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Autor Thema: Impressionen aus Hamburg  (Gelesen 10410 mal)

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BigDADDY

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #15 am: 10.03.2018, 15:09 Uhr »
Mh,

bei dem Schnitzel hätte ich auch zugegriffen!
Danke für die Info zum Hennssler...
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McC

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #16 am: 10.03.2018, 15:40 Uhr »
Übrigens das Restaurant Tschebull befindet sich in diesem Kontorhaus. Das Original Levantehaus wurde im Krieg komplett zerstört und 1950 originalgetreu wiederaufgebaut.


wolfi

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #17 am: 10.03.2018, 18:24 Uhr »
Einen Moment lang war ich verwirrt, als ich "Unilever Haus" las - da habe ich doch vor 45 - 40 Jahren regelmäßig die IT-Leute geschult!  :D

Dann fiel mir wieder ein, dass die Unilever ja umgezogen sind - Du hast natürlich das neue Haus fotografiert, das alte (damals auch was besonderes) ist hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Emporio-Hochhaus

Das Schnitzel sieht übrigens wie bei uns Schwaben üblich aus - war der Kartoffelsalat auch schwäbisch, also mit Essig, Öl und Zwiebeln?

Völlig OT:
Ich hasse kartoffelsalat mit Mayo!  :roll:

McC

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #18 am: 10.03.2018, 21:12 Uhr »
Das Schnitzel sieht übrigens wie bei uns Schwaben üblich aus - war der Kartoffelsalat auch schwäbisch, also mit Essig, Öl und Zwiebeln?

yepp, aber nicht schwäbisch... https://www.ichkoche.at/klassischer-erdaepfelsalat-nach-wiener-art-zum-wiener-schnitzel-rezept-12925

wolfi

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #19 am: 10.03.2018, 21:38 Uhr »
Ja, unsere Schluchtenscheisser (nicht böse gemeint von einem Marmeladinger ...) und ihre Grombira!
Das Rezept von meiner Oma ist aber imho besser - man nimmt eine eingedickte Brühe und lässt die Zwiebelstückchen darin kurz köcheln, das macht sie leichter verträglich. Zuviel Flüssigkeit muss am Salat nicht sein ...

pierremw

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #20 am: 11.03.2018, 11:31 Uhr »
Hi,
Zitat von: wolfi
Zuviel Flüssigkeit muss am Salat nicht sein ...

Der klassische 'Wiener Erdäpfelsalat' darf auch nicht flüssig sein. Den würde ich selbst im Vorstadtbeisl zurückschicken. :wink: :wink:
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wolfi

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #21 am: 11.03.2018, 12:51 Uhr »
"Beisl" - da werde ich ganz wehmütig ...

Vor vielen Jahren hatte meine Firma eins ihrer Schulungszentren in Wien, etwas außerhalb, da war ich dann jedes Jahr mindestens einmal als Dozent - das war immer ein Erlebnis, abends ein Beisl suchen und sich mit den Einheimischen unterhalten ...

Jetzt müssen wir aber Claus fragen, ob irgendwann auch ein kulinarischer Bericht aus Wien kommt!  :wink:

McC

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #22 am: 11.03.2018, 12:57 Uhr »
Jetzt müssen wir aber Claus fragen, ob irgendwann auch ein kulinarischer Bericht aus Wien kommt!

Ich habe diese Locations noch in bester Erinnerung.

Restaurant Steirereck
Gasthaus Wolf
Petz im Gusshaus
Cafe Anzengruber

Aber ich komme selten nach Wien.... steh' nicht unbedingt auf Beisln etc.

Hamburg bietet kulinarisch zu wenig.... das ist Zweite-Liga-Niveau, wie der HSV. Und im Haerlin (immerhin 2 Sterne) habe ich eine der schlechtesten Service-Leistungen der letzten Jahre erlebt. Bericht folgt...

Josie

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #23 am: 11.03.2018, 13:27 Uhr »
ein wenig OT, aber die Unterhaltung ist ja dort hin gewandert...http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=70162.0

McC

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #24 am: 11.03.2018, 21:29 Uhr »
Jetzt muss ich mich aber mit dem RB sputen, die Nordlichter-Reise steht an....


Mein Hauptgrund nach Hamburg zu reisen, sind die wunderschönen Treppenhäuser. Einen ganzen Tag habe ich dafür vorgesehen. Auf der Liste stehen unter anderem das Afrikahaus, Brahms Kontor, Chilehaus, Detjenhaus, Esplanadenbau, Meßberghof, Montanhof, Slomanhaus, Sprinkenhof, Stubbenhuk, Versmannhaus und Zürichhaus. Es gibt sicherlich noch einige weitere interessante Häuser, aber mehr ist zu Fuß und Bus nicht zu schaffen, ohne das es in Hetze ausartet. Da es alles Bürogebäude sind, ist es nicht immer einfach ohne weiteres hineinzukommen. Aber ein freundliches Fragen beim Portier hilft meistens zum Ziel. Ich konnte in fast allen Häusern fotografieren – ein Haus war wegen Renovierung geschlossen, in einem anderen war fotografieren untersagt. Ich bevorzuge bis auf wenige Ausnahmen die Treppenhäuser vom Parterre zu fotografieren. Das gibt mir mehr abstrakte Gestaltungsmöglichkeiten mit der Linienführung als wenn ich vom obersten Stockwerk die Kamera nach unten schwenke. Von allen besuchten Häusern sind meine Favoriten das Brahms Kontor, Sprinkenhof und Esplanadenbau. Drei unterschiedliche Stile von dezent bis bunt.


















Das Hamburg nicht gerade das kulinarische Paradies ist, dürfte unter Kennern bekannt sein. Ich kenne nur wenige (!) gute Restaurants in der Stadt. Ob nun Cornelia Poletto, Haerlin, Jacobs Restaurant, Jellyfish, Theo’s, Piment, The Table Kevin Fehling die besten Restaurants in Hamburg sind, darf jeder Feinschmecker selber entscheiden. Da ich kein Freund von einem Communal Table Restaurant bin, kommt das 3-Sterne-Restaurant The Table nicht in Frage. Ich habe stattdessen das 2-Sterne-Restaurant Haerlin ausgewählt.

Der Service bekleckert sich nicht mit Ruhm. Erst ist die Online-Reservierung verschlampt, dann wird eine zweite Bestätigung mit dem falschen Datum verschickt. Bei der Menüwahl werde ich dann gefragt, wie ich denn gerne die Taube hätte, obwohl ich vorab angegeben habe, dass ich keine (!) Taube möchte. Drei dicke Schnitzer, die einem Restaurant mit diesem Anspruch nicht passieren darf. Dann gibt es die Menukärtchen teils in deutscher und englischer Sprache. Das gibt am Ende keine gute Bewertung, ach nicht einmal eine mittelmäßige!

Zur Einstimmung auf „Die große Gaumenparty” gönne ich mir ein Glas Trauben-Secco. Der nichtalkoholische Aperitif ist so gut, dass ich ein zweites Glas nachbestelle bzw. eine Kiste online ordere. Es folgt ein dreigängiges Amuse Bouche: Bunte Krabbentarte (7,5/10), Ostseeaal mit Anisbaiser (8,5/10) und Rindertartar auf „Russische Art“ (8,5/10), danach gibt es noch Zweierlei Brot mit Heubutter & Sauerkrautcrème. Der regionale Bezug ist prima getroffen. So kann es gerne weitergehen. Hier ein paar Bilder von der sechsgängigen Gaumenparty.












1. Gang: Roh marinierte Jakobsmuschel, Gänseleber & Trüffel mit warmer Trüffelvinaigrette  8,5/10

2. Gang: Lofoten Kabeljau mit Safran & Meeraromen  9/10

3. Gang: Blauer Hummer mit Bergamotte & Apfel-Wasabicrème  8,5/10

4. Gang: Angler Sattelschwein mit Parmesan-Trüffelschaum & Artischockensalat  8,5/10

5. Gang: Limousin-Lamm mit gratinierter Zwiebeltarte & Dilljus  8/10

Pre-Dessert: Sesam mit geeister Litschi und Passionsfrucht  8,5/10

6. Gang: Knuspernougat mit Waldbeercrème, geeister Milchcrème und Haselnuss  8,5/10

Zum Abschluss eines wunderbaren Menüs gibt es noch Petit Fours „Sweets for My Sweet“  8,5/10


Nahezu alle Gänge sind auf sehr hohem Niveau, nur der Service nicht. Leider!!!

Speisen: 8,5/10
Service: 0/10
Ambiente: 8,5/10

Mit dem Taxi geht es am späten Abend zurück ins Hotel.

BigDADDY

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #25 am: 12.03.2018, 09:29 Uhr »
Mh,

nicht schlecht die Treppenhäuser, aber was machen die Steine im Essen?
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wolfi

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #26 am: 12.03.2018, 15:00 Uhr »
Mh,

nicht schlecht die Treppenhäuser, aber was machen die Steine im Essen?
Das habe ich mich auch gefragt. Vielleicht ist der Teller mit dem bisschen Essen drauf sonst zu leicht und wird von einer steifen Brise schnell weggefegt?  :lol:

McC

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #27 am: 12.03.2018, 17:51 Uhr »
Die letzten beiden Tage...


An dem Touristenmagneten Speicherstadt und Kontorhausviertel komme selbst ich nicht vorbei. Dieser historische Komplex ist faszinierend und bietet unzählige Fotogelegenheiten. Ich sehe mir das Kaffeemuseum Burg (lasse aber die Führung aus) an und anschließend die Ausstellung Dialog im Dunklen an.






Direkt neben dem Spiegel-Gebäude befindet sich der futuristische Deichtor-Center, ein Komplex aus Glas und Stahl.




Rathaus







Am Abend besuche ich ein Konzert in der Elbphilharmonie. Gespielt wird unter anderem Strauss und Tchaikovsky. Die Interpretation ist keine Weltklasse-Performance, aber dennoch unterhaltsam. Was mich viel mehr stört, ist der teils scharfe Klang. Obwohl ich eigentlich einen guten Sitzplatz habe, klingt es unnatürlich. Schade, ich hatte mir mehr erhofft. Dagegen ist der Klang in der Philharmonie Paris oder im Wiener Musikverein ja geradezu audiophil.

Am letzten Tag herrscht trübes, regnerisches Wetter. Verschlafen mache ich auf dem Weg zum Frühstücksbuffet. Ich bin kein Freund von Buffets, aber für den ersten Hunger ganz okay. Die Auswahl ist sehr groß und man muss nicht verhungern. Ich begnüge mich mit Lachs, Spiegelei, Speck und Kaffee (Buffet-Wertung: 6,5/10).

Auch wenn ich bereits mehrmals in Hamburg war, besuche ich heute zum ersten Mal das Miniatur Wunderland. Es gehört zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Hamburg und ich stelle mich auf das übliche Gedränge ein. Bei regnerischem Wetter auch das Beste was man tun kann. Schon kurz vor Öffnung um 9.00 Uhr warten bereits über ein Dutzend Personen. Nach eineinhalb Stunden ist mir der Besucheransturm zu viel, sodass ich fluchtartig das Gebäude verlasse.














McC

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #28 am: 12.03.2018, 17:53 Uhr »
Anschließend nehme ich an der Führung im Chocoversum (Hachez Schokolade) teil. Hier wird einem der Produktionsablauf von der Ernte der Kakaofrucht, Fermentierung, Röstung, Conchierung bis zum Endprodukt Schokolade erklärt. Zwei Besucher dürfen sich an einer Kakaofrucht versuchen. Ich melde mich freiwillig und schaue zu, wie die Führerin aus der Bohne Kakaobutter und Bohnen herausschält. Die Bohnen schmecken nicht nach Schokolade, sondern fast geschmacksneutral, am ehesten wie eine Lychee-Frucht mit Konsistenz von Kokos. In der Schokoladenwerkstatt darf dann jeder Besucher seine eigene Kreation herstellen.



Toppings für die Schokolade



Da hätte ich gerne das Stativ dabei gehabt bzw. die D5.



Die wenigen guten Restaurants befinden sich außerhalb vom Stadtzentrum und ohne Auto ist man aufgeschmissen. Natürlich kann man auch die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen, ich habe aber keine Lust unnötige Zeit im Bus zu sitzen. Das nächste Mal nehme ich wieder einen Mietwagen. Bei Nieselregen habe ich keine Lust zu einem Restaurant zu fahren und nehme mit dem Hotelrestaurant Waterkant vorlieb. Ich bestelle eine Suppe, Fisch und Dessert. Die Bouillabaisse besteht aus frisch zubereitenden Fisch, Jakobsmuschel und Krabbe, aufgegossen mit einem Fischfond. Das sieht verlockend aus, aber eine Bouillabaisse muss aus gegartem Fisch und Muscheln bestehen. So ist das eine sehr eigenwillige Interpretation einer Bouillabaisse (5,5/10). Das Lachsfilet sagt mir mehr zu (5,9/10). Das Blaubeer-Crumble mit Vanilleeis sieht nicht nur traurig einfallslos aus, sondern schmeckt auch so. Nur ein Bissen davon, und der Teller geht wieder zurück (4/10). Den letzten Abend lasse ich im 20up ausklingen.




Zwei Nachzügler...

Dancing Towers


The Egg



Der Tag beginnt wie er gestern aufgehört hat, es herrscht trübes Schmuddelwetter. Mit der U- und S-Bahn fahre ich zum Flughafen. Vor dem Abflug versuche ich eine Portion Sashimi und Sushi. Das Sashimi ist viel zu kühl temperiert. Geschmacksnoten schmeckt man quasi nichts. Ich lasse das nahezu alles liegen (3,5/10). Wäre ich doch lieber ins Mövenpick gegangen…

Fazit: Hamburg ist eine schöne Stadt und zählt zu meinen Lieblingsstädten. Die einzige Großstadt hierzulande, wo ich es länger als drei Tage aushalte. Die Stadt ist charmant und weltoffen, und nicht so provinziell wie Berlin oder München. Nur das kulinarische Angebot ist verglichen mit anderen deutschen Großstädten, allenfalls 2. Liga. Ein kulinarisches Spiegelbild der Bundesliga, München oben, HSV unten!

Reisekosten
Flug: 133 €
ÖPNV: 37 €
Logis (4 Ü): 1.078 €
Food & Drinks: 859 €
Diverses: 489 €
——————————
Gesamt:  2.596 €

ENDE

wolfi

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Antw:Impressionen aus Hamburg
« Antwort #29 am: 12.03.2018, 20:23 Uhr »
Danke, Claus, für den Bericht und vor allem auch für die Fotos - da sieht man den Profi!

Hat sich doch was getan (zumindest architektonisch) in den 15 jahren seit ich das letzte Mal dort war.