natürlich nicht absichtlich, aber es zeigt gut, wie kompliziert und unübersichtlich das alles bei CDG ist.

Doch irgendwann waren wir endlich im Shuttle und nach über 20 Minuten Fahrt waren wir dann da. Aus dem Shuttle draußen sind wir dann direkt ins Hotel gegangen, und dort hat sich erstmal herausgestellt: Wir sind im falschen Hotel gelandet. Der Shuttle fuhr zwar wie von uns gefordert zum Hotel Ibis Styles Roissy CDG Airport. Doch dieses existiert tatsächlich zweimal. Es gibt zwei Ibis-Hotels am Flughafen, die genau denselben Namen tragen (inklusive dem "Roissy"), aber gute 4km auseinanderliegen. Man glaubt es nicht. Und das Shuttle ist tatsächlich zu dem gefahren, in dem wir nicht gebucht waren. An der Rezeption hatte man uns dann nur vertröstet. Dabei waren wir fix und fertig und wollten einfach nur noch in unser Hotel. An diesem Punkt hat's uns dann auch gereicht, und wir haben uns zu dritt ein Uber zum "richtigen" Ibis-Hotel geteilt. Die Fahrt dorthin ging dann ratzfatz.

Nach fast drei Stunden waren wir dann endlich im uns zugewiesenen Hotel. Dort trafen wir andere Gestrandete (unsere Gruppe hatte sich zwischenzeitlich aufgesplittet). Die meinten zu uns, sie hätten auch 2 Stunden gebraucht. Immerhin eine Stunde weniger als wir, aber immer noch mindestens eine Stunde zu viel. Das kann’s doch nicht sein, dass man von den Gates in Terminal 2E von CDG bis zum von der Airline zugewiesenen Flughafenhotel im Optimalfall zwei Stunden braucht, wenn man sich kein Taxi nimmt?! Ein Taxi wäre in diesem Fall zwar die teurere, aber wohl deutlich bessere Entscheidung gewesen. Aber auch daraus lernt man 😉

Am Hotel angekommen aß ich noch zu Abend (auch das immerhin auf Kosten der Airline) und fiel dann relativ zeitig schon ins Bett.


Fortsetzung folgt...

U2LS

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #1 am: 04.03.2024, 09:26 Uhr »
Geht ja schon mal "gut" los... Was ein Horror Beginn der Reise!

Gruß
Lothar

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TR74

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #2 am: 04.03.2024, 12:23 Uhr »
Schon eine Unverschämtheit von AF, das Boarding zu schließen obwohl klar ist dass noch Leute in ein paar Minuten kommen...ich versuche CDG und AF schon seit längerem zu meiden.

Zwar einen Tag verloren aber wenigstens konnte dein Gepäck bei so einer Aktion nicht verloren gehen.  :)

Tinerfeño

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #3 am: 04.03.2024, 12:33 Uhr »
Normal dürfte das ja Glück im Unglück sein und 600€ Entschädigung geben, die du hoffentlich beantragt hast ;)
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
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Jack Black

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #4 am: 04.03.2024, 13:03 Uhr »
600€ Entschädigung geben, die du hoffentlich beantragt hast ;)

Selbst wenn noch nicht, der Anspruch verjährt erst nach 3 Jahren. Im Fall des Falles kann er es auch jetzt noch machen.

Ich habe bei Flightright mal einen Fall eingereicht, den haben sie zunächst abgelehnt. Nach 2,5 Jahren (ich hatte das schon längst abgehakt) haben sie mich nochmal angeschrieben, sie würden den Fall doch gerne durchziehen, sie müssten dafür aber BA verklagen. Das hatten sie sich zunächst nicht getraut, inzwischen gäbe es aber ein rechtskräftiges Urteil in einer vergleichbaren Sache resp. der gleiche Flug, wodurch BA zur Schadensersatzzahlung verurteilt wurde. Ich müsse jetzt nur mein Einverständnis geben, allerdings zügig, es waren nur noch ein paar Wochen bis zur Frist von 3 Jahren. So haben wir nach über 3 Jahren noch Schadensersatz bekommen, BA hat auch diese Klage verloren. Flightright hat allerdings hier satte 50% abbekommen, das ist deren Gage, falls sie vor Gericht ziehen müssen. Dafür trage ich kein Verlustrisiko und einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul... mittlerweile habe ich allerdings auch eine Rechtsschutzversicherung.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19
Kanada: '08

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #5 am: 04.03.2024, 14:21 Uhr »
Schon eine Unverschämtheit von AF, das Boarding zu schließen obwohl klar ist dass noch Leute in ein paar Minuten kommen...ich versuche CDG und AF schon seit längerem zu meiden.

Zwar einen Tag verloren aber wenigstens konnte dein Gepäck bei so einer Aktion nicht verloren gehen.  :)

Der Vorteil, wenn man nur mit Handgepäck reist ;)

Ich hatte vor der Reise sogar noch bei AF angefragt, ob ich nicht kostenfrei auf den früheren Zubringer MUC-CDG umgebucht werden könne, da ich die Umsteigezeit doch für seeehr knapp halte und die Wahrscheinlichkeit groß ist, ohne eigenes Zutun den Anschlussflug zu verpassen. Wurde jedoch abgelehnt mit der Begründung, dass die MCT ja eingehalten würde mit meiner Buchung. Auf die Möglichkeit einer Verspätung des ersten Fliegers ist man nicht eingegangen... eine Umbuchung hätte mich 200€ + Preisdifferenz gekostet. Aber wie gesagt, ich weiß jetzt immerhin für die Zukunft, solche knappen Umstiege nicht mehr zu buchen.

Was die 600€ Kompensation angehen: Ich habe mich natürlich zeitnah nach meiner Reise darum gekümmert. AF hatte mich aber damit vertröstet, dass sie für die Verspätung nichts könnten. Danach hab ich dann Flightright eingeschaltet, das ist noch in der Schwebe, im Erfolgsfall bekäme ich dann immerhin noch 400€ zurück. Da das ganze bereits vor Gericht ist, wird es etwas dauern, bis ich da ein Update zu dem Fall kriege. Da ich die Entschädigung aber ohnehin bereits abgehakt habe, sehe ich diese Sache mittlerweile ganz entspannt. Es kann hier nur noch eine positive Überraschung für mich geben ;)

(p.s.: Wieso haben wir hier im Forum im März immer noch Weihnachtssmileys?)

Culifrog

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #6 am: 04.03.2024, 15:02 Uhr »
Wir hatten bei der Buchung unserer letzten Reise 2 Stunden Umsteigezeit in London. Danach änderte sich der Zubringerflug und es blieben noch 1:50 Std.. Eineinhalb Stunden Abflugverspätung plus Stehen auf dem Rollfeld führte dazu, dass wir unseren Flug ebenfalls verpasst hatten. Dazu kam, dass wir downgegradet wurden (Premium Economy zu Economy) und natürlich die extra bezahlten Sitzplatzreservierungen ungültig wurden (und verpassten auch den zweiten Anschlussflug...). Noch hat uns BA nichts erstattet, obwohl wir uns per eingeschriebenem Brief und Formular dort gemeldet haben. Am Flughafen gaben sie uns noch eine Broschüre mit unseren Rechten mit, davon merken wir leider nichts. Nächster Schritt ist die Rechtschutzversicherung. Ich will nicht mal ein halbes Prozent an Flightright abtreten, wenn das Recht klar auf unserer Seite ist und wir eine Versicherung bezahlen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die Entschädigung bekommst und bin gespannt auf die Reise :-).

(Das sind keine Weihnachtssmileys, sondern Osterhasen incognito 😜.)

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #7 am: 04.03.2024, 17:59 Uhr »
BA

Zeigt aber auch gut, dass bei allen Airlines so gearbeitet wird. Da kann man dann auch nicht wirklich sagen, "mit denen flieg ich nie wieder!", weil die anderen Airlines da wohl kaum besser sind.
Über das Thema "Rechtschutzversicherung" sollte ich aber vielleicht wirklich mal recherchieren.


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Tag 2 - 22.09.2023:​

Wirklich gut geschlafen hab ich nicht, aber das ist bei mir auf Reisen (in hellhörigen Hotels und fremden Betten) sowieso immer so ne Sache. Morgens gab's ein Hotelfrühstück (auf Kosten von Air France) und um 10 Uhr haben wir uns dann allesamt mit dem Hotelshuttle zum Flughafen fahren lassen. Das hat diesmal nur etwa 7-8 Minuten gedauert... Und dann standen wir schon vor dem Eingang. Aber die Wege bis zum Gate sind trotzdem immens. Da wir aber mehr als frühzeitig dran waren, konnten wir uns diesmal viel Zeit lassen, und sind auch eher langsam über den Flughafen geschlendert. Und irgendwann standen wir dann auch an der Passkontrolle, für die wir allesamt die eGates benutzen konnten. Beim Foto machen leuchtete bei mir erstmal alles rot, ich hatte mich schon umgedreht, um einen Flughafen-Mitarbeiter zu fragen, wieso... doch in diesem Moment wurde es dann plötzlich doch grün, und ich war durch.

Am Gate angekommen, waren es jetzt noch etwa 3h bis zum Boarding. Mit meinen zwei Spezeln vom Tag davor (zwei junge Austauschstudenten, die nach einem halben Jahr in München in ihre mexikanische Heimat zurückkehrten) vertrieb ich mir die Zeit am Starbucks an den L-Gates von Terminal 2E. Ein schönes Terminal, an dem man auch richtig gutes Plane Spotting machen konnte, aber da ich beim Blick aus dem Fenster fast nur Air France Maschinen gesehen habe, war das dann doch relativ schnell etwas öde ;)

Flug war wie gesagt erneut AF174, also der Flug, der bereits am Vortag für mich vorgesehen war. Und sogar mit Fensterplatz 🙂 Ursprünglich hatte ich auch einen solchen gebucht gehabt, aber nach der kurzfristigen Umbuchung war ich mir dann nicht so sicher, ob ich auf diesem Flug dann auch einen haben würde.

Geflogen wurde mit einem Boeing 787-9 Dreamliner. Es war mein allererster Flug mit einer Boeing-Maschine überhaupt. Ich war zuvor in meinem Leben nur innereuropäisch in kleinen Airbus A320 Modellen unterwegs.



Irgendwann war dann (pünktlich) Boarding.



Ich werde niemals dieses Gefühl vergessen, das ich hatte, als ich meinen Boarding Pass beim Boarding gescannt habe, und es grün wurde, und ich durch den Tunnel zum Einsteigen lief. Mein erstes Mal Übersee, ich betrete jetzt dieses Flugzeug, und werde es wirklich erst in Mexiko wieder verlassen. Unvergleichlich.

Mein Fensterplatz auf der rechten Seite des Dreamliners:



Man verlor nicht viel Zeit mit Boarding (wie offensichtlich am Vortag auch :lol:) und mit exakt 24 Stunden Verspätung ging es dann letztendlich doch noch nach Mexiko-Stadt.

Natürlich war ein ganzer Tag am Zielort dann beim Teufel, mir war klar, dass ich jetzt Sightseeing-mäßig nicht mehr alles schaffen werde, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber es ist nun mal so wie es ist, und ich schaute nun nach vorne und freute mich jetzt riesig auf den Trip!

Ich versuchte mich außerdem, mit dem Gedanken zu trösten, dass mir jetzt 600€ Entschädigung seitens der Airline zustehen. (*hust*)

Ein paar Impressionen vom Flug:

Über der Küste Nordfrankreichs:



Nur eine Stunde nach dem Start wurde schon das Abendessen serviert:



...ein paar Stunden später ...

Kanadas Küste, mein erster Blick auf das amerikanische Festland ever:



Bin mir leider nicht mehr sicher, ob das Neufundland war oder das Festland von Labrador, aber denke eher Zweiteres.

Ein wenig später ging es weiter entlang des Sankt-Lorenz-Stroms:



Leider wurden danach die Kabinenfenster verdunkelt, ohne Möglichkeit, sie mit dem Knopf unter dem Fenster, den die 787-9 Dreamliner ja besitzen, wieder aufzuhellen. Somit wurden einige Highlights auf dem Flug verpasst. Unter anderem wurden noch Toronto, Denver und New Orleans überflogen und auch der Golf von Mexiko wurde noch gekreuzt - alles bei Tag. Zu sehen war davon dann aber leider nichts mehr. Ich als jemand, der auch Kanada und die USA noch nie zuvor gesehen hatte, hätte gerne auf den Boden gesehen, als wir uns darüber befanden.

Das hier war noch nicht die dunkelste Stufe:



Dafür verfolgte ich den Flug dann ein wenig über das IFE sowie die Flightradar24-App auf meinem Smartphone weiter, und tatsächlich war dadurch auch so ein langer Flug für mich persönlich eher kurzweilig. Und ich war trotz der Zeitverschiebung auch überhaupt nicht müde, sodass ich den kompletten Flug über wach blieb - trotz der Dauer von 11 Stunden und der Tatsache, dass die Landung in MEX um 3:30 Uhr MESZ war.

Kurz vor dem Landeanflug wurden die Fenster dann wieder aufgehellt. Die Sonne war jedoch bereits untergegangen um 19 Uhr Ortszeit in Mexiko. Die Flugbegleiter verteilten noch ein paar Snacks an uns, und kurze Zeit später wurde schließlich der Sinkflug eingeleitet.

Unendliches Lichtermeer beim Landeanflug (Screenshot aus einem Video, das ich gemacht habe):



Beeindruckend, wie anders mexikanische Städte aus der Luft aussehen. Kein Vergleich wie wenn man über Europa fliegt. Ich hab beim Blick aus dem Fenster einfach nur Bauklötze gestaunt, ich war sprachlos. Vor allem auch, weil in diesem Moment zum ersten Mal so wirklich der Gedanken sackte: Jetzt bin ich schier am anderen Ende der Welt. Zum ersten Mal in meinem Leben. Und sehe all das, was alles so anders ausschaut als bei uns in Europa... Ich war vollgepumpt mit Adrenalin.

Ich hatte aber durchaus auch Respekt vor Mexiko, über die Sicherheitslage im Land (und auch in der Hauptstadt) hört man ja nicht immer Positives, und gerade als Alleinreisender ist das dann auch nochmal ne andere Nummer, vor allem wenn man all das zum ersten Mal macht, und somit noch gar nicht wissen kann, was einem alles erwartet.

Nach der Landung dauerte es etwas, bis ich aus dem Flieger draußen war. Noch schön brav bei den Flugbegleitern verabschieden - "Au revoir", meine allerersten Worte auf mexikanischem Boden :lol: Doch das sollte sich natürlich rasch ändern.

Nach Verlassen des Fliegers erstmal ab zur Immigration. Nur eine Person vor mir (eine Bekannte noch dazu, sie war am Vortag genauso gestrandet wie ich), zwei kurze Fragen (Grund und Dauer meiner Reise), und ich hab meinen Stempel in den Pass bekommen (mit 90 Tagen Aufenthaltserlaubnis).

Gepäck hatte ich keins abzuholen, da ich wie gesagt nur mit Handgepäck flog. Ich wartete aber noch auf den mexikanischen Typen, mit dem ich mich an CDG angefreundet hatte, er wollte mir noch Tipps geben, wie ich jetzt am besten mit Ground Transport zum Hotel komme. Seine Eltern haben ihn am Flughafen abgeholt und waren natürlich sehr glücklich, ihn nach 6 Monaten wieder zu sehen. So glücklich, dass sein Vater einfach kurzerhand zu mir sagte: „Wir fahren dich zum Hotel!“ 😁 Und als Alleinreisender erstmals in Lateinamerika bei Dunkelheit hab ich das Angebot natürlich gerne angenommen. Sie fuhren mich direkt bis vor die Tür des Hotels. Bei der Gelegenheit haben sie mir auch noch einige Sicherheitstipps für Mexiko mit auf den Weg gegeben. Dass Mexiko natürlich was anderes ist als Deutschland war mir vorher schon klar, aber ein wenig mulmig wurde mir dann trotzdem bei dem, was sie mir dann noch so erzählt haben. 😵

Herausgesucht hatte ich mir das Hotel Templo Mayor im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt. Schon alleine aus Gründen der Sicherheit war es mir wichtig, möglichst zentral und nah an den üblichen Touristen-Orten untergebracht zu sein.

Mein Zimmer im zweiten Stock:






Da wir abends gelandet sind, ging es nach der Ankunft im Hotel direkt ins Bett. Doch trotz dass ich seit fast 24 Stunden wach war, konnte ich vor Aufregung kaum schlafen. In dieser Nacht hab ich mich dann erstmals gefragt, ob das jetzt wirklich so eine gute Idee war, diese Reise zu machen. Ein paar leichte Zweifel kamen dann doch auf... Würde aber nicht von Angst sprechen. Eher von einer starken Aufregung. Diese hat sich allerdings am nächsten Tag ziemlich rasch gelegt, ich denke, so viel kann ich ja schon mal spoilern. 😉

mrh400

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #8 am: 04.03.2024, 18:37 Uhr »
Ein schön geschriebener Bericht, bin gerne mit dabei.
Gruß
mrh400

Bandito1011

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #9 am: 04.03.2024, 18:47 Uhr »
Das schöne ist ja das man die Solo-Reisen immer ganz speziell in Erinnerung behält. Besonders wie man sich in neuen Situationen gefühlt hat. Reist man zu zweit oder in einer Gruppe erinnert man sich nicht mehr an sowas, bzw. es ist einfach etwas anderes.
Allein das Herzrasen beim Landeanflug wenn man die unendliche Stadt (war bei mir damals L.A.) unter sich sieht und man weiß das man wenig später dort unten allein auf den Straßen im Moloch unterwegs sein wird...

Dieses Abdunkeln der Fenster geht mir auch auf den Keks. Ich kann grundsätzlich nie im Flieger schlafen, egal ob 8 Stunden oder 14 Stunden.
Allerdings kann man die doch manuell wieder aufhellen, da müsste ein kleiner Button unter dem Fenster sein. Wenn er denn funktioniert. Schöner Bericht bislang.

TR74

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #10 am: 04.03.2024, 20:25 Uhr »
Na super, nur positive Erfahrungen am Tag 2...konnte ja auch nur besser werden  :)

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #11 am: 04.03.2024, 22:34 Uhr »
Dieses Abdunkeln der Fenster geht mir auch auf den Keks. Ich kann grundsätzlich nie im Flieger schlafen, egal ob 8 Stunden oder 14 Stunden.
Allerdings kann man die doch manuell wieder aufhellen, da müsste ein kleiner Button unter dem Fenster sein. Wenn er denn funktioniert. Schöner Bericht bislang.

Richtig. Aber die Buttons können scheinbar auch deaktiviert werden. Zumindest war es ab einem bestimmten Punkt des Fluges so, dass man die Fenster schlicht nicht mehr aufhellen konnte. Da konnte man die Knöpfe drücken wie man wollte, es hat sich nichts verändert.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #12 am: 05.03.2024, 22:30 Uhr »
Tag 3 - 23.09.2023 (Teil 1):​

Ich weiß nicht, wie lange ich in der Nacht geschlafen Hab. Lang war's aber nicht. Um 0 Uhr Ortszeit hab ich bei mir das Licht ausgemacht, gegen 2 bin ich eingeschlafen, aber um halb 5 war ich vor lauter Aufregung schon wieder wach. Kein optimaler Start in dieses Abenteuer. Eigentlich hätte ich jetlagbedingt problemlos mehrere Stunden durchschlafen können müssen, da westwärts ja die eher günstigere Reiserichtung für den Biorhythmus ist. Aber in diesem Fall war für mich halt nichts so richtig normal :lol:

Nach dieser eher suboptimalen Nacht bin ich dann um etwa 9 Uhr vormittags aus dem Hotelzimmer gestiefelt. Erstmal bin ich auf die Dachterrasse meines Hotels gegangen, der Ausblick von dort sollte angeblich richtig gut sein. Es gab zwar keinen Blick Richtung historisches Zentrum, aber Richtung Osten (San Ildefonso) und Süden (Calle del Carmen) konnte man gut blicken:





Danach ging es nach unten und raus aus dem Hotel, ersmtals richtig mexikanischen Boden betreten (außerhalb des Flughafens), um diese große Stadt zu erkunden.

Erstes Ziel war natürlich der nah gelegene Zócalo, der Hauptplatz im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt. Also stiefelte ich die Calle San Ildefonso Richtung Westen. Und schon innerhalb der ersten 5 Minuten wurde ich von den Eindrücken geradezu erschlagen.

Das allererste, was mir aufgefallen ist, war dieser Geruch, der in der Luft hing. Ich dachte erst, das käme einfach von der Luftqualität hier in der Stadt (die aber heutzutage tatsächlich gar nicht mehr soo problematisch ist). Nach kurzer Zeit wurde mir jedoch bewusst: Das ist das ganze Street Food, das hier so riecht! Das hat einen ganz eigenen Geruch, da in Mexiko ja so gespeist wird, wie wir es in Europa ja eigentlich überhaupt nicht kennen, mit Gewürzen und Geschmäckern, die man sich gar nicht wirklich vorstellen kann, wenn man noch nie in Mexiko war.
Street Food ist extrem populär in CDMX und gibt es dort wirklich überall, hier wird mitten auf den Gehwegen Fleisch und anderes Zeugs für die Tacos gebraten, die ja das typische Street Food von Mexiko sind.

Auf dem Weg zum Zócalo begegnet man noch den Resten des alten Templo Mayor:





Und beim Blick nach rechts erstrahlte auch schon die größte und zugleich älteste Kathedrale Lateinamerikas vor mir:



Ich lief weiter Richtung Zócalo...














Meine anfängliche, riesengroße Aufregung hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon fast gänzlich gelegt. Ich hab schnell bemerkt, dass man sich hier auch als unerfahrener Alleinreisender doch relativ gefahrlos bewegen kann. Natürlich hab ich gut aufgepasst auf den Inhalt meiner Hosentaschen, aber viel mehr Vorkehrungen hab ich dann auch nicht getroffen. Auf den Straßen sah man so viele Menschen, Familien, Kinder, und sehr viel Polizei - da wusste ich, dass ich nichts zu befürchten hab, sofern ich nicht in die Problemviertel der Stadt stapfe. Klar, passieren kann theoretisch immer etwas - aber das gilt auch für jedwede europäische Großstadt, und in denen hab ich mich bisher in meinem Leben noch nie irgendwie unsicher gefühlt.

In unmittelbarer Nähe zum Zócalo (im Prinzip direkt hinter der Kathedrale) der Nähe befand sich auch ein schmuckes Restaurant, in dem man auch frühstücken konnte, und das ich fortan die kommenden drei Tage immer im Laufe des Vormittags aufsuchen sollte: La Parroquia de Veracruz, direkt hinter der Kathedrale. Klare Empfehlung meinerseits für alle, die vielleicht mal nach Mexiko-Stadt reisen möchten, und - wie ich - kein Frühstück im Hotel haben!





Ich gebe zu, dieses braune Etwas, was so ein bisschen einer (sorry) Kackwurst anmutet, hab ich nicht angerührt. :verquer: Aber das Omelette war sehr gut! Ebenso das Brötchen, das es übrigens auf's Haus mit dazugab. Und der Orangensaft war wirklich frisch gepresst! Nix Vorgefertigtes aus der Flasche, sondern wirklich ganz frisch zubereitet. Das konnte man klar rausschmecken.

Gut gesättigt entschied ich mich hinterher, mal einen Blick in die Kathedrale hineinzuwerfen...







Danach lief ich schon mal dorthin, wo ich mir mein Depeche-Mode-Konzertticket für den 25.09. ausdrucken lassen konnte. Anlaufstelle dafür war ein sogenanntes "Centro Ticketmaster". Davon gibt's in CDMX ganze 39 Stück, eines von ihnen ist direkt am Zócalo, und zwar im 5. Stock des Kaufhauses "Liverpool". Doch dieses machte erst um 11:00 Uhr auf, und es war aktuell noch 10:15 Uhr Vormittags. Also hab ich da noch ein wenig vor verschlossenen Türen warten müssen. Ich wollte das Ticket aber in Händen halten, bevor ich mit meinen Sightseeing-Aktivitäten weitermache. Denn wenn man sich mal die Google-Bewertungen einschlägiger "Centro Ticketmaster" in Mexiko-Stadt so durchliest, kann einem auch ganz anders werden... :roll: Es waren aber noch einige andere Leute hier mit demselben Ziel, weshalb sich vor dem "Liverpool" sogar eine ziemliche Schlange gebildet hatte.

Um Punkt 11 Uhr wurde das Kaufhaus dann endlich geöffnet - von einem wirklich schwerst (!) bewaffneten Polizisten. Kennt man so aus Deutschland jetzt auch nicht unbedingt, dass da Kaufhäuser von Leuten in Vollmontur geöffnet werden...

Ich wusste zum Glück sofort, wohin ich gehen musste (5. Stock), und hab auch sofort den Schalter gefunden, und war auch direkt der Zweite in der Schlange (eine Minute später, und ich hätte 30 Leute vor mir gehabt...). Sehr rasch war ich dran, ich musste mich mit Perso & Kreditkarte ausweisen, und dann hatte ich tatsächlich endlich das Konzertticket in der Hand, für das ich schon Monate davor bezahlt hatte... Wie froh und erleichtert ich jetzt war!

Erstmal das Ticket sichern und sofort ins Hotel bringen, und es dort dann sicher aufbewahren bis zum Konzerttag. Gesagt getan. Waren ja zum Glück nur etwa 10 Gehminuten vom "Liverpool" bis zum Hotel. Ich hab dann vom Hotel aus noch schnell via WhatsApp-Call nach Hause telefoniert, um meine ersten Eindrucke schon mal zu schildern, ehe ich mich um die Mittagszeit wieder aufmachte, meine Sightseeingtour fortzusetzen.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #13 am: 07.03.2024, 12:11 Uhr »
Tag 3 - 23.09.2023 (Teil 2):​

Gegen Mittag bin ich dann die Fußgängerzone "Avenida Francisco I. Madero" entlang geschlendert. Diese führt vom Zentrum direkt zur Reforma, der bekannten und sehr modernen Straße in Mexiko-Stadt. Auf dem Weg dorthin begegnet man einigen Sehenswürdigkeiten, etwa dem Torre Latinoamerica oder dem Palacio de Bellas Artes mitsamt dem angrenzenden Park Alameda Central, dem ältesten Park der Stadt.






Casa de los Azulejos:




Torre Latinoamerica:




Palacio de Bellas Artes:




Eingang zum Parque Alameda Central:










Es war unglaublich, wie überlaufen die Fußgängerzone hier war. Klar, wir befinden uns hier in der größten Stadt Amerikas - aber das war dann doch wirklich extrem heftig, was hier los war. Teilweise ist man aufgrund der Menschenmassen kaum vorwärts gekommen. Und ich bin als Münchner Menschenmassen gewohnt. Aber das war im Vergleich nochmal ne komplett andere Welt. In anderen Straßen hingegen war es aber relativ normal.

Mexikanische Vegetation auf dem Weg zur Reforma:






Kurz vor der Reforma erwartete mich noch der Plaza de la República:






Danach war ich endlich an der Reforma angekommen. Dort ließ ich mich aber erstmal noch in einem Steakhouse nieder, um dort zu Mittag zu essen (wobei mittlerweile eher schon Nachmittag war...). Auch dort war man sehr großzügig mit Vorspeisen "auf's Haus", vor meinem bestellten Burger bekam ich einfach ungefragt eine fette Schüssel mit Tortilla-Chips mit Käse und vier verschiedenen Soßen gebracht - und das komplett gratis :staunend2:

Nach dem Essen schlenderte ich die Reforma entlang, bis ich den Angel de la Independencia erreichte:










Angel de la Independencia:




Sehr typisches Straßenbild von Mexiko-Stadt: Überall wird auf den Bürgersteigen was verkauft, meistens selbstgemachte Dinge wie Socken, Hüte, Armbänder, kleine Handtaschen und andere Antiquitäten:




Ich wollte eigentlich noch bis zum Bosque de Chapultepec laufen, aber das hab ich mir dann doch für den darauffolgenden Tag aufheben wollen. Somit bin ich die Reforma wieder ein Stück zurückgelaufen, um mir in der Shopping Mall Reforma 222 noch ein wenig die Zeit zu vertreiben und mich noch mit Getränken und Snacks für das Hotel auszustatten, bis es nach etwa 20.000 gelaufenen Schritten an diesem Tag zurück zum Hotel ging.






Für die Rückfahrt zum Hotel hatte ich mir übrigens ein Uber besorgt. Soll in CDMX wohl sicherer sein als ein Taxi, und mit dem Metrosystem war ich zu dem Zeitpunkt noch nicht vertraut. Ist auch sehr günstig in CDMX, mir tun die Fahrer fast schon leid, sodass ich tatsächlich jedes Mal 100% Trinkgeld gegeben habe (die brauchen's wahrscheinlich mehr als ich, dachte ich mir). Auch wenn die Lebenshaltungskosten in Mexiko deutlich niedriger sind als bei uns, find ich umgerechnete 6€ für ne Uber-Fahrt quer durch's Zentrum der größten Stadt Amerikas doch ein bisschen wenig - und die Fahrer dürfen ja auch nicht alles davon behalten.

War auch tatsächlich eine richtig coole Uber-Fahrt ins Hotel zurück, denn der Fahrer hatte mexikanisches Radio drin - und was lief da gerade für Musik? Tatsächlich lief da gerade die Musik der Band, für die ich überhaupt hierher geflogen bin. :grins: Und mit dem Fahrer hat sich dann sogar ein Gespräch darüber entwickelt. (P.S.: Zum Glück kann ich Spanisch, ansonsten wäre ich in dieser Stadt völlig aufgeschmissen gewesen. Englisch sprechen dort nämlich nur die Allerwenigsten. :? )

Gegen 18 Uhr war ich dann schließlich zurück im Hotel. Mag früh klingen, aber tatsächlich wird's in Mexiko schon sehr früh dunkel - und auch sehr schnell! Die Somme plumpst hier förmlich vom Himmel, sowas wie eine Abenddämmerung gibt es dort kaum. Außerdem war ich jetlagbedingt dann doch auch schon ziemlich erschöpft. Erschöpft, aber glücklich!

Ich war bereits nach diesem Tag komplett geplättet von den Eindrücken hier. Ich fühlte mich nach anfänglichen Bedenken auch zu jeder einzelnen Sekunde hier komplett sicher in der Stadt - auch als junger Alleinreisender - und konnte alle Eindrücke voll und ganz genießen. Ich freute mich schon sehr auf den nächsten Tag!

Neben den Gerüchen auf der Straße war hier vor allem die Straßenmusik für mich am auffälligsten. Sowas gibt's ja in allen Ländern, aber in Mexiko-Stadt ist diese nochmal gesondert speziell, da hier viel Drehorgelmusik auf den Straßen gespielt wird, also ganz andere Klänge als wir sie jetzt z.B. aus deutschen Städten kennen.

U2LS

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #14 am: 07.03.2024, 16:28 Uhr »
find ich umgerechnete 6€ für ne Uber-Fahrt quer durch's Zentrum der größten Stadt Amerikas doch ein bisschen wenig

Für eine Uber-Fahrt von EWR zum Times Square kürzlich 90$ bezahlt; die Rückfahrt vom Rockefeller Center nach EWR war mit 85$ nur unwesentlich billiger.
Gruß
Lothar

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #15 am: 07.03.2024, 17:29 Uhr »
find ich umgerechnete 6€ für ne Uber-Fahrt quer durch's Zentrum der größten Stadt Amerikas doch ein bisschen wenig

Für eine Uber-Fahrt von EWR zum Times Square kürzlich 90$ bezahlt; die Rückfahrt vom Rockefeller Center nach EWR war mit 85$ nur unwesentlich billiger.

Ja, New York ist diesbezüglich auch nochmal ne ganz andere Welt, im Vergleich zu Mexiko auf jeden Fall das andere Extrem. Zum Thema "Ground Transportation" von EWR aus komm ich im Laufe dieses Berichtes auch noch  :lachen07:

U2LS

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #16 am: 07.03.2024, 19:23 Uhr »
Zum Thema "Ground Transportation" von EWR aus komm ich im Laufe dieses Berichtes auch noch  :lachen07:

Da bin ich ja mal gespannt.
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Lothar

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #17 am: 08.03.2024, 13:30 Uhr »
Tag 4 - 24.09.2023:​

Am zweiten Tag in CDMX wollte ich den Bosque de Chapultepec am Ende der Reforma erreichen. Wieder zu Fuß, allerdings wollte ich diesmal natürlich einen etwas anderen Weg gehen als am Tag davor. Und so entschied ich mich, ab dem Zócalo eine Querstraße weiter südlich als am Vortag Richtung Westen zu laufen, genauer gesagt die „16 de Septiembre“. Die war auch nicht ganz so überlaufen wie die Fußgängerzone, in der ich am Tag davor unterwegs war.




Die Spitze des Torre Latinoamerica von "hinten":




Kleiner Abstecher nach Chinatown. Hier lief ich schon am Tag davor vorbei, aber noch ohne reinzugehen. Das tat ich nun:












Weiter ging es Richtung Reforma:






Torre Caballito:




An der Reforma angelangt, nahm ich heute eine vom Kreisel Richtung Südwesten abzweigende Straße, um erneut nicht dieselben Straßen abzulaufen wie am Tag davor. Diese führte bis zur Metro-Station Cuauhtémoc. Muss aber sagen, dass diese Wegstrecke jetzt nicht allzu viel zu bieten hatte.

Reloj Chino de Bucareli:




Ab Cuauhtémoc ging es durch Roma Norte die Avenida Chapultepec Richtung Westen bis zur Glorieta de los Insurgentes:




Blick auf die modernen Hochhäuser entlang der Reforma:






Das Ende der Reforma in Chapultepec (oder der Beginn, jenachdem aus welcher Richtung man kommt...):




Hiermit war ich dann auch endlich am Bosque de Chapultepec angekommen. Nur um dort dann ernüchternd feststellen zu müssen, dass aufgrund von Bauarbeiten der große Haupteingang in den Park gesperrt war. Es wurde zwar per Pfeil angezeigt, wo ein alternativer Eingang sein sollte, aber diesen noch zu suchen, dazu hatte ich dann auch irgendwie keine wirkliche Lust mehr, da ich auch nicht allzu weit von meinem Weg abkommen sollte. Somit entschied ich mich dazu, mir den Park und das dazugehörige Schloss zu sparen. Zumal ich sowieso nicht weiß, ob das Schloss überhaupt richtig zugänglich war.




Bauarbeiten am Parkeingang:




Ich entschied mich nun, die Reforma sozusagen "von hinten" aufzurollen und noch den Teil abzulaufen, wen ich am Tag davor nicht mehr geschafft hatte.




In Mexiko-Stadt fliegt die Zuckerwatte durch die Luft und verfängt sich in den Stromleitungen... (Screenshot aus einem Video, das ich gemacht habe):




Fuente de la Diana Cazadora:




Und wieder angekommen am Angel de la Independencia, nur diesmal von der anderen Seite als am Tag davor:




Am späten Nachmittag ließ ich es mir noch in einem (für mexikanische Verhältnisse sehr teuren) Steakhouse gut gehen, ehe ich mich in einem 7 Eleven nahe der Reforma 222 mit Snacks und Getränken ausstattete, bevor es nach erneut über 20.000 gelaufenen Schritten mit dem Uber zum Hotel zurückging.



Da am Folgetag das Depeche Mode Konzert stattfand, war das dann auch quasi das Ende meiner Sightseeing-Aktivitäten in CDMX. Und es hat gut gezeigt, weshalb es schade war, AF sei Dank einen kompletten Tag verloren zu haben. Für Polanco und vor allem Condesa mit dem Parque España und dem Parque México, was ich mir auch alles gerne noch angeschaut hätte, blieb dann leider keine Zeit mehr. All das war für Tag 3 in CDMX fest eingeplant gewesen. Evtl. auch nochmal ein Abstecher zum Bosque de Chapultepec, den alternativen Parkeingang suchen. Auch von Roma Norte sah ich letztendlich nur Cuauhtémoc und die Glorieta de los Insurgentes. Auch die Metro hab ich nicht ausprobiert, das wäre auch noch für Tag 3 auf meiner Liste gestanden.

Da ich aber dennoch extrem positive Eindrücke hatte, ist das hier Meckern auf sehr hohem Niveau. Und ich war ohnehin schon genügend Zeitüberflutungen ausgesetzt ;)

Am spätend Abend schaute ich mir mal den Ausblick vom Hoteldach bei Dunkelheit an:






Tinerfeño

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #18 am: 08.03.2024, 19:05 Uhr »
Interessante Stadt. Von Mexiko kenne ich bisher nur Tijuana und Ciudad Juarez. Aber nach CDMX würde ich auch gerne mal!
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Bandito1011

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #19 am: 08.03.2024, 19:21 Uhr »
Ich wäre gerne mal beim día de los muertos (Tag der Toten oder Totenfest) in Mexico City dabei. Das muss der Hammer sein.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #20 am: 09.03.2024, 14:21 Uhr »
Tag 5 - 25.09.2023:​

Extra für diesen Tag hatte ich mir ein anderes Hotel gebucht, das Hotel Grand Prix direkt am Foro Sol, wo das Konzert stattfand. Da bin ich dann nach dem Konzert nach einem 500-Meter-Fußweg direkt wieder im Hotel. Somit lief am 25. September nicht allzu viel, vormittags wurde nochmal in La Parroquia de Veracruz gefrühstückt. Danach im Hotel Templo Mayor ausgecheckt und ein Uber zum Hotel Grand Prix genommen. Eine abenteuerliche Fahrt, bei der drei Umwege gefahren werden mussten wegen in der Uber-App nicht ausgewiesenen Baustellen und Streckensperrungen. Nach etwa 30 Minuten waren die 10 Kilometer zum anderen Hotel schließlich zurückgelegt. Dem Uber-Fahrer gab ich zum Dank ein ordentliches Trinkgeld. Im Hotel konnte ich direkt einchecken, obwohl es erst 12 Uhr war, und ich damit eigentlich 3 Stunden zu früh dran war. Aber war natürlich ideal für mich.

Eigentlich viel zu viel Platz, und auch ordentlich teuer für mexikanische Verhältnisse... Hatte aber sicher auch mit dem Konzert zu tun. Ich war überrascht, für genau diese Nacht überhaupt noch ein Zimmer in diesem Hotel direkt am Foro Sol gekriegt zu haben (ich hatte das mit nur zwei Monaten Vorlauf gebucht).






Allgemein wollte ich es an diesem Tag ansonsten ganz ruhig und gemütlich angehen lassen. Am Nachmittag gönnte ich mir in einem kleinen Imbiss neben dem Hotel noch einen guten Burger. Ein gemütlicher kleiner Laden, wo drinnen nur drei oder vier kleine Tische mit jeweils zwei Stühlen standen, und im selben Raum gekocht wurde. Sowas gibt's in Mexiko ja öfters: Kein "herkömmliches" Restaurant, aber auch kein Takeaway. Aber mir hat's gefallen.

Danach ging es wieder ins Hotel zurück, um noch ein wenig mehr auszuspannen. Dort machte ich dann eben noch den Online Check-in für den morgigen United-Flug von MEX nach EWR. Und war überaus erfreut, als dieser Check-in auf Anhieb funktionierte, und ich meinen Boarding Pass auf meinem Handy hatte. Ich hatte nämlich keinen Bock auf irgendwelche SSSS, meinen Recherchen nach funktioniert in so einem Fall nämlich der Online Check-in nicht. Doch da er bei mir funktionierte und auf dem digitalen Boarding Pass keine Spur von SSSS war, hab ich dann doch auch aufgeatmet 🙂 Zwar werden die SSSS in den allermeisten Fällen als völlig unproblematische Zusatzkontrollen beschrieben, Lust darauf hatte ich vor meinem allerersten USA-Flug jetzt aber trotzdem nicht unbedingt.

Um etwa 18:30 Uhr machte ich mich dann zu Fuß auf zum Foro Sol. Leider war der Weg dorthin nicht ganz so direkt wie ich dachte. Mein Hotel war eigentlich schon auf der richtigen Straßenseite, doch bei der Fußgängerbrücke, mit der man das Foro Sol erreichte, war der Weg nach rechts (direkt zum Veranstaltungsort) zugesperrt. Einzige Möglichkeit, zum Foro Sol zu gelangen, war, die Fußgängerbrücke über der (sehr breiten) Avenida Rio Churubusco komplett zu überqueren, bis man auf der anderen Straßenseite ist, dort die Treppe hinunterzugehen, eine weitere Treppe hochzugehen, die direkt daneben lag, und dann wieder über die Fußgängerbrücke gehen, und dann hat man es endlich geschafft. Wieso einfach wenn's auch kompliziert geht? 🤡

Bereits an den Treppen zur Fußgängerbrücke gab es viel Merchandise:






Der finale Gang über die Fußgängerbrucke zum Foro Sol:




Endlich angekommen am Autodromo Hermanos Rodriguez:




Kleiner Walk auf der Formel-1-Strecke von Mexiko-Stadt (für jemanden wie mich, der auch motorsportbegeistert ist, war das auch ein toller Moment):






Der Eingang zum Stehplatzbereich:




Meine Sicht auf die Bühne (besser als erwartet, wenn man bedenkt, dass ich relativ spät erst dort war):




Kleiner Rundum-Blick im Foro Sol, zwei Stunden vor Konzertbeginn und mit noch relativ leeren Tribünen:




Doch das sollte sich noch ändern:






Nette Lichtershow während des Konzerts:




Es war auf jeden Fall ein mega Erlebnis. Für mich war es lange Zeit völlig undenkbar, dass ich solch verrückte Dinge tun würde. Aber ich bin heilfroh, es getan zu haben. Dass ich zu Beginn des Trips einen ganzen Tag verloren hatte, war zu diesem Zeitpunkt für mich auch überhaupt kein Thema mehr.

Nach dem Konzert dann erstmal einen Weg raus finden. 😵






Verkehrschaos auf der Avenida Rio Churubusco nach dem Konzert: 😵




Auf dem Rückweg natürlich erstmal derselbe Käse wie auf dem Hinweg: Komplett auf die andere Seite, um dort eine Treppe zu nehmen, mit der ich wieder auf die eine Seite auf den Gehweg komme, der zum Hotel führt. Aber so bleibt man wenigstens fit ;)

Trotzdem war ich dann zugegebenermaßen schon ziemlich kaputt, als ich im Hotel ankam. Die letzten Tage haben schon ihren Tribut gezollt, ich bin am Flughafen mit Gepäck um mein Leben gesprintet, dann die Tage danach nie unter 20.000 Schritte gelaufen, dazu das lange Stehen beim Konzert und der Jetlag kam auch noch dazu... Aber am nächsten Tag stand ja nur der Flug nach EWR an, also war mir schon klar, dass der Tag dann weniger anstrengend würde, und ich meine Akkus für New York City ein bisschen aufladen kann.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #21 am: 10.03.2024, 22:25 Uhr »
Tag 6 - 26.09.2023:​

Am nächsten Morgen war ich schon um 6 Uhr wach. Wirklich gut geschlafen hab ich leider nicht - den Verkehr auf der Avenida Rio Churubusco direkt vor dem Hotel hat man die ganze Nacht über gehört. Da kam es mir ganz gut gelegen, dass dieser Tag für mich aufgrund der leichten Zeitverschiebung zwischen CDMX und NYC nur 22 Stunden dauern würde.

Ich hatte auch nen ziemlichen Brummschädel. Aber wahrscheinlich lag das auch daran, dass ich seit dem Burger vom Nachmittag davor praktisch nichts mehr gegessen hatte, ich hatte auf dem Hotelzimmer nur noch ein paar Snacks, und sonst nichts. Dementsprechend hungrig war ich dann auch, als ich um 7 Uhr beim Hotel-Frühstück aufgekreuzt bin. Es gab kein Buffet, sondern à la Carte, aber mit ordentlichem Angebot. Ich hab mir ein Omelette und einen Erdbeer-Joghurt bestellt, dazu Kakao. Danach ging's mir wieder richtig gut 😁






Um 9 Uhr ging’s dann schließlich mit dem kostenlosen Shuttlebus vom Hotel direkt zum Flughafen. Ich musste zum Terminal 1 des Flughafens MEX - und wo fährt das Shuttle hin? Natürlich zu Terminal 2 🙂😁 Von dort starten alle Inlandsflüge. Ich war aber der einzige „Gringo“ hier im Shuttle und somit auch der einzige, der keinen Inlandsflug vor sich hatte, und somit Terminal 1 gebraucht hätte. Doch der Fahrer des Shuttles war tatsächlich so nett, extra für mich noch zum Terminal 1 rüberzufahren. Als Dank bekam er ein großzügiges Trinkgeld von mir.

Klein, aber oho:




Auch diesmal war ich so früh dran, dass ich mir in der Abflughalle noch die Zeit totschlagen musste. Denn durch die Siko war ich rasch durch, auch wenn mein Handgepäck ganz genau inspiziert wurde. 😵 Solche Momente finde ich ja auch immer unangenehm, wenn die meinen Koffer aufmachen und sich alles anschauen, was ich da drin hab... Hatte sowas bisher auf keinem meiner Flüge zuvor. Auch Sprengstofftests wurden gemacht. Aber ich hab vorher schon gelesen, dass das vor USA-Flügen durchaus normal ist. Trotzdem hat die Siko jetzt im Vergleich nur zwei oder drei Minuten länger gedauert, als ich es gewohnt war.

Abflugtafel in der Abflughalle:




Flugzeug war eine Boeing 737. Leider gab es keine Möglichkeit, Fotos davon zu machen. Die Abflughalle, in der ich war (Terminal 1, Gates 30-35) lud leider echt nicht zum Verweilen ein. Sie ist zwar sehr modern, aber potthässlich, und Plane Spotting ist nicht möglich, da sich zwischen den Gates nur Läden und Imbissbuden befinden, also gab es da praktisch keinen Blick nach draußen. Dementsprechend hab ich mich dort auch ziemlich gelangweilt.

Ich hab mir derweil noch meine übrigen mexikanischen Pesos in US-Dollar wechseln lassen und beim Subway holte ich mir noch was zu futtern, damit ich in der Luft nicht großen Hunger leiden muss. Ansonsten war ich startklar.

Pünktlich war dann irgendwann um 12:00 Uhr Boarding. Ganz normal meinen Boarding Pass eingescannt, es wurde grün - doch plötzlich wurde ich rausgezogen, und durfte noch nicht das Flugzeug betreten. Neben mir standen noch vier weitere herausgezogene Personen. Und was stand auf deren (ausgedruckten) Bordkarten drauf? Tatsächlich - SSSS. Also hatte es mich doch erwischt, trotz dass der Online Check-In funktionierte und auf meinem digitalen Boarding Pass keine vier Buchstaben drauf waren. Also hat all das scheinbar auch nichts mehr zu sagen, wenn es um SSSS geht.

Also vor dem Boarden direkt am Gate nochmal Koffer aufmachen, Jacke aus, Schuhe aus, abtasten lassen - in zwei Minuten war‘s vorbei, und ich konnte an Bord gehen. Als Letzter von allen. Keine Ahnung was das jetzt noch gebracht haben soll, bzw. was bei der SSSS-Kontrolle gefunden werden soll, was nicht schon bei der standardmäßigen Siko gefunden wird (die DEUTLICH penibler war als dieses SSSS-Kontröllchen da am Gate). Und die Immigration beim US-Officer am Zielflughafen stand ja noch an, darüber hört man ja auch immer wieder Horrorgeschichten, und mittlerweile war ich da auf alles gefasst… aber mal schauen.

Die zusätzliche Kontrolle hatte mich aber nicht wirklich überrascht, ich war geradezu prädestiniert für SSSS, das wusste ich. Alleinreisend, zum ersten Mal in den USA, als Deutscher von Mexiko aus einreisend statt aus Deutschland, und ohne Rückflugticket bei der Airline, mit der ich hinfliege - und nein, ich glaube bei SSSS NICHT an eine Auswahl nach Zufallsprinzip.

Ich bin dann wie gesagt als allerletzter Passagier geboardet. Es kam dann direkt ein Flugbegleiter zu mir und sagte, ich könnte mich jetzt hinter dem Vorhang (also hinter der Business-Class) auf jedweden noch freien Platz setzen wenn ich will, und müsse nicht zwingend den Platz nehmen, der auf meinem Boarding Pass steht. Geändert hatte sich für mich dadurch aber nicht wirklich viel, weil ich für diesen Flug ohnehin keinen Sitzplatz reserviert hatte, und mir daher ursprünglich sowieso nur einen Gangplatz für diesen Flug zugewiesen wurde. Ich hab mir dann einfach den vordersten freien Gangplatz hinter dem Vorhang gekrallt, in Reihe 10. Da war der Mittelplatz zu meiner Rechten frei, also konnte ich da auch die Arme etwas ausbreiten - perfekt! Ich schau beim Fliegen zwar immer gerne aus dem Fenster, und bei RICHTIG langen Flügen ist mir das auch wichtig. Hier konnte ich aber drüber hinweg sehen.

Ich wusste außerdem, dass mir dieser Platz in einer der vorderen Reihen später nach der Landung bei der Immigration helfen wird, weil ich dann als einer der ersten aus dem Flieger komme. Das wird für mich die Wartezeit in der Immigrations-Schlange verkürzen.

Kurz vor dem Pushback:




Aus Ermangelung eines Fensterplatzes blieb mir während des Fluges nur der digitale Blick nach unten:




Der Flug verlief ereignislos, nach etwa 4:20 angenehmen Stunden landeten wir (bereits bei Dunkelheit) um ca. 19:00 Uhr Ortszeit in EWR. Ich wollte nach dem Flug einfach nur die Immigration schnell hinter mich bringen, ich hatte da schon ziemlichen Respekt davor.

An der CBP angekommen erstmal die große Überraschung: Da war überhaupt niemand vor mir. Komplett tote Hose. Als wäre seit über ner Stunde kein Non-domestic Flight mehr auf dem EWR gelandet. Auch aus meinem Flieger (der voller Mexikaner war, die ja in dieselbe Schlange müssen wie ich) war ich augenscheinlich der Allererste. Es waren vier Schalter besetzt, und ich konnte ihn mir im Prinzip aussuchen. Einer der Officers hat mich dann zu sich gewunken, nachdem ich mich nicht entscheiden konnte. Kurze Frage, wo ich gerade herkomme (Mexico City), was ich dort gemacht habe (concert), ob ich was beim Zoll anzumelden habe (no) und wie lange ich bleiben möchte (four days). Nach etwa 3 Minuten war ich tatsächlich schon durch.

Schon interessant, dass der Officer interessierter daran, was ich in Mexiko gemacht habe, als daran, was ich denn in den USA vorhabe. Denn die Frage nach dem Grund der Reise ist ja normalerweise absolut standard, aber das hat den Typen nicht interessiert. Auch das Rückflugticket wollte er nicht sehen. Es wurden dann nur noch das Foto sowie die Fingerabdrücke gemacht, und dann hieß es auch schon „Enjoy your stay“. Etwa 7 Minuten, nachdem ich erst aus dem Flieger ausgestiegen bin. Das dürfte für eine Immigration in den USA rekordverdächtig sein 😅

Am Zoll war auch absolut niemand, also ich bin dann mit meinem Handgepäckkoffer einfach schnurstracks Richtung Flughafenausgang gestiefelt, wo ich nur 10 Minuten nach Verlassen des Fliegers angekommen war. Ebenfalls rekordverdächtig.

Ich bin dann allerdings noch nicht sofort raus, sondern wollte mir irgendwo noch was zu Futtern besorgen, denn seit der Warterei in MEX hatte ich nichts mehr gegessen, und auch später im Hotel gibt's natürlich nichts mehr. Nachdem ich was gefunden und verspeist hatte, ging’s aber ohne weitere Zeit zu verlieren schon zu den Taxiständen, von wo aus ich dann mit dem Flughafentaxi ins Hotel gefahren wurde. Die Fahrt an sich hat 66$ gekostet, ich hab noch 20$ getipt (vielleicht ein wenig übertrieben...), also insgesamt 86$ dafür geblecht. Aber das war's mir dann doch auch wert, um schnell und unkompliziert ins Hotel zu kommen.

Als Unterkunft hatte ich mir für hier das Super 8 by Wyndham in North Bergen, NJ herausgesucht. Die mit Abstand günstigste Möglichkeit der Übernachtung in NYC und Umgebung, die ich für mich finden konnte - und vom EWR auch nicht allzu weit, und super zu erreichen. Und da dass Hotel mittels eines Shuttlebuses im 10-Minuten-Takt mit Manhattan verbunden ist, war das für mich auch ideal, weil ich dadurch nicht in NYC direkt buchen musste, wo ich deutlich mehr für ne Unterkunft gezahlt hätte. Somit war ich zwar ein wenig außerhalb, aber kam trotzdem immer mit dem Shuttle-Transfer vom Hotel nach Manhattan, wann immer mir danach war.

Da ich erst abends ankam, verschob sich der Beginn des Sightseeings aber natürlich auf den folgenden Vormittag. Ich bin direkt nach meiner Ankunft ins Bett und schlief sogar zur Abwechslung mal relativ schnell ein.

Mein Zimmer in der Unterkunft:






Kresljedos

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« Antwort #22 am: 12.03.2024, 14:01 Uhr »
Tag 7 - 27.09.2023 (Teil 1):​

Ich bin relativ zeitig aufgestanden, denn ich hatte ja einiges vor. Bevor es nach Manhattan ging, ging es aber erst noch schnell zum Aldi direkt nebenan, um mich mal mit allem notwendigen einzudecken, was ich für die nächsten Tage im Hotel brauchen werde (ich hatte tatsächlich nen kleinen Kühlschrank bei mir im Zimmer, also konnte ich auch Kühlware einkaufen). Und dann ab in den Shuttle.

Warten auf den Shuttle vor dem Hotel:




Wie man sieht, war am ersten Tag in NYC noch bestes Wetter. Die Straße vor dem Hotel ist extrem stark frequentiert, diese führt nämlich direkt in Richtung Lincoln Tunnel. Staus bildeten sich trotzdem nur selten (im Tunnel selbst war es meistens noch am schlimmsten). Endstation des Shuttles war das Port Authority Bus Terminal nahe des Times Squares. Die Fahrt dauerte vom Hotel aus etwa 30 Minuten und kostete nur 3,50$. Was für ein Gefühl das war, als wir aus dem Lincoln Tunnel rausfuhren, und ich mich erstmals in meinem Leben mitten in diesem Meer voller Wolkenkratzer befand!

Ich hatte alles perfekt durchgeplant, was genau ich wann machen wollte. Wenn man nur wenige Tage in New York zur Verfügung hat, ist genaue Planung essentiell. Erste Aktivität in NYC sollte der Brooklyn-Bridge-Walk werden. Also holte ich mir nach meiner Ankunft am Bus Terminal am Automaten die NYC Metro Card, und fuhr dann mit der blauen U-Bahn (A oder C) zur High Street nach Brooklyn. Von dort ist es, entlang des Cadman Plaza Parks, nur ein kurzer Fußweg bis zum Bridge Walk.

Ein paar Impressionen von Brooklyn:








Und schon bald war ich auf dem Fußgängerweg zum Bridgewalk:




Und rauf auf die Bridge:








Kurzer Blick rechts rüber zur Manhattan Bridge:




Blick nach links mit Freiheitsstatue in der Ferne:




Blick nach hinten Richtung Brooklyn:




Blick Richtung Midtown Manhattan:




Das Financial District in seiner vollen Pracht:




Am Ende des Bridgewalks:








Diesen deutschen Touristen gefällt es in ihrer Heimat scheinbar immer noch am Besten ;)




Mein erstes Ziel in Manhattan sollte Little Italy sein. Dabei ging es am New York State Supreme Court vorbei:




Und schon bald war ich in Little Italy angekommen:






Erstmal schön italienisch zu Mittag essen:




Ich wollte mir eigentlich ne Salami-Pizza bestellen, aber das war leichter gesagt als getan... Hat einige Tage gedauert, bis ich kapiert hab, dass Salami in amerikanischem Englisch "pepperoni" heißt. :roll: Deswegen hab ich auch, als man mir Pizza mit "pepperoni" angeboten hatte, dankend abgelehnt...


Nach dem Essen schlenderte ich noch ein wenig weiter durch Little Italy...




...ehe ich mich auf den Weg zum Financial District machte. Dabei kommt man u.a. am United States Court House vorbei:






Fortsetzung folgt...

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« Antwort #23 am: 14.03.2024, 18:07 Uhr »
Tag 7 - 27.09.2023 (Teil 2):

Weiter ging es, vorbei am City Hall Park...






...und an der St. Paul's Chapel:




Und schon bald erhob sich das One World Trade Center vor mir:




9/11 Memorial und seine Umgebung:








Nachdem ich dort einige Zeit verbracht hatte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg zum Rockefeller Park:






Besonders gefallen hat mir hier der Blick über den Hudson River auf die Jersey-Seite:






Und nochmal die Freiheitsstatue aus der Ferne:




Danach machte ich mich auf dem Weg zum Battery Park an der Südspitze Manhattans:








Blick auf das One WTC vom Robert F. Wagner Jr. Park aus:






Und kurze Zeit später war ich dann auch schon am Rande des Battery Parks angekommen.


Fortsetzung folgt...
 

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« Antwort #24 am: 15.03.2024, 18:45 Uhr »
Tag 7 - 27.09.2023 (Teil 2):

Hudson River mit Battery Park Authority rechts:




Der wohl beste Blick auf die Freiheitsstatue, den man von Manhattan aus bekommen kann:




Wie man sieht, zog der Himmel da leider schon ganz schön zu. Nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Im Battery Park:




Münchner Biergarten mitten in New York - und komplett verwaist, trotz Wiesnzeit:




Danach ging es über den Broadway in Richtung Trinity Church:






Trinity Church:




Direkt neben der Trinity Church machte ich noch kurz Halt in einem Whole Foods Market. Und ich meine, dass New York teuer ist, war mir schon bewusst. Aber das es selbst die Schweiz nochmal deutlich überfliegen würde, hatte mich dann doch auch überrascht:




Ganz schön viel Holz für zwei Kefir, 1x Scheibenkäse und ein bisschen dunkle Schokolade...

Bei der Trinity Church bog ich dann nach rechts auf die Wall Street ab, um an das Ufer des East Rivers zu gelangen:






Angekommen am East River:










Danach entschied ich mich, mich auf den Rückweg zu begeben. Ich hatte mir eigentlich überlegt, nochmal nach Brooklyn rüberzufahren, und von dort aus die Skyline bei Dunkelheit zu fotografieren, aber es hat noch etwas gedauert bis es dunkel wurde, und irgendwie war die Luft für diesen Tag dann auch schon ziemlich raus bei mir. Somit ging ich wieder zurück auf den Broadway und lief ihn entlang, bis ich die U-Bahn-Station "Canal Street" erreichte. Von dort aus fuhr die Metro zum Port Authority Bus Terminal, von wo ich dann meinen Shuttlebus zum Hotel kriegen konnte.

Broadway:






Ein weiterer Wolkenkratzer im Bau:




Zurück im Hotel fiel ich dann nach etwa 30.000 gelaufenen Schritten einfach nur noch K.O. ins Bett. Freute mich jedoch schon auf den nächsten Tag, wo ich dann andere Orte in Manhattan erkunden sollte!

Was mich nach dem 1. Tag in NYC tatsächlich überrascht hat, ist, dass die ganzen Hochhäuser und Wolkenkratzer gar nicht soo imposant erscheinen, wenn sie einfach überall sind. Das menschliche Gehirn ist da gewieft genug, das alles in ein gewisses Verhältnis zu setzen. In Deutschland sucht man solche Stadtbilder ja vergebens (mit Ausnahme von Frankfurt am Main), in meiner Heimatstadt München gibt es nur wenige Gebäude über 100 Meter, da dachte ich erstmal, dass mich NYC wahrscheinlich komplett umhauen würde. Aber wie gesagt, das alles erschien rein subjektiv gar nicht so hoch, wie ich es mir anfangs ausmalte.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #25 am: 20.03.2024, 14:30 Uhr »
Tag 8 - 28.09.2023:​

Nachdem ich am Tag davor im Süden Manhattans unterwegs war, war für Tag 2 relativ schnell klar, dass es jetzt etwas weiter nördlich weitergeht. Die Route sollte in Lower Manhattan losgehen und mich quer durch Midtown schicken.

Ich nahm also am Vormittag wieder den Shuttle vom Hotel zum Port Authority Bus Terminal und fuhr von dort mit der U-Bahn zur West 4 Street Station. Diese liegt direkt am Washington Square Park, von wo meine heutige Tour losgehen sollte. Wirklich gut ausgeschildert war der Park in der U-Bahn allerdings nicht (oder ich war einfach blind), weshalb ich erstmal den falschen Ausgang nahm, und den Park suchen musste... Doch schon nach kurzer Zeit stand ich vor dem Eingang:








Allzu lange hab ich mich hier aber nicht aufgehalten. War dann doch nicht allzu einladend, dieser Park.

Der Brunnen war aber ganz nett anzusehen:




Ich ging weiter des Weges, vorbei an Teilen der New York University:






Und schon bald war ich am Union Square angekommen:








Hier gefiel es mir tatsächlich ziemlich gut. Blieb aber auch nicht allzu lange, da ich ja noch deutlich mehr vor hatte heute. Außerdem wurde ich langsam hungrig, weshalb ich eine Rast in einem Steakhouse an der Park Ave S einlegte.

Wie man unschwer erkennen kann, wurde das Wetter leider auch schon schlechter... Aber es war zumindest noch trocken.

Danach zog ich weiter Richtung Madison Square Park. Dabei begegnete ich noch dem Flatiron Building:




Direkt daneben befindet sich schon der Eingang zum Madison Square Park:














Der Madison Square Park hat mir schon deutlich besser gefallen. Er lädt wirklich zum Verweilen ein, weshalb ich auch ein bisschen Zeit darin verbracht hab. Hat sich angefühlt wie eine kleine Oase in diesem sonst endlosen Großstadt-Rummel in Manhattan.

Nach dem Madison Square Park ging es die 5th Ave entlang Richtung Norden.

Marble Collegiate Church:




Und schon bald erhob sich das Empire State Building in seiner vollen Pracht vor mir:






Danach ging ich eine Querstraße östlich auf die Madison Ave. Von dort aus lächelte mich schon das neue One Vanderbilt Gebäude an:




Church of the Incarnation:




Direkt vor dem One Vanderbilt:




Beim Blick nach rechts sah man an dieser Stelle schon das Chrysler Building:






Direkt zwischen One Vanderbilt und dem Chrysler Building liegt das Grand Central Terminal:




Natürlich habe ich auch einen Blick hineingeworfen...








Danach ging es weiter zum Bryant Park:






Bank of America Tower:




Danach ging ich wieder auf die 5th Ave zurück (die Straße, in der auch das Empire State Building steht) und lief sie weiter Richtung Norden.

St. Patrick's Cathedral:






Langsam näherte ich mich dem Central Park...




Bevor ich in den Central Park hinein ging, machte ich jedoch noch einen kleinen Abstecher zum Columbus Circle an der Südwestspitze des Central Parks. Dort schlenderte ich ein wenig durch das "Deutsche Bank Center", einer kleinen Shopping-Mall.

Blick nach draußen entlang der West 59th Street, die südlich am Central Park entlang geht:




Doch dann wollte ich mir den Park natürlich auch noch ein wenig genauer anschauen.

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Ich steuerte erstmal die Sheep Meadow an, einer großen weitflächigen Wiese im Süden des Central Parks, von wo aus man ein klasse Panorama auf die Hochhäuser entlang des Parks hat. Außerdem war das auch wieder eine willkommene Gelegenheit für eine Pause:






Doch leider wurde meine Pause nach etwa 30 Minuten jäh unterbrochen, denn: Es fing an zu regnen. Früher als gedacht, meine Wetter-App hatte ihn eigentlich erst ab dem späten Abend angekündigt...

Es wurde diesiger:




Ich entschied mich dann dazu, mich auf den Rückweg ins Hotel zu machen. Ich hatte meine für diesen Tag geplante Route ohnehin beendet, ich hab soweit alles gesehen was ich sehen wollte, und es war auch schon gegen 18 Uhr, ich hab den Tag sehr gut genutzt, also konnte ich mit einem sehr positiven Gefühl den Weg zurück zum Hotel antreten.

Ich lief also vom Central Park noch etwa 2 Kilometer bis zum Port Authority Bus Terminal, um wieder mit dem Shuttle zurück ins Hotel zu fahren. Die 8th Ave führt ohne Umschweife vom Central Park direkt zum Busbahnhof.




Um kurz nach 19 Uhr war ich dann nach knapp 25.000 gelaufenen Schritten wieder im Hotel zurück. Ich checkte nochmal meine Wetter-App, und die Vorhersage für den nächsten Tag ließ absolut nichts Gutes verheißen... Es sollte zumindest ziemlich ungemütlich werden.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #26 am: 01.04.2024, 11:28 Uhr »
Tag 9 - 29.09.2023:​

Hier in dem Hotel konnte ich sogar vergleichsweise gut (durch)schlafen. Trotz der Lage an einer viel befahrenen Straße ging das gut, da ich eines der hintersten Zimmer hatte, und der Abstand zur Straße somit mit am größten war.

An diesem Tag schlief ich also ziemlich lange. Nach dem Aufwachen blickte ich auf mein Handy, und durfte erstmal folgendes lesen:




Eine Sturzflut-Warnung. Das kam dann doch überraschend. Regen war zwar angekündigt, aber so viel?

Ich stand auf, blickte aus dem Fenster, und was da an Wassermassen herunterkam, war extrem. Und das war kein kurzes Gewitter, sondern das ging wohl schon seit Mitternacht so. Das Wasser lief in Bächen den Parkplatz runter.

Zwei Screenshots aus einem Video, das ich gemacht hab:





Google Maps zu diesem Zeitpunkt:



Tja, was sollte ich also aus diesem Tag machen? Sicherheit geht natürlich immer vor, das ist ganz klar. Da die Hälfte aller U-Bahn-Linien in New York zu diesem Zeitpunkt außerdem außer Betrieb waren, wäre angemessene Fortbewegung wahrscheinlich auch schwierig geworden. Also blieb mir nichts anderes übrig, als erstmal im Hotelzimmer zu bleiben, und abzuwarten. In dieser Zeit verfolgte ich auch ein paar Nachrichten in und um NYC, wo von überfluteten Straßen vor allem in Brooklyn und Queens die Rede war.

Es war ursprünglich vorhergesagt, dass es bis in die Abendstunden in New York so weiterregnen sollte. Doch gegen Mittag wurde der Regen schon deutlich weniger und hörte phasenweise sogar ganz auf. Beim Blick auf den Wetterradar konnte man sehen, dass das Regenband zwar noch deutlich länger war, gegen Mittag aber etwas mehr nach Nordosten gezogen ist, sodass dieses Manhattan knapp verfehlte (Long Island bekam es hingegen volle Breitseite ab).

Als es gerade nicht mehr geregnet hatte, machte ich mich zu Fuß mal auf zu einem nahe gelegenen Pizza Hut, um dort zu Mittag zu essen.

Es war pitschepatschenass, aber der Verkehr lief trotzdem wie immer:




Im Laufe des Nachmittags hatte ich das Radarbild weiter beobachtet und gesehen, dass zumindest für NYC kein großer Nachschub mehr kommen wird. Auch die Sturzflutwarnung wurde mittlerweile wieder aufgehoben. Und ich wollte einfach nicht den kompletten Tag hier im Hotel bleiben. Also machte ich mich gegen 17 Uhr schließlich doch auf. Der Shuttlebus ist auch ganz normal gefahren und um 17:30 Uhr war ich auch schon wieder am Port Authority Bus Terminal.

Für diesen Tag war noch eine weitere Tour durch Midtown geplant mit anschließendem Spaziergang am Hudson River entlang. Letzteres war natürlich zeitlich nicht mehr durchzuführen, aber zumindest die zweite Midtown-Tour konnte ich noch machen.

Dafür ging es vom Busbahnhof aus nicht zur U-Bahn, sondern diesmal zu Fuß zum nahe gelegenen Times Square:










Zu diesem Zeitpunkt gab es ebenfalls keinen weiteren Regen.

Vom Times Square ging es dann entlang des Broadways Richtung Norden:





Diesmal ging es nicht komplett durch bis zum Central Park, sondern ich lief bis zur West 56th Street und bog von dort dann nach rechts (Richtung Osten) ab.

Trump Tower:




Das Wort "Wolkenkratzer" konnte man an diesem Tag wörtlich nehmen...




Danach bog ich in Richtung Süden ab und schlenderte ein wenig die Madison Ave entlang:




Mittlerweile hatte wieder etwas Regen eingesetzt:





Wegen einer Baustelle mussten Fußgänger jedoch bald von der Madison Ave auf die Park Ave ausweichen, von wo aus ich weiter Richtung Süden lief.





Nochmal vorbei am Chrysler Buildung und dem Grand Central Terminal:




Ich lief noch weiter bist zur East 33rd Street und bog dann auf selbige ab (Richtung Westen). Dort kam man nochmal am Empire State Building vorbei:




Am ESB vorbei ging es die 33rd Street weiter zur Penn Station...





...und zum Madison Square Garden:






Direkt am Madison Square Garden konnte ich dann auf die 8th Avenue Richtung Norden abbiegen, von wo aus man direkt zum Port Authority Bus Terminal kommt.



Nach einer etwas kürzeren Tour und "nur" 8.000 gelaufenen Schritten war ich gegen 20 Uhr wieder im Hotel zurück. Ich war froh, dass ich doch noch Teile der geplanten Aktivitäten für diesen Tag machen konnte, auch wenn das Wetter ziemlich ungemütlich war.

partybombe

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #27 am: 01.04.2024, 14:10 Uhr »
Das Wetter war ja wirklich nicht so prickelnd 🙄
Erinnert mich ein wenig an den größten Regenfall in Nordgriechenland im September 23, wo es ebenfalls Katastrophenalarm gab😫

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #28 am: 04.04.2024, 09:46 Uhr »
Das Wetter war ja wirklich nicht so prickelnd 🙄
Erinnert mich ein wenig an den größten Regenfall in Nordgriechenland im September 23, wo es ebenfalls Katastrophenalarm gab😫

Das Wetter hat meinen Eindruck von NYC auch merklich getrübt. Hatte da leider wirklich Pech. Irgendwann muss ich nochmal dorthin, diesmal dann hoffentlich bei besserem Wetter.


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Tag 10 - 30.09.2023:​

Tag des Rückflugs. Schön war es, trotz dass das Wetter in NYC nicht so recht mitspielen wollte. Mein Flieger geht allerdings erst um 23:55 Uhr. Und um 11 Uhr musste ich schon im Hotel ausgecheckt haben, meinen Koffer konnte ich aber zum Glück noch zwischenlagern. Allerdings lassen die sich das 10 Dollar kosten… muss auch nicht unbedingt sein.

Nachdem ich ausgecheckt hatte, ging's erstmal wieder in den Shuttlebus. Ich hatte ja jetzt noch fast einen ganzen Tag hier, bin mit den Sightseeing-Aktivitäten, die ich geplant hatte, allerdings schon mehr oder weniger durch. Ich hatte zwar wie gesagt noch einen längeren Hudson-River-Walk geplant gehabt (der dann am Tag davor wortwörtlich ins Wasser fiel), aber nach 9 körperlich sehr aktiven Tagen war ich dann doch zu kaputt dafür.

Was ich aber unbedingt noch besuchen wollte, war der Coney Island Beach im Süden von Brooklyn. Das konnte ich an diesem letzten Tag in NYC noch gut machen, auch wenn leider kein wirkliches Strandwetter war…

Also ging es zu Fuß wieder vom Bus Terminal zum Times Square, von wo aus die gelbe U-Bahn (Linien N und Q) direkt nach Coney Island fährt. Auch wenn's ein ziemliches Gegurke ist... Die ganze Fahrt dauert über eine Stunde. Und dass die Bahnhöfe, Fahrzeuge und Strecken in NYC eher baufällig sind, ist ja auch bekannt. Als jemand, der die hochmoderne Münchner U-Bahn gewohnt ist, war das schon ein kleiner Kulturschock ;) Phasenweise waren auf der Linie N nicht mehr als 20 km/h möglich.

Irgendwann bin ich dann aber doch an der Endstation (Coney Island Stillwell Ave) angekommen. Von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Strand, durch den Vergnügungspark.








Absolut nichts los hier...




Kurze Zeit später war ich am Strand:








Zwischendurch kam sogar kurz mal die Sonne raus :shock: Auch wenn's leider nur für kurze Zeit war...




Auf den Pier bin ich natürlich auch mal rauf:






Keine Ahnung, wie ihr das so seht, aber für mich gehört ein Blick aufs offene Meer zu jeder Fernreise dazu 😁






Nachdem ich auf dem Pier ein wenig Zeit verbracht hatte, bin ich wieder zurück zur Promenade:




So schaut hier die Umgebung aus... Nicht sonderlich einladend, diese Plattenbauten. Ich beneide niemanden, der hier lebt 😐




Um keinen zeitlichen Stress mit der Fahrt zum Flughafen zu haben, hab ich mich dann aber relativ bald schon wieder auf den Rückweg gemacht. Jedoch auf Sand, nicht auf der Promenade:








Aus dem Sand nahm ich mir noch zwei Andenken mit: Eine große Muschel und eine wunderschöne Möwenfeder.

Zurück an der Metrostation holte ich mir beim Subway noch schnell was zu futtern und dann ging's mit Linie N wieder zurück zum Times Square, wo ich nach über einer Stunde Fahrt dann auch wieder ankam. Von dort aus dann wieder zu Fuß zum Busterminal. Hier hatte ich mich dann ein paar mal verlaufen 😵 Aber dann doch irgendwann meinen Shuttlebus wiedergefunden. Ich musste ja nochmal schnell ins Hotel zurück, um meinen Koffer abzuholen.

Also nochmal 30 Minuten zum Hotel zurückgefahren, Koffer geholt, und direkt wieder mit dem Shuttle nach Manhattan, von wo aus ich dann vom Port Authority Bus Terminal eine der U-Bahnen nehmen wollte, die zum JFK Air Train fahren. Hier gibt es ja zwei Möglichkeiten: Die blaue Linie E, die zur Jamaica Station fährt, oder die Linie A, die bis Howard Beach fährt, von wo aus man ebenfalls den Air Train nehmen kann. Ursprünglich wollte ich Linie E fahren, aber die war verspätet. Am Nachbargleis sah ich aber schon Linie A einfahren. Also noch schnell geistesgegenwärtig einen Gleiswechsel mit Koffer gemacht und auch gerade so noch geschafft. Wäre eigentlich unnötig gewesen, denn Linie E wäre sicher auch bald gekommen - aber mit Denken war in dem Moment auch nicht mehr viel bei mir 😁

Aber völlig egal, ich saß nun in Linie A, und nach fast 75 Minuten Fahrt war ich schließlich an der Howard Beach Station angekommen.




Die Fahrt zum Flughafen konnte man mit der Metro Card bezahlen - die lassen sie sich aber ganz schön viel kosten für einen Air Train, über 7 Dollar... Und da ich nicht mehr so viel auf meiner Metro Card drauf hatte, musste ich sie vorher noch laden.

Danach gings zum Bahnsteig, von wo aus der Air Train fährt. Jedoch war die Strecke wegen Bauarbeiten unterbrochen:




Also ging es mit dem ersten Air Train erstmal nur eine kurze Strecke bis zum Federal Circle. Von dort aus musste dann ein Stockwerk nach oben in den Air Train zum entsprechenden Terminal umgestiegen werden. Dies tat ich und nach einer weiteren kurzen Fahrt war ich endlich an Terminal 7 von JFK angekommen:




Gegen 19:20 Uhr Ortszeit war ich dann drinnen und checkte schon mal die Flüge, N0 602 war meiner:




Der Check-In für den Flug öffnete um 20 Uhr, also hatte ich noch ein paar Minuten, die ich mir dort am Flughafen vertreiben musste. Doch eigentlich hätte ich mich auch schon anstellen können, denn als ich dann um Punkt 20 Uhr zum Check-in bin, war die Schlange schon ewig lang. Liegt allerdings auch daran, dass Norse keinen Online Check-In hat (Willkommen im 21. Jahrhundert), und sich jeder dort anstellen musste. Aber es war verdammt gut organisiert, weshalb es rasch voranging. 5 oder 6 Schalter waren gleichzeitig besetzt, Respekt an Norse!

Als ich dann dran war, musste ich erstmal meinen Handgepäck-Koffer aufgeben… Dachte ich zumindest. Wie bei Billigfluglinien üblich, ist bei Norse Atlantic Airways nur die kleine Handgepäck-Größe (40x30x15) im Ticketpreis inkludiert. Also hab ich den größeren Handgepäck-Koffer dazubuchen müssen. Ich hab letztes Jahr bei einem EasyJet-Flug von Malaga nach Genf die Erfahrung gemacht, dass nur das kleine Handgepäck in die Kabine darf, und das größere Handgepäck, das man bei EasyJet ja auch extra buchen muss, aufgegeben werden muss. Ich dachte daher, dass es bei Norse genauso wäre, und hab dann meinen Koffer auch entsprechend so gepackt, dass ich ihn aufgeben kann (mit Flüssigkeiten etc.). Beim Check-In hat man mir dann aber gesagt, dass ich den Koffer gerne mit in die Kabine nehmen dürfe. Da ich aber wie gesagt Flüssigkeiten drin hatte, kam das sowieso nicht mehr in Frage. Also habe ich ihn aufgegeben. Was ja an sich nicht weiter schlimm ist. Allerdings hab ich natürlich gehofft, dass es in Berlin dann nicht allzu lange dauert, bis mein Koffer dann auf dem Band ankommt.

Danach ging’s ab zur Siko, wo ich aber schnell durch war. Ich hatte dann noch 3 Stunden bis zum Boarding 🥱 Und da es schon stockdunkel draußen war, war auch nicht allzu viel mit Plane Spotting. Also war mir eher langweilig, ich schlenderte noch ein wenig durch den Duty-Free-Bereich und holte mir an nem Burgerschuppen noch was zu essen.

Ein wenig neidvoll verfolgte ich via FlightRadar24 den Lufthansa-Flug von JFK direkt nach München, der irgendwann am Nachmittag losflog - den hätte ich auch buchen können, wäre um ein Vielfaches weniger umständlich gewesen. Hätte mich aber knapp das dreifache gekostet. 😬 Außerdem hätte ich dann den Strand zeitlich gar nicht mehr geschafft, also war's am Ende schon gut so, wie es war.

Mein Beileid an alle, die nach Paris mussten:




Aber mit meinem Flug war alles in Ordnung. Das Boarding begann um 23 Uhr und war schnell abgeschlossen. Ich hatte diesmal einen Mittelplatz in der rechten Reihe im Flugzeug - einen Sitzplatz hatte ich nicht reserviert, also musste ich nehmen, was mir eben zugewiesen wird. Da es noch ein paar Minuten dauerte, bis die Person mit Fensterplatz kam, konnte ich noch ein Foto nach rechts raus machen:




Das IFE schön mit norwegischen Nordlichtern als Hintergrund:




Beinfreiheit war tatsächlich die Beste auf allen vier Flügen, die ich während dieses Trips hatte - und das bei der einzigen Low-Cost-Airline meiner Reise:




Um 23:55 Uhr war die geplante Abflugszeit, Push-Back begann um 23:40. Und um Punkt 23:55 Uhr ging es dann für den Boeing 787-9 Dreamliner in den New Yorker Nachthimmel hinaus.


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Tag 11 - 01.10.2023:​

Die meisten Passagiere haben auf diesem Flug natürlich geschlafen - Ich hab auch versucht, die Augen zuzumachen, aber mehr als Dösen war bei mir leider nicht drin.

Noch ein weiter Weg bis nach Deutschland:




Irgendwann ging über dem Atlantik die Sonne auf. Trotz Mittelplatz ist es mir gelungen, das einigermaßen festzuhalten:








Kurze Zeit später wurden in diesem Dreamliner wieder die Kabinenfenster verdunkelt - diesmal aber völlig verständlich, damit die Passagiere weiterschlafen konnten. Auf dem Flug CDG-MEX fand ich es ja wie gesagt etwas schade, dass das gemacht wurde ;)

Fast geschafft:




Der Flug ging ohne sämtliche Probleme über die Bühne, um kurz nach 13 Uhr landeten wir schließlich auf dem BER. Über meinen ersten Long-haul-low-cost-Flug kann ich nichts Negatives sagen. Aber für mich sind Flugzeuge in erster Linie auch einfach nur ein Werkzeug, um pünktlich von A nach B gebracht zu werden. Solange das der Fall ist, bin ich zufrieden.

Kurz nach dem Ausstieg konnte ich dann auch endlich mal einen Blick auf den Flieger werfen:




Danach ab zur Immigration, sollte für mich als deutscher Staatsbürger doch eigentlich schnell gehen - denkste: Beim Blick auf die Warteschlange bin ich schier in Ohnmacht gefallen, das hätte vermutlich Stunden gedauert... Zum Glück kam aber nach 10 Minuten eine Flughafen-Mitarbeiterin, und hat alle EU-Bürger zu den E-Gates geleitet. Von dort aus hat es keine 5 Minuten gedauert, und ich war drin. Danach schnell zum Baggage Claim, meinen aufgegebenen Handgepäckkoffer abholen. Auch dort hatte ich nur 5 Minuten warten müssen, ehe mein Koffer schon angefahren kam. Sehr gut!

Jetzt schnellstmöglichst einen Weg zum Berliner Hbf finden. Im Glauben, die S-Bahn würde vom Flughafen dorthin fahren, bin ich erstmal zum S-Bahn-Gleis gegangen - nur um dann zu erfahren, dass ich doch die Regionalbahn benötige. Also Gleis wechseln und in die RB mit Endstation "Berlin Charlottenburg" einsteigen. Die stand schon da, 15 Minuten später war Abfahrt. Die Fahrt zum Hbf dauerte etwa 35 Minuten.

Kurz vor der Ankunft am Hbf, zugleich mein letztes Foto von dieser Reise:




Währenddessen buchte ich mir noch den ICE-Sprinter nach München, der braucht nur etwa 4 Stunden für die Strecke. Um 16 Uhr fuhr dieser vom Berliner Hbf ab. Leider war er so voll, dass es keinerlei Sitzplätze mehr für kurzfristige Bucher gab... Also auf dem Boden sitzen. Aber ich war so müde und kaputt von der Reise, dass mir das in diesem Moment auch egal war. Ich bin sogar mal kurz eingenickt da auf dem Boden 🤣

Ab Erfurt Hbf gab es dann wieder genügend Sitzplätze und konnte gemütlich bis München Hbf fahren, wo wir gegen 20:30 Uhr ankamen (mit 30 Minuten Verspätung). Von Hbf zu meinem Zuhause dauert es dann noch etwa weitere 45 Minuten mit dem ÖPNV, um 21:15 Uhr war ich dann wieder in meinen eigenen vier Wänden zurück.
Nimmt man den Moment, wo ich vom Coney Island Beach zurück zum Hotel gefahren bin, um meinen Koffer abzuholen, als Startpunkt für die Rückreise, war ich insgesamt 23,5 Stunden auf dem Rückweg unterwegs. Ob ich mir sowas irgendwann nochmal antue? Bezweifle ich schwer 😅 Aber man sammelt Erfahrungen, und das war dann eben auch so eine.

Zurück in meinem eigenen Bett schlief ich dann erstmal 14,5 Stunden komplett durch...

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #29 am: 04.04.2024, 14:32 Uhr »
Interessante Reise; vielen Dank für´s sharen!
Gruß
Lothar

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